Durch Amalgam erhöhtes Kupfer mit Penicillamin ausleiten?

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15.02.10
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Muss doch etwas besseres geben als DMPS um schneller das Kupfer los zu werden.
Morbus Wilson Test. Wo kann ich diesen machen lassen? NRW
Am besten direkt, ohne Überweisung. Geht das in jedem Krankenhaus?
Haben Morbus Wilson Patienten Penicillamin oder Trientine zuhause zur Selbstausleitung?
 
vieleicht ist der im Amalgam Bereich unnötig, ja. Ich weiss das ich hohe Kupferwerte habe und will das Zeug einfach nur auf ein normal Wert, raus haben.
 
Bist du sicher, dass du keine chron.Infekte hast (silent inflammation) - wie z.B. Borrelien, die ja öfters mit Schwermetallen bzw. Aluminium zusammen auftreten und durch ihre heftigen Biotoxine ähnliche Symptome machen wie Schwermetalle (beides Neurotoxine)?!
In dem Fall wird nämlich oxidiertes Kupfer ins Bindegewebe geholt, wo DMPS dann abräumt. In diesem Fall muss man Kupfer sogar zuführen, nicht nur Zink.
 
Ja ziemlich sicher. Borrelien habe ich mit dem besten Test gestetet.
Ich kann ja mal erklären was immer noch so los ist:
Hauptproblem war Dauermüdigkeit, eingedämmtes Gefühl, Stimmungsschwankungen, Konzetrationsschwäche, Vergesslichkeit die schon an Alzheimer grenzt, und starke Libidoschwankungen bis ab und zu, zum völligen Verlust, eine verzerrte Wahrnehmung wie auf halluzinogenen Drogen, innere Anspannung, leichtes inneres Zittern, Nachtschwitzen und und und

Durch die Ausleitung wurde alles besser. Habe nun halbes Jahr Pause mit DMPS und Zink gemacht damit der Körper sich erholen kann.

Jetzt vorgestern der Test, welchen ich schon mehrmals gemacht hab:
eine Tablette Zink orotat 40mg einnehmen um Kupfer zu verdrängen.

Und zack:
Am nächsten Tag völliger Libido verlust und die verzerrte Wahrnehmung.

Das war jetzt jedesmal so. Der Libidoverlust scheint damit zusammen zu hängen. Und ich glaube es kommt vom freien Kupfer.
 
Hallo Slow,

wenn man erhöhte Kupferwerte hat, sollte man m. E. nicht automatisch glauben, dass das vom Amalgam kommen muss.
Ich glaubte das auch mal und es war ein Irrglaube.

Dem Kupferwert sieht man nämlich nicht an, was ihn verursacht hat....

M. Wilson kann nur dann einigermaßen sinnvoll ausschließen, wenn man nie DMPS oder Chelatbildner genommen hat, wenn man dazu noch kein Zink genommen hat, keine Antibabypille oder Hormon-, Kupferspirale anwendet und wenn man keinen Infekt hat.

Man muss zunächst folgende Werte bestimmen:
Serum-Kupfer, Coeruloplasmin, 24h-Urinkupfer

Trientine ist verschreibungspflichtig und 100 Kapseln mit je 300 mg kosten knapp 1000 Euro.
D. h. wenn Du keinen M. Wilson hast, wirst Du niemanden finden, der Dir das verschreibt und es muss in der Regel vorher von der Krankenkasse genehmigt werden.

Penicillamin ist billiger, soll aber mehr Nebenwirkungen haben und ist auch verschreibungspflichtig.

Wenn man M. Wilson hat, dann muss man dauerhaft mehrmals täglich entweder hochdosiert Zink (rd. 150 mg tgl.), Trientine (rd. 900 bis 1800 mg tgl.) oder Penicillamin (rd. 900 bis 2000mg tgl.) einnehmen oder eine Kombination aus Zink und Chelatbildner.

