...
Seltene Nebenwirkungen:
Blutarmut, Kopfschmerzen, nervliche Missempfindungen, Schwindel, Nervenbeschwerden, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, Verdauungsstörungen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberentzündung, Gelbsucht, Hautausschlag, Juckreiz, Haarausfall, Muskelbeschwerden (einschließlich Muskelentzündung), Muskelfaserauflösung (Rhabdomyolyse mit oder ohne akutes Nierenversagen), Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Schwäche, Überempfindlichkeitreaktion, Erhöhungen der Leberwerte im Blut (ALAT, ASAT, gamma-GT), Erhöhungen der alkalischen Phosphatase und des CK-Wertes im Blut.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens, Leberversagen.
...
Besonderheiten:
Allen Vertretern der Wirkstoffgruppe der Statine scheint eine schädliche Wirkung auf die Nerven gemeinsam zu sein, die sich besonders an den Beinen zeigt. Taubheitsgefühle, brennende Mißempfindungen oder Muskelzuckungen sind die Zeichen.
Bei solchen Symptomen ist die Behandlung mit einem Statin sofort zu beenden.
Besonders gefährdet sind Diabetiker, weil der Arzt die geschilderten Beschwerden häufig einer Nervenschädigung durch die Zuckerkrankheit (diabetische Neuropathie) zuordnet und das verursachende Stastin nicht abgesetzt wird.
Die gemeinsame Einnahme von Statinen mit Ciclosporin kann zu schweren Fällen der Muskelerkrankung Rhybdomyolyse führen. Ist die gleichzeitige Gabe der Wirkstoffe nicht zu vermeiden, müssen die Statine vom Arzt schwächer dosiert werden.
Menschen mit einer bestimmten erblichen Veranlagung, die zu etwa 18% in der Bevölkerung auftritt, haben ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Muskelschaden durch Simvastatin. Die genetische Veränderung führt zu einem Enzym, das weniger aktiv den Abbau von Simvastatin fördert. Infolgedessen reichert sich der Wirkstoff im Körper zu Konzentrationen an, die 221fach über den Normalspiegeln liegen. Die neuen Fachinformationen empfehlen dem Arzt, vor einer Verordnung höherer Dosen an Simvastatin (80 Milligramm) einen Gentest vorzuschalten und hohe Dosen bei identifizierten Trägern der Erbgutveränderung zu vermeiden.
Die Dosis des Medikaments muss verringert oder die Behandlung beendet werden, wenn die Leberwerte des Patienten auf das Dreifache ihres Ausgangswertes steigen oder wenn der CK-Wert (Zeichen der Muskelzerstörung) des Patienten auf das Fünffache seines Ausgangswertes steigt.
Wie alle Statine kann auch Simvastatin den Blutzuckerspiegel erhöhen und die Entstehung einer Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus) begünstigen. Die Häufigkeit ist abhängig von dem Vorhandensein oder dem Fehlen von anderen Risikofaktoren wie schon bestehendem Zuckerüberschuss im Blut, Übergewicht, Bluthochdruck und dem Ausmaß der Fettstoffwechselstörung.
...