Hallo Froschkönigin,
findest du denn dass da überhaupt wilson typische symptome bei mir in der symptomliste dabei sind??
vllt kannst du mir zumindest das sagen, das wäre toll.
Du hast etliche für Leberkrankheiten typische Beschwerden und Du hast auch Beschwerden, die gehäuft beim M. Wilson vorkommen.
Hier dachte ich, dass das doch auf einen M. Wilson sehr gut passen würde:
dann habe ich das gefühl ich würde weg fliegen oder alles dreht sich im körper und mir wird ganz schlecht.
ich brauch nicht mehr so viel anspannung und auch im liegen kann ich besser entspannen weil ich merke dass ein teil meines hirns endlich checkt dass es zum körper gehört und deshalb nicht wegfliegen kann. auch die hierbei auftretenden nervlichen probleme sind erwas besser.
ich habe gelesen dass es bei wilson zu koordinationsstörungen kommt also zähle ich dieses wegfliegegefühl dazu, denn das hat was mit gleichgewicht und orientierung in der umwelt zu tun.
Es hört sich auch etwas an, als würdest Du Derealisierungsprobleme haben (siehe: "...ein teil meines hirns endlich checkt, dass es zum körper gehört...").
Aber Koordinationsprobleme sind beim M. Wilson auch häufig.
Ataxien kann man haben. Googele mal nach dem Begriff.
Ich habe Ataxien und große Probleme mit dem Gleichgewicht und der Koordination. Ebenso eine starke Muskelschwäche, vor allem in den Beinen.
Depressionen hat jeder Vierte, der MW hat. Die hast Du auch (ich auch). Das liest man daraus, wie Du Deinen Gemütszustand beschreibst.
Wortfindungsstörungen sind sehr häufig. Die wurden von Dir auch genannt (und ich habe diese auch).
Konzentrationsstörungen sind häufig, denn Kupfer schadet nun mal dem Gehirn. Ich habe das auch stark.
Muskelschwäche kann man aufgrund einer Leberkrankheit, aber auch aufgrund des M. Wilsons haben.
In den Leitlinien zum M. Wilson heißt es unter den Symptomen:
Hypokaliämische Muskelschwäche, d. h. eine Muskelschwäche aufgrund eines Kaliummangels. Du hast Kaliummangel und gibst eine Muskelschwäche an.
Bei Kaliummangel bekommt man Herzrasen, das Du auch hast.
Auch ich habe Kaliummangel.
Ebenso heißt es in den Leitlinien, dass man vermehrt Aminosäuren über den Urin ausscheidet. Das hat zur Folge, dass diese im Körper dann fehlen und zu wenig Aminosäuren heißt, dass man auch wieder eine geschwächte Muskulatur haben kann.
Bei mir wurde mal eine stark erhöhte Ausscheidung von einigen Aminosäuren im Urin gemessen.
Ganz typisch für MW-Patienten sind die Stimmungsschwankungen verbunden mit Aggressionen.
Man sagt, dass MW-Patienten sich verhalten können wie das HB-Männchen aus der Zigarettenwerbung (das HB-Männchen ging bei jeder Kleinigkeit gleich an die Decke).
Auch ich habe damit immer wieder Probleme, vor allem bei Stress.
Lese Dir mal die sehr lange Symptomeliste aus den Leitlinien für den M. Wilson durch:
in Tab. 14.1 - da hast Du noch einige der darin genannten Symptome:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-091l_S1_Morbus_Wilson_2012-1_1.pdf
Deine Gelenkschmerzen kann man unter "Arthritis" verbuchen.
Bei Deinen Muskelproblemen könnte man erwägen, eine Rhabdomyolyse zu prüfen (könnte auch bei mir zutreffen, denn meine Muskulatur wird immer mehr zum Problem).
Die Verdauungsprobleme, die Du angibst, können von einer kranken Leber herrrühren.
Dass Deine Perioden sehr lange gehen, könnte auf eine schlechte Blutgerinnung schließen lassen und die Blutgerinnung wird schlecht, je kranker eine Leber ist.