So wie es beim Ausleiten von Amalgam geschieht, dass man 1 bis 2 Mal pro Woche mal 300 mg DMPS bekommt, so würde ein Patient mit MW nicht lange therapiert werden können. Die Gefahr eines Leberversagens infolge der schwankenden zu niedrig dosierten Therapie wäre sehr hoch. Ebenso riskiert man so Verschlechterungen der Symptomatik.
Nur eine Dauertherapie mit mehrmals täglicher Einnahme hat beim M. Wilson Sinn.

Wenn man sehr viel Kupfer im Körper hat, sollte man m. E. immer zuerst fragen, habe ich einen M. Wilson? D. h. zuerst diese Krankheit ausschließen lassen, bevor man sich andere Erklärungen dafür sucht.
Denn wie schon oben beschrieben, ist eine Diagnostik fast unmöglich, wenn man schon Ausleitungstherapien gemacht hat.
Denn das Kupfer wird beeinflusst und die Messswerte verfälscht.

eine Tablette Zink orotat 40mg einnehmen um Kupfer zu verdrängen.

Und zack:
Am nächsten Tag völliger Libido verlust und die verzerrte Wahrnehmung.
40mg Zinkorotat enthalten doch nur rd. 10 mg Zink.
Das ist nichts, wenn es um viel Kupfer geht.
Wie oben gesagt, beim M. Wilson werden meist tgl. 150 mg reines Zink eingenommen.
Die Wirkung merkt man aber erst nach einigen Monaten regelmäßiger Einnahme.
Daher glaube ich nicht, dass Du mit den 40mg viel Kupfer bewegt hast.

Wo kann ich diesen machen lassen? NRW
Am besten direkt, ohne Überweisung. Geht das in jedem Krankenhaus?
Es gibt sehr wenige Ärzte, die sich wirklich gut mit M. Wilson auskennen.
Daher würde ich eine Fachambulanz aufsuchen.

Fachambulanzen findest Du hier:
Morbus Wilson e.V.
Diese Experten sind besonders aktiv im Verein M. Wilson und haben daher evtl. noch mehr Ahnung:
Morbus Wilson e.V.

Meines Wissens benötigt man eine Überweisung, wenn man nicht privat versichert ist. Aber das läßt sich durch einen Anruf klären.
In Leipzig (dort Dr. Huster), Düsseldorf und in Heidelberg sind besonders gute Experten für die Krankheit.

Lg
margie
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort Margie,
hattest du damals auch mal einen DMPS Test gemacht? Wenn ja wie waren deine Werte?
 
Hallo Slow,

ich hatte einen Dimaval-Test, also mit Kapseln gemacht. Die Ergebnisse kann man nicht mit dem DMPS-Test vergleichen, weil da ein großer Teil der Schwermetalle über den Stuhl ausgeschieden wird und nur ein geringer Teil über den Urin.

Bei mir war aber Kupfer auch relativ hoch. Aber ich hatte auch etwas erhöhtes Hg, wobei ich auch insgesamt rd. 20 amalgambehandelte Zähne hatte.

lg
margie
 
20?!! ähhh auweia
ja und nun hast du morbus wilson oder wie?

also 150mg zink? schon eine Zinkorotat ist bei mir fast zu viel bekomme dann schon vergiftungsähnliche Zustände. 150mg da würde ich erbrechen, ganz bestimmt
 
20?!! ähhh auweia
ja und nun hast du morbus wilson oder wie?
Den M. Wilson hat man von Geburt an. Nur eben ist er so wenig bekannt, dass kaum ein Arzt daran denkt (Dunkelziffer liegt bei rd. 2 Dritteln, d. h. 66 %).
Natürlich weiß ich nicht, ob und inwieweit das Amalgam aus den Zähnen bei mir eine Rolle spielte.

