- Beitritt
- 05.02.10
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Hallo Geri,
Entfernung ist ja relativ, und wir sind nicht einmal so weit voneinander entfernt wie die Strecke einer meiner beruflichen Tagestouren beträgt. Würden wir uns beide gleichzeitig nach Konstanz aufmachen und dort speisen, dann könnte man das beinahe schon als spontanes Treffen bezeichnen. Mit 100 Mio. im Gepäck würde ich mir allerdings die Annehmlichkeit leisten und mit dem Sportflugzeug nach Bern kommen. :hexe:
Nicht mit einem so antiquierten, nur leider gibt das Smiley-Portfolio kein moderneres her.
Ja, ich habe vieles worum du mich beneiden kannst, ist das nicht eine Ironie des Lebens? Dabei besitze ich kaum etwas von materiellem Wert, und schon gar kein Eigenheim. Dennoch wohne ich in einem großen Haus mit Garten, den ich erst neuerdings wieder bepflanze, um etwas frisches Biogemüse daheim zu haben. Bei mir könntest du dir aussuchen in welcher meiner zwei Werkstätten du dich austoben möchtest. Du könntest auch hobeln und fräsen und müsstest dich nicht mit dem Nägel einschlagen begnügen. Es gibt immer was zu tun, weswegen mein Mobiltelefon auch selten aufgeladen ist. Ich vergesse es immer. Deswegen ruft mich schon kaum mehr jemand an und sogar meine Geschäftspartner belästigen mich nicht damit sondern schicken E-Mail, die ich lesen und beantworten kann wann ich gerade Zeit und Lust dazu habe.
Manchmal, wenn ich beruflich in eine schöne Gegend komme und nicht so viel zu tun ist, nehme ich mein Rad mit und cruise ein bisschen herum. Da nehme ich das GPS-Gerät, weil man das nicht aufladen muss und weil es netzunabhängig arbeitet.
Ich habe das Glück, auch bei den stressigeren Jobs in hübschen Gegenden herum zu kommen wo andere Urlaub machen. Da ist dann die Fahrt über Land mit guter Musik im Radio ein Genuss und fast schon wie Urlaub.
Das klingt ja nun nicht nach einem harten Leben sondern nach einem ziemlich guten. Vielleicht waren und sind die Begleitumstände nicht günstig, andererseits entwickelt man dadurch ein gewisses L-m-a-A-Gefühl, das es erlaubt, all das zu genießen und den Rest zu vergessen und solange mit Nichtbeachtung zu strafen bis es sich aufdrängt.
Zwar kann ich es mir aus Zeit- und Kostengründen nicht leisten in Urlaub zu fahren und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich das nicht manchmal stört, aber die für mich schönen Dinge im Leben sind in meinen Alltag integriert, so dass ich mich nicht den größten Teil des Jahres danach verzehren muss, dass endlich die zwei oder drei ersehnten Wochen kommen in denen ich wirklich lebe, so wie ich das von Manchen kenne.
Ganz defizitfrei ist mein Leben jedoch auch nicht, doch bei wem ist das schon so? Mir sind meine persönlichen Freiheiten wichtig, und die sind offensichtlich nicht abhängig von Geld und Sicherheit. Beides habe ich nicht.
Mir kommt es fast so vor, lieber Geri, als wäre dir schlicht und einfach langweilig. Mir wäre es das jedenfalls, wenn ich in einer Wohnung in einer Stadt leben müsste und auf all die Optionen verzichten müsste, die es mir erlauben, einigermaßen authentisch zu leben und mich da auszutoben wo meine Talente und Interessen liegen. Warum änderst du es nicht? Ein Haus kann man auch mieten.
