Neurostress, was bedeutet dieses Profil?

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02.10.11
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Hallo,

ich habe ein Neurostressprofil erstellen lassen und es kamen etwas untypische Konstellationen heraus:
Adrenalin (16,5) + Noradrenalin (67,7) + Serotonin (254,1) zu hoch,
DHEA morgens (51,18) + abends (49,10) zu niedrig
Die Empfehlung lautet GabaMax 2x1 und Yams 1x1.

Statt insgesamt etwas ruhiger zu werden und so meinem stressbedingten Haarausfall entgegenzuwirken, kann ich jetzt mit den Präparaten kaum noch schlafen und immer weiter arbeiten. Mir erscheint das nicht die richtige Behandlung. Wer weiß hier Rat?
 
Hallo RatlosKoeln,

Die Katecholamine Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin werden aus der Aminosäure Tyrosin (Phenylalanin) synthetisiert, wobei Vitamin C, B6, Kupfer, Magnesium und Folat (Tetrahydrobiopterin) essentielle Kofaktoren sind. Das Stresshormon Adrenalin wird vorwiegend in der Nebenniere (Nebennierenmark) aus Noradrenalin gebildet, wobei die erforderliche Methylgruppe durch SAMe /S-Adenosylmethionin) beigesteuert wird. Während im ZNS Noradrenalin stark überwiegt (90%) ist im NNM Adrenalin das Hauptprodukt. Adrenalin wird bei jeder Form physischer/psychischer Belastung akut ausgeschüttet und mit sehr kurzer Halbwertzeit von wenigen Minuten metabolisiert. Als Neurotransmitter steigert Adrenalin u.a. die Pulsfrequenz, das Herzminutenvolumen, den Blutdruck und erhöht die mentale Aktivität. Als adrenales Hormon wirkt Adrenalin ebenfalls auf die Herz-Kreislaufaktivität und steigert darüber hinaus die Stoffwechselaktivität mit erhöhter Energiebereitstellung über die Gluconeogenese. NoradrenaIin (NA) ist vor allem ein Neurotransmitter. Es wird akut mit ebenfalls sehr kurzer Halbwertzelt ausgeschüttet, steigert den Blutdruck, verändert aber nicht das Herzminutenvolumen und senkt die Pulsfrequenz. NA wirkt generell exzitatorisch, steigert das Aufmerksamkeits-, Wachheitsniveau, fördert die Leistungsbereitschaft, Motivation, Konzentration und Motorik. NA, nicht jedoch Adrenalin, wirkt außerdem akut (kurzzeitig) entzündungsfördernd über die selektive Aktivierung von NFkB. Beide Monamine hemmen die zelluläre Immunaktivität und verschieben die Immunitätslage parallel zu Cortisol in Richtung TH2 = humorale Aktivität, Immuntoleranz.
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Serotonin ist ebenfalls ein primärer, jedoch überwiegend inhibitorischer Botenstoff im Gehirn, der aus der Aminosäure Tryptophan über 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) unter Mitwirkung von Vitamin B6 gebildet wird. Serotonin wirkt in zahlreichen Neurotranmitter-Regelkreisen mit. Es ist stark stimmungsaufhellend, entspannend, schlaffördernd, antidepressiv, schmerzhemmend und motivationsfördemd. Zudem beeinflusst Serotonin das Sättigungsempfinden und die Schmerzwahrnehmung. Bei Serotoninmangel kann es zu Depressionen, Angstzuständen, Konzentrationsmangel. Schlaflosigkeit, Migräne, Fibromyalgie, Empfindungsstörungen und schwerer Abgeschlagenheit (Fatigue) kommen. Tryptophan wird nur zum sehr geringen Teil (ca. 5%) zu Serotonin aufgebaut, vorwiegend entstehen die für die Immunregulation wichtigen Kynurenine und andere Metaboliten. Bei Aktivierung der Immunabwehr (Infektionen, Tumoren, etc.) mit Anstieg von Interferonen wird die Kynureninsynthese weiter verstärkt - zu Lasten von Serotonin. Starke, chronische Aktivierung der zellulären Immunabwehr kann daher Serotonin- und Tryptophanmangel verursachen. Aus Serotonin entsteht über Acetylserotonin das wichtige immunregulierende, schlaffördernde und antioxidative Hormon Melatonin, sodass Serotoninmangel auch zu Melatoninmagel und zu verstärkten Schlafstörungen führt. Ein ausreichendes Angebot an Serotonin im zentralen Nervensystem hängt von der Konzentration von Tryptophan im Gehirn ab. Sehr tryptophanreiche Lebensmittel sind: Milch, Parmesan, Emmentaler, Edamer, Makrele, Lachs, Forelle, Eier, Bananen, Soja- und Mungobohnen, Erbsen, Erdnüsse, Haselnüsse, Haferflocken und Weizenkeime. Kombiniert mit Kohlenhydraten kann Tryptophan, das mit anderen Aminosäuren um die Aufnahme ins ZNS konkurriert, schneller die Blut-Hirn-Schranke passieren. Tierische, tryptophanhaltige Nahrungsmittel sollten daher gemeinsam mit kohlenhydratreichen Lebensmitteln verzehrt werden. Beispiele hierfür sind Milch mit Honig, Käsebrot, Kartoffeln mit Ei. In den pflanzlichen Nahrungsmitteln kommen bereits Kohlenhydrate vor. Darüber hinaus sollte auf eine ausreichende Zufuhr an Vitamin B6 geachtet werden, das für die Umwandlung von Tryptophan in Serotonin notwendig ist. Vitamin B6 kommt u.a. in Vollkomprodukten, Kartoffeln, Bananen, Linsen, Spinat, Leber, Fleisch und Fisch vor. Die Problematik der Tryptophanpassage ins ZNS kann durch 5-HTP umgangen werden, das die Blut-Hirn-Schranke problemlos passieren kann und nicht für die Synthese von Kynureninen und anderen Metaboliten verloren geht. Serotonin wird nicht nur im Nervensystem gebildet, die größten Konzentrationen finden sich vielmehr im Magen-Darm-Trakt, wo Serotonin bei der Regulation der Motilität, Motorik und Resorptionsfunktion mitwirkt; außerdem in Thrombozyten (Blutplättchen).
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Neuroendokrine Stressachse - Arnold Hilgers Institute - DE

