Entzug von Benzodiazepin erfolgreich beendet

so nun aber ....

meine muskeln schmerzten so sehr das ich kaum laufen konnte und mir wurde klar, keiner kann mir helfen, ich musss da durch!!!!

es ist aber doch so, das es in mini-mäuse-schritten etwas besser geht, ich fühle mich so alleine ....

lieben gruss jane - da schlimmste ist, das keiner versteht wie einem geht, schade

Liebe Jane,
ich verstehe dich sehr gut! Keiner kann das nachvollziehen, was du da durchmachst. Man fühlt sich hin und wieder so alleine gelassen, aber wer es nachvollziehen kann, der hat gerade das gleiche Problem oder hat es schon einmal erlebt. Es ist für andere sehr schwer vorstellbar, dass der ganze Körper und durchaus auch das Gehirn total verrückt spielt. Aber es kann eben kein anderer für dich bewältigen, es ist eine Lebensaufgabe für dich. Auch wenn du da durch falsche Behandlung reingerutscht bist, musst du es doch annehmen und die ganze Verantwortung übernehmen.
Auch ich bin durch eine falsche Behandlung in diese fatale Situation geraten. Ich wurde zu einem Angstpatienten, der nichts mehr wusste. Totale Verwirrung, Irritation. Man lebt wie sabotiert, aber du weißt woher es kommt und bist schon sehr weit.
Keine Ahnung, ob es dir hilft....... ich habe seit Tagen wieder einmal seeeehr starke Rückenschmerzen, ich konnte letzte Nacht mich fast nicht bewegen. Der Toilettengang war ein Höllentrip. Ich habe keine Ahnung woher es kommt. Sind es Tabletten die ich nehme (Betablocker oder die anderen Blutdrucksenker oder der Rest des Quetiapin). Immer wieder gibt es Zeiten, die mich an den Entzug erinnern, aber nach 2 1/2 Jahren darf ich wohl davon ausgehen, dass der körperliche Entzug abgeschlossen ist. Er war wohl schon nach ca. 6-9 Monaten abgeschlossen, trotzdem gab es immer wieder mal Momente, in welchen diverse Symptome wie Schwindel, etc. angetriggert wurden. Was ich meine, die Zeit des Entzugs wirkt psychisch sicherlich nach, wobei das eigentliche Problem nicht mehr da ist. Das Gehirn muss das aber erst mal lernen, dass es nun anders ist. Uuuuund auch Menschen, die unsere Geschichte nicht kennen und haben, unterliegen Schwankungen und haben auch Tage an denen es ihnen schlecht geht und sie sich alleine fühlen.
Kopf hoch!!! Du musst eine starke Frau sein, dass du es so weit geschafft hast. Du wirst auch die weiteren Prüfungen bestehen, du kennst den richtigen Weg und weißt um den Gewinn, deshalb hast du die Kraft das weiterhin durch- und auszuhalten!!! :kraft:

Du bist nicht alleine! Melde dich, gerne auch per PN, wenn du möchtest!

Herzliche Grüße
BEN
 
Das ist interessant. Wirklich beneidenswert. Und wie geht es ihr jetzt? Was machen die Ängste?

Liebe Jane,

das habe ich auch versucht. Habe über 7 Jahre Tavor genommen und wollte dann nach dem Ashton-Manual umstellen und runterdosieren. Leider ist Geduld nicht so meine Stärke und ich habe von Tavor auf Diazepam in nur einer Woche umgestellt........

Jane, bist Du auch Angstpatient?

Viele Grüße
Lisel

Hallo Lisel,

ich selbst war durch unerkannte Extrasystolen und einer folgenden falschen Behandlung mit Diazepam zu einem abhängigen Angstpatienten geworden.
Meine Geschichte (12 1/2 Jahre Diazepam-Abhängigkeit) steht am Anfang des Thread.
Du hast sicherlich zu schnell umgestellt und reduziert, außerdem erscheint es mir, dass du noch keine richtige Strategie hast um mit den Entzugssymptomen, den Ängsten und den schlechten Gefühlen umzugehen.
Möglicher Weise fehlt dir noch die innere Überzeugung, dass das Benzo kein Helfer ist. Du musst diesen Saboteur in dir enttarnen. Du brauchst innere Klarheit und Überzeugung, dass der Weg des Entzugs der richtige ist. Möglicher Weise muss in deinem Fall sehr langsam ausgeschlichen werden, parallel brauchst du eine Therapie, die dir ermöglicht dir Ursachen deiner Ängste aufzuarbeiten. Du musst deine Trigger der Angst kennen, damit du diese enttarnst und du für den Trigger eine entsprechende Gedanken und Verhaltensstrategie entwirfst. Dein Gehirn muss der Geschwindigkeit des Entzugs folgen können. Grundsätzlich ist bei jedem Menschen, der nicht geistesgestört ist, eine aufkommende Angst eine reale Angst. Auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht, da ja keine reale Bedrohung zu erkennen ist, schon gar nicht für den Außenstehenden. Aber es gibt in dir Annahmen, die die Angst auslösen. Diese werden immer wieder angetriggert. Wie gesagt, wenn du mehr Klarheit über deine Situation hast, mehr Wissen um deine Ängste, warum sie da sind und welche falschen Annahmen sie am Leben erhalten, kannst anfangen zu lernen diese anzunehmen und mit der Zeit immer mehr auszuhalten und zu bewältigen. Wichtig ist, dass du soweit kommst, dass du im Angstfall eine klare Entscheidung treffen kannst, ob die Angst berechtigt ist oder nicht. Ohne diese klare Entscheidung kannst du dem Angstkreis nicht entkommen bzw. ich unterbrechen. Wenn du die Entscheidung treffen kannst, dann hast du die Basis um die Angst auszuhalten. Außerdem gibt es diverse Methoden um Ängste zu provozieren um diese dann bewusst anzunehmen und auszuhalten. Möglicher Weise weißt du durch deine Klinikaufenthalte, etc. schon alles, was ich dir geschrieben habe, möglicher Weise ist dir der ein oder andere Punkt aber noch nicht bewusst genug.
Es gilt alle Fragezeichen zu klären, damit du Klarheit erlangst. Gedankenkreisel müssen kanalisiert werden.
Ich hatte fast 14 Jahre sehr starke Ängste, am Anfang fast täglich Todesängste (Monate lang). Ich habe nach über 11 Jahren erstmals versucht das Diazepam loswerden, da mir vieles nicht bewusst war und ich zu schnell war und ich die Ursachen für die Ängste noch nicht kannte. Im 2. Anlauf im April 2012 hat das dann endlich geklappt. Ich hatte alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Entzug geschaffen. Es hat lange gedauert bis mein Gehirn wieder einigermaßen normal funktionierte und die schwere Zeit des Entzugs verarbeitet hat, ABER ES LOHNT SICH!!!

