Stärkung der emotionalen Intelligenz

Liebe Karde

Danke für deine Antwort. - Hmm... ja, wir machen gerade beide eigenartige Erfahrungen...

Doch glaube ich tatsächlich, dass es Zeichen sind, dass wir auf das richtige Ziel und in die richtige Richtung gehen ... Wirklich! - Ev. gibt es noch einen anderen Weg, den wir kennen lernen können oder ein paar neue Dinge im Umgang mit Verhaltensweisen von Menschen, die wir mit dem Alten (unserem alten Muster oder der alten Überlebensstrategie) einfach umgangen sind...

Die Erfahrungen sind einigermassen neu für mich, vor allem wie ich selber darauf reagiere mit Suchen nach Möglichkeiten, die für mich i.O. sind - und natürlich auch für andere nicht verletzend... - mehr ist da nicht zu tun.

Grad jetzt bin ich dabei, tatsächlich zu vertrauen, dass sich mir eine gute Möglichkeit geben wird und mich auf den Alltag und meine Aufgaben zu konzentrieren. - Meinen Job machen! - Mir die richtige Möglichkeit oder Situation und/oder Eingebung zu geben, ist nicht mein Job...

Wenn das so mache, spüre ich mehr und mehr meine Wut... - Kein schlechtes Zeichen! - Denn mir wird immer klarer, dass da wirklich Dinge passiert sind, resp. mir Dinge untergeschoben worden sind, die nichts mit mir zu tun haben. - Ich habe nicht mal einen Fehler gemacht... - nur mein Bedürfnis geäussert und ich habe mir die Freiheit genommen, meine Meinung zu äussern und .... wenn man/frau so möchte, auf einen Fehler hinzuweisen... - Es sind tatsächlich - in meiner Wahrnehmung - Regelüberschreitungen vorgekommen, aber nicht von mir.

Nun nehme ich an, dass die anderen eben das selbe Gefühl haben... - Deshalb bekam ich Vorwürfe. - Vorwürfe sind in der Regel "schlecht (wirklich schlecht) formulierte Wünsche" (die wahrscheinlich nicht mal selber bewusst sind).
Also untersuche ich mal meine eigenen Vorwurfe den anderen gegenüber: Ich finde keine, sondern Bedürfnisse. Ich gehe mal die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg durch.

Situation A
1. Was habe ich gesehen oder gehört:
a) den Satz: Ich habe gemeint, dass wir grosszügig seien
b) bisher hast du dich auch nicht um sowieso gekümmert

2. Was löst es in mir gefühlsmässig aus?
a) ich fühle mich verletzt und wütend, weil ich beides als unklare Vorwürfe verstehe, ohne eine Chance für mich, konkret etwas zu tun, was das Bedürfnis des Gegenübers erfüllt

3. Welches Bedürfnis wurde nicht erfüllt?
Mein Bedürfnis nach Information und Klarheit über das, was mein Gegenüber erlebt hat, damit ich die Reaktion nachvollziehen kann.

4. Was kann ich konkret tun?
Ich kann nachfragen, was damit gemeint ist und meine Gefühle ausdrücken.

Situation B
1. Was habe ich gesehen und gehört?
Mein Gegenüber findet es eine Zumutung, dass mir nicht klar ist, dass seine Meinung der Sachverhalt ist.

2. Was hat es in mir ausgelöst?
Empörung, weil ich ein Anhörungsrecht habe.

3. Welches Bedürfnis hatte ich in der Situation?
Ich wollte ernstgenommen werden.
(Was ich gemacht habe: Ich habe mich zurückgenommen und bin auf mein Gegenüber eingegangen - wenigstens aus meiner Sicht... - ICH habe MICH nicht ernstgenommen... - aus Angst, dass ich dann der Konflikt eskaliert)

4. Was kann ich konkret tun?
Mein Gegenüber um eine Aussprache bitten oder an der nächsten Sitzung, meinen Standpunkt klar äussern und den Konflikt austragen.

Uff....
 
Hallo Mondvogel
Es ist noch nicht entschieden - wir sehen diese Woche weiter, denn das Haus hat wirklich einen sehr hohen qualitativen Standard und ich mit meinen Tieren bin es eher etwas einfacher gewohnt..
Wir werden sehen wie sich das vereinbaren liesse.
LG Béatrice
 
Je mehr ich mich dem Stärken meines Selbstwertgefühls widme, desto trauriger werde ich und desto mehr Schmerz und Kummer, auch Verzweiflung spüre ich.

Schaue ich von aussen auf mein Leben ist da sehr viel Beglückendes, Schönes, Bereicherndes: Ich bin mit einem liebevollen und aufmerksamen Menschen verheiratet. Unsere beiden Pflegekinder haben sich gut entwickelt nach ausserordentlich schwierigen Zeiten in der Adoleszenz. Ich lebe in einem wunderschönen Haus an guter Lage mit einem paradiesischen Garten nahe von Wald und Spazierwegen, Bergen und See, von kulturellen Möglichkeiten. Wir leben in einem Land mit sehr guten Möglichkeiten und haben genug Geld, um uns einiges leisten zu können. In meinem Leben gibt es auch einige Freunde/innen.
Auch beruflich hatte ich immer wieder gute Rückmeldungen und beste Referenzen als Schulische Heilpädagogin, als Fortbildungsleiterin, als Beraterin und Coach... -

NUR ... ich habe das Gefühl, nicht zu leben, an meinem Leben vorbei zu gehen, vor allem beruflich. - Nie spürte ich eine "berufliche Identität". - Auch im übrigen Leben ist es mir immer eher schwer gefallen, zu wissen, was ich möchte, was meine Bedürfnisse und Ziele sind, meine Wünsche und Vorlieben... - Wieso ich gerne koche, ist für mich manchmal fast unerklärlich, auch die Liebe zu Landschaften: zum Meer, zu den Bergen, den Ebenen, den Hügeln, der Wüste, des Waldes, der Heide, der Moore etc.

