Vergiftung oder heftige Histamin-Reaktion?

Was ist die Ursache für meine Beschwerden?

  • Eine Chemikalienvergiftung

    Stimmen: 0 0.0%
  • Eine allergische Reaktion mit Histaminbeschwerden

    Stimmen: 2 100.0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    2
Themenstarter
Beitritt
30.06.14
Beiträge
9
Hallo lb. Mitglieder u. Histamin-Geplagte,

bei mir wurde vor einigen Jahr HIT festgestellt (dazu leider noch andere, oft einhergehende Probleme), mit der ich aber bis jetzt durch strikte histaminarme Ernährung auch ohne Histaminblocker zurecht gekommen bin, ja sogar oft der Meinung war, es hätte sich verbessert. Sonst habe ich keine Allergien (zumindest keine von denen ich weiß.)

Nun hatte ich vor etwas mehr als einer Woche einen üblen Vorfall, nach dem ich jetzt eine Woche lang richtig krank war u. auch noch immer Beschwerden habe, und ich hoffe, es kann mir evtl. jemand etwas dazu sagen, vielleicht weil er/sie schon ähnliches erlebt hat, denn mein Hausarzt weiß leider nicht weiter. (Danke im Voraus für alle, die sich die Mühe machen, den folgenden Roman zu lesen!)

Und zwar war ich beim Friseur, lediglich zum Spitzen schneiden, keine Farbe (ich verwende schon lange keine chem. Haarfarbe mehr), nicht mal Waschen.
Neben mir wurden einer Frau die Haare gefärbt (stank ein wenig, aber o.k.) u. ich habe zuvor ein Glas Wasser dort getrunken. Sonst war nichts besonders.

O.k., zwei Stunden später war ich zu Hause, als es anfing: Zuerst mit einem wahnsinnig aufdringlichen Ammoniakgeruch in der Nase, der einfach nicht aufhören wollte u. mir Übelkeit verursachte. Also, Haar mehrmals gewaschen - nur wenig Besserung. Dann später nach dem Essen fingen Magenschmerzen an, die sich im Lauf des Abends/Nachts verschlimmerten (aber keine Übelkeit oder Erbrechen) u. vom Gefühl her bis über die Speiseröhre hinweg und den Hals "brannten". Ging mir am folgenden Tag (Sonntag) dann recht schlecht, fast nur im Bett, schon mit Gedanken an Notdienst weg. evtl. Chemikalienvergiftung (weil ich schon dachte, es wäre vielleicht was in dem Glas Wasser gewesen, das ich beim Friseur getrunken habe). Hab mich aber dann noch beherrscht u. bin erst am nächsten Tag zum Internisten. Der Magen hatte sich bis dahin wieder leicht gebessert, aber dazu waren noch unangenehme Atembeschwerden gekommen u. ein Gefühl, als ob mir die Atemwege weggeätzt werden... also schon schlimmes Krankheitsgefühl. Da Magen aber leicht besser war, wurde erst mal keine Magenspiegelung gemacht, dafür aber Lungenfunktionstest, der (trotz der Atemnot) o.k. war. Auch am darauffolgenden Tag verbesserte sich nix, weiter Atemnot, dazu noch Kopfschmerzen, ständiges übermäßiges Frieren (obwohl warm draußen u. kein Fieber) sowie totale Benommenheit.

Ein Besuch beim Hausarzt (zudem sogar Umweltmediziner u. Toxikologe) verlief enttäuschend, da er mir die Geschichte nicht mal recht abnehmen wollte ("Zufall" usw., muss dazu betonen, dass es mir bis zu dem Vorfall beim Friseur absolut "hervorragend" ging!) u. irgendwie fand, dass es mir für eine Lungenuntersuchung noch "zu gut" ginge. Maßnahmen: Großes Blutbild, eine UV-Blutbestrahlung und eine Baseninfusion. Leider wurden die Beschwerden auch die folgenden Tage über nicht besser, vor allem die Atembeschwerden (besonders nachts), sodass ich mich dann schließlich selbst um einen Termin beim HNO/Lungenarzt bemüht habe, was aber natürlich nicht sofort ging.