Hier die Inhaltsstoffe von GABA-Max: GABMax, Ängste, Ruhelosigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Sucht, Schweißausbrüche | Neurolab
Das sind viele, und es könnte ja sein, daß die für Dich alle zusammen einfach nicht verträglich sind. Ich denke z.B. an eine Histaminintoleranz. Bei der wäre dieses Mittel nicht verträglich. Am Ende liegt bei Dir ja das Problem in der Richtung? Weißt Du etwas von Intoleranzen bzw. Allergien bei Dir?
Warum hast Du ein Neurostressprofil machen lassen?

Ist Dir erklärt worden, warum Du Yams nehmen sollst? - Bist Du weiblich oder männlich?

Wie sehen Deine Schilddrüsenwerte aus?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo,
ich bin weiblich, 43 Jahre.

Schilddrüsenwerte 2x getestet=> i.O.
Hormone beim Gynäkologen => alles O.K., auch keine Wechseljahre
Histaminintoleranz wurde noch nicht untersucht - werde ich beim nächsten Arztbesuch ansprechen, Allergien habe ich nämlich sehr viele, wobei sich die Haut- und Haarprobleme extrem verschlechter haben.

Grund für Neurostressprofil:
seit ca. 5 Jahren ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, schaffe kaum meinen Alltag,
seit 2 Jahren starker Haarausfall (bis 500 Haare pro Tag,nicht erblich, alles untersucht-bisher keine Hilfe), der deprimiert mich psychisch sehr,
es kommen immer neue Beschwerden hinzu: Rosacea, sofortiges Einschlafen wenn ich mich abends setze, aber Schlafstörungen zwischen 1-3 Uhr, Obstipation, Panikattacken, Gedächtnisstörungen, ständiger Heißhunger auf Schokolade (1/2-1 Tafel pT), Migräne, Ferritinmagel-jetzt behoben und hoher Cholesterinspiegel

Yams soll ich für die schlechten DHEA-Werte nehmen.

