Depression - eine neuroinflammatorische Erkrankung

Kate

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Ich zitiere hier einen Beitrag, der auch in dieser Rubrik interessant sein könnte:

Inzwischen ist von GANZIMMUN eine neue Fachbroschüre erstellt worden mit dem Titel "Depression - eine neuroinflammatorische Erkrankung", in der ein weiteres Modul des Organix-R vorgestellt wird: https://www.ganzimmun.de/seiten/download_file.php?download_id=1429

Kurzbeschreibung des Inhaltes der Fachbroschüre:

Quelle: GANZIMMUN AG - Diagnostics AG

Das Modul nennt sich Organix®-Neuro und wird als sinnvolle Untersuchung "bei allen somatischen Erkrankungen mit begleitenden psychischen Symptomen" (genauere Liste auf Seite 9) vorgestellt.

Die Untersuchungsparameter sind
  • Vanillinmandelsäure (ein Katecholamin-Metabolit soweit ich weiß, Anm. Kate)
  • Homovanillinsäure (wichtigster Metabolit von Dopamin)
  • 5-Hydroxyindolessigsäure (wichtigster Metabolit von Serotonin)
  • Tryptophan (essenzielle Aminosäure, physiologische "Vorstufe" von Serotonin und Melatonin)
  • Xanthurensäure
  • L-Kynurenin
  • Kynureninsäure
  • Chinolinsäure

Die Marker ohne Erklärung sind Stoffwechselzwischenprodukte des Tryptophanabbaus und - wie ich es verstanden habe - nur im Zusammenhang (Wertekonstellation) zu interpretieren.

Berechnet werden daraus noch
  • L-Kynurenin/Tryptophan-Ratio
  • Kynureninsäure/L-Kynurenin-Ratio

Gruß :)
Kate
 
Ob Depression immer eine "neuroinflammatorische Erkrankung" ist; - da kann ich überhaupt nicht mitreden.
Aber Depression verändert die Entzündungsparameter überhaupt, was wiederum an bestimmten Werten gesehen werden kann:

Sind Depressionen entzündliche Erkrankungen?
USA. Bei über 65-jährigen mit depressiven Symptomen finden sich mehrere leicht erhöhte Entzündungs- und Gerinnungsmarker. Das gilt erst recht für Menschen, die sich erschöpft fühlen. Auf diese Zusammenhänge macht eine Studie von W. J. Kop und Kollegen aufmerksam, in der Labor- und Depressionswerte von 4.268 herzgesunden Teilnehmern der Cardiovascular Health Study miteinander verglichen wurden. Es zeigte sich, dass erhöhte Depressionswerte (ermittelt anhand der Center for Epidemiologic Studies Depression Scale) signifikant mit erhöhten Werten von C-reaktivem Protein (CRP), Leukozytenzahl, Fibrinogen und Factor VIIc korrelierten. Noch deutlichere Zusammenhänge fanden sich zwischen einem speziell erhobenen Erschöpfungsindex einerseits und zahlreichen erhöhten Laborparametern andererseits (CRP, Albumin, Leukozytenzahl, Thrombozytenzahl, Faktor VII, Faktor VIII und Fibrinogen). Nach Berücksichtigung zahlreicher Kontrollvariablen korrelierten nur der Erschöpfungsindex und einige Laborparameter signifikant.

Entzündliche Vorgänge spielen auch bei kardiovaskulären Erkrankungen eine Rolle. Nach Ansicht der Autoren sind sie möglicherweise das noch immer gesuchte Bindeglied, das erklären könnte, warum Depressionen und Erschöpfungszustände vermehrt mit Herz-Kreislauferkrankungen und Herztod einhergehen.
Sind Depressionen entzündliche Erkrankungen?

Gruss
Uta
 
Hallo Uta :)

Aber Depression verändert die Entzündungsparameter überhaupt, was wiederum an bestimmten Werten gesehen werden kann:
Das (siehe rot) stelle ich in Zweifel - nachgewiesen wird ja nur eine Korrelation. Ob und in welcher Richtung ein Kausalzusammenhang besteht, ist eine andere Frage.

Die GANZIMMUN-Fachbroschüre sieht diesen nach meinem Verständnis auch eher in der anderen Richtung: Die Entzündung macht die Depression.

Gruß
Kate
 
Morgen

Ich denke schon das es möglich ist , weil Depressionen auch durch zuviel Stress ausgelöst werden kann und das kann wieder zum Cortisolmangel führen und das kann Entzündungvorgänge begünstigen !