In meiner Not hatte ich dann auch versucht, die Leber zu entlasten u. a. mit Mariendistel, was ja bei Histamin ganz schlecht ist. Wusste ich da aber noch nicht u. hab meine Symptome damit wahrscheinlich nur noch verschlimmert. Hab ich dann aber gleich wieder gelassen, nachdem ich es herausgefunden hab.

Das Ganze zog sich dann hin bis Ende letzter Woche. Erst nachdem ich meine Bronchien selbst zu Hause gepflegt habe, in der Sauna sowie bei Akupunktur war, wurde es dann seit gestern langsam nach und nach etwas besser. Atemwege sind inzwischen wieder fast o.k, sodass ich doch nicht zum HNO musste.

Was allerdings immer noch da ist, ist ab und zu noch das Frieren und - für mich das Schlimmste - ein ständiges Gefühl im Kopf wie nach einem schweren Alkoholgelage, kann kaum klar denken, vergesse alles, mach saublöde Fehler etc. Also, Denken und Konzentration/Auffassung (z.b. beim Lesen) ist einfach brutal langsam im Moment, tw. so ein fieser "Gehirnnebe"l eben, wie ich ihn das letzte Mal hatte, bevor man mir meine Histaminintoleranz festgestellt hatte, komme mir vor als hätte ich von einem Tag auf den andern Demenz gekriegt. (Und nein, ich trinke nie Alkohol u. nehme auch sonst keine Drogen!)

Meine Blutwerte sind übrigens alle o.k. gewesen, ich müsste also pumpergesund sein, fühle mich aber total krank - und keiner weiß wieso (oder man will es nicht wissen)….

Meine erste Vermutung, die mir schon Angst macht ,wäre eben eine Chemikalienvergiftung mit leichter Atemwegsverätzung (evtl. Ammoniak), wozu auch auch alle meine Symptome passen würden, und was eben auch Folgeschäden nach sich ziehen kann (z.B. im Nervensystem).
Die andere Möglichkeit wäre eine übermäßig starke allergische Reaktion mit ungewöhnlich starken und langanhaltenden histaminbedingten Beschwerden.

Kann Letzteres überhaupt möglich sein, mit all dem was ich geschildert habe? Oder muss ich mir Gedanken machen, dass ich ab jetzt "verblödet" durch die Gegend rennen muss (wie soll ich denn so arbeiten)? Sollte ich eine Entgiftung machen und wenn ja wie?

Wer hat evtl. eine Antwort für mich oder kann mir weiterhelfen? Bin für alle Ratschläge dankbar!

Veola22

PS: Wusste nicht wo ich den Beitrag posten sollte
 
Hallo Veola,

deine Beschreibung liest sich wie ein Zustand nach starker Exposition bei MCS - Multipler Chemikaliensensibilität. Dass man den Geruch nicht mehr aus der Nase bekommt ist dafür typisch. Ich spreche da aus Erfahrung. Im untenstehenden Link sind die Zusammenhänge gut beschrieben, auch die Wirkung auf Bronchien, etc. Dass dabei auch Histamin eine Rolle spielt ist richtig.

https://www.dr-kuklinski.info/publikationen/neurogene_entzuendung+xenobiotika.pdf

Viele Grüße
Lealee
 
Hallo Lealee,

deine Beschreibung liest sich wie ein Zustand nach starker Exposition bei MCS - Multipler Chemikaliensensibilität. Dass man den Geruch nicht mehr aus der Nase bekommt ist dafür typisch. Ich spreche da aus Erfahrung. Im untenstehenden Link sind die Zusammenhänge gut beschrieben, auch die Wirkung auf Bronchien, etc. Dass dabei auch Histamin eine Rolle spielt ist richtig.

https://www.dr-kuklinski.info/publikationen/neurogene_entzuendung+xenobiotika.pdf

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Danke für deine schnelle Antwort. Habe versucht, mir das mal zu überfliegen - überfordert mich derzeit etwas zu lesen. Bedeutet das, dass ich mir nicht unbedingt eine schlimme Vergiftung zugezogen habe durch tatsächliche Aufnahme, sondern dass eben das alles durch den starken Geruchsreiz getriggert wurde und aber langsam wieder abklingt (vorausgesetzt man setzt sich so etwas nicht nochmal aus), wenn man dem Körper hilft?

