Unterzucker - zunehmend verzweifelt

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09.03.09
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Hallo,

nach langer Zeit wieder einmal eine Meldung von mir. Vorangekommen bin ich nicht wirklich, ich weiß nur, was ich alles nicht habe, Linderung Fehlanzeige.
Symptome: verworrener, niedriger Blutzucker, Unterzuckerungen ca 1-2 Std nach dem Essen, 1 Std nach dem Essen ist der Nüchternwert erreicht (um die 70, war früher 85, sank immer mehr ab).
UNFASSBAR schlimmer Hunger, Unterzuckerungssymptome, ich habe das Gefühl zu verhungern.

was gesucht wurde:
- Insulinom, Nesidioblastose, NIPHS,
- Dumping-Syndrom
- Gastritis
- Enzyme der Bauchspeicheldrüse
- Leber
- Malabsorption, Maldigestion
- Diabetes-Typ-2
- Fettsäure-Probleme
- Glykogen Storage Disease
- Insulinresistenz
- Fructose, Glucose, Laktose-Intoleranz
- Schilddrüse
- Hirnanhangdrüse

Nichts Greifbares kam heraus. Kein Insulinom, war zwar nicht immer eindeutig insbesondere im Calziumstimulationstest einmal Insulinansteig, aber C Peptid noch normal, deswegen immer und immer wieder gesucht. 11 Fastentests.

Leber hat abweichende Werte, wie Alkoholiker, Fettleber, ich trinke nicht. Laut Ärzten ist die Leber eine Folge des Zuckers, nicht die Ursache.

Ich habe weiße Punkte auf dem Herzmuskel, die keiner erklären kann, Funktion ist normal.

weiter:
- Chonlinesterase immer zu niedrig, die Hälfte der unteren Norm
- Leptin erhöht (ich bin schlank)
- gesteigerte Lipolyse nachts mit Abfall der Triglizeride und Ketonkörpern im Urin am Morgen
- Ich habe Entzündungen der Haut – keiner weiss, was es ist
- Base excess mehrfach erniedrigt
- Pyruvat gering erhöht (Laktat / Purivat Quotient ok)
- LSH / LH Quotient deutlich erniedrigt
- sonstige Geschlechtshormone normal

- schwankende Schilddrüsenwerte (könnte normal sein, eine Störung wurde nicht erkannt) - zwischen TSH 0,7 und 3,57 immer hin und her. FT3 zeitweise leicht erniedrigt, aber auch das schwankt.

Ich habe das Gefühl zu verhungern. Tag und Nacht. Der Zucker steigt kurz normal an (auf 90 bis 110) und rutscht nach 45min bis 1 std wieder weg und ich bin bei 70mg/dl oder darunter. - Mit jeder Mahlzeit wird das schlimmer. Nachmittags rutschte ich auf Werte um die 55mg/dl nach jedem Essen und weiss nicht warum.
Die Gegenregulation funktionierte bisher gut (ist auch getestet), momentan tut sie sich aber immer schwerer, schnell und klar den Zucker wieder hoch zu schaffen.

Mein Blutzucker reagiert auf gleiche Mahlzeiten jeden Tag anders. Mal geht er kurz hoch und ist wieder weg --- mal geht er gar nicht erst hoch .--- mal sinkt er ab.

Diverse OGTT zeigten nur ein einziges Mal erhöhtes Insulin - ich habe aber ca 8 gemacht. In den anderen kein erhöhtes Insulin, dennoch steiler Absturz des BZ.

Es ist nicht so, dass meine Ärzte mich aufgegeben haben. -- Aber irgendwie habe ich das Gefühl, hier muss ein Denkfehler sein... weil absolut niemand weiterkommt und meine Situation sich merklich verschlechtert. Es geht mir unaushaltbar verhungert und die Unterzucker erschöpfen meinen Körper zunehmend. - Auch die Nächte sind ein Desaster geworden, ich wache wegen Hunger oder Sc hwitzen immer wieder auf.

Achso, nächtlich mehrere Unterzucker sind nachgewiesen mit einer Langzeitmessung ---- die Frage ist nicht, WAS ich habe, sondern warum....


Hat jemand IRGEND eine Idee, was den Blutzucker so dermaßen durcheinander bringen kann?
Ich fühle mich völlig ausgeliefert und hilflos und verzweifelt.

WAS pasiert in mir und warum wird es nicht gefunden ?