Die Beschäftigung mit Smartphone und IPad ist ja manchmal ganz praktisch, aber hauptsächlich sind es Instrumente zur Ablenkung und zum Zeit totschlagen mit einem hohen Suchtpotential. So merkt man gar nicht mehr wie tödlich gelangweilt und wie unzufrieden man im Grunde ist, und deswegen ändert man es nicht. Kürzlich habe ich gelesen, dass Eltern sogar beim Abendessen ihre Kinder ignorieren und sie anmotzen, weil sie sich von ihnen beim Starren aufs Smartphone gestört fühlen. Ist das nicht schrecklich?
Ich ziehe ein echtes dem virtuellen Leben vor solange ich noch kann. Sobald Leute anfangen, beim gemeinsamen Biergartenbesuch synchron ihre Smartphones in die Hand zu nehmen und anfangen, mich mit ihren sämtlichen gespeicherten Grausamkeiten zu quälen, angefangen von ihrer persönlichen Fotogalerie bis hin zu den gesammelten geschmacklosen Videos aus dem WWW, dann weiß ich, dass es Zeit ist heim zu gehen. Viele junge Leute die ich kenne (wobei man jetzt mit 30 auch nicht mehr soooo jung ist) haben einen Heidenspaß mit idiotischen Filmchen und Bildmontagen und wollen ihr ganzes langweiliges Leben dokumentieren und teilen, aber du kannst keine Unterhaltung führen die auch nur den allergeringsten intellektuellen Anspruch hat oder 5 Min. lang beim Thema bleibt. Weist man auf Missstände hin, die ihre Zukunft betreffen könnten, dann sagen sie, naja, das ist halt so, aber schau mal was mir xy gestern für ein lustiges Video geschickt hat... :schock: aaaaaaaah!
Ok, ich schicke jetzt auch mal ein Video. Und zwar eines meiner absoluten Lieblingslieder seit ich ungefähr 13 war.
Falls du das hinkriegst mit deiner Gitarre, Geri, dann lade ich dich zum Grillen am Lagerfeuer in meinen Garten ein. Zwar habe ich nicht so viel Platz bis zur Nachbarin wie du gerne hättest, aber die ist schwerhörig und tut abends ihr Hörgerät heraus.
Viele liebe Grüße
Lealee
Entfernung ist ja relativ, und wir sind nicht einmal so weit voneinander entfernt wie die Strecke einer meiner beruflichen Tagestouren beträgt. Würden wir uns beide gleichzeitig nach Konstanz aufmachen und dort speisen, dann könnte man das beinahe schon als spontanes Treffen bezeichnen. Mit 100 Mio. im Gepäck würde ich mir allerdings die Annehmlichkeit leisten und mit dem Sportflugzeug nach Bern kommen. :hexe:
Nicht mit einem so antiquierten, nur leider gibt das Smiley-Portfolio kein moderneres her.
Ja, ich habe vieles worum du mich beneiden kannst, ist das nicht eine Ironie des Lebens? Dabei besitze ich kaum etwas von materiellem Wert, und schon gar kein Eigenheim. Dennoch wohne ich in einem großen Haus mit Garten, den ich erst neuerdings wieder bepflanze, um etwas frisches Biogemüse daheim zu haben. Bei mir könntest du dir aussuchen in welcher meiner zwei Werkstätten du dich austoben möchtest. Du könntest auch hobeln und fräsen und müsstest dich nicht mit dem Nägel einschlagen begnügen. Es gibt immer was zu tun, weswegen mein Mobiltelefon auch selten aufgeladen ist. Ich vergesse es immer. Deswegen ruft mich schon kaum mehr jemand an und sogar meine Geschäftspartner belästigen mich nicht damit sondern schicken E-Mail, die ich lesen und beantworten kann wann ich gerade Zeit und Lust dazu habe.
Manchmal, wenn ich beruflich in eine schöne Gegend komme und nicht so viel zu tun ist, nehme ich mein Rad mit und cruise ein bisschen herum. Da nehme ich das GPS-Gerät, weil man das nicht aufladen muss und weil es netzunabhängig arbeitet.