Viele Grüße, Veola
 
Hallo Veola,

Ja so ungefähr. Man kann MCS latent haben ohne dass es ausgeprägt genug ist, um es zu erkennen. Dann könnte ein so starker Reiz diese Reaktionen auslösen. Die Fremdstoffexposition führt zu einer Kette von Reaktionen und zu Histaminanstiegen, außerdem zu neurogenen Entzündungen. Die Beschwerden können längere Zeit andauern und sich dann legen, wenn keine weitere Exposition stattfindet. Es könnten aber auch chronisch niedrige Reize Beschwerden am laufen halten, die nur nicht ausgeprägt genug sind um das zu erkennen.

Eine akute "Vergiftung" bzw. starke Exposition könnte auch MCS erst auslösen. Soweit ich dich verstanden habe, schloss eine regelrechte Vergiftung dein Arzt aus, oder?

Solange du Expositionen meidest hättest du dann keine oder nachlassende Beschwerden. Es können auch andere Substanzen Beschwerden auslösen. Welche, das steht in der o.g. Publikation und betrifft viele Alltagsgegenstände, auch Polstermöbel, Möbel, Raumausstattung.

Mit ACC kann man indirekt den Glutathionspiegel anheben und die Entgiftung verbessern. Bei mir hat das Verbesserungen gebracht. Und unbedingt Expositionen meiden und beobachten, ob man auf andere Sachen auch reagiert. Bei mir half strikte Vermeidung, auch von Wasch- und Putzmitteln und Körperpflegeprodukten mit Duftstoffen.

Viele Grüße Lealee
 
Hallo Lealee,

ja, es ist zugegebenermaßen nicht das erste Mal, dass ich mit mit dem Thema MCS bei mir selbst konfrontiert werde. Ich wollte es wohl nur bis jetzt nicht richtig wahr haben, weil ich ja auch nicht ständig Probleme habe, aber es gab in meinem Leben schon etliche Situationen, die sehr darauf hindeuten: So musste ich bereits mehrmals Möbelstücke (auch Naturholz) zurückgeben, weil ich deren "chem. Gestank" (vermutlich aufgrund von Allergenen natürlicher Art im Holz oder von Oberflächenbehandlungen, Lacke etc.) nicht ertragen habe u. Kopfschmerzen u. Atemprobleme bekommen habe. Auch mit Nagellacken u. Putzmitteln habe ich ab u. an mal Probleme u. Weichspüler können Hautprobleme auslösen. Hatte auch als Kind über 15 Jahre chronische Bronchitis bei Anstrengung sowie Reaktion auf Lösungsmittel aller Art, die aber irgendwann völlig verschwunden ist. Bin auch immer noch generell sehr geruchsempfindlich und vertrage die allermeisten "harten" Medikamente nicht (wenns eine Nebenwirkung gibt, dann krieg ich sie :schock:!).

Hoffe nur, dass sich das durch die Exposition jetzt nicht auswächst bzw. dass die "Kopf-Symptome" noch vorübergehen.

Also lt. des normalen Krankenkassen-Bluttests hat der HA eine akute Vergiftung wohl schon ausgeschlossen, bzw. meinte, dass es eben keine Möglichkeit gäbe, das sicher festzustellen (ist ja auch schon ne Weile her); außerdem dass der normale Test nicht wirklich aussagekräftig genug wäre u. man da noch weiter Sachen testen lassen müsste. Werde ich auch machen, falls es nicht besser wird. Er wollte mir auch erst Gluthation-Spritzen geben, was ich aber wegen meiner HIT lieber lassen wollte (wegen Glutaminsäure, die ich nicht vertrage)

Was ist denn ACC? (nicht der Hustenlöser oder? den vertrag ich nämlich auch nicht...)

Danke auch @Oregano für den Link: hab das kurz überflogen (u. a. wird da auch die These eines Dr. Ohnsorge erwähnt, zu dem wollte ich eigentlich mit meinem Problem, da ich aus der Region komme u. er mir früher schon behilflich war bei toxischen Beschwerden. Leider praktiziert er nicht mehr.)