Vielen Dank, Hase12
 
Es gibt vorherige Threads, die als Hintergrund-Info vielleicht hilfreich sein könnten:
Liebe Grüße,
Malve

Fast alle der threads waren von mir selbst, weil ich schon lange Hilfe suche und einfach immer mehr verzweifle. :( -- Ich hab hier nochmal einen neuen Anlauf genommen.

mich beschleicht das gefühl du könntest hsp haben, google sagt unterzuckerung hat damit auch zu tun. deine analyse und deine stichpunktartigen fakten lassen mich das zusätzlich glauben.
Vielen Dank, ich lese mir das jetzt durch.

Hab es gelesen und muss sagen, mein Cortisolspiegel war nie erhöht, auch nicht wenn ich sehr nervös war oder morgens. Aber werd ihn nochmal messen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hase12,

ich weiß, dass alle Threads von Dir selbst sind - deshalb habe ich sie ja hervor geholt, damit die Mitglieder, die Dir antworten wollen/können, sehen, was bereits abgearbeitet/diskutiert worden ist:).

Liebe Grüße,
Malve
 
schau dir hsp aus mehreren quellen an und guck ob vieles auf dich zutrifft, es muss glaube ich nicht zwangsläufig ein erhöhter chortisolspiegel messbar sein.
 
Laut Ärzten ist die Leber eine Folge des Zuckers, nicht die Ursache.

Haben die Ärzte ihre Meinung begründet?

Die Leber spielt an entscheidender Stelle mit bei der Regulierung des Blutzuckers:

Der Gegenspieler des Insulins, das Hormon Glucagon, sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu weit abnimmt. Bei Bedarf fördert Glucagon die Neubildung von Glukose in der Leber (Glukoneogenese) und setzt es aus dem Lebergewebe frei.

Womöglich produziert die Leber aus irgendeinem Grund zu wenig Glukagon? (Glucagon sorgt für hoch gegnugen Zuckerspiegel).

Da kann ja nur an der Bauchspeicheldrüse (Insulin ) , an der Leber (Glucagon) oder am Cortisol (Gluconeogenese)

Cortisol begünstigt die Zerlegung von Eiweißstoffen in ihre Grundbestandteile (Aminosäuren) und regt die Glukoneogenese mit diesen Aminosäuren als Basisbausteine an

Untersuchung der Nebennieren fehlt (anscheinend) in Deiner Aufzählung. Womöglich werden die Aminosäuren nicht ordnungsgemäß zusammengebaut, sowas gibt's manchmal genetisch bedingt.

Genetisches Institut einer Uni konsultieren?

Grüße von Datura

Ich hab hier noch was gefunden: "Leuzininduzierte Hypoglykämie", also irgendwie gelangt zu viel Leucin ins Blut, wodurch nicht genug Zucker gebastelt wird.

Entsteht Deine Unterzuckerung besonders nach einer eiweißreichen Mahlzeit? Das könnte ein Hinweis sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Haben die Ärzte ihre Meinung begründet?
leider nicht.

Die Leber spielt an entscheidender Stelle mit bei der Regulierung des Blutzuckers:
Womöglich produziert die Leber aus irgendeinem Grund zu wenig Glukagon? (Glucagon sorgt für hoch gegnugen Zuckerspiegel).
Leider anscheinend nicht. Ich hab zwar auf Glucagon Spritzen sehr gut reagiert (4 Stunden BZ oben), aber die Gegenregulation wurde auch getestet, ich bekam Insulin gespritzt - und da scheint alles ok. :(

Untersuchung der Nebennieren fehlt (anscheinend) in Deiner Aufzählung. Womöglich werden die Aminosäuren nicht ordnungsgemäß zusammengebaut, sowas gibt's manchmal genetisch bedingt.
Das ist wirklich nicht gemacht, glaube ich. Was genau müsste da untersucht werden?

Genetisches Institut einer Uni konsultieren?
Würden diese etwas finden in Sachen Aminosäuren der Nebennieren?

Entsteht Deine Unterzuckerung besonders nach einer eiweißreichen Mahlzeit? Das könnte ein Hinweis sein.
Nein es scheint egal was ich esse.
 
Die Nebennieren spielen mit, weil sie Cortisol produzieren und dies hängt mit dem Zuckerstoffwechsel zusammen. Also was da genau untersucht wird (in dieser speziellen Fragestellung), weiß ich nicht.

In einer genetischen Uniabteilung würden Gene untersucht, die für die Aminosäurenzusammensetzung zuständig sind, also z.B. diese Leucininduzierte Hypoglykämie.

Ich würde an Deiner Stelle über die Zusammenhänge studieren , soviel ich nur kann, findet man ja alles im Internet. Wirst Du denn überhaupt von kompetenten Ärzten betreut (Uniklinik)? Oder stochern da verschiedene niedergelassene Fachärzte im Nebel?

