Narzisstische Persönlichkeitsstörung

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20.01.15
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16
Hi Leute

Kennt SICH jemand aus damit?
Mein Partner hat nps und ich kann langsam nicht mehr damit umgehen.
Hat jemand Tips?
Ich schwanke zwischen Trennung und Helfen ?
 
Hallo Joana,

ich bin immer ein bißchen skeptisch bei "psychiatrischen" Diagnosen, weil ich zu oft erlebt habe, daß sie letztlich falsch waren, der bzw. die Betroffene aber dann ihren Stempel weg hatten.

Ist denn Dein Partner in psychotherapeutischer Behandlung, also bei einem Psychotherapeuten bzw. Psychologen? Nimmt er Medikamente, die vom Psychiater verschrieben worden sind? Was hat er denn schon versucht? Ist er bereit, Hilfe in Anspruch zu nehmen und etwas zu tun? Wie lange seid Ihr zusammen?

Hier ein ausführlicher Artikel über das Thema "Narzistische Persönlichkeitsstörung":
Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Leider steht darin nichts über die mögliche Hilfe durch PartnerInnen.
Aber da wüde ich ganz allgemein meinen, daß es wichtig ist, als Partner des psychisch Kranken nicht immer mehr hinein gezogen zu werden in die Krankheit und ggf. den nötigen Abstand zu finden und auch für sich selbst Hilfe zu suchen.

...
Wichtig ist, dass sich der gesunde Partner bewusst macht, dass es an der Krankheit des Anderen liegt, wenn er von diesem verletzt oder vor den Kopf gestoßen wird. Kennen beide Partner diesen Zusammenhang, lassen sich einige Probleme besser ertragen oder sogar vermeiden.

Als hilfreich können sich eine Psychotherapie und die Einnahme von Medikamenten erweisen. Diese bewirken meist einen Ausgleich der hohen Empfindlichkeit, wodurch der erkrankte Partner wieder in der Lage ist, normale Streitigkeiten innerhalb einer Beziehung zu bewältigen.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Beziehung, ist die Rücksichtnahme auf den kranken Partner. [aber bitte nicht bis zur Selbstaufgabe! - denkt Oregano]
Ist der gesunde Partner dazu nicht in der Lage, besteht die Gefahr, dass die Partnerschaft zerbricht.

Umgang mit dem kranken Partner

Um die psychische Erkrankung des Betroffenen besser verstehen zu können, ist es sinnvoll, dass sich der gesunde Partner darüber ausführlich informiert. Dabei können ruhig Angehörige oder enge Freunde miteinbezogen werden. Auf diese Weise hat man das Gefühl, nicht alleine zu sein.

Ebenfalls hilfreich kann der Besuch einer Selbsthilfegruppe sein. Dort hat man die Möglichkeit, sich mit Menschen auszutauschen, die unter ähnlichen Partnerschaftsproblemen leiden.

Hilfe finden Partner und Angehörige von psychisch Kranken auch bei Ärzten und Beratungsstellen. Diese können dabei helfen, den kranken Partner besser zu verstehen und mit ihm mitzufühlen. Auf diese Weise lässt sich mehr Verständnis aufbauen.

Doch auch der Erkrankte muss dass Gefühl haben, dass er nicht alleine ist und Menschen für ihn da sind, auf die er sich verlassen kann. Daher ist es wichtig, ihn so weit wie möglich in den Alltag mit einzubeziehen, was wiederum viel Geduld, Feingefühl und Verständnis des gesunden Partners erfordert. [aber bitte nicht unendlich und bis zur Selbstaufgabe... ]

Der Erkrankte sollte jedoch weder überfordert noch bemuttert werden. Zeigt der Partner ungewöhnliche Verhaltensweisen, empfiehlt es sich, diese zu tolerieren, sofern er damit nicht sich selbst oder anderen Menschen schadet. Auch soziale Kontakte gilt es zu wahren.