Viele Grüße,

Veola
 
oh, also, ich sehe grade - es handelt sich doch um den Wirkstoffe des Hustenlösers "Acetylcystein".
Fällt damit für mich flach, habe ich als Kind schon nie vertragen, weil ich immer Atembeschwerden drauf gekriegt hab.
Schon lustig, in letzter Zeit muss ich feststellen, dass ich fast alle Dinge, die mir bei der Genesung oder allgemein zur Verbesserung der Gesundheit helfen könnten, nicht zu vertragen seine...

Veola
 
Hallo Veola,

Ja ACC ist der Hustenlöser, ich bekomme auch Histaminprobleme, wenn ich zu hoch dosiere.
Grundsätzlich ist die Unterstützung der körpereigenen Entgiftung ein wichtiger Punkt bei MCS, und natürlich weitgehende Expositionsvermeidung. Die Verwendung von duftstofffreien Öko-Wasch-und Putzmitteln und nur natürlichen, unbedufteten Körperpflegemitteln ist m.E. ebenfalls sehr wichtig. Sogar unser Entkalker für die Waschmaschine enthielt Duftstoffe, was erst bei genauem Hinsehen bemerkt wurde. Seit auch dieser durch einen anderen ersetzt wurde hat meine Tochter keine raue Haut mehr.

LG Lealee
 
Also, ich danke dir/euch für die Antworten. Es hat mich, trotz der steigenden Wahrscheinlichkeit und nicht schönen Aussicht, auch eine MCS-Kandidatin zu sein, ein wenig beruhigt, da ich nun davon ausgehe, dass keine unmittelbare Vergiftung durch direkte Aufnahme eines chemischen Stoffs passiert sein muss/ist, sondern das Ganze schon allein durch bloßes Einatmen passiert sein kann (wenn auch mit schlimmen Auswirkungen bis hin zu Magenweh), u. somit die Möglichkeit besteht, dass es wieder abklingt. (Ich denke mir auch, dass ich bei Verunreinigung des Wassers ja auch was gemerkt haben müsste, außer es wäre eine sehr kleine Menge gewesen...)

Zumindest weiß ich jetzt dank eurer Denkanstöße, dass ich hier in Zukunft vermehrt aufpassen muss. Ich werde weiter berichten, wie sich die Sache entwickelt. Wenn es im Laufe dieser Woche nicht besser werden sollte, werd ich erst mal weiter Maßnahmen ergreifen u. mich dann wieder melden.

Viele Grüße, Veola
 
Hallo Veola,

Magenweh in Form von Brennen bekomme ich auch oft, und zwar von bereits geringen Expositionen, etwa wenn der Wind den "Duft" der weichgespülten Wäsche von den Nachbarn herüber weht. Oft brennt zuerst der Magen und dann erst nehme ich die Exposition wahr.

LG und alles Gute
Lealee
 
Hallo Lealee,

mir geht es heute leider wieder schlechter. Atemprobleme waren ja weg, hatte aber nachts nun wieder sowas wie nen kurzen "Asthmaanfall", der aber dann wieder besser wurde, und bin heute wieder sehr kurzatmig. Ob ich nun doch zum HNO/Pneumologen gehen sollte? Weiß nicht was ich tun soll, u. mein Arzt verschreibt mir nur teure Vitamin C- u. Baseninfusionen...
Bin jetzt praktisch seit vorletzte Woche Samstag krank u. habe seitdem keine körperliche "Belastung" mehr haben können; Radfahren oder sonstiger Sport sind nicht mehr drin, sogar Treppensteigen macht Probleme. Es fühlt sich genauso an, wie damals mit der jahrelangen Bronchitis, als ich ein Kind war, da konnte ich sportlich gar nichts machen. Wenn ich das wieder dauerhaft habe, kann ich mich gleich erschiessen! (ist ja auch leider nicht das einzige gesundheitliche Problem, bin erst 42) Dabei war ich zumindest diesbezüglich bis zu besagtem Tag für meine Verhältnisse fit und gesund. Kann doch nicht sein, dass mir ein einziger Tag mit Giftkontakt jetzt so das Leben zerstört...

Mit traurigen Grüßen, Veola
 
Hallo Veola22,

Meine Idee zu deinen Beschreibungen ist, das Wasser war mit Bakterien verunreinigt (Coli-Bakterien oder Streptokokken zum Beispiel) und jetzt hast du eine akute Infektion. Kam das Wasser aus einem Wasserspender? Das wäre die mögliche Bakterienquelle.

