Mein Neurostressprofil

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Hallo

Wegen starker Erschöpfung und Muskelschwäche (seit 2008) habe ich ein Neurostressprofil (auch noch andere Tests, aber die passen wohl nicht hier rein) bei labs4more machen lassen. Die Ergebnisse sind grob gesagt, Verminderung der Katecholamine und Serotonin. Währenddessen ist Cortisol leicht erhöht und DHEA anscheinend sehr gut.

Meine Werte habe ich angehängt, damir euch das mal ansehen könnt.

Meine Frage ist nun. Bedeuten diese Werte eigentlich nicht einfach, dass ich eine Art Depression habe und dass meine Beschwerden möglicherweise tatsächlich von daher stammen?

Anfügen möchte ich noch, dass mein intrazelluläres ATP anscheinend auch ziemlich gut ist (2.03 microM Referenz: >1). Von daher sollte der Energiemangel eigentlich nicht stammen.
 

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Ja und was ist genau eine Depression?
Wie du bereits geschrieben hast, hast du eine "Art" Depression.
Wenn Neurotransmitter im Ungleichgewicht sind spricht die Schulmedizin immer von Depression. Aber eine Ursache ist das ja dennoch nicht. Es ist einfach ein Begriff um Karteikarten schreiben zu können, daher verstehe ich deinen Beitrag nicht. Was ich auch nicht verstehe, ist, dass du dir ein Neurotransmitterprofil machen hast lassen, aber keinen Behandlungsplan hast. Das ist wie wenn du ein defektes Auto auf genauerere Defekte für viel Geld prüfen lässt, aber im Vornhinein weisst, dass du es nicht selber reparieren kannst. Bei den Cortisolwerten... was isst oder trinkst du abends?
Ich würde dir einen Arzt anraten, der sich auf diesem Gebiet auskennt. Evtl. hilft dir Tyrosin weiter, die Ursache ist damit aber auch nicht wirklich geklärt.
 
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Doch, natürlich habe ich einen Behandlungsplan. Aber ich gehe davon aus, dass man sich hier auch über dieses Thema austauschen kann, ohne einen medizinisch fundierten Therapieplan zu erwarten.

Vor allem interessiert mich, ob dies wohl Werte sind, von denen ein Psychiater auf eine Depression schliessen würde. Grds. bin ich ja nicht der Meinung, dass ich unter psychosomatischen Beschwerden leide. Aber möglicherweise spricht ein Psychiater von ebendiesen, wenn die Neurotransmitter nicht in Ordnung sind. Und daher würde mich natürlich auch wunder nehmen, ob eine psychiatrische Behandlung (mit Medikamenten) ebenfalls Erfolg verspräche. Oder ob dieses Bild doch nicht dem der schulmedizinischen Depression entspricht und demnach auch anders behandelt werden müsse.

Zusammengefasst, würded ihr, die ihr vielleicht auch über eine Gewisse Erfahrung in diesem Bereich verfügt, eher auf eine "klassiche" Depression schliessen oder hat das eures Erachtens nichts damit zu tun. Es interessieren mich diesbezüglich durchaus Meinungen und Ansichten. Ich erwarte keineswegs, dass mir hier jemand "die Wahrheit" nennen kann.

Ich hoffe, damit meine Fragestellung etwas verdeutlicht zu haben.
 
Nochmals: Es gibt keine typische Konstellation für Neurotransmitter um von einer Depression zu sprechen!
Da sie massiv aus dem Ungleichgewicht getreten sind ist das Schulmedizinisch also klar eine "Depression". 3/4 aller depressiven haben diese niedrigen Serotoninwerte.
Aber wer sagt das eine Depression psychosomatisch sein muss?
Habe mir mal deinen anderen Thread angesehen. Wurdest du mal auf EBV getestet???
Wie schauts mit Histamin aus?
 
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Antikörper waren negativ, aber beim kürzlichen LTT-Test war EBV doch leicht positiv. Aber es gibt bei mir v.a. positive Borreliosewerte, welche die Ursache allen Übels sein könnten.

Hat mich einfach interessiert, ob es wohl einen klaren medizinischen Befund gibt, bei dem man definitiv von Depression, Angststörung etc. sprechen kann. Das würde ja die psychiatrische Diagnose extrem erleichtern. Im Sinne davon, dass man z.B. Depression ausschliessen könnte, wenn der Neurostresstest gänzlich negativ ausfällt. Aber vermutlich hast du recht, dass man das tatsächlich nicht so einfach kann.