Um Kraft für die vermehrten Belastungen zu schöpfen, ist es wichtig, dass der gesunde Partner von Zeit zu Zeit auch an sich denkt und seinen Interessen und Hobbys nachgeht.
...
Die Beziehung mit einem psychisch kranken Partner - Probleme und Ratschl?ge - paradisi.de

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Due aerzte schwanken zwischen anpassungsstoerung adhs und nps!
Ich lebe nun seit 6 jahren.mit.ihm und habe mich ausfuerlich mit den Problemen von ihm.auseinandergesetzt und fier mich ist es klar nps.
Ij werde dauernd von ihm verletzt , korrigiert, vor den Kopf gestossen, belaechelt belogen etc.
Auch mit.den Kindern zeigt er ein solches Verhalten. Er ist der beste der schoenste obwohl er sehr viele probleme und baustellen hat. Wir leiden alle sehr und trotzdem moechte ich ihn nicht einfach allei e lassen.
er hat sonst niemand. Medis nimmt.er keine oder nur unregelmaessig da fuer ihn zuverlaessigkeit auch nicht an oberster stelle steht.

er brtrinkt.sich wenn wor streiten.

ich weiss.nicht was ich noch machen soll....In.den 5 jahren habe ich versucht ihm zu helfen..hat alles nicht geholfen da er stets den weg des geringsten wiederstands waejlt und so nirgends ans ziel.kommt
 
Hallo joana53!

Ich schreibe eigentlich längere Postings, wenn es um so komplexe Dinge geht. Aber wenn es tatsächlich sicher ist, dass dein Partner eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, kann ich dir nur einen Rat geben:

Lauf weg, so schnell du nur kannst!!!

Wenn du das nicht tust, wirst du irgendwann zu zerstört sein, um es noch zu können. Du wirst deine Persönlichkeit verlieren, deine Selbstachtung, deine Gesundheit. Hab ich noch was vergessen? Egal, du verstehst sicher auch so...

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo ,

Narzißmus ist eine schwere Störung und viele Fachleute sagen , unheilbar !
Ob das in jedem Fall so ist , kann bezweifelt werden .
Bedingung für jegliche Heilung ist immer die Krankheitseinsicht !

Liebe joana53 , wie es scheint ist sie bei deinem Partner nicht vorhanden !
Da man sich oft in einem Kreislauf befindet , in einem Automatismus , sich Verhaltensmuster eingebrannt haben und man oft gar nicht mehr anders kann , ist eine Trennung auf Zeit häufig nicht die schlechteste Idee !

Beide Seiten kommen etwas zur Ruhe und können vergangenes überdenken !

Ich kann mir vorstellen , der Partner wird diesen Vorschlag nicht akzeptieren können und eventuell massiv reagieren.

Narzißten den Wind aus den Segeln zu nehmen und so ihre aufbrausende Fahrt etwas zu bremsen ist extrem schwierig .Man braucht Erfahrung !

Vielleicht hilft dir eine rein sachliche Beurteilung deiner Lebensumstände , ohne jegliche Emotion !
Gern auch im Vergleich mit einer "normalen" Familie !

Hier könnte man mal lesen ! Beziehung zwischen Narzißt und dependenter/abhängiger Persönlichkeit .
Beziehung Narzisst und Dependent

Gruß !
 
Hallo joana,

wenn er nicht selbst daran arbeitet, sein Verhalten zu verändern, wird das nichts werden, fürchte ich.
Also heißt es für Dich: Konsequenzen ziehen, ihn tatsächlich mit seinem Leid allein lassen und nicht als Ventil für seinen Frust dienen. Das hilft weder ihm noch Dir und den Kindern. Für die finde ich es ganz wichtig, daß sie aus dieser Atmosphäre des ständigen Verletztwerdens heraus kommen. Das kann sonst schlimme Folgen haben.

Bitte such' Dir selbst Hilfe und höre auf, ihn zu analysieren und zu unterstützen.

Grüsse,
Oregano
 
Hi Leute

Kennt SICH jemand aus damit?
Mein Partner hat nps und ich kann langsam nicht mehr damit umgehen.
Hat jemand Tips?
Ich schwanke zwischen Trennung und Helfen

Hallo joana,

warum kannst Du nicht mehr damit umgehen bzw. wie bist Du bisher damit umgegangen? Wo liegen die größten Probleme dabei für Dich und die Kinder? Kann Dein Partner auch lieb sein und, wenn ja, wann bzw. unter welchen Bedingungen? Wann ist er am unerträglichsten, was bringt ihn am ehesten dazu, sich unmöglich zu verhalten? Wie stark leiden die Kinder, wie alt sind sie, kannst Du mit ihnen über das Problem reden? Welche Eigenschaften hat Dein Partner, die Dir vielleicht gefallen bzw. warum bist überhaupt mit ihm zusammen, was hat Dich zu ihm hingezogen?

Ich weiß, das sind zu viele Fragen auf einmal, aber ihre Beantwortung könnte zur Klarheit der Problematik und eventuellen Lösungsansätzen beitragen.