Ich habe meine Geschichte und meine Erfahrungen und mein neues Wissen in einem Buch niedergeschrieben.

Vielleicht hilft dir der ein oder andere Satz....

Herzliche Grüße
BEN
 
lieber ben, danke für das angebot.

leider kann ich nur am pc schreiben, da ich hier eingeloggt bin, schade.

4 monate und 2 wochen und es ist immer noch sehr schwer.

meine symtome blockieren mich sehr und d. h. auch, das ich dadurch sehr traurig werde.

der arzttermin ergab, das es wieder ungeklärt ist aber das der entzug dominant ist! schreibe pn. wenn ich rausfinde wie es geht?

lg jane
 
Hallo Ben,

Ich habe gesehen, dass du in einem Beitrag gesagt hast, dass du auch längerer Zeit Benzodiazepin NACH BEDARF eingenommen hast, und dass dieses NACH BEDARF eigentlich dazu geführt hat, die Abhängigkeit nicht selbst wahrzunehmen oder ernst zu nehmen.

Ich habe auch damit vor 15 Jahren angefangen, und versuche jetzt davon los zu werden. Hast du auch diese 2-3 Mal pro Woche zu einer täglischen Dosierung geändert, und dann mittels Ashton Methode runter-"getappt"?

So habe ich es nähmlich gemacht, ursprünglich eine halbe Tablette (0.25 mg) Clonazepam eher 3 oder 4 Mal pro Woche auf eine regelmäßige Einnahme von dem nach Ashton berechnete Menge Diazepam: 5 mg Diazepam (10 Tropfen).

Ich bin sehr, sehr langsam vorgegangen. Jetzt bin ich damit sogar auf nur noch 2 mg (4 Tropfen) Diazepam heruntergekommen (jedoch weiterhin erhebliche Angst/Anspannung/Zwang...). Leider sitze ich fest und trau mich nicht weiter runter.

Zugeständniss: ich habe auch noch Clonazepam (Rivotril) Zuhause, und habe es bei starker Unruhe/Panik eingenommen. Ich habe mich heute entschieden, und habe endlich alle Fläschen Clonazepam weggeworfen. :kraft:

Jetzt stecke ich mit 4 Tropfen fest, trau mich nicht weiter runter. Ich habe furchtbare Angst, dass meine Psychiaterin auf ein stationären Entzug besteht - dies möchte ich aber nicht (möchte keine Erklärungen in meinen Sozialen Umfeld oder in meiner Arbeit geben müssen).

Meine Psychiaterin meinte schon, sie hätte keine Erfahrung mit Benzodiazepinen und Entzug. Vielleicht sollte ich eine Beratung im Zentrum für Suchthilfe in meinem Wohnort aufsuchen? :idee:

Jeder Tipp würde mir weiterhelfen...

VIELEN DANK, Vielen vielen Dank dies könnte der Anfang meiner wirklichen Freiheit nach 15 Jahren sein...!

BG,

Juan
 
Hallo Ben,

Ich habe gesehen, dass du in einem Beitrag gesagt hast, dass du auch längerer Zeit Benzodiazepin NACH BEDARF eingenommen hast, und dass dieses NACH BEDARF eigentlich dazu geführt hat, die Abhängigkeit nicht selbst wahrzunehmen oder ernst zu nehmen.

Ich habe auch damit vor 15 Jahren angefangen, und versuche jetzt davon los zu werden. Hast du auch diese 2-3 Mal pro Woche zu einer täglischen Dosierung geändert, und dann mittels Ashton Methode runter-"getappt"?

..........Menge Diazepam: 5 mg Diazepam (10 Tropfen).