Ich werde mich sicher an den Behandlungsplan halten und bin dann gespannt, ob ich tatsächlich eine Besserung spüre, wenn die besagten Werte wieder normal sind.
 
Hi,

für mich sehen deine Cortisolwerte aus wie die eines Menschen, der eine Nebennierenschwäche hat. Morgens niedrig, abends hoch.

Es ist klar, dass bei Stress die gesamten Hormone durcheinander geraten. Das muss man aber nicht direkt Depression nennen. Psychiater tun das gerne, damit sie einen Grund für ihre Medikation haben.

Bei dir steckt aber was anderes dahinter, vermute ich, du sagst ja auch selbst, du glaubst, dass es eine körperliche Ursache gibt.

gruß w.
 
Hallo !

Ja cortisol ist morgens zu niedrig könnte Nebennierenschwäche sein ?
Aber dhea ist ok das passt dann irgendwie nicht ?
Bei Nebennierenschwäche ist es ja eher so das dann auch Dhea niedrig steht, weil das wird ja auch in den Nebennieren gebildet. Außerdem ist Cortisol ja nur morgens zu niedrig und stimmt ansonsten oder steht zu hoch.
Wurde die Schilddrüse schon mal untersucht und Werte bestimmt ?
Wenn ja wie waren die ?
Ich vermute das es eher von der Schilddrüse kommt weil das hat auch einfluß auf cortisol oder Serotonin, Adrenalin usw.

Grüße detlev
 
Der höchste Wert von Cortisol sollte morgens sein. Im Tagesverlauf fällt das dann ab.
Bei dir ist das umgekehrt.
Deshalb kommen Menschen mit NNS schlecht aus dem Bett bzw. "in die Gänge", jedwede Krankheit mit morgenlicher Antriebsschwäche/-müdigkeit lässt auf eine Erschöpfung der Nebennieren schließen.
Abends fühlt man sich dann besser, hat oft einen gestörten Tages-Nacht-Rhythmus.
Quelle: Nebennierenunterfunktion, v. Joachim Strienz.

DHEA - so habe ich gehört - kann am Anfang kompensatorisch erhöht sein. Dafür finde ich aber jetzt keine Quelle.
Hilfreich ist: Nebennierenschwäche durch Stress | Adrenal-Fatigue

gruß w.
 
Hallo

Meine Frage ist nun. Bedeuten diese Werte eigentlich nicht einfach, dass ich eine Art Depression habe und dass meine Beschwerden möglicherweise tatsächlich von daher stammen?

Hallo,

man kann weder sagen, dass Du eine Depri hast noch kann man es ausschließen.

Ich kenne einige CFS'ler die ebenfalls so ein Profil erstellt haben und die Werte, besonders das Serotonin, auffallend wenig ist. So, von meinem Gefühl würde ich sagen, dass diese Personen auf mich garnicht depressiv wirken, sondern eher erschöpft durch die Beschwerden der Erkrankung.

Ich selbst habe noch nicht so ein Profil erstellen lassen, bin mir aber ziemlich sicher, dass mein Serotonin auch zu niedrig sein wird.

Ich nehme 3 x in der Woche Tryptophan 500 mg und 1 x Tyrosin und merke eine aufhellende Wirkung dahingehend, dass vieles besser zu ertragen ist.

Wie sieht denn Dein Behandlungsplan aus?

Liebe Grüsse
Kayen
 
Bei der Diagnose steht nur, dass der Cortisolwert am Abend leicht erhöht wäre, ansonsten aber normal.

Ich habe auch schon Cortisol (am morgen) im Blut messen lassen, das war auch ausreichend (378 nmol/l, Referenz: 171-536). Tendenziell ist die Messung im Blut vermutlich auch genauer.

Mit der SD sollte eigentlich alles i.O. sein. TSH, ft3 und ft4 sind normal. Keine Antikörper und auch das Ultraschallbild war in Ordnung. Keine Vergrösserung oder Verkleinerung, keine Narbenbildung. Eigentlich dürfte da nichts sein.