Heute bin ich nochmals meinen Gefühlen nachgegangen. Ziele setzen geht fast überhaupt nicht, auch nicht freuen auf etwas oder Lust haben zu etwas... - Als ich in meiner ersten Ausbildung in NLP ein Ziel formulieren sollte, bin ich" emotional umgestanden". - Panik, Chaos, Zerfleddern - ein nicht beschreibbarer Zustand überwältigte nicht. Ich konnte nur noch zur Leiterin gehen und stammeln: Ich brauche Hilfe. -

Hilfe klappte nicht... - Ich habe so vieles versucht, das erwiesenermassen hilfreich sein kann und habe auch Schritte machen können. Doch ich kenne niemanden, der so resistent ist, obwohl er/sie sich tief in Prozesse einlässt und ehrlich sehr viel für sich selber tut und offen für andere ist... - 7 Jahre Therapie, Homöopathie, mehrfach Kinesiologie, Heilpraktiker, EFT, nochmals 6 Jahre Traumatherpie mit einem wirklich guten Thera, mit verschiedenen Methoden der energetischen Psychologie, ganz viel Intervision, Supervision und und und und und.... - und eine "letzte Depression" habe ich einfach nicht loslassen können.

Erste Schritte konnte ich dann machen, nachdem ich ein Enneagramm-Seminar besuchte und "meinen Überlebensstil" erkannte... - traurig und erschreckend

Mit neuen Erkenntnissen, einer neuen Herausforderung mit unserem (Pflege)Sohn und Unterstützung meines Ausbildners, der auch therapeutisch in einem interdisziplinären Team systemisch arbeitet, machte ich weitere Schritte. Viele Symptome haben sich vor allem in den vergangenen rund 7 - 10 Jahren verloren - bis auf diese hartnäckigen Gefühle von Verzweiflung, Trauer, Ohnmacht, Depression, Müdigkeit, Antriebslosigkeit - und diesem verd.... "nicht-Wissen-was-nun-mein-Angebot-in-meiner-Praxis-ist" - ...

Durch die weiteren ganz wenigen Sitzungen mit diesem interdisziplinären Team, der Auseinandersetzung mit dem Sohn und der Arbeit nach Ph. Kristal kam ich wieder weiter... - Auch fünf Sitzungen mit einer wunderbar arbeitenden Physiotheraeutin, die mich anleitete, die Verspannungen im Unterleib loszulassen - Pling war ich in der Trauer und im Schmerz, die ich seither so stark spüre, dass ich oft wirklich Wünsche habe, nicht mehr zu leben. - Selbstverständlich nehme ich mir nicht das Leben. Das möchte ich nur schon meinem Mann nicht antun. - Und ... was sicher wichtiger ist: Ich habe den Ehrgeiz, dieses Thema aufzulösen. Ich MÖCHTE MICH NICHT UMBRINGEN, ich spüre Wut gegen aussen. Ich habe nicht vor sie gegen mich zu richten. (Ich bin überrascht, dass ich wirklich Wut gegen aussen spüre.... überraschende, befreiende Gefühle...)

Ein weiterer Schritt war das Video von Garry Craig .... - und heute habe ich wieder meine Selbstwertstärkungsübungen gemacht, spüre auch, dass sie wirken ... und ... die Verzweiflung und Trauer, der Schmerz wurde wieder grösser, kaum auszuhalten. Auch Schlaflosigkeit, weil es innerlich so sehr weh tut, quält mich...

Heute konnte ich mich der Seite von mir, die so verzweifelt und traurig ist zuwenden und wirklich offen sein für die unerfüllten Bedürfnisse. - Eigentlich für die Gründe der Trauer: Enttäuschung, dass ich mich selber (wohl schon als Kind) aufgegeben habe und diese Selbstaufgabe nichts gebracht hat... - Dass ich noch heute gleiches Verhalten zeige:

Es gibt Menschen, die gehen unter die Gürtellinie, wenn ich sie um etwas bitte, das eigentlich selbstverständlich wäre und auch in den gemeinsamen Hausregeln so formuliert ist. - Zweimal bin ich dann auf die Bedürfnisse, dieser, meine Grenzen überschreitenden Menschen, eingegangen, - ... mit dem Glauben oder der Überzeugung, dass sie mich nachher hören ... - Sie hörten mich nachher nicht.

Auf einen Menschen bin ich dann zugegangen und habe ihn um ein Gespräch gebeten. ... usw. - Das habe ich schon aufgeschrieben. - Die Konflikte mit beiden Menschen kann ich fast nicht loslassen. - - Langsam, aber sicher begreife ich, dass ich zwar innere Arbeit leisten kann, ganz viel .... - dass es aber immer auch um äusseres Lernen geht, um neues Verhalten in der äusseren Welt. - Diese Menschen mit grenzüberschreitendem Verhalten kann ich zwar als Spiegel nehmen für eine innere Instanz, der ich zu lange loyal war, und die mich am "beruflichen Leben" hinderte und auch gesundheitlich einiges an Problemen bringt und brachte... psychisch und physisch ...

ICH BEHINDERE UND VERLETZE MICH SELBST. - Niemand aus meiner Kindheit ist mehr da, der/die mir etwas verhindert, der/die mich missbraucht etc. - Es findet alles in mir statt... und ich fliehe vor meinen Gefühlen ins Innere ... vor Angst vor Ablehnung, vor Entwertung, vor Verletzung und Alleinlassen, Verraten, wenn ich zu mir stehe. - Zeige ich mich nicht ehrlich, biete ich mich zum Missbraucht werden an. - Zeige ich mich, werde ich nicht gehört oder runtergemacht...
So weit mal die Überzeugungen oder Glaubenssätze...