Ich bin sehr, sehr langsam vorgegangen. Jetzt bin ich damit sogar auf nur noch 2 mg (4 Tropfen) Diazepam heruntergekommen (jedoch weiterhin erhebliche Angst/Anspannung/Zwang...). Leider sitze ich fest und trau mich nicht weiter runter.

Zugeständniss: ich habe auch noch Clonazepam (Rivotril) Zuhause, und habe es bei starker Unruhe/Panik eingenommen. ........

........ Ich habe furchtbare Angst, dass meine Psychiaterin auf ein stationären Entzug besteht - dies möchte ich aber nicht (möchte keine Erklärungen in meinen Sozialen Umfeld oder in meiner Arbeit geben müssen).

Meine Psychiaterin meinte schon, sie hätte keine Erfahrung mit Benzodiazepinen und Entzug. Vielleicht sollte ich eine Beratung im Zentrum für Suchthilfe in meinem Wohnort aufsuchen? :idee:

Jeder Tipp würde mir weiterhelfen...

VIELEN DANK, Vielen vielen Dank dies könnte der Anfang meiner wirklichen Freiheit nach 15 Jahren sein...!

BG,

Juan

Hallo Juan,
nachdem ich vermutete, dass viele meiner Probleme mit dem Benzo zu tun haben könnten, habe ich erst einmal versucht herauszubekommen, wo ich stehe. Die Erkenntnis abhängig zu sein, ist nicht so einfach anzunehmen. Ich und abhängig. Ja, was sagt das Umfeld dazu..... Ich habe mich mit der Zeit dem Thema mehr und mehr geöffnet, da die Probleme einfach zu groß waren. Mittler Weile weiß in meinem Umfeld zu ziemlich jeder, dass ich da ein Problem hatte und dass dazu auch noch Angstzustände gehörten. Die Annahme und Öffnung hat mir sehr geholfen.
Was deinen Weg zur Freiheit angeht, könnte dir eventuell diese Seite helfen.

Weg aus der Abhängigkeit - apisa

Mein Entzug hatte erst dann funktioniert, als ich bereit war, die für mich richtigen Stellen anzulaufen und der Abhängigkeit die richtige Priorität zu geben.

Du darfst die paar Tropfen Diazepam nicht unterschätzen. Jede Menge hat ihre Wirkung. Eine Reduktion, während du noch im Alltag und im Beruf steckst, also im Stress, darf nur seeeeeehr langsam stattfinden. Du bist bei jeder Reduktion extrem stressanfällig. Psychische Symptome können verstärkt auftreten. Wenn du zu schnell reduzierst, kann es sein, dass du Panikattacken bekommst, die dann ihre Zeit brauchen, bis du sie verarbeitest und wieder wegbekommst. Lieber zu langsam, als zu schnell reduzieren.
Du solltest jemand an deiner Seite haben, der sich mit dem Benzo und dir auskennt - ich hatte einen Psychiater einer Suchtambulanz gefunden, der mir sehr geholfen hatte.

Dein soziales Umfeld soll das nicht mitbekommen..... was ist so schlimm, wenn doch? Eine Abhängigkeit oder Angst zu verstecken, macht den Weg hinaus nur schwieriger. Angst verliert sich, indem ich diese annehme und den Weg hindurch wähle. Klar, das sagt sich einfach und ist schwer.... ich weiß, wovon ich schreibe.

Tägliche Dosis: Bevor ich reduzierte, versuchte ich auf eine einheitliche Tagesmenge zu kommen. Lange war ich bei ca. 4 mg Diazepam, aber im beruflichen Stress mit kleinen Schwankungen. Zusatz Medikamente machen es dir nicht wirklich leichter, da auch hier die Gefahr des "Bedarfs" besteht, der dann doch irgendwie alltäglich werden kann.

Ich möchte nicht zu viel schreiben, da ich in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht habe, dass ich viel Zeit in eine Antwort investiert habe, der Anfrager jedoch nicht mehr im Forum war bzw. sich nicht mehr gemeldet hat. Wenn du mehr wissen möchtest, antworte einfach auf meine Antwort und ich versuche dir meine Erfahrungen mitzuteilen und ggf. den ein oder anderen Tipp zu geben.

Eine Abhängigkeit, ohne Klarheit und kompetente Begleitung zu beenden, erscheint mir aussichtslos. Gebe deiner Abhängigkeit den Stellenwert, den es braucht, damit du alle notwendigen Schritte in "deine Freiheit" auch gehen kannst.

Herzliche Grüße
BEN
 
Vielen lieben Dank Ben für deine Antwort,

Ich werde jetzt versuchen, diese Woche ein Termin mit einer Suchtambulanz in meiner Nähe zu machen. Ehrlich gesagt, habe ich den Eindruck, dass ich durch den Entzug immer schlechter drauf bin - immer nervöser, es begrenzt bereit mein normalen Alltag, da ich nur noch ein meiner Nervosität denken kann. Ich hoffe, dass ich auch so ein Psychiater finden kann wie es bei dir der Fall war: jemand der sich wirklich damit auskennt - meine aktuelle Psychiaterin ist da nicht sehr vertraut, anscheinend.

Ich frage mich vor allem, wie man noch mit sehr hoher Anspannung und Nervosität von 3 Tropfen weiter runter-tappt... falls dies überhaupt empfehlenswert ist. Ich fange morgen Yoga einmal pro Woche an, und möchte auf jedem Fall auch wieder regelmäßig schwimmen gehen. Ich hoffe, dass dies dazu beiträgt, die Anspannung zu reduzieren.