In dieser Phase sind die Nebennieren bereits so erschöpft, dass sie kaum noch das Quantum an Stresshormonen ausschütten können, das für die Aufrechterhaltung von normalen Vorgängen im Körper notwendig ist. Der Cortisolmangel führt u.a. dazu, dass Entzündungsvorgänge im Körper nicht mehr adäquat abgewehrt werden können. Auch die Gefahr des Ausbruchs von Autoimmunkrankheiten (Krankheiten, bei denen das Körperabwehrsystem sich gegen körpereigenes Gewebe richtet) wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Multiple Sklerose u.a.m. steigt stark an. Auch Arthritis, schweres Asthma, Herzkrankheiten, Krebs, starkes Übergewicht und Sterilität sind typische Krankheiten für die nun eine erhöhte Gefährdung besteht. Dazu kam es, weil die Warnsignale aus den ersten beiden Stadien der Nebennierenerschöpfung ignoriert wurden, häufig jahrelang.

Nebennierenerschöpfung

Lg
 
Hallo Kate,

am 30. April 2010 wird von GANZIMMUN ein Online-Vortrag zum Thema: Labordiagnostik mitochondrialer Funktionsstörungen gezeigt. Dieser Vortrag wird auch öffentlich auf dem Gesundheitsportal Medivere.de gezeigt. Hier der Direktlink:

Medivere - Gesundheit im Netz

Viele Grüße

Percino
 
Hallo Percino,

das Seminar ist nebenan in der Oxi/Nitrostress bereits verlinkt unter Online-Seminare :) In diesem Thread hier passt es nicht so ganz und geht mehr oder minder unter ;)

Aber Du hast mich an etwas erinnert:

In dem Seminar gestern (https://www.symptome.ch/threads/ver...hop-online-vortrag-tv-doku.28623/#post-478586) wurde etwas erwähnt, das ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Die Neurotransmitter-Metaboliten und das Tryptophan sind im Prinzip Kassenleistungen und auch so abrechenbar. Normalerweise werden bei den Neurotransmitter-Metaboliten "schulmedizinisch" meines Wissens zwar Werte aus einem 24-Std-Urin genommen, aber labortechnisch macht das ja keinen Unterschied.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
das Thema ist ja jetzt schon etwas länger her, bei mir aber gerade von aktueller Bedeutung.
Ich leide selber an Depressionen und hatte gerade wieder eine etwas schlechtere Phase, die auch mit einer anfangenden Mandelentzündung einherging. Ich habe dann auch Voltaren Resinat genommen, das ja eine entzündungshemmende Wirkung hat, und siehe da, es ging mir psychisch auch schlagartig besser.
Ich habe dann im Internet geforscht und bin nicht nur auf diesen Thread, sondern auch noch auf das hier gestoßen, was zu diesem Threadthema passt: Entzündung, Serotonin, Depression: Gibt es einen Zusammenhang? | universimed.com
Ich verstehe da zwar nicht alles, aber soviel dennoch, dass es Indizien gibt, die einen Zusammenhang von Entzündungen und Depressionen nahelegt.
Habe jetzt vor, zu einem guten Allgemeinmediziner zu gehen, der mich in der Beziehung auf Herz und nieren prüfen soll. U.a. mit dem Organix-R Modul. Oder lieber zu einem Internisten? Vielleicht hat jemand eine Anregung.
 
Hallo Joseph,

die meisten Ärzte, ob Allgemeinmediziner oder Internisten, werden diese Art Untersuchung wohl nicht kennen. Ein Vorteil wäre also schon, wenn da jemand offen ist. Es ist eine recht ausführliche Befundinterpretation dabei, aus meiner Erfahrung heraus muss man sich aber schon noch Gedanken über die Zusammenhänge machen, da im Wesentlichen die Ergebnisse einzeln interpretiert werden. Dabei kann ein guter Arzt sicherlich helfen. Hast Du mal in der GANZIMMUN-Arztsuche geschaut? Sie ist von unserer Behandlerliste aus verlinkt (wo Du auch mal schauen könntest).

Gruß und viel Erfolg
Kate
 
Ich kann das mit den entzündungen komplett unterstreichen. Meine Depression kommt definitiv mit der Entzündung und nicht umgekehrt und korreliert auch mit den laborwerten, je stärker die entzündung, desto stärker die depression.
Nitrotyrosin find ich super brauchbar.
 
Vielen Dank für die Antworten und Hinweise.
Mit Behandlerliste ist das gemeint? Behandlerliste Stress
Und gerade stehe ich vielleicht auf dem Schlauch, aber ist Nitrotyrasin das Organix-Untersuchungsmodul?
 
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nitrotyrosin heisst der parameter, kann auch einzeln gemacht werden, kostet dann so um die 35 euro. Aber mal ehrlich. Such dir einen Arzt der ahnung davon hat. Nitrotyrosin ist nicht der erste Marker den man machen sollte und ich finde es von Ganzimmun auch nicht gut, die ganzen Tests im Onlineshop anzubieten. Was bringt mir diese Sachen, wenn ich mich selbst sowieso nicht therapieren kann, bzw. die Präparate sowieso nur von einem arzt (zum Teil) bekomme.
Geldmacherei und verunsichert den Verbraucher. Meine Meinung.
 