Aber darunter ist ein kleines Kind mit ganz viel Enttäuschung und Verletzung. Selbstverletzung, Selbstverrat als Überlebensstrategie, Selbstaufgabe, Identitätslosigkeit und Schmerz sind die Folge. - Es ist gut, dass ich diesen unmenschlichen Schmerz fühle, sonst würde ich weiter an mir selber vorbei leben. Es tut bestialisch weh, hinzugucken und bemerken: meine Eltern konnten tatsächlich nicht meine Bedürfnisse erkennen und erfüllen. Sie waren selber so bedürftig, dass sie mich missbraucht haben. - Als Lösung habe ich mich weggedriftet - und ich drifte mich noch immer weg, wenn es um mich gehen würde - NEIN! wenn es um mich geht. - Es tut brutal weh!

Und in diesem Schmerz zu spüren, was ich brauche, was mir gut tun würde, fordert mich ziemlich heraus. Aber, ich habe mich entschieden, mich zu achten, zu mir zu stehen und so gut ich nur irgendwie kann, das zu tun, was mir gut tut. - Das verletzt wirklich niemanden, wirklich nicht. Auch wenn es Menschen gibt, die dann aufschreien und mich beschuldigen oder mit Vorwürfen antworten oder mich entwerten.

Langsam, aber sicher komme ich dem näher, was ich in der Beziehung mit dieser Frau, die eine so unreife Konfliktkultur lebt, möchte: Ich möchte in Frieden mit ihr leben. - Ich möchte ihr und mir die Chance geben, glücklich und zufrieden zu sein - und dafür muss ich mich zeigen, auch was ich brauche, um glücklich und zufrieden sein zu können.

Nachdem ich diesen Schmerz und die Trauer in Zusammenhang mit der Enttäuschung über die Untauglichkeit meines Lösungsweges bringen konnte, geht es mir etwas besser. Ich fühle mich erleichert.
 
Heute war Impro-Theatergruppe.

In Gruppen ist die Unsicherheit am grössten. Ich möchte aber Spass haben am Theater und auch mit den anderen Mitgliedern.

Was ich jetzt kann: Unsicherheit fühlen und bei mir bleiben und mich fragen, was ich möchte, wenn ich mich so fühle. - Nicht schlecht! :D - Und ich bin ein klitzekleines Bisschen klarer und weniger "verklemmt"... :D - Es fühlt sich noch immer unangenehm an, ist aber etwas besser und angenehmer.

Und... ich überlege mir, ob ich andere Kleider möchte... :D - Es passiert doch immer wieder was. - Ich erlaube mir zu sein, wie ich bin: unsicher, manchmal sicher, unklar, manchmal klar, fröhlich, still, etc. - Eigentlich nicht schlecht.

Fast bekomme ich Lust auf mehr Gruppenerfahrung... - Mal sehen.

Heute habe ich keine Angst vor der Schlaflosigkeit, ich bin entspannter. Und ich traue mir zu, zu fühlen, wenn Kummer und Schmerz und Trauer und Verzweiflung kommen und zu spüren, was ich brauche. - Es fühlt sich neu und weiter besser an. - Wieder ein Stück bearbeitet. Das wird lebenslänglich weiter gehen, ist aber auch wirklich cool! - (Wenn's nicht gerade zu sehr weh tut.)
 
Heute war Impro-Theatergruppe.
oh schön - das würde mir auch gefallen....

Und... ich überlege mir, ob ich andere Kleider möchte... :D
hm...habe ich das richtig verstanden, dass Du einen anderen Kleiderstil ausprobieren möchtest?
unsicher, manchmal sicher, unklar, manchmal klar, fröhlich, still, etc. - Eigentlich nicht schlecht.
ich finde auch...gar nicht schlecht...

Heute habe ich keine Angst vor der Schlaflosigkeit, ich bin entspannter.
dann wirst Du bestimmt super gut schlafen.....:)

Liebe Grüße, mondvogel
 
Hallo Mondvogel

Ich kann dir Impro nur empfehlen. Es macht mir viel Spass!

Mittlerweile merke ich auch, dass meine emotionale und soziale Intelligenz oder Kompetenzen tatsächlich zunehmen... :) - *lach über mich selber*

Ob's einen neuen Kleiderstil gibt? - Hmm... glaube ich nicht, aber mehr neue Kleider, die mir gefallen... - Nicht immer die selben, bis sie einfach auseinander fallen...
 
Es gibt Gruppen, in denen es mir wohl ist, in anderen nicht. - Vor allem anfangs ist es mir in fast allen nicht wohl, aber in einigen fühle ich mich rasch sicher... - auch in Beziehungen.

Ups... - und jetzt das Überraschende: Meine Wahrnehmung hat sich diametral verändert: Während ich früher, die Menschen bei denen es mir wohl war nicht wertgeschätzt habe, merke ich dass diese sehr wohl sehr wertvoll sind. ALLE Menschen sind wertvoll. - Nur... manche Menschen tun mir nicht gut, haben ein Kommunikationsverhalten, dass auf mich sehr gewalttätig wirkt. - Da können Menschen sein, vor denen ich früher viel Achtung hatte... -

Ein eindeutiges Zeichen ist, dass ich mich in Gruppen, in denen Entwertung, "toxische Sprache" etc. vorkommen, zurücknehme, weg beame etc.

