Ängste, Adrenalin, Serotonin

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31.10.08
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Hallo !

Also bei Ängsten wird ja immer gesagt es liegt am zu niedrigen Serotonin u.a.
Aber ist nicht der eigentlich entscheidende Stoff bei Ängsten zuviel Adrenalin ?
Ist es nicht dann eher so das die Erhöhung von Serotonin dann auf Adrenalin wirkt, und Adrenalin niedriger macht ?
Aber bei manchen Leuten helfen auch antidepressiva die Noradrenalin erhöhen aber wie kann das dann passen weil dann geht ja Adrenalin eher höher ?
Also kann mann sagen zuviel Adrenalin macht Ängste aber zu niedriges Adrenalin macht auch Ängste ?

Grüße Detlev
 
Hallo Detlef!

Nun weiß ich nicht woher Du Dir das Wissen her nimmst und warum vor allen dich das so interessiert, aber auch ich habe mitunter Ängste. Sie entstehen weder durch zuviel od. wenig Adrenalin, sondern mir da eher die Psyche und das zuviel gelesene im Internet viele böse Streiche spielte. Und je mehr man sich da reinsteigert und sich verrückt macht, desto schlimmer wird es.

Erzähl mir doch mal bitte, warum das so interssiert.

Liebe Grüße
 
Wenn Ängste, Panikattacken und andere emotionale Ausnahmezustände entstehen, bewirkt das u.a. auch Veränderungen der hormonellen Ausschüttungen verschiedener Organe.

Veränderungen der hormonellen Ausschüttungen verschiedener Organe können aber auch andersherum zuerst da sein und Angstzustände und Panikattacken auslösen:

Verschiedene körperliche Zustände oder Erkrankungen können die Ursache einer symptomatischen Depression sein.
Dazu zählen viele Hormonstörungen, beziehungsweise Veränderungen im Regelkreis der Hormone, zum Beispiel Umstellung der Sexualhormone nach der Schwangerschaft oder während der Pubertät, bei Schilddrüsenfunktionsstörungen und Hypophysen- oder Nebennierenerkrankungen.
Auch Umweltgifte wie z. B. Schwermetalle aus Zahnfüllmaterialien oder Holzschutzmittel stehen in Verdacht, eine Depression verursachen zu können. Ebenso stehen bestimmte Viren wie z. B. das Borna Virus in Verdacht zu funktionellen Störungen des Gehirns beizutragen, welche letztendlich zu Depressionen führen. Auch können medikamentöse Therapien Depressionen auslösen, so etwa Betablocker aber auch viele andere Medikamente, etwa die Therapie mit gewissen Immunmodulatoren bei Hepatitis.

Bei korrekter Anamnese und fachgerechter Behandlung der Grunderkrankung ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch die Depression verschwindet.
Beispielsweise leiden Personen mit stark schwankenden Blutzucker häufig unter depressiver Verstimmung. Wenn durch geeignete Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Sport oder ggf. Diabetesbehandlung der auslösenden Zustandes Blutzuckerschwankung beseitigt wird, mildert sich auch die vermeintlich psychisch bedingte Depression ab.

Betrachtung aus physiologischer Sicht

Die Depression gehört zu den affektiven Störungen, wie auch die Manie und die manisch-depressive Erkrankung.
Als gesichert gilt, dass bei jeder bekannten Form der Depression das serotonale und/oder noradrenale System gestört ist, das heißt, der Spiegel dieser Neurotransmitter ist zu hoch oder zu niedrig, oder die Resorption/Reizbarkeit der Synapsen ist verändert.

Vollkommen unklar ist jedoch, ob die Veränderung im Serotoninspiegel eine Ursache oder eine Folge der depressiven Erkrankung ist.
Angst-Informationen Depressionen - Depressionen als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen

Gruss,
Uta
 
Hallo Detlev,

so genau 1:1 kann man soweit ich weiß nicht eine bestimmte Veränderung eines bestimmten Neurotransmitters einem bestimmten Symptom zuordnen. Aus Utas Zitat wird das ja auch deutlich.