Ich habe das Glück, auch bei den stressigeren Jobs in hübschen Gegenden herum zu kommen wo andere Urlaub machen. Da ist dann die Fahrt über Land mit guter Musik im Radio ein Genuss und fast schon wie Urlaub.
Das klingt ja nun nicht nach einem harten Leben sondern nach einem ziemlich guten. Vielleicht waren und sind die Begleitumstände nicht günstig, andererseits entwickelt man dadurch ein gewisses L-m-a-A-Gefühl, das es erlaubt, all das zu genießen und den Rest zu vergessen und solange mit Nichtbeachtung zu strafen bis es sich aufdrängt.
Zwar kann ich es mir aus Zeit- und Kostengründen nicht leisten in Urlaub zu fahren und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich das nicht manchmal stört, aber die für mich schönen Dinge im Leben sind in meinen Alltag integriert, so dass ich mich nicht den größten Teil des Jahres danach verzehren muss, dass endlich die zwei oder drei ersehnten Wochen kommen in denen ich wirklich lebe, so wie ich das von Manchen kenne.
Ganz defizitfrei ist mein Leben jedoch auch nicht, doch bei wem ist das schon so? Mir sind meine persönlichen Freiheiten wichtig, und die sind offensichtlich nicht abhängig von Geld und Sicherheit. Beides habe ich nicht.
Mir kommt es fast so vor, lieber Geri, als wäre dir schlicht und einfach langweilig. Mir wäre es das jedenfalls, wenn ich in einer Wohnung in einer Stadt leben müsste und auf all die Optionen verzichten müsste, die es mir erlauben, einigermaßen authentisch zu leben und mich da auszutoben wo meine Talente und Interessen liegen. Warum änderst du es nicht? Ein Haus kann man auch mieten.
Die Beschäftigung mit Smartphone und IPad ist ja manchmal ganz praktisch, aber hauptsächlich sind es Instrumente zur Ablenkung und zum Zeit totschlagen mit einem hohen Suchtpotential. So merkt man gar nicht mehr wie tödlich gelangweilt und wie unzufrieden man im Grunde ist, und deswegen ändert man es nicht. Kürzlich habe ich gelesen, dass Eltern sogar beim Abendessen ihre Kinder ignorieren und sie anmotzen, weil sie sich von ihnen beim Starren aufs Smartphone gestört fühlen. Ist das nicht schrecklich?
Ich ziehe ein echtes dem virtuellen Leben vor solange ich noch kann. Sobald Leute anfangen, beim gemeinsamen Biergartenbesuch synchron ihre Smartphones in die Hand zu nehmen und anfangen, mich mit ihren sämtlichen gespeicherten Grausamkeiten zu quälen, angefangen von ihrer persönlichen Fotogalerie bis hin zu den gesammelten geschmacklosen Videos aus dem WWW, dann weiß ich, dass es Zeit ist heim zu gehen. Viele junge Leute die ich kenne (wobei man jetzt mit 30 auch nicht mehr soooo jung ist) haben einen Heidenspaß mit idiotischen Filmchen und Bildmontagen und wollen ihr ganzes langweiliges Leben dokumentieren und teilen, aber du kannst keine Unterhaltung führen die auch nur den allergeringsten intellektuellen Anspruch hat oder 5 Min. lang beim Thema bleibt. Weist man auf Missstände hin, die ihre Zukunft betreffen könnten, dann sagen sie, naja, das ist halt so, aber schau mal was mir xy gestern für ein lustiges Video geschickt hat... :schock: aaaaaaaah!
Ok, ich schicke jetzt auch mal ein Video. Und zwar eines meiner absoluten Lieblingslieder seit ich ungefähr 13 war.
Falls du das hinkriegst mit deiner Gitarre, Geri, dann lade ich dich zum Grillen am Lagerfeuer in meinen Garten ein. Zwar habe ich nicht so viel Platz bis zur Nachbarin wie du gerne hättest, aber die ist schwerhörig und tut abends ihr Hörgerät heraus.
Viele liebe Grüße
Lealee
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