Je sicherer ich werde, desto mehr kann ich die Warnsignale ernst nehmen, mich bewusst schützen oder zurücknehmen, ohne Nebel im Kopf oder wegbeamen oder Selbstabwertung, weil ich nicht sage, was ich denke. - Schliesslich sind da Dynamiken, die wirklich nicht ohne sind... - Und sie sind an Orten, wo ich sie NICHT ERWARTE! - In Schulteams, bei Menschen, die mir sympathisch sind, die ich wohlwollend einschätze. - SIE SIND ES ABER NICHT EINFACH SO! - Im Gegenteil, sie vertreten ihre Anliegen durch Kommunikation, welche das Gegenüber schwächt! SIE SIND SEHR GEFÄHRLICH FÜR MICH, WENN ICH NICHT HINGUCKE! -

Gucke ich hin und nehme ich die Signale ernst und wahr. Dann kann ich ziemlich gut damit umgehen. - MISSBRAUCH findet meistens in einem Umfeld statt, wo ich die Menschen liebe und wertschätze und ihre Schwächen unterschätze, so dass ich nicht glaube, dass ihre Schwächen für mich absolut verletzend sein können... - NOCHMALS, ES IST MIR KLAR, DASS ALLE MENSCHEN WERTVOLL SIND! - Nur ihr Verhalten nicht, die Absicht in der Regel schon...

Ich täusche mich in manchen Menschen gewohnheitsmässig ganz stark. Sie sind mir nicht einfach wohl gesonnen. Es ist möglich, dass sie aus Unsicherheit sehr abwertend sind - oder aus Angst... - Wenn ich mich dann zurücknehme, schätzen sie mich völlig falsch ein... - und nehmen mich noch weniger ernst! - Es ist wichtig, dass ich in Gruppen und Teams Raum einnehme - genau den Raum, der mir zusteht!

Nebel, zurücknehmen, wo ich es nicht möchte sind Zeichen, dass es Zeit ist, mich damit zu beschäftigen, was mein Bedürfnis ist - UND NICHT DAS DER ANDEREN, VOR ALLEM DANN NICHT, WENN SIE MICH ÜBERGEHEN ODER ABWERTEN.

Neue Erfahrungen sind definitiv möglich.

Ja, .... und da gibt es Menschen, die schätzen sich sehr "spirituell" ein, haben ein einnehmendes Lächeln (wirklich sympathisch!), sind begabt .... und werten ganz subtil ab... - Kaum jemand merkt es....

Es gibt Menschen, da werde ich "blind" - fast im wörtlichsten Sinne - denn ich sehe dann innerlich fast nur noch "weiss". So kann ich dann kaum mehr richtige Bilder wahrnehmen...

.... und ich spüre jetzt riesige Wut, wenn ich das aufschreibe. Keine besonders gerichtete Wut, einfach nur ENERGIE! Energie, die ich ganz sicher brauchen kann, um mich zu leben!

Und *einmal mehr lach über mich selbst* - ich habe doch immer erwartet, dass da irgendwann ein Mensch kommt, der mich rettet, der mich rausholt... - UND JETZT BIN DIESER MENSCH ICH SELBST- Das ist völlig unerwartet für mich. - Denn ich hätte mir das ja nie zugetraut.

Das ist möglich, weil ich endlich diesen tiefen Kummer in mir, diese schmerzvolle Trauer ernst nehmen konnte. Endlich kann ich den hohen Preis erkennen, den ich zahle für meine Blindheit.

Zum Glück habe ich Zeichen, dass da ein Bedürfnis da ist, um das ich mich kümmern möchte: Angst, Unsicherheit, Wegbeamen, Nebel, nicht mehr denken und fühlen können etc. - Auch wenn ich dann ev. einiges an Zeit brauche, um zu erkennen, was ich möchte, lohnt es sich!

Mal sehen, wie ich mich weiter entwickle! :) - Ich bin sicher, wenn ich dazu lerne .... ändern sich auch die Mitmenschen oder sie gehen aus meinem Leben.... - Das Muster ist dann aufgelöst und das Gesetz der Anziehung wirkt nicht mehr... - resp. Ich ziehe anderes an.
 
In meinem Leben im Alltag stosse ich an neue Grenzen und damit an neue Herausforderungen, mich weiter zu entwickeln und Neues zu lernen... -

Wenn ich mich mehr zeige und zu mir stehe, mich sozusagen "wahrnehmbar" mache und meine "Tarnkappe" abnehme, nehmen Konflikte zu.

Auch meine Angst davor, ausgeschlossen, abgelehnt, kritisiert, verurteilt etc. zu werden, vergrössert sich. - Ich bin nicht mehr so bequem... - In guten, tragfähigen Beziehungen (Mann, Kinder) zeige ich schon jetzt Leichtigkeit und auch unbequemere Gefühle... - Seit kurzem merke ich, dass ich meine Meinung über die Beziehung zu meinem Mann geändert habe: Wir haben eine sehr gute Konfliktkultur.

Aber es gibt Menschen, mit denen habe ich eine weniger tragfähige Beziehung, oberflächlich zwar schon, von aussen gesehen halt. Aber wenn ich meinen Bedürfnisse oder auch Wünsche direkt erbitte, werde ich überraschenderweise als Kritisierende und Runtermachende, als Störende etc. direkt und persönlich angegriffen. - Eigentlich unglaublich, aber längeres in mich gehen hat mir gezeigt, dass ich sogar dann noch offen für die Gefühle der anderen bleibe, dass ich mich aber nicht für ihre alten Geschichten als Projektionsfläche hergeben möchte. - Wie also mit Konflikten umgehen?

Im Moment spricht mich "Humorstrategie" am meisten an. - Damit meine ich "echten" Humor, der aus Gelassenheit entsteht und Zeichen von Entspanntheit ist... - UND DAS MÖCHTE ICH ÜBEN!

Hier mal eine erste Übung:

Wie kann ich mir garantiert einen schlechten Tag kreieren? (Wer Lust hat, macht einfach mit. :) Ich freue mich auf viele guten Ideen... und viel Spass und viele emotionalen Erkenntnisse... :) )

Aaaaaaalso, ich könnte am Morgen noch im Bett beginnen, mir alles irgendwie "schwarz vorzustellen": Wie ich mich heute langweile, dass ich wieder nicht weiss, was ich tun möchte. Super helfen für einen schlechten Tag wird ganz bestimmt, wenn ich mir alle Macken der Menschen ganz gross vorstelle. Dann ist sicher wichtig, dass ich mir vor Augen halte, dass ich schon ziemlich alt bin, Übergewicht habe und keine Perspektive mehr. Klar gehöre ich zum alten Eisen und habe beruflich keine Zukunft. Und dass ich es nie schaffen werde, glücklich und zufrieden mit meinem Leben zu sein...