Eines kann ich Dir jetzt schon mit Sicherheit sagen: Wenn Du wirklich bei ihm bleiben willst, dann musst Du 1) sein Problem sehr gut verstehen können, 2) ein sehr starkes Selbstbewusstsein entwickeln, 3) wissen, warum Du bei ihm bleiben willst und 4) wie Du ihn am besten in die Arbeit an der Bewältigung des Problems mit einbeziehen kannst.

Und Vorwürfe bringen keinen Erfolg, eher das Gegenteil. Lieber positive Seiten in euch und eurer Beziehung hervorheben und herausarbeiten und daran anknüpfen. Wenn Deinem Partner etwas an der Beziehung liegt, dann muss man ihm klar machen, dass er mit dazu beitragen kann, dass diese Beziehung fortbesteht, und zwar zufiedenstellend für alle. Aber wie gesagt, persönliche Vorwürfe vermeiden und sachlich und freundlich, ja liebevoll diskutieren. ;)

Freundliche Grüße
Miglena
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Miglena!

Kennst du dich mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung aus?

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Liebe Sonora,

ich kenne viele Narzissten, auch in der Verwandtschaft. Habe mich früher auch eine Weile mit Psychologie (Studium, dann später das Fach gewechselt) beschäftigt. Ich weiß, dass das Leben mit solchen Leuten sehr schwer ist, aber es kommt auf den einzelnen Fall an.

Wichtig ist, dass joana53 sich darüber im Klaren ist (wird), ob und welchen Sinn es hat, die Beziehung zu ihrem Partner fortzuführen oder aber zu beenden, wenn es wirklich nicht mehr geht. Da sie sich anscheinend nicht ganz sicher ist, was sie will, ist es wichtig, die Situation gründlich zu analysieren, damit sie eine gute Entscheidung treffen kann.

Liebe Grüße
Miglena
 
Liebe Miglena!

Ich dank dir! :kiss: Ich konnte dein Posting einfach nicht einschätzen und da ich weiß, wie zerstörerisch eine enge Beziehung zu so einem Menschen ist, wollte ich lieber nachfragen.

Besonders dieses

Eines kann ich Dir jetzt schon mit Sicherheit sagen: Wenn Du wirklich bei ihm bleiben willst, dann musst Du 1) sein Problem sehr gut verstehen können, 2) ein sehr starkes Selbstbewusstsein entwickeln, 3) wissen, warum Du bei ihm bleiben willst und 4) wie Du ihn am besten in die Arbeit an der Bewältigung des Problems mit einbeziehen kannst.

hatte mich sehr irritiert, denn nach meinen Erfahrungen und allem, was ich aus Büchern, dem Internet und einem Therapeuten weiß, ist es weder möglich, in einer Beziehung mit einem Menschen mit narzisstischer PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG (!) Selbstbewusstsein aufzubauen, noch ihn mit in die Bewältigung der Probleme einzubeziehen. Ich wüsste von keinem Einzigen, dass er mitgearbeitet hätte – im Gegenteil, nur das Ansprechen von Problemen, die bei IHM liegen, löst heftigste Widerstände aus und jemand mit einer echten narzisstischen Persönlichkeitsstörung springt einem eher mit dem nackten Hintern ins Gesicht, als auch nur vor sich selbst zugeben zu können, dass etwas im Selbst nicht stimmt.

Die Punkte "die Probleme zu verstehen" und "warum will ich bei ihm bleiben" sind da sehr viel leichter zu beantworten. Aber allerdings glaube ich, dass auch die Antwort auf diese beiden Fragen eher mit einem Psychotherapeuten erarbeitet werden kann. Zu oft kommt man in die Rationalisierungs-Falle und ebenso oft erkennt man nicht, wenn man selber ein Co-Narzisst ist... Und selbst wenn man die beiden Punkte, die man irgendwie selber im Griff hat, lösen konnte, sehe ich das eher als Hilfestellung, um zu erkennen, WIE zerstörerisch diese Beziehung war/ist. Wenn man an diesem Punkt genug Wut in sich hat wegen all der Dinge, die geschehen sind, ist man meiner Meinung nach nicht mehr in der Lage, einen auf verständnisvoll zu machen. Und vorher, wenn man den eigenen Part noch nicht ganz durchblickt, ist man noch so in der Opfer-Rolle gefangen, dass man alle Schuld bei sich sucht und sich weiter selber zerfleischt und zusätzlich vom Partner zerfleischt wird.