Da es bei einer Infektion auch zu einer Histaminfreisetzung kommt, kann man damit auch die weiteren Symptome wie Atembeschwerden erklären. Ausserdem schliesst das eine das andere ja nicht aus. Es kann ja sein, dass deine Atemwege gereizt wurden oder du auf das was du dort eingeatmet hast, allergisch bist. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass dieses alleine für die anhaltenden Beschwerden verantwortlich ist und würde mir jetzt das Thema Bakterieninfektion vornehmen.

Grüsse
derstreeck
 
Hallo derstreeck,

Hallo Veola22,

Meine Idee zu deinen Beschreibungen ist, das Wasser war mit Bakterien verunreinigt (Coli-Bakterien oder Streptokokken zum Beispiel) und jetzt hast du eine akute Infektion. Kam das Wasser aus einem Wasserspender? Das wäre die mögliche Bakterienquelle.

Da es bei einer Infektion auch zu einer Histaminfreisetzung kommt, kann man damit auch die weiteren Symptome wie Atembeschwerden erklären. Ausserdem schliesst das eine das andere ja nicht aus.

nein, also an eine Infektion mag ich nicht glauben, das hätte sich glaub ich im Blutbild schon gezeigt, aber das war völlig i.O. Trotzdem danke für den Tipp! Ob das Wasser aus einem Spender kam, weiß ich nicht, da ich es gebracht bekam. Mein BrainFog ist heute (war gestern zur Akupunktur) weitesgehend weg, nur die Atemwege spinnen wieder rum...

Gruß, Veola
 
Hallo Veola,

zum Besuch beim HNO oder Pneumologen würde ich dir unbedingt raten, um es gründlich abzuklären.

In dem verlinkten PDF von Dr. Kuklinski ist die Auswirkung einer durch Fremdstoffe ausgelösten neurogenen Entzündung gut beschrieben. Auf Seite 4 kann man eine Tabelle sehen, in der die beiden unterschiedlichen Wege von immunogenem und neurogenem Asthma Bronchiale aufgezeigt sind. Das Ergebnis (Asthma) ist das gleiche, aber die Entstehung ist unterschiedlich.

Neurogene Entzündungen entstehen durch die Substanz P, die in dem Fall durch gefährliche Noxen freigesetzt wird. In welchen Organen vermehrt SP freigesetzt wird und demnach Entzündungsreaktionen ausgelöst werden können ist auf Seite 2 und 5 zu lesen. Akute Entzündungen des Magen-Darm-Trakts werden hier auch genannt. Ich habe z.B. lange das Problem mit einem immer neu aktivierten Schulter-Arm-Syndrom gehabt, das direkt auf Noxen reagierte, und meine Magenschmerzen treten ebenfalls nur in Verbindung mit Expositionen auf.

Diese Entzündungen können bei MCS auch durch sehr geringe Dosen von Fremdstoffen, die normalerweise problemlos vertragen werden ausgelöst werden.

Es wäre möglich, dass du in deiner Wohnung, im Bett oder durch das Waschmittel an deiner Wäsche eine Exposition hast, die diese Neurogenen Entzündungen erhalten oder reaktivieren. Möglicherweise hast du eine Veränderung vorgenommen bevor es sich nun wieder verschlimmert hat, etwa die Haare oder Bettzeug frisch gewaschen oder warst auf andere Weise einer Fremdstoffbelastung ausgesetzt. Das muss dir gar nicht auffallen, es können auch geruchsfreie oder unauffällige Auslöser sein. Bei mir sind die Räume mit Laminatboden problematisch, aber auch Kunstfaser- und -schaumkopfkissen, Waschmittel und Pflegemittel, auch wenn ich den Geruch nicht unangenehm wahrnehme. Sogar Drucksachen wie Bücher oder Zeitschriften können Auslöser sein, genauso wie Nahrungsmittel mit Zusatzstoffen oder Pestizidrückständen, oder gechlortes Leitungswasser.