Ich bin in Gruppen sicher ausgeschlossen, meine Nachbarn haben sicher etwas gegen mich, denn gestern haben sie mich so auffällig begrüsst.

Mal so für den Anfang morgens im Bett genügt das wohl.:) - Wobei... wichtig ist noch, dass ich mir bewusst mache, wo im Körper ich mich nicht wohl fühle, wo's gerade schmerzt und diese Teile möglichst anspannen, damit ich so richtig spüre. Ich könnte mit weinerlicher Stimme sagen, dass ich sehr arm bin, dass ich so viele Symptome habe.

Boa... und ich könnte mir bewusst machen, dass mich in Tat und Wahrheit niemand wirklich versteht und mich wohl jeder ausnützt... und dass ich blöde Kuh mich ausnützen lasse. Und dass eigentlich ich selber schuld bin, wenn andere ihr mieses Verhalten zeigen... Schliesslich bekomme ich nur, was ich verdiene... - (Ich merke gerade, dass mich das wirklich wunderbar ein wenig runter drückt... :) ) - Da liegt ganz viel Potenzial drin. Vor allem muss ich mir noch einige Erinnerungen vor Augen halten, wie andere Menschen miteinander Spass haben und mir sagen, dass die mich wohl nicht mögen und ich wohl niemals so lockeren, freudvollen Kontakt mit anderen haben kann... - Dann muss ich auf meinen Körper achten, den es sehr zusammen zieht und dann fühle ich mich so richtig schön unsicher und blockiert, auch verklemmt unter Menschen... - Die schwarzen Zukunftsbilder kommen dann noch etwas mehr zur Geltung und wirken sehr wahr...

Boa... - ich bin ja richtig begabt, mich runter zu drücken, denn ich habe es echt ein wenig geschafft...

Wie bleibe ich jetzt drin in der emotionalen Suppe? - Ich muss mich hindern, mir Gegenbeispiele zu erinnern: Ich muss mir verbieten, daran zu denken, dass ich mit einigen Leuten wirklich zusammengespielt habe in der Improgruppe, dass mir eine Freundin so herzlich "Hallo" gesagt hat und mir Komplimente von anderen ausgerichtet hat, - dass ich von der Nachbarin Zwetschgenjalousien geschenkt bekam, weil ich den Duft aus ihrer Wohnung gelobt habe.

So, genug für den Moment... :cool: :):) - Echt ich habe ein paar super gute Strategien... die ich übertreiben kann.
 
Ja, und hier habe ich noch zwei (echte) Stilblüten zum Üben von Schlagfertigkeit. Vielleicht hilft mir jemand, ich treffe diese Nachbarin ganz sicher wieder:

Ich habe gemeint, wir sind grosszügig miteinander! (jammernder Ton...)

Mögliche Antworten:
Sorry, ich weiss nicht, was dieses Wort bedeutet.
Magst du mir mal, deine Vorstellung vom Grosszügigkeit erklären?
Grosszügig in deinem oder in meinem Sinne?
Grosszügig - ? - Ist das essbar?
Ja, manchmal täuscht frau sich...
Komm, wir streiten ein wenig, wer weniger grosszügig ist!
grosszügig, hmmm... grosszügig... auch schon mal gehört...!
Wie bitte? - Versteh grad nicht, was du jetzt möchtest!
sorry, bin grad verwirrt, was hat "Grosszügigkeit" mit der Farbe der Haustüre zu tun?
Du meinst wohl, dass du etwas grosszügiger mit mir umgehen möchtest und meine Anliegen ab jetzt wirklich respektierst?

Boa - und jetzt nächstes konkretes Beispiel:

Ich habe keine Lust, immer wieder an sich klare Sachverhalte zu diskutieren!


Tja, sie sind eben nur an sich klar! - In Tat und Wahrheit nicht.
Das einzige, was ich als klaren Sachverhalt feststellen kann ist, dass wir nicht gleicher Ansicht sind.
Ja, ich räume auch nicht gerne auf!
Verstehe ich gut, es ist lästig, auch andere Ansichten nachzuvollziehen.
Tut mir leid, jetzt musst du "mit ohne Lust" mit mir den Konflikt ansehen.
Ok. du gibst also zu, dass du von falschen Voraussetzungen ausgegangen bist.
Ja, wenn wir den Konflikt fair gelöst haben, werde ich mir Zeit für Mitgefühl nehmen!
Hey, xy (Name) welcome in Club - auch ich habe keine Lust, mich dafür wehren zu müssen, dass mein Standpunkt als existent angesehen wird.
Hallo - ES GIBT MICH! - INKLUSIVE MEINER MEINUNG ZU DIESER SACHE!
Okeyyyyyyy - wollen wir jetzt mal ein Vorgehen abmachen, wie wir gemeinsam abklären, was klar ist und was nicht?

Boa.... wer mir helfen kann, freu mich auf jede mögliche und unmögliche Antwort!
 
Ja, bei den aus meinem Leben gegriffenen Beispielen geht mein emotionaler Puls hoch...

Wenn ich hingucke, spüre ich Ärger und Angst... gehe aber bei meiner Veranlagung davon aus, dass es eher um Gefühle von der Frau handelt, die nicht mehr so bequem und "konfliktfrei" mit mir als Nachbarin leben kann...

Wie löse ich meine "Angst vor der Angst und anderen Gefühlen von anderen Menschen"?