Mit siebeneinhalb Minuten- Medizin ist da sicher nichts zu machen.

Mehr weiß ich leider so auch nicht.

Liebe Grüße und viel Glück
Datura
 
Danke Datura, ich habe an und für sich sehr gute Ärzte und bin an einer Uniklinik. Sie geben sich auch wirklich viel Mühe, aber ich vermute einen Denkfehler - nicht weil sie es nicht können, sondern einfach etwas möglicherweise "Simples" oder etwas ganz "Unerwartetes" übersehen.

Die Arten der Hypoglykämien wurden bereits einmal genetisch bei mir getestet, vor allem die insulinabhängigen, da war glaube ich die eiweißabhängige auch dabei - und es war dahingehend genetisch alles okay.

Kann man ein Dumpingsyndrom auch in einer Szintigrafie (getestet mit Jogust) übersehen/fehl interpretieren? Ich frage, weil Vieles zum Dumping passt - allerdings wurde das ausgeschlossen. Mein Magen sei eher zu langsam - was aber nicht logisch ist, gemessen am Blutzuckerabsturz.

Also wie gesagt, meine Ärzte sind gut, es vergeht nur unheimlich viel Zeit, in der es mir schlecht geht und ich denke, irgendwas muss da übersehen werden :(
Mein Schlechtgehen und die Länge der Zeit treibt mich dazu, wieder zu fragen und zu suchen - VIELLEICHT findet sich ja doch ein wichtiger und richtiger Hinweis.

Danke vielmals für das Mitdenken !
 
Was eine Unterzuckerung ist, das ist hier und dort unterschiedlich definiert. Die Wikipedia schreibt von Blutzucker weniger als 40mg/dl. Ich habe es in der Diabetiker-Schulung als Zucker unter 60 gelernt. Aber nirgendwo habe ich erfahren, dass ein Zucker von 70 eine Hypoglykämie sein soll.
 
Hallo Hase,

nimmst Du Medikamente wie diese hier?:

...
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (z.B. ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Antibiotika wie Sulfonamide und Schmerzmittel wie NSAR) können ebenfalls den Insulinhaushalt durcheinanderbringen und dadurch zu einer Unterzuckerung führen.
...
Dr.med. Jutta Karl - Fachärztin für Allgemeinmedizin - Unterzuckerung (Hypoglycämie)

Ist Deine Leber sehr gut untersucht worden einschl. der Suche nach Hepatitis in einer ihrer Formen?:
... Störung des Zuckerhaushalts
Der Zuckerhaushalt des Körpers kann bei Lebererkrankungen empfindlich gestört sein. Seine Ursachen sind jedoch sehr komplex. Es kann ein Diabetes mellitus entstehen, aber auch - seltener - eine Neigung zur Hypoglykämie (Unterzuckerung) bestehen.
...
Störung der Leberfunktionen bei Lebererkrankungen – Facharztwissen!

...
Bei Nicht-Diabetikern stoppt die Bauchspeicheldrüse ab Blutzuckerwerten von 80 bis 85 mg/dl die Sekretion von Insulin. Sinkt der Glucosespiegel weiter, setzt bei Werten von 65 bis 70 mg/dl die hormonelle Gegenregulation ein. Durch Ausschüttung von Glucagon und Catecholaminen steigt bei Stoffwechselgesunden der Blutzucker wieder an, sodass praktisch keine schweren Hypoglykämien auftreten. Bei niedrigen Blutzuckerwerten werden auch vermehrt Cortisol und Wachstumshormon freigesetzt
...
Pharmazeutische Zeitung online: Hypoglykämie: Eine unterschätzte Gefahr?

Wenn Du also häufig unterzuckert bist, dürfte die Nebennierenrinde evtl. durch die häufigen Cortisolausschüttungen schwächeln. Insofern wäre ein Cortisol-Tagesprofil interessant.

Ist das Wachstumshormon bei Dir schon untersucht worden? Vielleicht beeinflußt eine Erniedrigung des Wachstumshormons auch den Blutzucker? Hier wird ein Insulintoleranztest beschrieben. Kennst Du den bzw. weißt Du, ob er bei Deinen Blutzuckerproblemen eine Rolle spielt?
Wachstumshormonmangel - netdoktor.at

Grüsse,
Oregano
 
Was eine Unterzuckerung ist, das ist hier und dort unterschiedlich definiert. Die Wikipedia schreibt von Blutzucker weniger als 40mg/dl. Ich habe es in der Diabetiker-Schulung als Zucker unter 60 gelernt. Aber nirgendwo habe ich erfahren, dass ein Zucker von 70 eine Hypoglykämie sein soll.