Vielleicht probierst du einmal eine größtmögliche Expositionsfreiheit zu erreichen, wäschst alles mit duftstofffreiem Waschmittel oder mit Flüssigsoda und überprüfst dein Bettzeug/Matratze, benutzt duftstofffreie Körperpflege. Wenn sich die Beschwerden bessern und nach Expositionen verschlimmern, dann ist das ein Hinweis auf o.g. Zusammenhänge.

Ich möchte noch betonen wie heimtückisch solche Expositionen sein können, so dass man ihnen latent ausgesetzt ist ohne es zu bemerken. Bei mir reichte der Putzlappen, der im Keller hing und ständig einen kaum wahrnehmbaren Putzmittelduft verströmte, um Entzündungen pausenlos am laufen zu halten. Erst seit ich rigoros und kompromisslos umgestellt habe sind diese Beschwerden weg. Sobald ich jedoch am Abend ein paar Stündchen in meinem (Laminat-) Wohnzimmer sitze kann ich nachher kaum aufstehen vor Schmerzen und fühle mich wie eine 100jährige.

Es bestünde ebenfalls die Möglichkeit, dass bei dir eine allergische Reaktion das Asthma reaktiviert hat und du nachts auf Hausstaubmilben reagierst, so dass es sich wieder verstärkt hat. Das wäre dann meines Wissens die immunogene Variante des Asthmas.

Viele Grüße
Lealee
 
Hallo Veola,

ich bin auch der Meinung , es war eine allergische Reaktion auf die Chemikalien . Mir geht das jedes Mal genauso, zumal ich auch solch Zeug auf den Kopf bekomme.
Deshalb nehme ich nun schon immer 2 Ceterizin vor den halbjährlichen Friseurbesuchen.

Ich bin aber nur auf "echte" Atemgifte so empfindlich . Farben/ Lacke / Lösungsmittel....Rauchgase bei Lagerfeuer .....Friseurchemikalien .......Chlorverbindungen ......Bohnerwachs u.ä.

Da reagiere ich jedes Mal sehr schnell mit Migräne, starker Müdigkeit usw.

Wogegen andere unangenehme Stinkereien wie zu viel Parfüm oder Weichspüler keine Reaktionen machen.

Also ich denke, Du reagierst ähnlich empfindlich....
 
Hallo zusammen,

wollte mich nur noch mal kurz melden u. über den aktuellen Status berichten.
Also meine Atembeschwerden sind seit zwei Tagen komplett weg - das ist die gute Nachricht. (Hab übrigens Lealees Rat beherzigt mit der Wäsche u. den Duftstoffen).
Die schlechte: Mein Gehirnnebel ist immer noch präsent, mal ein wenig besser, dann wieder richtig schlimm, ebenso wie das Frieren (trotz aktuell 30 Grad draußen), das sich zudem auch wie eine Mißempfindung anfühlt (gar nicht wie richtiges Frieren) und die latenten Kopf- u. Nackenschmerzen sowie dauernde Müdigkeit u. Schlappheit. Aber lt. Blutbefund bin ich ja gesund!

Nochmalige Akupunktur sowie Infusionen haben keine dauerhafte Besserung gebracht, es wurde mir zu einer Leberentgiftung (Phönix) geraten. Ich weiß aktuell nicht mehr so richtig weiter, frage schon überall um Rat (aber krieg entweder keine Termine oder niemand meldet sich). Werde wohl nun noch eine Zweitmeinung einholen u. weitere Bluttests machen lassen. Hab auch seit der ganzen Sache schon mehrere Kilo abgenommen, weil ich keinen rechten Hunger mehr habe u. sehe auch entsprechend krank aus (bin eh schon schlank gewesen), dunkle Augenringe trotz Schlaf.

Bin echt etwas verzweifelt, weil ich nicht verstehe, wie es sein kann, dass ein sich gesund fühlender Mensch (abgesehen von etwas Tinnitus) von heute auf morgen so krank werden kann...

Traurige Grüße,

Veola22
 
Hallo Veola,

Mein Gehirnnebel ist immer noch präsent, mal ein wenig besser, dann wieder richtig schlimm, ebenso wie das Frieren (trotz aktuell 30 Grad draußen), das sich zudem auch wie eine Mißempfindung anfühlt (gar nicht wie richtiges Frieren) und die latenten Kopf- u. Nackenschmerzen sowie dauernde Müdigkeit u. Schlappheit. Aber lt. Blutbefund bin ich ja gesund!