Mein klares aktuelles Ziel:

a) kreativer und humorvoll-schlagfertiger Umgang mit Grenzüberschreitungen und Angriffen
b) Neuer Umgang mit der Angst und den Gefühlen anderer, wenn ich mein Verhalten ändere. - Sicherheit im Umgang mit den alten Geschichten meiner Mitmenschen..

Für Anregungen bin offen!
 
Ja, bisher habe ich immer versucht "alle gern zu haben" im Sinne von "es allen recht zu machen, damit sie mich selber gern haben. - Aber ... das ist die Aufgabe der "Sonne" (für mich ein Symbol, dieser EINEN Kraft, die alles entstehen, leben und vergehen lässt...) - Ich als Mensch bin überfordert davon. Es ist nicht mein Job... - Ich kann alle als wertvoll respektieren, aber gern haben oder sogar "lieben". - Das geht nicht. - Ich kann anerkennen, dass alle liebenswert sind. - Mehr und mehr musste ich mich in dieser Überforderung von den Menschen zurück ziehen. Jegliche Nähe vermeiden.

Ich bin froh und auch dankbar, dass ich das so anerkennen darf und mich so auch entlasten vor Überforderung. Tut gut! - Ich kann trotzdem offen bleiben, aber meine menschlichen Grenzen wahren. - So merke ich, wird Nähe möglich, auch für mich. - Beglückende Nähe.

Mir ist auch aufgegangen, dass dieser "Überlebensstil der Neun" (im Enneagramm) halt wirklich sehr stimmig ist. - Immer für jedes Bedürfnis von allen in der Herkunftsfamilie da sein: Den Vater "pflegen" beschäftigen, damit er nicht weg ins Wirtshaus geht. Dann wenn er doch geht, die Mutter aufmuntern, nachts zur Schwester ins Bett kriechen um sie zu trösten und später zur Mutter ins Bett, damit sie sich nicht so allein fühlt ... nachher der Vater...
Ja, dann war ja noch der Bruder, für den es zu sorgen galt und die Grossmutter und die älteste Schwester... - Es gab noch andere...

"Sich erst in Ordnung fühlen, wenn alle anderen in Ordnung sind" ... und sich bei dieser unerfüllbaren Aufgabe selber nicht nur vergessen, nein, gar nie wahrnehmen, dass es mich als Individuum gibt. Schliesslich ging es nie um mich, nie um meine Bedürfnisse - und wenn doch, dann pro forma.

Sicher täusche ich mich da. Denn ich hab sicher auch genug gekriegt zum Überleben. Wer gar keine Liebe und Zuwendung kriegt als Baby/Kleinkind stirbt..... - Ich habe Liebe und Zuwendung gekriegt - meistens, wenn ich anderen die Bedürfnisse erfüllte. - Leider, leider waren es nicht ihre echten. Ich war nur "Teil des Systems" mit der Rolle des Sonnenscheins.... - und auf die wurde ich definiert, wenn ich mal was anderes versucht habe... - Dann wurde mit "Schuldgefühle machen" manipuliert. - Ok. - es ist vorbei und ich kann endlich dazu lernen und mich selber für mich an die erste Stelle setzen. Auch die Kinder sind mittlerweile erwachsen...

Es ist sehr belebend, mich zu leben. Jeder Tag ist ein kleines Abenteuer. Was mache ich heute? - Und dann auch das Umlenken des inneren Dialogs in Selbstaufbauendes. -

Heute habe ich eine lange Liste von Dingen gehabt, die ich erledigen wollte. - Elf davon habe ich erledigt, zwei nicht... - Ich übe jetzt auch mir selber Ziele setzen, die mir selber entsprechen, auf die ich "vom Herzen her" Lust habe... - Tut gut!
Nun bin ich also gefordert mit den beiden nicht erreichten Zielen umzugehen, mir selber Rechenschaft abzulegen. (Ich hatte ganz einfach keine Lust, hätte schon Zeit gehabt... :) ) - Und ich möchte sie erledigen. Morgen kommen sie an erste Stelle. - Ich bin sehr gespannt, ob ich zu Spass und Freude am Setzen und Erreichen ganz eigener Ziele bekomme.

Mal sehen... :)
 
Der Nachbar, über den ich mich genervt habe, weil er unsere Katze mit salzigem Fleisch fütter, ist zu einer Frau gegangen, deren Mann heute morgen gestorben ist.... - um bei ihr zu sein beim Abschied nehmen...

Ärgerlich sein über Menschen, die ich mag? - Und trotzdem ok.-sein? Stärken und Schwächen haben und unabhängig davon "genug" sein, und unabhängig davon verdienen, glücklich und geliebt zu sein...

Wenn ich ehrlich hingucke und es bejahe, weil es "logisch" ist (nach dem gesunden Menschenverstand), löst das eine Flut von Trauer aus, über die viele "überflüssige" Angst, die ich durchlebt habe...

Grad jetzt wünschte ich mir mal ein paar Stunden "ganz krank" zu sein, mich dem krank Sein hinzugeben, zu entspannen und loszulassen. (Ich leide gerade an einem Schnupfen mit Kopf- und Halsweh, Gliederschmerzen, aber zur Ruhe komme ich nicht...) - Es würden viele Tränen kommen: Tränen des Schmerzes, der Erleichterung und einfach Tränen...

ANERKENNEN, DASS ICH IN ORDNUNG BIN, UNABHÄNGIG VON DEM, WIE ICH MICH VERHALTE UND UNABHÄNGIG VON DEM, WIE ANDERE MENSCHEN DARAUF REAGIEREN. - EINFACH OK. SEIN...

Ich bin sicher, dass ich keine echte und ehrliche Lust habe jemanden zu verletzen, dass auch niemand echt und ehrliche Lust hat, mich zu verletzen.... wenn all das weg fällt, was nicht zu mir, zu dir oder zu jeder/m anderen gehört, was Überzeugungen sind, die nicht der WAHRHEIT entsprechen...
 