Danke für den Link zur apisa Lebensberatung. Ich versuche es jetzt erstmal über die Suchtambulanz. Die Idee, meinem Arbeitgeber von der Problematik erzählen zu müssen, ist noch sehr schwierig.

Nochmals vielen DAnk für die Hilfe!

Beste Grüße,
Juan
 
Vielen lieben Dank Ben für deine Antwort,

....Termin mit einer Suchtambulanz...
...... Ehrlich gesagt, habe ich den Eindruck, dass ich durch den Entzug immer schlechter drauf bin - immer nervöser, es begrenzt bereit mein normalen Alltag, da ich nur noch ein meiner Nervosität denken kann......

Ich frage mich vor allem, wie man noch mit sehr hoher Anspannung und Nervosität von 3 Tropfen weiter runter-tappt... falls dies überhaupt empfehlenswert ist. Ich fange morgen Yoga einmal pro Woche an, und möchte auf jedem Fall auch wieder regelmäßig schwimmen gehen. Ich hoffe, dass dies dazu beiträgt, die Anspannung zu reduzieren.

....Die Idee, meinem Arbeitgeber von der Problematik erzählen zu müssen, ist noch sehr schwierig.



Beste Grüße,
Juan

Lieber Juan,
zu einer Suchtambulanz zu gehen, ist ein guter Weg. Abhängigkeit und Sucht sind sehr verwandt miteinander. Ich hoffe, die kennen sich auch mit Benzodiazepinen aus, da der Entzug gegenüber anderen Stoffen sehr abweicht.
Klar bist du sehr nervös, angespannt und und und...... du reduzierst ein Benzodiazepin. Auch wenn du nur einen Tropfen weniger nimmst, so hat es doch seine Wirkung und das zeitverzögert, dass darfst du nicht vergessen. Wenn die Symptome zu stark sind, dann nicht weiter reduzieren. Der Kopf muss folgen können, außerdem braucht das zentrale Nervensystem immer Zeit um sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Da du weiter arbeiten gehst, ist es sehr wichtig, dass du ganz langsam vorgehst, sonst überforderst du dich.
Es ist kein Problem die letzten Tropfen loszuwerden, wenn du die richtige Geschwindigkeit gehst und geduldig bist. Zu schnelles reduzieren kann zu sehr gesteigerter Anspannung führen und erhöht das Risiko Panikattacken zu erleiden, die dich wiederum zurückwerfen können.
Ich wiederhole: Jeder Tropfen hat seine Wirkung und jede Veränderung, auch sehr kleine Schritte, haben ihre Wirkung und passieren zeitverzögert - erst nach Wochen. Du brauchst Geduld und genug Stabilität bis du den nächsten Schritt der Reduzierung einleitest. Dein Körper und das Gehirn müssen sich auch mal erholen können.
Yoga: Es ist schwer in deinem Zustand Yoga zu erlernen. Vielleicht macht es Sinn, dass du einen guten Zustand erlangst, in welchem du nicht mehr so angespannt und nervös bist, um dann Yoga zu erlernen. Yoga braucht langes und alltägliches Training, wie Meditation, bis es wirkt. Meist erfährst du erst nach einigen Wochen eine Veränderung. Aber es zu erlernen ist auf jeden Fall sinnvoll, und das nicht nur für einen Entzug!
Arbeitgeber: Das kannst nur du einschätzen, wie du damit umgehst.

Fakt ist: Ein Benzo-Entzug kann sehr anstrengend sein und dauert lange. Der Erfolg des Entzugs hängt damit zusammen, ob du die einzelnen Reduktionsschritte durchhalten kannst, ohne ständig die Dosis wieder zu verändern. Du brauchst eine sehr starke innere Überzeugung, dass du das Zeug loswerden willst und dass es Dir kein Helfer ist, sonst sind die Türen für einen weiteren Gebrauch nicht geschlossen.
Die Türen schließen sich, wenn du neue Türen öffnest - Türen die Dir den Weg zu einem Leben ohne Benzo zeigen. Türen, die Dir zeigen, dass du durch das Absetzen langfristig einen dauerhaften Gewinn erfährst. So lange du das Absetzen als einen Verlust ansiehst, wirst du es doppelt schwer haben es durchzustehen.

Herzliche Grüße, halte durch, finde Deinen Weg und alles Gute
BEN
 
Hallo Ben, Hallo Leute,ich weiß nicht Ben ob Du Dich noch an mich erinnerst.
Ich war vor ca. knapp 3 Jahren hier aktiv. Hatte dann 2 Jahre ohne Benzos (Tetrazepam. Mittlerweile Verboten. Täglich 2, manchmal 3) geschafft. Keine einzige Tablette mehr.
Dann nach 2 Jahren der Ruckfall.
Restbestand von 120 Stück Tetras hatte ich immer behalten.
Hinterrgrund: Vor gut eineinhalb Jahren fing ich mit dieser scheiß Schicki Micki Whiskey Sauferei an. Nur teures Zeug. Wurde immer mehr. Am Schluss halbe Flasche am Tag. Im Juli letztes Jahr beschloss ich das zu beenden. Um mir den Entzug zu erleichtern nämlich ich Vollidiot 3-4 Tetrazepam über 1 Woche. Dann runter auf 2 Pro Tag. Klar: Ich hörte nicht auf - Whiskey ja. Hab keine Lust mehr drauf und seit nunmehr 8 Monaten clean. Aber jetzt hab ich die Benzos am Hals. Habe nach Aufbrauch der Restbestände meinem Neurologen reinen Tisch gemacht . Auch meinem Allgemeinarzt. Jetzt bin ich bei 1 Diazepam pro Tag. Manchmal nur halbe. Manchmal gar keine. Manchmal 1.5. Will Runter. Ganz weg. Bin Ingenieur in Fuhrungsposition. Was mich fertigmachte: Bekam 3 neue Bandscheiben die letzten 2 Jahre. Soviel vorerst zu mir. Vielleicht rührt sich .aAl einer bei mir. Ich brauche Kommunikation.
 