Wenn der Körper bei diesen Werten gegenreguliert und man einen sogenannten Hungerast hat, muss der Wert für diesen Körper ein Problem sein. Ich habe so extremen Hunger, dass ich denke ich falle um bei solchen Werten.
Oft war aber auch vorher ein niedrigerer Wert (ich maß kürzlich 52mg/dl ohne Gegenregulation - aber als der BZ schon wieder auf 63 oben war, setzte die spürbare Gegenregulation mit Herzrasen und Schwitzen ein--- irgendwie verspätet, oder die Meldung brauchte solange, im Gehirn anzukommen :(

Zum anderen sind niedrigere Werte per Sondenmessung nachgewiesen - allerdings tatsächlich nicht unter 40mg/dl , sondern immer um die 45-55mg/dl. - Das Problem ist, dass ich diese immer wieder habe und das sehr anstrengend ist. -
Auch ein Problem (für mich) ist, dass der BZ nach dem Essen nur sehr schwer ansteigt und niedrig bleibt, um nach 1 Stunde wieder "weg" und verpufft zu sein und ich habe nicht nur wieder extremen Hunger, sondern auch mein winziges Energiepolster ist wieder weg.

Nüchtern ist derzeit 70-75mg/dl - gesunken, war in den ersten 7 Jahren krank konstant 85mg/dl - und bei den Werten wache ich morgens (leider) völlig verhungert und wacklig auf, auch wenn es keine klinischen Unterzucker sind. :(

Ich versteh es ja selbst nicht, deswegen frage ich ja ... :(

Ganz und gar übermächtig ist der immense Hunger, aber auch das Verpuffen des Zuckers und die große Schwäche belasten mich sehr.

Danke fürs Mitdenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,

Nein Medikamente nehme ich nicht. Ein Cortisoltagesprofil wurde noch nicht gemacht. :/ Aber der Morgenwert im Blut war immer okay. Das Wachstumshormon war nicht so getestet , wie es da steht, aber ich glaube da waren bestimmte Werte genommen, die ein Fehlen ausschlossen.

Ich werde das Cortisol die Tage nochmal abnehmen lassen beim Hausarzt und auch einmal nach ACTH fragen. Mein Zustand hat sich um einiges verschlechtert und mir fiel jetzt auf, dass der ACTH Wert Anfang Oktober nur bei 5,4pg/ml lag (früher immer um die 13), eventuell ein Anhaltspunkt. Das ist an sich vielleicht kein Problem, kombiniert mit meinen anderen Problemen aber eventuell genug für eine Verschlechterung.

Das sind alles Strohhalme nach denen ich hier greife, mehr nicht, ich glaube nicht mehr sonderlich an eine schnelle Klärung.

Vielen Dank für die Hinweise!
 
Hallo Hase,
Ich wollte mal hören, wie es dir mittlerweile geht?
Hast du heraus gefunden, woher die Problematik kommt?

Liebe Grüsse
 
Ich habe ähnliche Probleme. Das mit der Unterzuckergrenze: ich habe gelesen, dass der Wert von Mensch zu Mensch varriiert. Das kommt auf die Gewöhnung des Gehirns an , leider weiss ich den Artikel nicht mehr. D.h. Auch bei BZwerten von 80 haben Menschen Unterzuckerungssymptome.

Hast du deinen IGF-1 Wert messen lassen?

Der ist bei mir zu hoch. Meine Schilddrüse spinnt auch. Ich habe aber auch HPU.
Ich habe den Aminosäure-24h-Urintest bei keac machen lassen. Da sich mein zuckerproblem extrem auf meine psyche auswirkt, habe ich vorher gedacht, es ist die Psyche.. Der KEAC Test hat dann ebenso Hyperammonämie festgestellt.

Hast du Tests bzgl NET Gemacht?

Hoffe du meldest dich noch mal..
 
Hallo
Ich habe gerade gesehen, dass du net schon ausgeschlossen hast.

Also ich habe dies noch testen lassen:

Gentest auf Defekte im Aldose B-Gen:
Mutation A149P, A174D, N334K und Deletion Delta-4E4
(HFI- hereditäre Fruktose-Intoleranz) bei den Betroffenen werden häufig Hypoglykämien beobachtet. Im Krankheitsverlauf kann es zu Leber-und Nierenschäden kommen

Die Glykogenese benötigt P5P (B6). Ich nehme alle 3std 3-BG von biotics.

Viel Glück
 
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