@ joana53: Das, was du schon jetzt anfangen kannst, ist, für dich zu erkennen, was wirklich los ist. Ich bin super-sicher, dass du rationalisierst. Das bedeutet, du suchst nach Entschuldigungen. "Er macht das nur, weil...", "Er meint das gar nicht so...", "Es tut ihm im Grunde mehr weh als mir...", "Er kann nicht anders, ist seinen Gefühlen ausgeliefert..." und so weiter und so fort. Die Liste ist endlos. Stattdessen achte darauf, WAS ER TUT!!! Sieh hin! Verteidige ihn nicht vor dir selber, sondern sieh hin, was er tut. Nimm es zur Kenntnis. Und nimm zur Kenntnis, was dieses Verhalten in dir und deinen Kindern auslöst. Sieh ganz genau hin. Wenn du das tust, wirst du nicht um die Erkenntnis kommen, dass das nicht so weitergeht wie bisher. Du hilfst ihm nicht, indem du ausharrst und hoffst, dass sich alles irgendwann in Wohlgefallen auflösen wird. Denn das wird es nicht. Es wird schlimmer werden und immer schlimmer. Um ihm auf Dauer gute Gefühle schenken zu können, bist du bei ihm schon viel zu weit in seiner Achtung gesunken. Ich gehe davon aus, dass du die einschlägigen Bücher kennst, oder?

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Danke fuer eure lieben tips ..ihr habt recht....mein Problem ist mein Helfersyndrom und das dazugehoerige schlechte Gewissen ��
 
Hallo Joana,

das ist doch mal ein konkretes Thema, mit dem Du für Dich und Deine Kinder etwas tun könntest: "Helfersyndrom":

Das Helfersyndrom schadet ....

dem Helfer:
- Wegen seiner ständigen Mühe um das Wohl des Anderen verwendet der Helfer zu wenig Kraft für die Besorgung eigener Bedürfnisse.
- Bleibt der Dank, den er für die Hilfe erntet, hinter den Erwartungen zurück, verstrickt sich der ausgelaugte Helfer oft in Vorwurf und Bitterkeit.

Dem Hilfsempfänger:
- Durch die voreilige Entlastung bei Problemen verlernt der Hilfsempfänger eigene Fähigkeiten zu schulen.
Bleibt der Dank, den er für die Hilfe erntet, hinter den Erwartungen zurück, verstrickt sich der ausgelaugte Helfer oft in Vorwurf und Bitterkeit.
- Empfangene Hilfe und die Hoffnung des Helfers auf umfassenden Dank fördern beim Empfänger ein Schuldgefühl, unter dem er entweder leidet; oder das er zum Leidwesen des Helfers verleugnet.
Helfersyndrom

Wahrscheinlcih weißt Du das bereits?
Was ich dabei sehr wichtig finde: die Kraft, die Du ständig in Deinen Partner investierst, geht Deinen Kindern und Dir verloren, was ich sehr traurig finde. Schon allein den Kindern zuliebe solltest Du darüber nachdenken, Hilfe und Lösungen zu finden.

Grüsse,
Oregano
 
Ich schreibe eigentlich längere Postings, wenn es um so komplexe Dinge geht. Aber wenn es tatsächlich sicher ist, dass dein Partner eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, kann ich dir nur einen Rat geben:

Lauf weg, so schnell du nur kannst!!!

Wenn du das nicht tust, wirst du irgendwann zu zerstört sein, um es noch zu können. Du wirst deine Persönlichkeit verlieren, deine Selbstachtung, deine Gesundheit. Hab ich noch was vergessen? Egal, du verstehst sicher auch so...

Liebe Grüße :wave:
Sonora

Hallo Sonora,

es gibt ganz bestimmt solch ein Typus, auf dem Deine Äußerung zutrifft, möchte jedoch dazu erwähnen, dass es nicht auf "alle" Menschen mit dieser Diagnose zutrifft.

Dazu schreibe ich gleich; ich kenne mich mit dieser Diagnose kaum aus, kenne jedoch eine Persönlichkeit, die diese Diagnose hat und trotzdem eine liebevolle und, wie ich empfinde, für die Frau bereichernde Ehe führt und ich selbst fühle mich wohl in seiner Nähe und habe mich selten so verstanden gefühlt.

Ich möchte nur damit sagen, dass es nicht ein "allgemeines Urteil" sein kann.