Ich denke, ich hatte einen Burnout, der mittlerweile sich bessert, d.h. die Cortisolwerte sind wieder O.K.,ärztlich bestätigt ist das allerdings nicht. Der hohe Serotonin-Wert passt aber nicht in das Bild, außer er kommt von meinem hohen Schokoladengenuss.
Mit der Medikamentation seit 2 Wochen (GABAMax+Yams) schaffe ich jetzt gut meine Arbeit, da ich keine Pausen mehr benötige und auch nur noch sehr wenig Schlaf. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Reaktionen gesund sind und meinen wieder verschlimmerten Haarausfall stoppen. Ich habe das Gefühl, die Medikamente wirken bei mir wie "Doping".

Weiss jemand Rat?
 
Hallo,

ja, natürlich, das ist Doping und irgendwann mal mag das alles zusammen krachen, dann geht nichts mehr.
Besser wäre, die Ursache dafür zu suchen, anstatt mit Medis gegen Symptome vorzugehen.


Also du bist 43. Die Wechseljahre kommen nicht einfach so, von einen Tag auf den anderen. Die Kommen schleichend, mit Abfall des Progesterons, langsam, natürlich, schon Mitte Dreißig. Ich weiß ja nicht, was dein Arzt da gemessen hat, aber für mich klingt das, was du da beschreibst, nach dem Beginn der Wechseljahre. Wie gesagt, die Hormonproduktion, die Hormonumstellung, geht über 10, 15 Jahre, denn das ist kein Kinderspiel. Das dauert einfach so lange, passiert am Anfang unbemerkt und plötzlich sind dann die Probleme da.

Schilddrüsenwerte sollen i. Ordnung sein => frag da mal nach, was gemacht wurde.
Für mich klingt das massiv nach Schilddrüsen/Hormonproblemen, in Kombi mit Wechseljahresbeginn, und Lebensmittelintoleranzen. Mit der Schokolade tust du dir nichts Gutes. Die würde ich an deiner Stelle als Erstes weglassen. Weißt du, dass Zucker süchtig macht?

v.Grüße dedizione
 
Hallo,

Zur Ergänzung, zu einer vollständigen Schilddrüsendiagnostik gehören diese Werte: TSH, fT3, fT4, TPO-Ak, TG-Ak, TRAK + Ultraschall.

lieben Gruss
derstreeck
 
das hab ich am freitag machen lassen,die hat 3 röhrchen gefüllt.
begeistert war der arzt anfänglich nicht davon -meine aufforderung nach umfangreicheren test-da ich sonst überhaupt gar nicht oder selten zum arzt geh ,war ich dort neu und er hatte nicht bemerkt ,dass ich privatpatient bin.
dies jetzt bemerkt, bot er mir freudig ultraschall an und erklärte mir auch noch mögliche folgeuntersuchungen mit injektionen eines kontrastmittels. ich solle mein impfbuch mitbringen ,damit ich "durchgeimpft" werde.
die mögen mich da ,aber ich die nicht!
zweiklassenmedinzin !
 
Hallo ,
meine letzten Schilddrüsenwerte sind aus 05.2011.
Es wurde gemessen
Ergebnis: Referenzbereich
FT3: 2.8 pg/ml 2.0-4.2
FT4: 1.1 ng/dl 0.8-1.7
TSH basal 1.37 ulU/ml 0.35-4.50
17-OH-
Progesteron 85 ng/dl 95-500

Ultraschall wurde nicht gemacht.

Hier scheint das 17-Oh-Progesteron zu niedirg. Laut Arzt war alles i.O.. Was bedeutet das?

Danke für Eure Hilfe!
 
Hallo,

hab ich doch gesagt, Progesteronabfall wg. beginnende Wechseljahre. :rolleyes:

Bei den SD-Werten fehlen die Antikörper und Ultraschall.

v.Grüße dedizione
 
Hallo RatlosKoeln,

an welchem Zyklustag wurden denn die Werte genommen ? Progesteron steigt erst in der 2. Zyklushälfte (also nach dem Eisprung) an und sollte daher möglichst in der Mitte der 2. Hälfte gemessen werden. Alles andere hat in Zusammenhang mit der Ermittlung des Progesteron-Wertes keinen Sinn.

Ansonsten fällt mir zu Deinen Problemen eigentlich soweit nur eines ein: Müdigkeit ist der Schmerz der Leber, der jedoch leider in unserer "Kultur" regelmäßig viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird... Sie ist jedoch der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Stoffwechsels!

Viele Grüße
Binnie
 
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