Hallo Ulli, tut mir sehr leid, dass du einen Rückfall hattest. Wieso bist du dem Whisky verfallen, warum brauchst du Hilfsmittel? Wovor hast du Angst? Du musst dieUrsachen kennen, die Trifger ausfindig machen und neue Gedanken - und Verhaltensstrategien entwickeln. Was das Dia angeht, wieso brauchst du unterschiedliche Mengen? Diese kleinen Schwankungen sind nicht wirklich hilfreich.
Vielleicht hältst du noch an Dingen fest, die dir nicht gut tun. Was ist mit deinen Bedürfnissen? Werden die erfüllt? Wo holst du dir Energie, ohne was leisten zu müssen? Was macht deine Partnerschaft, Familie, Freunde, Hobbies für Spaß und Erholung? Ist der Beruf zu dominant?
Sorry, wenn ich so schreibe, aber wenn du nichts änderst, wird sich nichts ändern! Der Schlüssel liegt in Dir!
Herzliche Grüße
BEN
 
Hallo Ben,erstmal vielen Dank für Deine Meinung. Wieso ?warum ? Ich weiß nicht. Ich bin eigentlich schon zufrieden und glücklich. Habe prima Job. Stress. Klar. Bin glücklich Zuhause mit meiner Frau. Meine Kinder studieren interessanterweise Meduzin. Bis auf meine HWS Probleme mit den kaputten Bandscheiben. 2 OPs. Sehr oft Kopfschmerzen. Naja. Oft bekomme ich aus heiterem Himmel "Zustände " . Schlecht zu erklären. Saublodes Gefühl. Herzrasen. Irgendwie die Panik. Das hatte ich auch noch 2 Jahre nach Benzoentzug. Dabei hab ich das Zeug echt nicht gefressen. Ich meine ich hab einfach ein sehr sensibles Nervenkostum. Mit Alk oder Benzos wird es besser. Ich bin jetzt über 50. Treibe viel Sport. Nord Walking. Fitness. Standardtanz. Kegeln. Schwimmen. Radfahren täglich in die Arbeit. Es geht gut. Und dann kommen wieder diese Momente wo ich mit den Benzos runterkomme. Wie gesagt relativ niedrig dosiert. Aber ich habe irgendwie keinen Bock durch diese PsychoSchiene zu gehen. Ich hab mich auch viel mit mir selbst beschaftigt. Viele Bücher gelesen : Alle Dale Carnegy. Lola Prinzip. Usw. Alles Excerpiert und für mich meine eigenen 20 Gebote erstellt.die ich zu leben versuche. Weise nicht was falsch läuft. Kann es sein dass man damit leben muss? Wie gesagt. Als ich weder Alk noch Benzos über Jahre auf Alkohol hab ich sogar 10 Jahre komplett verzichtet) Hatte ich auch immer wieder meine Zustände. Eines noch : Mein Freundes Umfeld ging die letzten Jahre ziemlich hinüber. Erst diese Woche hat sich einer meins besten Freunde das Leben genommen. Viele ließen sich scheiden. Andere sind todkrank: Allen 2 haben schwere MS Form. Klar. Das bedrückt mich. Ich meine einfach, das ich ein Kombiproblem aus schwachen Nerven und gesundheitlichen Problemen mit meiner HWS habe. Irgendwie will ich trotzdem von den Benzos weg weil ich ohne Hilfsmittel in spontan unangenehmen Situationen keine Alternative sehe. So. Jetzt mal genug fürs erste. Danke für Deine Geduld.
 
Hallo Ulli

Da du schreibst, dass du Kommunikation brauchst, noch ein kleiner Imput von mir.

Also erst mal: Benzos find ich auch sch... und ich wünsche dir auch, dass du wieder davon runter kommst. Allerdings scheinst du jemand zu sein, der genau weiss was er will und wie. Und da anscheinend recht viel auch ganz gut klappt, bin ich mir nicht sicher, ob auf diese Weise, also ohne deine ganze bisherige Ausrichtung zu hinterfragen, ein ganz-weglassen von den Benzos oder Ähnlichem möglich ist. Allenfalls ists halt ein Abwechseln von unterschiedlichen Substanzen, wie du's ja bis jetzt auch gemacht hast.

Und zwischendurch gewisse Zustände aushalten (weiss nicht, was für welche das sind. Aber offensichtlich solche, die du "weghaben" möchtest).