Die 150 mg nimmt man ja nicht auf einmal, sondern vor den Mahlzeiten (eine halbe oder ganze Stunde vorher, wenn der Magen das verträg) je ca. 50 mg.
Mein Magen verträgt das nicht so, so dass ich das Zink nur kurz vor den Mahlzeiten meist nehme, was aber heißt, dass es weniger gut wirkt.
Und ich nehme wegen des Magens dann noch Protonenpumpenhemmer.

Es gibt aber Patienten, die vertragen Zink ganz gut.

lg
margie
 
Ok danke für die Antwort.
Weisst du wie stark Penicillamin im vergleich zu DMPS Kupfer entgiftet?
könnte übrigens sein das ich auch diesen Kaiser Ring im Auge habe.. wurde schon öfter desswegen angesprochen das sie noch nie so einen ring gesehen haben im auge. ich glaube aber das er vom amalgam Kupfer kommt : )
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Slow,

von dem bisschen Kupfer im Amalgam bekommt man keinen Kayser-Fleischer-Ring!
Wenn Du den hast, wäre das die Diagnose für einen M. Wilson!

Dann brauchst Du so gut wie keine Untersuchung mehr darauf zu machen.
Denn man hat diesen Ring nur beim M. Wilson - evtl. noch beim Parkinson, aber das hast Du sicher nicht.

lg
margie


Nachtrag:
Ich kann nur vermuten. Ich würde mal annehmen, dass 1 mg DMPS so stark ist wie 1 mg Penicillamin.
Aber das ist reine Vermutung. Wissen tue ich das nicht. Wer sollte das auch schon mal untersucht haben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja sieht so aus aber viele die grün braune Augen haben, haben optisch so einen Ring. Kann das jeder Augenarzt sofort unterscheiden?
Wenn das angeboren ist, was hattest du für Symptome als Kind?
Welche Symptome hast du jetzt?
Sorry für meine Fragerei
 
Hallo Slow,

Du solltest zu einem Augenarzt gehen. Der muss mit der sog. Spaltlampe den Ring im Auge suchen. Es genügt, wenn man auch nur Teile eines Ringes hat und wenn Du grün-braune Augen hast, ist es eh schwer den Ring mit dem bloßen Auge festzustellen.
Aber:
Nicht jeder Augenarzt weiß, wie so ein Ring aussieht und wo genau er gesucht werden muss. Ich habe das selbst schon bei einer an sich guten Augenärztin erlebt.
Daher rate ich immer, aus dem Internet sich ein Bild eines Ringes auszudrucken und mitzunehmen.
Ebenso würde ich nach dem sog. "Sonnenblumenkatarakt" im Internet suchen und auch davon ein Bild mitnehmen. Denn auch wenn man den Sonnenblumenkatarakt haben sollte, wäre das ein Hinweis auf M. Wilson.

Im Zweifel sollte man einen 2. Augenarzt noch aufsuchen.

Die Symptome eines M. Wilsons sind so vielfältig, dass es Dir nicht viel nutzt, wenn ich Dir meine Symptome nenne.
Ich habe nämlich noch andere Krankheiten bzw. es sind bei mir noch andere Krankheiten verdächtig und kann leider nicht immer sagen, welches Symptom nun von welcher Krankheit kommt.
Als Kind war ich kränklich. Ich hatte viele Infekte, bekam öfter Antibiotika. Ich erinnere mich, dass meine Haut z. B. an den Beinen nicht normal aussah. Ich hatte eher "marmorierte" Hautfarbe, ja sie sah so aus, dass es Kinder gab, die glaubten, dass ich meine Beine nicht richtig waschen würde (!). Das habe ich mir bis heute noch gemerkt...
Ebenso sieht meine Haut an den Unterarmen heute ganz gesprengelt aus, aber anders als damals die Haut an den Beinen.
Bei Blutentnahmen bekomme ich oft gesagt, meine Haut wäre sehr dick.