Wenn jemand perfekt "sein muss", frage ich häufig nach, was denn das eigentlich ist... - Es konnte mir noch niemand schlüssig beschreiben, was da angestrebt ist... - Also frag ich mal mich selber. Perfekt ist für mich "fehlerfrei". - Und was ein Fehler ist, ist aber zugegebenerweise Ansichtssache, meistens jedenfalls.

Dann gibt es die Fehler, die mich überhaupt nicht stören: Ich rechne mal was falsch oder lasse ein Glas auf den Boden fallen... - Dann gibt es da schon ein paar Schwächen, die ich nicht gerne anderen zeige: Ab und zu verrenne ich mich oder bin verletzt, wenn ich lieber souverän wäre... - Ist jetzt das ein Fehler? -

Sind eigentlich Irrtümer Fehler? Manche Irrtümer sind auch einfach andere Sichtweisen oder ein "Segen", denn sie bringen Lösungen für andere Probleme...

Fehler sind Erfahrungen. - Da bin ich mir schon mal sehr sicher. - Können Erfahrungen "falsch" sein? - Wäre ein "perfekter Mensch", frei von Erfahrungen? - Dann würde er nicht mehr leben... hmm....? -

Ja, und manchmal, da fühle ich mich einfach nicht gut genug. - Das ist weit, sehr weit verbreitet auf der Welt. Und bei den meistens schwankt es ja auch. Bei mir ist es grad stärker, weil ich Neues ausprobiere.Klarer zu sein übe ich ja gerade und zu mir zu stehen ...

Sicher täusche ich mich da. Denn ich hab sicher auch genug gekriegt zum Überleben. Wer gar keine Liebe und Zuwendung kriegt als Baby/Kleinkind stirbt..... - Ich habe Liebe und Zuwendung gekriegt - meistens, wenn ich anderen die Bedürfnisse erfüllte. - Leider, leider waren es nicht ihre echten. Ich war nur "Teil des Systems" mit der Rolle des Sonnenscheins.... - und auf die wurde ich definiert, wenn ich mal was anderes versucht habe... - Dann wurde mit "Schuldgefühle machen" manipuliert. - Ok. - es ist vorbei und ich kann endlich dazu lernen und mich selber für mich an die erste Stelle setzen.
Was ich da geschrieben habe, ist wirklich nicht mehr sehr wichtig. Ich bin sogar sicher, dass ich "genug echte Liebe" bekommen habe, denn kein Mensch überlebt ohne das. - Das heisst nicht, dass mich das nicht geprägt hat ... nur dass da viel wirklich neu abgelegt ist und verarbeitet. Kein Anspruch auf Vollständigkeit! - Ich bin dann eher mal einfach überrascht, dass ich emotional reagiere und das ist dann ein Zeichen - ups... da liegt noch was vergraben. Mit der Zeit kann ich es meistens als Schatz sehen.

Ich übe vor dem Spiegel mir in die Augen zu sehen und mir zu sagen: Fauna, du bist genug! Du verdienst es glücklich zu sein und geliebt zu werden. - Dann achte ich ein paar Minuten auf meine emotionalen Reaktionen, wiederhole die Sätze.

Manchmal wechsle ich auch die Person: ich bin genug... etc. oder: Fauna ist genug... Sie verdient...
Manchmal ändere ich die Stimme: nehme die Stimme meines Mannes, die meiner Mutter, meines Vaters.

Bei meinem Mann ist es sehr einfach, aber es löst auch sehr viel aus.
Bei der Stimme meiner Mutter braucht es mehr Mut und ich merke, dass sie mir schon Komplimente machte, aber eher in Form eines Vorwurfs: Du darfst nicht so schlecht über dich denken, du musst dich gern haben - und halt im Gegensatz zu dem, was sonst noch so los war..
Das Experiment mit der Stimme meines Vaters zu machen ist am schwierigsten. Es gelingt noch nicht.
 
Die Angst vor den Gefühlen anderer Menschen, wenn ich zu mir stehe möchte ich auch mit einer "Acht" nach Phyllis Kristal ablösen. Diese Ängste und Panik, wenn ich in mir forsche, was nun mein Wunsch, meine Ziele, meine eigenen Bedürfnisse sind und ich mich zu äussern beginne, kontrollieren mich. - Klar sind sie in manchen Situationen vielleicht auch angemessen, aber nicht die Tatsache, dass ich mich so stark kontrollieren lasse.

Vor ein paar Wochen wurde mir bewusst, dass ich oft Angst habe und unsicher bin, panisch werde und nicht mehr auf meine Ressourcen zurück greifen kann, um mich zu schützen. - Ich bin viel sicherer geworden, mache neue Erfahrungen und bin auch authentischer :)) - welch Wort...! :)) - Doch die Ängste belasten mich noch zu viel. -

Mir ist jetzt ein passenden Symbol in den Sinn gekommen, mit dem ich arbeiten werde. - Das wird bis zum Ablöseritual einmal mehr vier Wochen dauern... - Es wäre schön, wenn ich mich schon in dieser Zeit freier fühlen könnte, mich frisch fröhlich für mich und meine Bedürfnisse einsetzen zu können... :)

Mal sehen....
 
So ich habe jetzt zwei Tage mit dem Symbol gearbeitet ... und bin einmal mehr tief berührt und beeindruckt wie genau ich von "innen" geführt werde - wie stimmig alles ist. - Und in sich "logisch".

Das Symbol hat mit der Isolation zu tun, aber auch mit einem grossen, enormen Schutz gegen aussen. Aber auch die Menschen "aussen" sind geschützt vor meiner Wut und Aggressivität. -
Vorher habe ich mich von der Unsicherheit gelöst ... - Jetzt, wo ich Sicherheit gewonnen habe, kann ich mich klarer darstellen... - und bekomme mehr Konflikte. Die unterdrückte Aggressivität kommt hoch, wird klarer ... und ich kann mich von dem allem lösen.