Gruß :wave:
Kate
 
Hallo !

Bei mir hängen die Ängste wohl mit Cortisol zusammen weil mir cortison jetzt hilft. Auf einer anderen Seite hab ich jetzt auch erfahren das das ein Gegenspieler von adrenalin ist. Medikamente oder sonstige Mittel die auf Serotonin, dopamin oder noradrenalin wirken haben bei mir keine wirkung diesbezüglich.

Grüße Detlev
 
Hallo zusammen,
ich wärme mal dieses Thema auf, es passt so gut zu meinen Ergebnissen. :)

Ich kenne diese diffusen, nicht durch einen Anlass verursachten Ängste, die bis zur Handlungsunfähigkeit führen können. Die Ursache lässt sich bei mir doch einem Neurotransmitter direkt zuordnen. Nach einem Neurostressprofil sind bei mir Serotonin und auch Dopamin erhöht. Die üblichen Angstmacher (sofern sie erniedrigt sind) fallen so aus der Liste heraus.

Am stärksten erhöht ist jedoch Adrenalin (im 2. Morgenurin:15,7 Norm: 4-10). Chronisch erhöhtem Adrenalin wird eine Angstwirkung zugeschrieben. :schock:
Menschen, die schon einen hohen Adrenalinspiegel in ihrem Körper haben, können dem nicht ausweichen, wenn ein angsterregender Gedanke kommt ? ihr Adrenalinspiegel geht sofort in den roten Bereich und je länger er dort bleibt, desto schlimmer werden alle Symptome ihrer Angst, physisch, mental und emotional.
Quelle

Die chronische Adrenalinerhöhung hat bei mir offensichtlich eine eindeutige Ursache. Hypoglykämie. Aus den folgendem Diagramm wird klar, nichts erhöht Adrenalin so nachhaltig wie eine Hypoglykämie.
Die folgende Abbildung (aus G. Strobel, 2002, modifiziert nach Cryer, 1980) zeigt eindrucksvoll, wie stark die Adrenalinausschüttung im Rahmen einer akuten Hypoglykämie sein kann. Bezogen auf Adrenalin gibt es hormonell gesehen keine vergleichbare körperliche oder psychische Belastungssituation.
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Quelle

Ich habe seit Jahren deutlich erniedrigten Blutzucker bei zu niedrigem Insulin und Proinsulin. :mad:
Zudem führt die Zufuhr von Glukose beim Glukosetoleranztest (der ansonsten ohne Befund endet), zu einer drastischen Verschlechterung der Symptome. Das deutet auf eine Störung bei der Pyruvateinschleusung hin. Die Lactat/Pyruvat-Ratio war bei mir auch deutlich erhöht.

Da haben wir einen Zusammenhang von Nitrostress und Neurostress. :schlag:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rudi,

freut mich sehr, dass Du mit Deiner Detektivarbeit nun wohl einen großen Schritt vorangekommen bist!

Welchen Test hast Du machen lassen? Ein Neurostress-Profil? Bei Ganzimmun?

Wie kannst Du das Adrenalin sinnvoll senken?

Viele Grüße & weiterhin alles Gute
Karolus :wave:
 
Hallo Rudi,

na - da sind wir ja labortechnisch in einer ähnlichen Situation bezüglich der Neurotransmitter (wobei bei mir Metaboliten, d.h. Abbauprodukte untersucht wurden): https://www.symptome.ch/threads/mei...rganischer-saeuren-im-urin.78832/#post-478011.