Das kenne ich auch sehr gut. Nach einer Zahnbehandlung ging es mir sehr lange so, wo vermutlich Betäubung und/oder Zahnmaterialien Verursacher waren, möglicherweise gekoppelt mit einer Nackenüberstreckung, da HWS-Instabilität hier eine Rolle spielen kann und bei mir besteht. MCS tritt oft im Verbund mit HWS-Trauma-Folgen auf.

Der Rat zur Leberentgiftung ist m.E. der momentan beste; mir half eine Leberreinigung auf Ernährungsbasis sehr, und v.a. schnell gegen o.g. Symptome. Nur auf Ernährungsbasis und ohne "Mittelchen", da diese auch noch alle Arten von (in solchen Fällen häufig vorkommenden) Unverträglichkeiten abdeckt. Dazu gehörte auch der vorübergehende Verzicht auf Kohlgemüse und Hülsenfrüchte.

Wegen des Frierens wäre eine sehr genaue Schilddrüsenuntersuchung angezeigt. SD-UF ist ebenfalls oft Teil dieser Multisystemerkrankung. Bei mir war es so, dass ich nicht ununterbrochen, aber phasenweise diese Symptome mit dem Frieren und Rückzugsbedürfnis, Schwäche, etc. hatte, die Werte aber immer ok waren. Nach ein paar Tagen, wenn ich endlich den Blutabnahmetermin hatte waren die Beschwerden wieder vorbei. Erst als ich auf einen sofortigen Temin am nächsten Morgen nach dem Auftreten der Symptome bestand zeigte sich im Blutbild die Unterfunktion. Seit ich SD-Hormone einnehme ist das nicht mehr vorgekommen.

Die Leberreinigungsdiät würde ich dir wärmstens empfehlen. Sinnvoll wären auch Nahrungsmittelunverträglichkeitstest.

Hier ist sie beschrieben:
https://www.symptome.ch/threads/mcs-meinungen-erwuenscht.108979/#post-896952

Viele Grüße
Lealee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kullerkugel,

Ich bin aber nur auf "echte" Atemgifte so empfindlich . Farben/ Lacke / Lösungsmittel....Rauchgase bei Lagerfeuer .....Friseurchemikalien .......Chlorverbindungen ......Bohnerwachs u.ä.

Da reagiere ich jedes Mal sehr schnell mit Migräne, starker Müdigkeit usw.

Wogegen andere unangenehme Stinkereien wie zu viel Parfüm oder Weichspüler keine Reaktionen machen.

Das ist interessant.

Bei mir ist die Empfindlichkeit auf die Stoffe, auch Duftstoffe schon deutlich gesunken, sie ist aber noch da. Problem ist: ich bringe sie nur noch in eindeutigen Situationen mit auftretenden Beschwerden in Zusammenhang, und das nur, weil ich die Thematik so gut kenne. Zum einen haben sich die Symptome verändert - und ich reagiere auf Dosen, die ich noch nicht einmal rieche!

Etwa im Garten: ich bekomme plötzlich leichtes Sodbrennen, das sich abwechselnd immer wieder legt und wieder auftritt, je nachdem wo ich mich aufhalte. In der Gartenhütte beim aufräumen: weg; draußen beim ausruhen im Gartenstuhl: da. Drinnen im Haus: weg; draußen, wenn ich im Garten oder Hof herumwusle: da. Erst als der Wind eine Brise deutlich aufdringlichen Weichspülergeruch in meine Nase weht, ist der Fall gelöst: die Nachbarin hat, für mich uneinsehbar hinter unseren Gartenhütten ihre Wäsche draußen hängen.

Das Problem besteht jedesmal, wenn ihre Wäsche draußen hängt. Sobald ich im Garten Sodbrennen bekomme kann ich wetten, die Wäsche hängt draußen, selbst wenn ich den Geruch noch nicht wahrnehme.

Solange ich mich dem schnell entziehen kann, passiert weiter nicht viel. Falls ich dem länger ausgesetzt bin, folgen später Schmerzen in den Händen, Müdigkeit und Unkonzentriertheit mit dumpfem Kopfgefühl, oft erst nachdem die Exposition schon vorbei ist. Andere Beispiele für solche schwer zu erkennenden Zusammenhängen gäbe es auch noch.