Für die zu tiefen Werte haben sie mir Serenepro und BalanceD (auch von lab4more) empfohlen. Allerdings frage ich mich, ob ich die Hormone auch noch im Blut messen lassen soll.

Aber wenn ich so Berichte lese, glaube ich ehrlich gesagt nicht an eine NN-Schwäche. Die Erschöpfung habe ich seit 3 Jahren, von daher wohl kein Anfangsstadium. Sodann ist das Cortisol ja im Rahmen, einfach am Abend leicht erhöht. Zudem wurde ausdrücklich erwähnt, dass der DHEA-Wert für mein Alter sehr gut wäre (inkl. Tagesrhythmik).
 
Hallo, also eine dreijährige Erschöpfung würde mich sehr nachdenklich stimmen.
Nebenniernen können sich auch über längere Zeit, ohne starke stressauslösende Ursache, erschöpfen. Natürlich kann auch eine Viruserkrankung, unentdeckt, die Ursache sein.
Die meisten Ärzte wissen nichts, über NNS. Was du tust, bleibt natürlich dir überlassen. :)

gruß, w.
 
Soviel ich weiß sollen die werte über speichel aber aussagekräftiger sein als über blut. Der morgenwert ist aber schon sehr grenzwertig grade mal 3 % in der norm und der sollte eigentlich schon viel höher sein morgens. Werte muß mann auch immer individuell beurteilen. und warum sollte es jetzt einen unbedingt besser gehen weil die werte grad so in der norm sind als wenn sie jetzt ein paar prozent niedriger und nicht mehr in der norm sind ?
Das ist mit der Schilddrüse genauso für Ärzte ist alles dann normal so in der norm ist trotzdem kann es da schon unterschiede im befinden geben wo die werte innerhalb der norm sind.
 
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Hallo Sattler

Aber ich gehe davon aus, dass man sich hier auch über dieses Thema austauschen kann, ohne einen medizinisch fundierten Therapieplan zu erwarten.
Natürlich :) Wir können und dürfen das letztlich auch garnicht, sondern können immer nur Anregungen geben.

Vor allem interessiert mich, ob dies wohl Werte sind, von denen ein Psychiater auf eine Depression schliessen würde.
Davon gehe ich eher nicht aus. Schau mal, wie offiziell Depressionen definiert sind: www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2010/block-f30-f39.htm. Es ist eine rein symptomatische Beschreibung (m.E. ein fundamentaler Fehler dieses diagnostischen Systems, genauer der F-Nummern), körperliche Korrelate werden nicht erwähnt.

Zudem sind Messungen der Neurotransmitter in Urin und Speichel, wie sie bei der Neurostress-Diagnostik üblich sind, in der Schulmedizin meines Wissens kaum bekannt. Es gibt aber nach meiner Einschätzung nur wenige Psychiater, die keine oder nicht ausschließlich Schulmediziner sind.

Ein Zitat von Dr. Bieger zu Messungen im 2. Morgenurin:
Für die Bestimmung der Neurotransmitter hat sich der zweite Morgenurin als besonders geeignet erwiesen. Während die Neurosteroide zyklisch synthetisiert werden und nur morgens zum Zeitpunkt des Aufstehens ihre Maximalkonzentration erreichen, werden die Neurotransmitter nur bei Bedarf ausgeschüttet. Der erste Morgenurin enthält lediglich die während der nächtlichen Ruhephase abgegebenen NT's, erst im zweiten Morgenurin sind die mit einsetzender Tagesbelastung abgegebenen Neurotransmitter und ev. Metaboliten vorhanden. In zahlreichen Arbeiten wurde gezeigt, dass die Neurotransmitter im Urin repräsentativ sind für die Konzentrationen im ZNS und nicht nur aus dem peripheren Neurotransmitterpool stammen
Quelle: www.gesundheitgestalten.de/fileadmin/user_upload/Neurostress/Neuroscience_Guide.pdf (ebenfalls oben verlinkt)

Und daher würde mich natürlich auch wunder nehmen, ob eine psychiatrische Behandlung (mit Medikamenten) ebenfalls Erfolg verspräche. Oder ob dieses Bild doch nicht dem der schulmedizinischen Depression entspricht und demnach auch anders behandelt werden müsse.
Kennst Du die Neurostress-Broschüren von Dr. Bieger? Sie sind oben verlinkt: https://www.symptome.ch/vbboard/neurostress/8390-linksammlung.html. Dort steht dazu einiges drin. Der Ansatzpunkt der Antidepressiva ist ein anderer, an eventuell zugrundeliegenen Mikronährstoffmängeln wird nichts geändert, es gibt teilweise erhebliche Nebenwirkungen.