Ich hab mich auch viel mit mir selbst beschaftigt. Viele Bücher gelesen : Alle Dale Carnegy. Lola Prinzip. Usw. Alles Excerpiert und für mich meine eigenen 20 Gebote erstellt.die ich zu leben versuche. Weise nicht was falsch läuft. Kann es sein dass man damit leben muss?
;) Hier. Wegen diesen beiden Namen klick ich mich ein. Dale_Carnegie kenn ich nicht, laut Wikipedia ein "Kommunikations- und Motivationstrainer im Bereich des Positiven Denkens".

Und das Lola Prinzip: Interessant, was da bei Wikipedia unter "Kritik" steht. Demnach ginge es auch ums "Positive Denken".

Mit den Büchern von René Egli kann ich nicht viel anfangen. Aber so viel meine ich erkennen zu können: es geht nicht ums Positive Denken. Hab einige Videos geschaut kürzlich, da kam auch seine Frau (Francoise Egli) drin vor. Und ich verstehe es nun so, dass sie die "Kunst des Lebens" "beherrscht" (respektive sich vom Leben beherrschen lässt, also sie lebt aus meiner Sicht in dieser "göttlichen Hingabe", in jedem Moment).

Und ihr Mann baut dann daraus Konzepte (teilweise oder sogar voll, weiss ich nicht, durchaus zusammen mit seiner Frau). Und daraus werden dann Bücher.

Aber so läuft das nicht. Leben nach Konzepten? Nach Geboten??? Dabei geht doch genau das Leben selbst drauf!!! Also der direkte, unverfälschte Kontakt mit dem Leben! (Entsprechend seh ichs z.B. auch so mit den Religionen (wird blind irgendwelchen Geboten gefolgt) im Gegensatz zu den Typen (Jesus, Buddha etc.), welche das Ganze ausgelöst haben - LEBEND.

Als ich weder Alk noch Benzos über Jahre auf Alkohol hab ich sogar 10 Jahre komplett verzichtet) Hatte ich auch immer wieder meine Zustände.

Und z.B. auf dich und dein "Problem" übertragen seh ich das so: Das Leben ruft. Auf alle möglichen Arten. (Körper, Psyche.) Ist aber schwer zu durchdringen (Du, via dein Verstand). Zu Vieles läuft ja gut. Du WILLST es so.

Hm. Wie soll ich sagen. Ich glaube, es geht (ein bisschen zumindest) in Richtung "Demut". Vor dem Leben, vor dem "Ruf des Lebens". Dies schreib ich auch noch wegen dem:
Mein Freundes Umfeld ging die letzten Jahre ziemlich hinüber. Erst diese Woche hat sich einer meins besten Freunde das Leben genommen. Viele ließen sich scheiden. Andere sind todkrank: Allen 2 haben schwere MS Form. Klar. Das bedrückt mich. Ich meine einfach, das ich ein Kombiproblem aus schwachen Nerven und gesundheitlichen Problemen mit meiner HWS habe. Irgendwie will ich trotzdem von den Benzos weg weil ich ohne Hilfsmittel in spontan unangenehmen Situationen keine Alternative sehe.
Was sind das denn für "spontan unangenehme Situationen"?

Brauchst es hier natürlich nicht zu benennen. Ist auch ziemlich wahrscheinlich, dass du aus der "Psycho-Ecke" nur bedingt Antworten kriegst.

Aber für dich selbst könnte es wichtig sein.

Ach ja. Falls du in der Schweiz lebst oder es sonstwie machbar wäre: Kannst ja mal persönlich vorbei gehen bei den Eglis. Vor allem mit Francoise zu plaudern könnte evtl. ein interessanter Anstoss sein. (Ich war noch nie, wollte aber kürzlich. Kam was dazwischen.)
So wie ich sie in den Videos erlebe, würde ich nicht sagen, dass es um Positives Denken geht. (!!!) Sondern um ein tiefes Verständnis fürs Leben an sich. Woraus erst eine positive Sichtweise FOLGT. Und zwar im Akzeptieren dessen was ist, ein tiefes Annehmen.

So sagte sie z.B. in einem Video so sinngemäss:
"Wenn ich etwas kaufen möchte und kein Geld dafür habe, dann ist es doch einfach GENIAL, wie das Leben es einrichtet! Weil dann brauche ich das auch nicht! Das Leben weiss es besser als ich selbst."

Das ist was völlig anderes als diese Art von "positivem Denken", wo es einzig und allein drum geht: noch erfolgreicher werden. Immer und immer die eigenen Ziele erreichen, die man sich im Kopf zusammen gebastelt hat.

Schicksalsschläge deuten - meiner Ansicht nach - darauf hin: es gibt noch mehr.

Und ... so vermutlich auch die Hintergründe, weshalb du die Benzos nehmen "musst".

Und bei jedem Mensch ists anders und das Leben ist ja oft auch "gnädig", gell. Also man macht die "inneren Erkenntnisse" ja oft schrittweise. Jeder auf seine Art, in seinem Tempo.

Na. Wollte halt nur mal einen Input(sversuch) beisteuern. :) Keine Ahnung, ob du was damit anfangen kannst. :rolleyes:

Es grüsst dich

Ymoja
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Ymoja,
danke für Deine ausführlichen Worte.
Ich muss da erst mal drüber nachdenken und melde mich dann wieder!!!
Gruss und gute Nacht!!
Ulli
 
Danke!