In solchen Prozessen mit der "Acht" kommt sanft und logisch alles hoch, was mit dem Muster zu tun hat: Verschiedene Aspekte, Beziehungen zu früheren Bezugspersonen, einzelne Erinnerung - alles scheint sich zu ordnen und zu klären, was zu dem jeweiligen Muster gehört. - Irgend wann spüre ich dann: Fertig! - Da klingt nichts mehr an. Es docken auch keine der dazugehörenden Gefühle mehr an. - Die Erinnerungen sind "neutral" geworden. Mit viel Willen kriege ich dann noch die Bilder. Einige sind heller geworden, andere unschärfer - so dass sie mich nicht mehr belasten... - Manchmal scheinen sich auch Splitter zusammenzusetzen zu einem Ganzen, es gibt dann Sinn.

Dieses Mal spüre ich, dass ich nicht nur die Acht mit dem Symbol für das Muster visualisieren muss, sondern auch Visionen kreieren vom Neuen: Wie ich mit Menschen kommunizieren kann, ruhig, vertrauensvoll - auch wenn es sich um Konflikte handelt.

Spannend: Ich spüre, dass einige Erfahrungen, die ich immer als grosse Blockaden erlebt habe, sich zu verändern scheinen. - Sie bekommen neue Bedeutungen, sind nicht mehr so bedrohlich. - Vieles gibt plötzlich Sinn und kann in anderen Zusammenhängen gesehen werden.

Ich bin sehr neugierig, was wird...
 
Ich fühle mich immer stärker und sicherer. - Wunderbare Gefühle! :) -

Das Leben ist nicht sehr schwierig. Ich reagiere neu. - Mein Sohn und andere reagieren zuerst aggressiv, genervt und alles andere als begeistert. Aber ich finde nur, sie haben recht. Mein Sohn hat eine lästige und schwierige, nervende Mutter. - Dabei fühle ich mich sehr, sehr gut! :) Ehrlicherweise habe ich sogar Spass dabei. -
Mein Sohn merkt das und ich mache weiter, wenn er reklamiert... - Am Schluss lacht er mit mir, weil ich nicht mit ihm in die "Kritiser- und Diskutierschiene" gegangen bin, auch nicht in die "Rechthabe-Schiene", nein, ich gab ihm fröhlich recht... und machte weiter, wozu ich Lust hatte...

Generell ist der Erfolg der, dass ich sehr genau das mache, was mir entspricht und dass das auch eine SMS wie diese sein kann: "Hey, ich habe keine Lust auf deine Unordnung und deine doofen Reaktionen." 5 min später ist er am Aufräumen und ich kann mich freundlich bedanken... - Die Stimmung bessert sich nochmals gewaltig, nach dem ich mit meinem Selbstwert- und Humortraining angefangen habe...

Ab und zu etwas Schuld-, Scham- und Angstgefühle, vor dem Zeigen, was wirklich in mir ist oder auch danach... - Aber das wird sich ganz sicher geben. - Wenn ich meine "Comfort-Zone" erweitere, sind das normale Begleiterscheinungen, bei jedem Schritt, wenn ich meine Möglichkeiten zu sein erweitere. - Ich nehme es schon viel gelassener!

Es tut gut, das zu machen, wonach ich Lust habe, was mir gut tut, was mir Freude und Spass macht und ehrlich zu sein, wenn mir etwas nicht passt...
 
Heute Abend war Impro-Probe und ich habe einen Sieg über mich selber errungen:

Plötzlich fühlte ich wieder diese Leere im Gehirn und dass ich weggehe.. - und ich erinnerte mich daran, dass in diesen Situationen etwas für mich nicht stimmt und fragte mich nur, was nicht meinen Bedürfnissen entspricht und was meine wirklichen Bedürfnisse sind.

Ich fühlte mich dann nicht besonders wohl, aber diese Symptome gingen schlagartig weg!

Ja und gestern konnte ich mit einer Frau auf dem Betreibungsamt (Inkassostelle auf dem Amt, die die Lohnpfändung meines Sohnes durchführt) genau meins durchbringen.
Ich habe den Antrag gestellt, dass mein Sohn 200.- Fr. mehr zur Verfügung hat im Monat, damit er mit dem Auto zur Arbeit fahren kann. Es ist unzumutbar ohne... Die ÖV sind einfach völlig ungeeignet. Anstatt 25 min braucht er 75 min und wenn er zu spät vom Arbeitsort zur Werkstatt kommt, muss er eine Stunde warten...- hat also 135 min statt 25! -

Die Verwaltungsfrau meinte, sie könne MIR (!) das nicht genehmigen, denn wenn schon müssten das 480.00 Fr. sein und das könne sie nicht, weil dann zu wenig von den Schulden abbezahlt würde...

Also keifte ich um ein Abonnement der ÖV, das 25 Fr. teurer ist, als das, was er schon bekommt und dass im die Fahrten vergütet werden, wenn er nachts im Piketdienst für einen Notfall zur Werkstatt fahren muss. Dann kann er die ÖV nicht benutzen. - Sie meinte, dass sie mir.... (grmpfff...)die Spesen für den Piketdienst geben könne, dafür verzichte ich ( grmpfff.... auf das erhöhte Abonnement. - Ich bliebe absolut ruhig und erklärte ihr, dass mein Sohn dieses teuerere Abo braucht und auch die Spesenentschädigung - So blieb es auch!

Und wenn ihr Chef das rückgängig macht, gehe ich zur Sozialberatung und lasse von dort den Antrag stellen ... - grpmpfff...

So, übermorgen fahren wir los Richtung Süden. Ich bin sehr neugierig, wie es mir weiterhin unter Menschen geht.
 
„Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.“ - Arthur Schopenhauer
 
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