Aber ich würde da auch raten, dass man prüft, ob Du andere angeborene Gerinnungsstörungen hast.
Ich habe z. B. noch das sog. "von Willebrand-Syndrom". Das ist die häufigste Gerinnungsstörung, die zu verstärkten Blutungen führen kann. Wenn Du mal operiert wirst, sollte man dies vorher wissen.
Die nächtlichen Muskelzuckungen könnten auf Magnesiummangel in der Nacht (evtl. auch Kaliummangel) schließen lassen.
Magnesiummangel ist bei Leberkranken sehr häufig.
Zittern kann beim M. Wilson vorkommen.
Panikattacken sind möglich, aber auch so gut wie alle anderen psychiatrischen Probleme.
Hypoglykämien sind bei Leberkranken häufig. Nicht umsonst wird Leberkranken geraten, abends noch eine Mahlzeit mit Kohlehydraten zu essen, um nächtliche Hypoglykämien zu verhindern.
Empfindungsstörungen, Parästhesien sind denkbar.
Das Schwarzwerden vor Augen beim Aufstehen würde ich als Eisenmangel interpretieren.
Den hast Du wohl, wenn Du viel Blut bei den Perioden verlierst. Aber Patienten mit MW haben generell einen Eisenmangel, weil das Coeruloplasmin, das bei MW zu niedrig ist, auch für den Eisenstoffwechsel benötigt wird.
Deine trockene Haut kann z. b. von dem Mangel an Vitamin A herrühren, den viele Leberkranke haben und den ich auch bei Dir vermute.
Trockene Haut
Folgende Vitamine können bei Mangel Hauttrockenheit zur Folge haben:
Vitamin A
Vitamin B-Gruppe
Biotin
Gesunde Ernährung: Ein Jungbrunnen für die Haut | HEK - Die Business-K(l)asse
Um sich immer wieder zu erneuern braucht sie Vitamin A, das die Zellteilung anregt. Es verhindert auch trockene Haut und findet sich in Eigelb, Lachs und Makrelen sowie indirekt in „buntem“ Obst und Gemüse wie Aprikosen, Brokoli, Grünkohl und Möhren
Ja, je mehr ich über Hautprobleme und Vitamin A nachlese, umso mehr glaube ich, dass das bei Dir fehlen könnte. Aber bitte prüfe das erst und nehme keine Megadosierungen. Denn zuviel Vitamin A schadet der Leber dann auch wieder.
Juckreiz ist bei Leberkrankheiten nicht so selten.
Ich habe ihn auch manchmal und rätsele, ob er von der Leber kommt oder evtl. vom Essen.
Schlafstörungen kann man aufgrund der Leberkrankheit haben. Aber auch der Eisenmangel, den Du auch haben könntest, macht Schlafstörungen.
usw. usw.
Du hast meiner Meinung nach eine Menge an Symptomen, die direkt oder indirekt mit dem M. Wilson vereinbar wären.
Natürlich sind viele dieser Symptome auch bei anderen Krankheiten möglich.
Aber man muss bedenken, dass eine unbehandelte chronische Kupfervergiftung, die der M. Wilson nun mal ist, über die Jahre zu vielen Problemen führen kann bzw. muss.
Denn das Kupfer verteilt sich im Körper und führt dann nach und nach zu Störungen an allen Organsystemen.
Da Du eine Fülle von Problemen hast, würde dies die These einer "chronischen Vergiftung" stützen.
Aber letztlich muss man diese Vermutung an Fakten festmachen können.
D. h. Du musst erst untersucht werden, um zu wissen, ob es M. Wilson ist, ob es evtl. eine andere Leberkrankheit ist oder ob es etwas ganz anderes ist.
Natürlich kann man neben einen evtl. M. Wilson auch noch andere Krankheiten haben. Das macht die Diagnostik dann nochmals schwerer.
Auch ich habe wahrscheinlich noch andere Probleme, wenngleich ich, wenn ich mir jetzt wieder diese Symptomeliste der Leitlinien zum M. Wilson ansehe, mich doch frage, ob bei mir nicht doch alles von der Kupfervergiftung kommt.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
lg
margie