Allerdings hat mir gerade ein erfahrener Heilpraktiker gesagt, der erste Morgenurin sei für Neurotransmitter nicht aussagefähig, sondern erst der zweite (dieser wird bei Biegers Neurostress-Untersuchungen auch genommen). Bei mir könnte das insoweit irrelevant sein, als ich in der Nacht mehrfach die Toilette aufsuche. Andererseits könnte es nach meiner Einschätzung so sein, dass richtig aussagekräftig nur der 24-Stunden-Urin ist (der ja auch von der "Schulmedizin" in Bezug auf Neurotransmitterproduzierende Tumoren untersucht wird). Bezüglich Katecholaminen habe ich auf der Seite des imd gelesen, dass es sehr starke Tagesschwankungen gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch da (wie z.B. bei Cortisol) individuelle Abweichungen und "gestörte" Tagesrhythmiken geben kann. Das heißt, es könnte z.B. sein, dass Du zu anderen Tageszeiten als dem Untersuchungszeitpunkt (zu) niedrige Werte hast.

Die Symptomatik, die bei mir mit dieser Neurotransmitter-Konstellation zusammenhängen könnte, unterscheidet sich allerdings deutlich von Deiner. Wenn ich denn Angst habe, sind das immer sehr reelle und berechtigte Dinge und ich kann es immer benennen. - Ich bringe mit meinen erhöhten Serotonin- (davon ist zuviel auch nicht gut, soweit ich weiß!) und Katecholaminwerten meine Schlafstörungen sowie meine Überdreht- und Überreiztheit in Zusammenhang, die bis hin zu kognitiven Fehlleistungen, Ausrastern und Unfällen geht. Dass ich unter Stress wie ein angestochenes Huhn umher renne und mit Mühe noch mehrere Handlungsstränge koordiniert kriege, ist sozusagen der Normalfall :rolleyes: Mein Blutzuckerspiegel ist - laut meinem Messgerät - bei LOGI-Kost normal. Ich reagiere aber mit Dauerhunger bis zu Übelkeit und Kollapsgefühl nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten (die ich nicht mehr esse).

Im INTERPRETATIONS-FÜHRER FÜR BEHANDLER zum COMPREHENSIVE ORGANIX™ von IWDL (Genova-Diagnostics) steht:
Vanilmandelat (VMA) ist der Hauptmetabolit der Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin. Niedrige VMA-Spiegel wurden mit niedrigen Spiegeln dieser Neurotransmitter in Verbindung gebracht und können adrenale Erschöpfung oder einen Mangel an essentiellen Aminosäuren zeigen. Erhöhte Spiegel können aus einer erhöhten Katecholamin-Syntheserate folgen, die aus gesteigerten Sympathikus-Reaktionen auf Stress resultiert, und aus Myocard-Verletzungen. Chronische Erhöhungen können den Spiegel der Aminosäure Tyrosin verringern. Des Weiteren können Erhöhungen aus bestimmten pharmakologischen Stoffen und Kräutern folgen, eingeschlossen Ma-huang, Ephedra, Pseudoephedrin, Koffein und Dekongestionsmittel.

Symptome
Erhöhte Spiegel können Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, digestive Störungen, verminderte Immunität, kalte Hände, Angst und Schlafstörungen zur Folge haben. Niedrige Spiegel können zu Depressionen, Schlafstörungen, Angst und Erschöpfung führen.

Behandlung
Identifizieren von Stress-Quellen (emotional und physisch) und Reduzierung soweit möglich. Reduzierung von Stimulanzien und Sicherung ausreichender Protein-Aufnahme und -Verdauung. Supplementierung von L-Tyrosin kann bei hohen und niedrigen Spiegeln von VMA nötig sein. Die Verbindung von Tyrosin und Adrenalin führt auch zu der anti-hypertensiven Funktion von Tyrosin.
(Übersetzung von mir ohne Gewähr, das Dokument ist meines Wissens nicht mehr online.)

Gruß
Kate
 
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Hallo,
den Test habe ich bei Bieger machen lassen. Bevor ich das lange erkläre, hänge ich ihn einfach hier an.