Schon okay. Also nur antworten dann, wenn du magst.
Nachdenken drüber allein freut mich auch schon! :)

Auch Gute N8! :)
 
Danke! Wenn sich jemand die Mühe macht mit meinen Problemen zu beschäftigen denke ich immer drüber nach!!!
Grippe im Anmarsch! So fällt Fitness Training bei diesem Mist Wetter leider aus und ich kann etwas lesen!
Euch einen schönen Sonntag!
 
Hallo Ulli, dein Leben scheint von außen betrachtet geordnet. Finanzielle Probleme scheint es nicht zu geben, Familie läuft gut, guter Job...... mein Auto, meine Frau, meine Kinder, mein Haus, mein Hund, meine Yacht..... verzeih bitte, wenn ich hier etwas provokativ bin.
Aber es gab mal Gründe, warum du zu Hilfsmittel gegriffen hast.
Wann hast du damit begonnen und warum? Die Antworten auf diese Fragen erscheinen mir als wichtig!
Was fehlte in deinem Leben, wovor hattest du Angst oder anders, welche Gefühle wolltest du nicht fühlen?
Was tust du für deine Entspannung, was bringt dir innere Freude? Was macht dir richtig Spaß?
Du treibst viel Sport! Dafür wendest du viel Zeit auf, oder nicht?!
Hast du Angst krank zu werden? Hast du Angst vor dem Tod? Dann müsstest du dich damit auseinandersetzen.
Wie viel Zeit verbringst du bewusst und intensiv mit deiner Frau? Welche bewusste Unternehmungen, außer Sport, integrierst du in dein Leben, damit du erLEBST?
Was genau sind deine komischen Zustände? Klar ist für mich, dass es seeehr lange dauern kann, bis der Körper und die Psyche eines ehemals Benzodiazepinabhängigen Menschen wieder normal funktionieren. Bei mir selbst sind es mittlerweile 3 Jahre ohne Benzo und doch gibt es, wenn auch immer seltener, Schwindelmomente, Anspannungen und kleinere Angstattacken, die ich aber nun ohne Hilfsmittel bewältigen kann.

Du hast dich sehr viel mit Motivation, positiven Denken und dir beschäftigt. Das ist gut und doch kannst du deine Probleme wahrscheinlich nicht nur rational bösen.
Die Bereitschaft sich näher kennenzulernen und sich zu öffnen und anzunehmen, besonders Ängste und vermeintliche Schwächen, könnte dir zum Kompass und Wegweiser werden.

Oder mal anders gesagt: Wenn dein Leben zu deinen Wesen passen würde, müsste es dir doch gut gehen.... tut es aber nicht.
Wenn du bei einer Berechnung ein anderes Ergebnis haben willst, musst du die Gleichung entsprechend verändern
Herzliche Grüße
BEN
 
Hallo Zusammen!
Mein Buch "Nur bei Bedarf! Die Abhängigkeitsfalle" über meine Benzodiazepinabhängigkeit (über 10 Jahre), den Entzug (ab 17.04.2012) und die Zeit danach ist fertig! Ich habe es wirklich in die Tat umgesetzt. Nun habe ich die ersten gedruckten Exemplare erhalten. Es ist ein Erfahrungsbericht und Ratgeber mit nützlichen Informationen, die hoffentlich eine Hilfe für die Menschen sind, die den Weg noch vor sich haben, gerade dabei sind oder als Partner betroffen sind.
Auf Grund meiner damaligen eigenen Fragen (rund um den zu erwartenden Entzug) auf die es keine oder nur sehr wenige detaillierte Antworten gab und der Erfahrungen und Nachfragen innerhalb dieses Forums, Threads "Wie lange dauert der Entzug, welche Symptome und wie lange,.....", habe ich am Ende des Buches meine Symptome, während der Abhängigkeit und während des Entzugs bis zu 2 Jahre danach, in Diagrammen dargestellt, so dass mein persönlicher Verlauf in Sachen psychischer und physischer Symptome nachgeschaut werden kann. Ein Teil des Buches habe ich meiner Frau gewidmet, die während dieser schweren Zeit natürlich stark betroffen war - sie schildert das ganze aus ihrer Sicht.

Da ich dieses Forum Symptome, Ursachen von Krankheiten - Forum, Tipps zu Gesundheit als sehr hilfreich empfand und Betroffene froh sein können, dass es so etwas gibt, habe ich, nach Rücksprache mit dem Seitenbetreiber, im Buch auch die Website aufgeführt.

Das Buch kann demnächst über den AAVAA-Verlag aus Berlin bestellt werden. Ab April sollte es dann auch über Amazon, Thalia, etc. zu bestellen sein. Wer bereits jetzt Interesse am Buch hat, kann es mir auch schreiben oder über www.apisa.de bestellen.

Ich hoffe sehr, dass das Buch Betroffenen hilfreich ist, damit sie einen Weg aus dem Leid hin zur persönlichen Unabhängigkeit und Freiheit finden.