Liebe Grüße von Kayen
 
Hallo, liebe Kayen!

Ist es sicher, dass diese Person eine narzisstische PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG hat? Oder ist sie einfach narzisstisch? Das ist ein großer Unterschied. Narzissten laufen viele rum, mit denen kommt man schon zurecht. Aber das Krankheitsbild der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist eine wirklich heftige Sache.

Übrigens ist es eine der größten "Begabungen" der hieran Erkrankten, dass sie niemanden von außen hinter die Fassade blicken lassen. Nach außen geben die meisten ein Bild ab, aufgrund dessen sich niemand vorstellen kann, was da "in Familie" abgeht. Es ist egal, ob dieses "Familie" tatsächlich Familie ist oder aber Büro oder sonst was. Das ist ja das Gemeine. Niemand blickt, was los ist. Alle finden diese Person überaus charmant, nett, besonders in fast allen Dingen... Und die Angehörigen/untergebenen Kollegen schwanken zwischen Hoffnung und Bangen. Ist diese Person nett, dann ist sie so nett, dass man alles verzeiht und sich nicht vorstellen kann, dass vor kurzem noch eine scheinbar ganz andere Person in diesem Körper steckte. Man fühlt sich, als wäre die ganze Welt großartig – und man selber ebenso großartig. Dann kommt der nächste Absturz durch den nächsten Schlag, und du fühlst dich, als wenn du absolut nichts wert bist, dein Selbstwertgefühl geht immer weiter verloren. Du tust alles, um diesen Menschen dahin zu bekommen, dass er dich immer so gut findet, wie er es (scheinbar) manchmal tut. Und du denkst, wenn du dich nur erst richtig verhältst, dann wird alles gut. Und du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr du manipuliert wirst. Dieses Auf und Ab lässt dich sein wie ein Jo-Jo – auf, ab, auf, ab. Aber dieses Auf und Ab hört sich nicht so dramatisch an, wie es tatsächlich ist. Im Auf bist du König(in), im Ab bist du der allerletzte Dreck. Irgendwann bist du nur noch auf diese Launen fixiert, versuchst, schon rechtzeitig vorzubeugen. Aber das kannst du nicht, denn die Gründe für seinen Zorn sind nicht vorherzusehen, sondern sind willkürlich. Ist sein Selbstbewusstsein gerade für ihn spürbar unten, muss er jemanden klein machen, um selber groß zu sein. Hat er sich geärgert, muss er jemanden quälen. Er spielt mit dir, wie ein Künstler auf einem Instrument. Und mit jedem Mal, wo du klein gemacht wirst, WIRST du auch kleiner. Für dich selber und für ihn. Aber trotzdem braucht er dich, denn du bist sein Gegenpart. Wenn er das Gefühl hat, es übertrieben zu haben, wird er all seine Begabung dafür einsetzen, dich wieder "auf Linie" zu bringen, wird dich mit Charme überhäufen und der beste Partner/Chef... sein, den du dir nur vorstellen kannst. Du wirst dich fühlen, als könntest du plötzlich fliegen. Diese Begabung ist so schrecklich, dass man das nicht in Worte fassen kann. Das können nur Menschen nachfühlen, die das erlebt haben. Alle anderen werden sagen, dass das nicht stimmt. Der Mann (oder die Frau) ist sooo nett, wie man doch mit eigenen Augen sieht. Und noch gemeiner ist, dass die betroffenen Opfer selber häufig nicht glauben können, dass dieser Mensch so böse ist. Sie suchen nach Entschuldigungen und Gründen, warum irgendwann alles gut ist, denn der nette Mann, der da gerade rumläuft, hat doch nichts mit den schlechten Dingen zu tun, die vor scheinbar laaanger Zeit :rolleyes: passiert sind. Man bezweifelt sich selbst und seine Wahrnehmungen, weil man es nicht wahrhaben will in guten Phasen. Vielleicht auch, weil man es in diesen Zeiten nicht wahrhaben KANN. Die Schauspielerei ist einfach zu perfekt und die guten Gefühle, die man bekommt, sind echtes Suchtpotenzial.

Glaub mir, das alles merkst du den Angehörigen nicht an. Sie klammern sich an die "guten" Phasen und halten den Schein aufrecht, so lange und so oft, wie sie nur können. Einmal aus Treue, einmal, um ihn bei Laune zu halten, einmal, um sich selber was vorzuspielen. Was meinst du, wie sich Angehörige fühlen, wenn alle von außen sagen, dass das ja alles so toll ist in diesem Büro/dieser Familie... und du irgendwo in dir denkst "Ihr solltet mal wissen" – und trotzdem spielen alle dieses Spielchen mit.