Zusammengefasst, würded ihr, die ihr vielleicht auch über eine Gewisse Erfahrung in diesem Bereich verfügt, eher auf eine "klassiche" Depression schliessen ...
Ich würde das erstmal nicht tun. An Deiner Stelle würde ich den bereits genannten Hinweisen nachgehen und evtl. noch ein Mikronährstoffprofil (im Vollblut und/oder in den Erythrozyten) machen lassen. Ein Vitamin B6-Mangel beispielsweise kann auch zu Neurotransmittermängeln führen (Achtung: Hier sind eventuell Urin-Metaboliten wie Cystathionin oder Xanthurensäure/Xanthurenat zur Diagnostik besser geeignet als Blutwerte).

Gruß
Kate
 
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WIe siehts denn mit deiner Verdauung so aus?
Hast du schonmal eine Histamindiät gemacht? Evtl. könnte da ein Übel stecken.
Ich würd mir an deiner Stelle immer noch einen Mediziner mit Biochemischen Hintergrund suchen, der die Behandlungsfäden zusammenlaufen lässt.
 
Mit Histamin (sowie auch mit anderen Unverträglichkeiten) habe ich laut Tests (Orthomolekularmediziner und Schulmediziner) keine Probleme. Mikronährstoffmangel liegen wohl auch keine vor (Magnesium, Zink und Selen sind aber eher unterer Durchschnitt). B6 ist völlig in Ordnung.

Ich habe zusammen mit dem Neurostresstest noch eine ganze Reihe anderer Dinge testen lassen (mittlerweilen habe ich so ziemlich alles getestet, was geht) und werde, wenn ich alle Ergebnisse habe, auch mal alles im CFS-Thread posten.

Ich habe bewusst in diesem Thread nur den Neurostressbefund gepostet, da mich interessierte, was man diesem isoliert so entnehmen kann.

Aber wies aussieht, zeigt der Neurostresstest gewissermassen nur Symptome an, welche vermutlich von meiner Borreliose stammen.
 
Hallo DerSattler

...(Magnesium, Zink und Selen sind aber eher unterer Durchschnitt). B6 ist völlig in Ordnung.
Da hake ich nochmal nach. Bei mir war nämlich im Blut das P5P (Pyridoxal-5-Phosphat, die stoffwechselaktive Vitamin B6-Form) sogar erhöht, während Cystathionin im Urin auf einen gravierenden B6-Mangel hinwies. Und das ist nach Schilderungen anderer Forumsmitglieder (Kryptopyrrolurie-Rubrik) nicht selten. Normalisiert hat es sich erst nach einigen Wochen Einnahme von P5P (Vitamin B6-HCl konnte dies nicht bewirken). Und die Mineralstoffe, in welchem Untersuchungsmedium wurden die gemessen?

Ein Posting in der CFS-Rubrik ist sicher auch eine gute Idee.

Gruß
Kate
 
Hmm, hab alles im Vollblut gemessen. Mittlerweilen auch schon bei verschiedenen Anbietern (Dr. Bayern, ganzimmun). Erhöht war zwar nichts davon, aber einfach normal.

Allerdings wurde bei mir im Urin auch KPU nachgewiesen, deswegen nehme ich dennoch B6. Allerdings habe ich da so meine Zweifel, da ich über eine herrvorragende Traumerinnerung verfüge. Früher als ich noch gesund war, war dies ganz anders, da konnte ich mich nie an Träume erinnern.
Aber seit ca. 2 Jahren mag ich mich jeden morgen haarklein an alle Details erinnern. Somit frage ich mich schon, ob da mit KPU wirklich was ist.

Aber danke für den Tipp, vielleicht sollte ich auch einfach mal ein P5P Präparat versuchen.
 
Was wurde Histaminmäßig bestimmt und wie waren die Werte?
Ich bin laut gastro auch nicht Histaminintoleranz, habe aber dennoch übelste Allergieerscheinungen - bleiernde Müdigkeit, Lustlosigkeit und mein Hals schwillt zu.
 
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