Reaktion auf Schwermetalle?

Themenstarter
Beitritt
22.04.14
Beiträge
506
Eine Freundin, der ich Alpha-Liponsäure empfohlen habe, klagt über ziemlich heftige Nebenwirkungen, was mich natürlich ziemlich besorgt.

Sie nimmt aber nicht wie ich R-ALA als Supplement, sondern eine 50/50-Mischung zwischen S-ALA und R-ALA in einer Dosis von 600/Tag. Sie hat vor 9 Tagen mit der Supplementierung begonnen, am 5. und 6. Tag auf 300/Tag reduziert.

Symptome:
- In den ersten zwei Tagen noch nichts
- Tag 3 und 4 starker Schwindel, nach Joggen Kreislaufkollaps
- Tag 5 - 6, schummriger Kopf, Unterzuckerung am Nachmittag, starke Kopfschmerzen, Kribbeln in der Unterlippe
- Tag 7- heute (ALA abgesetzt), aber Symptome halten an und gestern Abend hatte sie eine heftige Panikattacke, die drei Stunden gedauert hat (...was ja auch eher ungewöhnlich ist für eine klassische Panikattacke)

Ich fand es schon ziemlich extrem, dass sie auch zwei Tage nach Absetzen so heftig reagiert. Beim Arzt wurde heute Sauerstoffsättigung, Blut (Hämoglobin und Ferritin) sowie Blutzucker und Blutdruck getestet. Alles in Ordnung. Das einzige, ein wenig Auffällige war, dass oberer und unterer Blutdruck nahe beieinander liegen (104 auf 84). Das könne schon auch zu einem unangenehmen Gefühl führen. Ihr Hausarzt meinte aber, er sähe die Panikattacken definitiv als Hauptursache für ihren Zustand.

Meine Freundin ist jetzt nicht gerade skeptisch und ist sogar auf Anraten des Arztes bereit, in eine Psychotherapie zu gehen, was ich einfach übertrieben finde. Ich bin zwar keine Fachperson, aber irgendwie zweifle ich, dass die Panikattacke die Ursache ist. Ich litt vor 15 Jahren auch an Panikattacken und weiss sehr wohl, dass man sich da zwischen den Attacken meistens sehr wohl fühlt (wenn halt auch psychisch unter Druck wegen der Angst vor der Angst). Aber ich habe noch nie gehört, dass einem erst mehrere Tage schwindlig ist und dann erst kommt eine Panikattacke, deren Grund in der Psyche liegt. Hätte sie die Panikattacke direkt nach dem Kollaps nach dem Joggen bekommen, hätte ich das nachvollziehen können - so quasi als Folge einer Gedankenspirale nach diesem Erlebnis. Aber 5 Tage später?! Und in all den Tagen vor der Panik war ihr oft schwindlig, und da hatte sie nie eine Panikattacke. Warum denn plötzlich am Abend zu Hause in einer völlig stressfreien Situation ohne offensichtlichen Trigger? Nein, mir ist das jetzt nicht so logisch...

Mir ging immer "Schwermetallbelastung" durch den Kopf, einfach deshalb, weil die Symptome NACH Absetzen des Supplements noch heftiger geworden sind. Es kann ja durchaus sein, dass ALA die Schwermetalle gebunden, aber anstatt ausgeschieden, nun verschoben hat.

Meine Fragen:
Könnte Schwermetallbelastung nach nur einer Woche Einnahme bereits eine derartige Wirkung haben?
Wenn ja, wie lange wird sie mit ihrem Schwindel zu kämpfen haben, wenn sie nicht ausleitet?
Gibt es andere mögliche Ursachen (z.B. eine extrem sensitive Reaktion auf ALA)?

Noch als kleiner Nebenhinweis: Am Abend vor der Panikattacke hatte sie vor dem Schlafengehen Melatonin eingenommen, das schon 3 Jahre abgelaufen war. Es war aber eine sehr geringe Dosis (1/3 einer Pille, Dosis kenne ich nicht). Ich dachte nur, ich erwähne es noch...

Da sie sicher keine Ausleitung à la Cutler und dergleichen machen will, habe ich mich gefragt, ob sie es mit Selenhefe probieren soll. Das wurde ja auch kontrovers hier diskutiert, wie ich gesehen habe. Aber mir erscheint es einen Versuch wert.
Mit ALA auszuleiten, will sie auf keinen Fall, was ich verstehe. Sie kriegt schon Panik, wenn sie daran denkt.

Ich wäre sehr froh um eure Meinungen und Ideen :)

Gruss, Danny
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat sie denn Amalgam im Mund oder eine diagnostizierte Schwermetallbelastung? Kann auch einfach ne Unverträglichkeit der ALA sein.
 
Hallo Magg,
Amalgam hat sie nichts mehr im Mund. Vor drei Jahren wurden bei ihr zwei winzige Plomben entfernt (ohne besondere Vorsichtsmassnahmen). Daher denke ich, es wäre komisch, wenn sie nach 3 Jahren erst so heftig und plötzlich darauf reagiert.

Kann auch einfach ne Unverträglichkeit der ALA sein.
Hab ich mir auch gedacht. Aber jetzt nimmt sie ALA schon 4 Tage nicht mehr.

Meine eigene Theorie ist jene: ALA hat ihr den Blutzucker zu sehr gesenkt, davon hat sie Schwindel gekriegt, den sie sonst nicht kennt. Der Schwindel hat ihr Angst gemacht und zu einer Panikattacke geführt. Wäre eigentlich plausibel. Komisch ist aber, dass das Kribbeln geblieben ist. Gestern Abend hat sie gesagt, sie hätte einen total normalen Nachmittag ohne Panik verbracht, aber in der Zunge und den Fingerkuppen hätte sie dennoch das Kribbeln gefühlt.

Kennt sich da jemand aus? Kann es sein, dass sie unbewusst halt doch sehr angespannt war und das Kribbeln deshalb geblieben ist?
 
Meine eigene Theorie ist jene: ALA hat ihr den Blutzucker zu sehr gesenkt, davon hat sie Schwindel gekriegt ...
Meiner Meinung nach bringt es nicht viel, da mit eigenen Theorien zu spekulieren.

Warum überhaupt "Schwermetallbelastung"? Warum Alpha-Liponsäure? Gibt es Untersuchungen, Ergebnisse, die darauf hinweisen?

Ansonsten gibt es in jedem Körper, in jedem Stoffwechsel so viele andere Möglichkeiten für Störungen, Belastungen, Ungleichgewichte.

. . . denke ich

Gerd
 
Es hat sich einiges getan in punkto der Panik meiner Freundin. Es hat sich nun herausgestellt, dass sie eine Schilddrüsenunterfunktion hat. Ihr Arzt hat zunächst gemeint, ein TSH-Wert von 3.61 sei noch im normalen Bereich. Da ich selber Hashimoto habe, weiss ich, dass bei vielen 3.61 bereits zu hoch ist, und sich Angststörungen genau dann einschleisen können, wenn der Körper sich noch gegen den Abfall der Schilddrüsenhormone zu wehren beginnt. Der Körper schüttet dann Adrenalin aus, um den Mangel so zu kompensieren. Vermutlich hat meine Freundin deshalb Panik bekommen.

Sie nimmt jetzt Medis. Aber ich denke, die Besserung wird sich ja nicht gleich in ein paar Tagen einstellen. Jedenfalls geht es ihr schon viel besser, und der Schwindel ist auch weg.
 
Oben