Herzliche Grüße und allen Betroffenen viel Kraft und Geduld
BEN
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen

Ich klink mich hier mal ein. Hab auch nicht alle 559 Beiträge gelesen. Hab da einfach mal so ne Frage an die Erfahrenen Benzoianer:

Benzos nehme ich nun bald seit 12 Jahren. Anfang 2002 bekam ich plötzlich Schwindelgefühle. Diese Gefühle machten dann des öfteren Panikattaken. Im Sommer 2003 war es dann so schlimm, das mir endlich ein Arzt Alprazolam verschrieb. Super.. Probleme sofort weg. Die ersten paar Jahre konnte ich den Konsum auf ca 1-1,5 mg Alprazolam pro Woche beschränken. Im November 2004 wurde bei mir MS Diagnostiziert. Immer wieder hatte ich Schübe und meine Probleme, Symptome, Schäden wurden stetig mehr. 2013 - Sommer 2014 ist der Konsum auf ca, 0,5 mg Alprazolam oder 1mg Lorazepam pro Tag gestiegen. Hatte immer wieder Tage wo ich es nicht einnahm und keine Entzugserscheinungen bemerkte. Im Sommer 2014 ganz schlimmer MS Schub wovon ich mich heute noch nicht erholt habe. Meine Dosis Benzo stieg erneut. Machmal 1mg Alprazolam und 1mg Lorazepam am gleichen Tag.

Wenn ich die Wohnung verlasse gehts nicht mehr ohne Benzos. Bleib ich zu Hause, beiss ich mich durch die Tage. Aber woher weiss ich nun was MS (und oder Neuroborreliose) ist und was Entzugserscheinungen. Alle Meine Symptome könnten Entzugserscheinungen oder auch die Krankheiten betreffen.

Ich leide an weit über 100 Symptomen. Die wichtigsten sind:

Schwindel / Benommen / Schleiersehen (Schliergen und Flecken) / Entzündungsschmerz hinter den Augen / Wahrnehmungsstörungen (Reizungen aller Art) / Verbrennngsschmerz in Beinen und Füssen sowie der rechten Hand / Gangunsicherheit / Zittern / und Panikattaken (meist im Zusammenhang mit Uebelkeit)

Nun die Frage an Euch, wie stell ich fest was Benzoentzugserscheinungen sind und was nicht? Alles Beschriebene könnte auch MS sein.

Lg Turicum
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Turicum,
so wie du es selbst schreibst, können alle Symptome von den Benzodiazepinen oder von der Erkrankung kommen. Ich schätze, dass dir hier keiner darauf eine Antwort geben kann, was von was kommt. Wahrscheinlich auch nicht dein Arzt.
Wenn du das herausbekommen willst, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als die Benzo zu entziehen. Alles andere sind Vermutungen, Mutmaßungen.
Benzodiazepine haben bei der Anwendung viele starke Nebenwirkungen, ebenso sind die Entzugssymptome sehr stark. Möglicher Weise ist es bei dir sogar noch ganz anders, da du durch die Erkrankung noch sensibler reagierst.
Dein letzter Schub war sehr schlimm.... kann es sein, dass das auch mit den Benzo zusammenhängt?

Tut mir leid, dass ich dir nicht wirklich helfen kann, also deine Fragen nicht beantworten kann.
Bei mir selbst war es so, dass ich ebenfalls vor und während des Entzugs nicht wusste, was kommt vom Benzo und was ist die Grunderkrankung. Ein echtes Rätselraten und letztendlich bin ich mir heute noch nicht sicher, da die Zeit des Benzo-Gebrauchs und des Benzo-Entzugs ihre Spur hinterlassen hat.

Noch eine kurze Anmerkung:
Benzodiazepine verlieren nach einiger Zeit des regelmäßigen Gebrauchs ihre ängstlösende und beruhigende Wirkung. Bist du sicher, dass dein Problem nicht die Abhängigkeit von der Substanz ist und dass du möglicher Weise Entzugssymptome hast, da du möglicher Weise eine Toleranzentwicklung hast und du nun mehr bräuchtest um die Wirkung zu erzielen?

Frage am besten mal deine behandelnden Ärzte!

Herzliche Grüße
BEN
 
Hallo Ben. Die Toleranzentwicklung könnte da sein, zumal das nächtliche Schwitzen, welches nach einem Schub, welchen ich zwei Monate lang (Anfang 2013) mit Xanax Retard zu unterdrücken vermochte, beim Reduzieren der Dosis aufgetreten ist. Schwitzen ist m.E. kein MS Symptom. Daher gehe ich davon aus, das dazumal erste Entzugserscheinungen und Toleranzentwicklungen vorhanden waren.

Ich hab jetzt noch einen Kuraufenthalt vor mir, da werde ich die Benzos noch nehmen. Danach könnte ich mir einen Entzug vorstellen. Ich habe jedoch grossen Respekt. Kenne andere, die schon 4 Jahre Clean sind und noch immer mit massiven Entzugserscheinungen umgehen müssen. Wichtig ist, so glaube ich, das man ein Tagebuch führt, das die hoffentlich besseren Zeitfenster auch länger und öfters werden. Ohne dieses Tagebuch ist es in schwierigen Tagen kaum möglich den Fortschritt zu sehen.
 
Hallo Turicum, Tagebuch ist ein sehr gute Methode, welche ich auch angewendet hatte. Dazu habe ich eine Exceltabelleerstellt und mein Befinden und meine Symptome bewertet. Daraus könnte ich Diagramme erstellen und meinen Fortschritt sehen. Wie ein Teil der Ergebnisse aussahen, kannst du mittels folgenden Link sehen Entzug-Verläufe - apisa
Herzliche Grüße
BEN
 
Oben