Wenn es so weit ist, dass die Angehörigen nicht mehr können und sich auflehnen, ist schon so viel passiert, dass alle möglichen Seelen in tausend Scherben sind, die Körper krank und kaputt sind und eine Flucht aus dieser Situation kaum noch möglich scheint.

Ach ja: Ich kann es nicht ganz beurteilen, ob das in der Familie auch so ist, aber es wird schon so sein: Hauptsache, es gibt ein Opfer. Solange es einen gibt, an dem er (sie) sich austoben kann, haben die anderen zeitweise ein gutes Leben, denn sie müssen ja die Sicherheitsmauer darstellen, die vor Feinden schützt. So ist es auf jeden Fall im Berufsleben. Allerdings kommen auch da Phasen, in denen diese Selbstbeherrschung nicht funktioniert und alle ihr Fett abbekommen.

Es gibt aber auch noch unterschiedliche Formen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung, z.B. haben Frauen eher eine andere Form. Zerstörerisch sind alle Formen. Und nach dem, was die Themenstarterin beschrieb, denke ich schon, dass ich alles richtig beschrieben habe.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab noch was vergessen:

Zu dem Krankheitsbild gehört es, dass der Narzisst eine schlimme Art von Empathie aufgebaut hat. Es ist keine wirkliche Empathie, die andere versteht und sich in andere einfühlen kann. Aber er kann damit genau fühlen, was nötig ist, damit der andere ihn gut findet. Ihn umgibt eine Art "Zauber", die man nicht beschreiben kann. Jede-r ist hingerissen von ihm.
 
Ich kenne einige ziemlich starke narzisstische Persönlichkeiten, die in langjährigen Beziehungen leben. Es handelt sich sowohl um Männer als auch um Frauen. Es gibt in der Tat Menschen, die mit solchen schwierigen Fällen auskommen. Warum das so ist, habe ich mich bisher nicht gefragt. Wäre mal interessant, die Sache zu untersuchen.

Ich bin zwar sehr selbstbewusst und ausgeglichen und betrachte Personen mit psychischen Problemen aus rein psychologischer Sicht, kann mich einfühlen, kann auch mit den narzisstischen Persönlichkeiten, die ich kenne, gut auskommen, vielleicht weil ich es nie persönlich nehme, aber eine engere Beziehung im Sinne einer langen Partnerschaft kann ich mir nicht vorstellen, das wäre mir dann doch zu anstrengend.

Freundliche Grüße
Miglena
 
Hallo Oregano,

die Personen, die ich kenne, sind in der Tat für die meisten Menschen, die sie kennen, unerträglich und sehr unbeliebt. Es sind also keine "leichten, sympathischen" Narzissten. Sie haben auch aufgrund ihrer problematischen Persönlichkeit gescheiterte Beziehungen gehabt, trotzdem haben sie inzwischen langjährige Beziehungen. Einige sind älter und inzwischen verstorben. Ich glaube, die Personen, die es mit ihnen so lange aushalten, ohne dabei Schaden zu nehmen, sind entweder sehr starke, selbstbewusste Personen, mit einem stabilen Nervenkostüm, die an der narzisstischen Persönlichkeit etwas besonders Reizvolles finden. Oder es sind Personen, die sich gern unterordnen und den anderen bewundern. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
 
SONORA du hast es echt total auf den Punkt gebracht... woher weisst Du das alles?
Das Schlimme finde ich an der ganzen Sache das er zur Abklaerung in einer psychiatrischen Tagesklinik war und die Diagnosen Anpassu gsstoerung evtl Adhs fuer mich echt e ttäus hend war. Er konnte sich in den 6 Wochen auch dort prima verstellen wie am Anfang unserer Bezirhung. Ich wurde zu einem Gespraech eingeladen und dann nutzte ich die Chance um meine Befuerchtung anhand Beispielen zu äussern. Ich wurde nicht ernst genommen und man meinte nur ..es koenbe schon sein.
Trotz Aufenthalt und Abklaerung hat sich nix geaendert! Also auch liest man das es kaum Chancen der Tgerapie Heilung gaebe......das ganze ist fuer mich eher neblig als klar auch wenn der Betroffene es eibsehen wuede.
 
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