Aber das sind natürlich nicht die einzigen Symptome:
Als junger Erwachsener fiel mir auf, dass ich immer schlechter schlafen konnte. Ich merkte, dass ich einfach immer nervöster, unkonzentrierter, müder und "hippeliger" wurde.
Später fiel mir auf, dass ich bei Stress schnell anfing zittrig zu werden - auch beim Sport fiel mir das auf.
Muskelzuckungen, Muskelbeschwerden kam auch dazu.

Aber da bei mir noch eine Myasthenie bzw. auch eine mitochondriale Erkrankung für möglich gehalten wird und ich noch eine Ptosis und beginnende Doppelbilder habe, kann es sein, dass ich noch ein weiteres Krankheitsbild habe, das nicht nicht sicher diagnostiziert ist. Denn Ptosis und Doppelbilder sind mir beim M. Wilson nicht bekannt.
D. h. es ist dann sehr schwer, zu sagen, was nun vom M. Wilson kommt. Ja, ich bin sogar so weit, dass ich den M. Wilson manchmal in Frage stelle, weil ich, wenn ich noch eine 2. neurodegenerative Krankheit hätte, mich frage, ob ein Mensch denn 2 solcher Krankheiten haben kann?
Denn genetisch habe ich bisher beim M. Wilson nur einen unsicheren Gendefekt und ich hatte keinen Kayser-Fleischer-Ring.
Letzterer ist ein Symptome des Endstadiums, d. h. man muss ihn nicht unbedingt haben.
Auch kann man genetisch nur rd. 80 % der Patienten diagnostizieren.
Ich werde wohl nochmals einen Gentest machen müssen, weil zu der Zeit, als ich den letzten hatte weniger der Hälfte der heute bekannten Mutationen bekannt war.

Daher schreibe ich auch öfter, dass man zusehen sollte, dass die Diagnostik korrekt erfolgt.
Bei mir war es nämlich leider so, dass ich durch eine jahrelange Zinkeinnahme meine Kupferwerte vor der Diagnostik sicher beeinflusst hatte. Ich nahm, ohne, dass ich wußte, dass es M. Wilson gibt, Zink ein, weil ich so einen großen Mangel im Blut immer hatte.
Gut, ich nahm meist nur 10 bis 20 mg reines Zink ein, aber über Jahre hat das vielleicht die Werte "verwässert".
Vor allem muss man noch wissen, dass Zink sogar einige Monate lang nach dem Absetzen noch das Urinkupfer senken kann - schrieb ein amerikanischer Wissenschaftler (George Brewer), der sich lebenslang mit M. Wilson beschäftigt hatte in seinem ins Deutsche übersetzten Buch Morbus Wilson.

Es gibt so viele unterschiedliche Formen eines M. Wilsons, dass Du nicht den Fehler machen solltest, nur die Beschwerden eines Patienten oder die Beschwerden der besonders schwer verlaufenden Fälle zu betrachten.
Es gibt Patienten, die nicht viele Symptome haben und vor allem hat man nie alle Symptome, die man irgendwo liest.

Es gibt milde Verlaufsformen der Krankheit und bei denen ist es besonders schwer eine korrekte Diagnose zu stellen. Denn bei milden Verlaufsformen werden auch nicht alle Laborwerte eindeutig ausfallen.

Den M. Wilson hat man aber lebenslang, d. h. man muss lebenslang therapiert werden.
Wichtig ist, dass die Therapie nie (und schon gar nicht abrupt) abgesetzt wird. Das hat schon dazu geführt, dass es zu massiven Verschlechterungen gekommen ist und auch zu einem Leberversagen oder einer akuten Hämolyse, in deren Folge Patienten dann verstorben sind.
Deshalb kann es sogar ein Fehler sein, wenn jemand mit MW-Verdacht und bisher ohne Diagnose auf MW, der aus anderen Gründen laufend Zink einnimmt, das Zink absetzt. Das kann im Einzelfall eben zu den gerade genannten Folgen führen.

lg
margie
 
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