Merkst du bei Duftstoffen überhaupt nichts?

Ich frage mich, ob hier bei mir MCS + Duftstoffallergie (wurde vor 20 Jahren positiv getestet) zusammen kommen, oder ob da nur unterschiedliche Reizschwellen bestehen, oder möglicherweise , z. B. bei dir nicht erkennbare Reaktionen statt finden.

MCS beinhaltet ja beides, die bestimmten Xenobiotika und die Duftstoffe. Jene die mir am meisten zu schaffen machen sind die deklarationspflichtigen, allergieauslösenden wie sie in Weichspülern und bestimmten Putzmitteln verwendet werden.

Ich persönlich bin vorsichtig mit Friseurbesuchen, da Expositionen NO verstärken und die neurogenen Entzündungen erhalten, auch wenn die Histaminausschüttung unterdrückt wird. Ich habe das Glück, eine Naturfrisörin am Ort zu haben und brauche nicht oft zum Frisör.

Wegen der Tatsache, dass mein System keine Xenobiotika toleriert und offenbar ein Zusammenhang mit der Entgiftungsleistung besteht, meide ich jedweglich meidbare Konfrontation, auch was Hautkontakt (Haarwaschmittel, Cremes, Zahncreme, etc.) betrifft, um das System maximal zu entlasten. Ich bin, was das betrifft eine echte "Ökotussi" geworden.

Seit ich das beherzige sind einige, jahrelang bestehenden chronische oder latent wiederkehrende Problematiken verschwunden, die man auf Übersäuerung, Überlastung und andere Ursachen geschoben hatte.

Viele Grüße
Lealee
 
Hallo und vielen Dank an Euch alle für eure weiteren Antworten!

Also mir gehts inzwischen wieder besser. Atemwegsprobleme habe ich keine mehr (habe allerdings bislang noch nichts Anstrengendes unternommen, um die Belastbarkeit zu testen). Der Gehirnnebel ist inzwischen auch um einiges besser, aber es ist bei weitem noch nicht wieder alles normal (ich vergesse immer noch viel u. vertippe mich ständig, u. gestern habe ich sogar noch mein Auto beschädigt beim Ausparken - alles Sachen, die mir sonst so nicht passieren! Ich bin einfach geistig nicht voll da!), fühle mich immer noch leicht benommen und unklar im Denken.

Besser wurde das Ganze allerdings erst, nachdem ich mit den von mir angefangenen Maßnahmen zur Leberentgiftung (Tee u. Homöopathie) aufgehört hatte. Ich nehme an, dass dies den Zustand sogar eher noch verschlechtert hatte, da vielleicht dadurch erst Gifte mobilisiert wurden, der Schuss kann nämlich hier auch nach hinten losgehen! Ich hoffe nur, dass der Rest auch noch besser werden wird - fühle mich so unsicher in allem u. wüsste nicht, wie ich damit zurechtkommen soll, wenn es so bliebe...
Geholfen hat mir m. E. auch die Reinigung der Raumluft mit so einem Klimagerät über nacht.

Was mir noch auffällt, ist eine allgemeine Geruchtsempfindlichkeit, die ich so nicht kannte. Ich habe ständig das Gefühl irgendwelche unangenehmen Gerüche in der Nase zu haben, ohne zu wissen, was genau es ist oder wo es herkommt.

Danke auch für den Hinweis mit dem RADS. Ich hoffe, mal dass das jetzt bei mir keinen bleibenden Schaden hinterlassen hat, auch wenn die Reaktion so heftig war. Bei mir ist es in der Regel so, dass wenn ich moderat mit allergieauslösenden oder reizenden Stoffen in Berührung komme, die Atemwegsbeschwerden verursachen, diese maximal drei Tage Probleme machen u. dann wieder abklingen.

Das RADS-Phänomen hört sich genau nach dem an, wie bei mir als Kind mein jahrelanges Asthma ausgelöst worden ist, wobei die Exposition da wohl häufiger gewesen ist, ohne dass man es eben wusste.

Viele Grüße,

Veola
 
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