Ja, mein Ziel ist ja auch ein Arzt zu finden, der gerade bei sowas Ahnung hat. Also Immunsystem - Entzündungen - Depressionen.
Wie geht man da am besten vor?
 
Hallo Joseph

Mit Behandlerliste ist das gemeint? Behandlerliste Stress
Ja. Und unten auf dieser Seite ist die Arztsuche von GANZIMMUN verlinkt.

Und gerade stehe ich vielleicht auf dem Schlauch, aber ist Nitrotyrasin das Organix-Untersuchungsmodul?
Nein, das sind verschiedene Untersuchungen, siehe Wiki.

Ja, mein Ziel ist ja auch ein Arzt zu finden, der gerade bei sowas Ahnung hat. Also Immunsystem - Entzündungen - Depressionen.
Wie geht man da am besten vor?
Siehe oben ;)

tellerand schrieb:
und ich finde es von Ganzimmun auch nicht gut, die ganzen Tests im Onlineshop anzubieten. Was bringt mir diese Sachen, wenn ich mich selbst sowieso nicht therapieren kann, bzw. die Präparate sowieso nur von einem arzt (zum Teil) bekomme.
Geldmacherei und verunsichert den Verbraucher.
Natürlich kann es erstmal etwas unpassend anmuten, wenn Laboruntersuchungen im Online-Shop angeboten werden. Andererseits konnte man als Patient auch vorher schon Untersuchungen selbst veranlassen. Und viele von uns können es auch garnicht anders machen. Entweder weil sie keinen passenden Behandler finden, oder weil kein Geld für einen Behandler (mehr) da ist. Auch könnte das extra Angebot für den Patienten den Vorteil haben, dass es dort etwas günstigere Preise gibt (habe ich noch nicht überprüft). Unter meinen Mitteln gegen nitrosativen Stress ist nichts, wofür ich ein ärztliches Rezept brauche.

Gruß 👋
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Hinweise.
Ich habe jetzt über die Behandlerliste von ganzimmun, die ich dann auch gefunden habe, symptomeforum.ch/v(b)board/images/smilies/biggrin.gif einen hoffentlich passenden Arzt um einen Termin gebeten.
Werde dann berichten.

LG
 
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Ja, mein Ziel ist ja auch ein Arzt zu finden, der gerade bei sowas Ahnung hat. Also Immunsystem - Entzündungen - Depressionen.
Wie geht man da am besten vor?
Hallo Joseph,

diesen Arzt habe ich auch jahrelang gesucht! Gefunden habe ich Leute, die super schnell und gut, teilweise um ein vielfaches überhöhte Rechnungen stellen können, und / oder solche, die ihre eigenen Probleme in den Patienten rein projezieren: war ich bspw. bei einer entsprechend belasteten Frau, so wurden mir meist Probleme mit der Schilddrüse angedichtet, obwohl mein TSH und alles völlig unauffällig sind. Oder es wurden mir "psychische Ursachen" angedichtet, oder welches Problem der- oder diejenige halt sonst auch selbst immer hatte... :rolleyes:

Ich denke, fast jeder Behandler hat da so sein "Steckenpferd". Und selbst Ärzte, wo ich dachte, sie therapieren in "meine" Richtung, haben mir schlussendlich dann doch regelmäßig ein Korsett verpasst, in das ich einfach nicht rein passte... Und ich sage mal, dass jede Krankengeschichte höchst individuell ist, und auch entsprechend behandelt werden muss. Naja, zu guter letzt mache ich jetzt seit einiger Zeit selbst eine einschlägige Ausbildung...

Das Problem bei diesen ganzen Behandlerlisten ist, dass dort kaum eine Überprüfung stattfindet, wie der- oder diejendige wirklich arbeitet. Arbeitet er oder sie bspw. mit Ganzimmun irgendwie zusammen, kann er oder sie in diese Behandlerliste aufgenommen werden, ohne dass dabei irgendeine "Garantie" besteht. Wie sollte das auch sonst anders funktionieren ?

Ich hoffe trotzdem, dass Du mehr Glück bei Deiner Wahl hast! Berichte doch bitte mal weiter an dieser Stelle.

Viele Grüße
Binnie
 
Da kann ich Binnie leider nur zustimmen.
Wenn man sich aber selbst einliest, erkennt man aber recht schnell ob der arzt was drauf hat oder nicht. Wenn ich zu einem arzt gehe möchte ich von ihm was lernen und nicht ihm zusammenhänge meiner erkrankung erläutern und dafür noch gebühr zahlen - hat ich auch schon...
das geilste war, als einer meinte, dass Mitochondriopathie eigentlich nur ein hoax sei, da einfach nur Q10 fehlen würde.
...sehr geil... habe dann rausgekriegt, dass es nen paar tage zuvor nen werbevortrag von einem vertreiber von q10 gehört hat... so doof das ich als nicht mediziner um ein vielfaches besser bescheid weiss...
 
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