Meine Symptomatik unterscheidet sich deutlich von Deiner, Kate. Innerlich stehe ich zwar unter starker Spannung, die wirkt aber hemmend, nach außen wirke ich eher phlegmatisch. Der Antrieb fehlt.
Um Dopamin und Serotonin mache ich mir ggw. keine Sorgen, ich will das Adrenalin runter kriegen. Leider kann mir Dr. B. nur Gaba Max empfehlen. Was das bei meinem Gaba-Wert bedeuten soll, ist mir nicht klar.

Neben Cholin und Tyrosin nehme ich nun auch wieder Tryptophan. Allerdings nur direkt vor dem Einschlafen. Das verbessert die Schlafqualität. Am Tag kann ich es nicht nehmen, weil sonst das Histamin hoch geht und natürlich auch Adrenalin. Ist schon alles irgendwie ein wenig komisch.

Blutdrucksorgen habe ich nur in Richtung zu niedriger Blutdruck.

:wave:
 

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Hallo Rudi,

Innerlich stehe ich zwar unter starker Spannung, die wirkt aber hemmend, nach außen wirke ich eher phlegmatisch. Der Antrieb fehlt.
Um Dopamin und Serotonin mache ich mir ggw. keine Sorgen, ich will das Adrenalin runter kriegen. Leider kann mir Dr. B. nur Gaba Max empfehlen. Was das bei meinem Gaba-Wert bedeuten soll, ist mir nicht klar.
Ich habe einen ähnlichen Befund, was GABA und Adrenalin betrifft. Was sagt denn Bieger bei Dir dazu ? GABA ist ja der zentral inhibitierende NT im NS. D.h. wenn GABA im Verhältnis zu Glutamat hochgeregelt ist, dann ist die Reizweiterleitung im NS stark gedämpft. War bei mir damals genauso. Und ich hätte den ganzen Tag fast nur schlafen können... Als Ursache hatten sie damals bei mir angegeben, dass entweder die GABA-Rezeptoren irgendwie nicht richtig "funktionieren", bzw. dass der Stress so hoch ist, dass GABA quasi gegenregulatorisch hochgeregelt wird.

Mittlerweile habe ich zwischenzeitlich so viel Glutamin genommen (für meine Darmschleimhaut), dass sowohl GABA, als auch Glutamat extrem hoch sind, also GABA ist etwa um das 3fache des oberen Grenzwerts und Glutamat nicht ganz um das doppelte erhöht, d.h. dass bei mir wohl GABA, nach wie vor auch überwiegt. :idee: Adrenalin ist bei mir aktutell auch um das doppelte des oberen Grenzwerts erhöht... Diese extrem bleierne Müdigkeit ist bei mir zum Glück jetzt besser, aber irgendwie bin ich NT-mäßig halt noch immer nicht wirklich wieder ausgeglichen. :rolleyes:

Bei mir hat Dr. B.noch nichts zu den Ursachen gesagt. Wahrscheinlich tippt er auf den XMRV :rolleyes:, was ich jedoch verweigert habe, untersuchen zu lassen! ;) Ich habe genügend Darmprobleme, die man zunächst einmal genauer untersuchen müsste, aber das interessiert ja keinen Arzt! :mad: Mir hat er jedenfalls bis dato das Balance DS verschrieben, auch mit Tyrosin und Mucuna Puriens (Dopamin-Vorstufe), letzteres um über Dopamin den Hypothalamus wieder zu "regenerieren"... :confused: Ich habe das Zeug aber bis dato noch nicht probiert, weil ich in letzter Zeit schon so einiges mit isolierten Aminosäuren probiert habe (besonders auch mit Glycin), was meine Fäulnisflora irgendwie total zum Überwuchern gebracht hat! :mad: Seit der Ausleitung ist die Kolonisationsresistenz im Darm wohl völlig abhanden kommen... :rolleyes:

Viele Grüße
Binnie
 
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