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Naja, es ist schwierig Darstellungen für das Vorgehen der Behörden auf den verschiedenen Niveaus ( Welt, Eu, D ) zu finden, die die wahren Antriebskräfte offenlegen. Wenn es bei den neuen Gesetzen und Regeln um den Verbraucherschutz ginge, warum werden dann so viele Einschränkungen der Wahlfreiheit für uns als Verbraucher in Kraft gesetzt, die weit über das Ziel hinausschiessen? Eine effektive Qualitätskontrolle sorgt doch dafür, dass Qualitätsrichtlinien eingehalten werden? Warum lässt der Zoo Produkte ins Land, die den einfachsten Qualitätsbestimmungen nicht entsprechen? Es müssen doch nicht gleich Nährstoffe, auf die wir Menschen zum Überleben angewiesen sind, auf eine Positivliste gesetzt werden. Mit der Folge, dass alles verboten ist, was nicht auf der Liste steht.Ich finde das eher fragwürdig... viell.gibt es irgendwo objektivere Darstellungen?
So eine Positivliste haben die Regulatoren bei den Arzneimitteln bislang nicht hinbekommen. Und dort wäre es vile dringender. Weil die Anzahl der Todesfälle durch Nahrungsergänzungsmittel im Vergleich zu Arzneimitteln im Verhältnis Null zu 100 000 steht. Wenn wir die Aufzeichnungen der USA heranziehen. In D werden solche Daten leider nicht veröffentlicht oder nicht gesammelt.
Ich könnte Dir jetzt zwei Stellungsnahmen des Bundesinstitut für Risikobewertung zum Lesen geben, zusammen mehrere hundert Seiten, in denen federführend Dr. Rolf Grossklaus - der übrigens die Sitzungen des Codex Alimentarius leitet, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel geht - über die Risiken von Vitaminen referiert. Das BfR hält derart geringe Mengen an Vitaminen in Nahrungsergänzungsmitteln für unschädlich, dass es uns in der EU der Lächerlichkeit preisgibt.
Wenn die zulässigen Höchstmengen für Nahrungsergänzungsmittel auf Basis der deutschen Super-Sicherheits-"Berechnungen" EU-weit Gültigkeit erhalten sollten, dann können wir demnächst unsere Paranüsse und Karotten in der Apotheke abholen.
Das ist ja das Perfide der geplanten Gesetzesänderung: darauf, dass laut EU natürliche Nährstoffe nicht reguliert werden müssen, nimmt der deutsche Alleingang keine Rücksicht.
Ich lege mir jedenfalls ein paar Fläschchen Sonnenscheinvitamin D in den Vorrat, auf dass ich noch ein paar Winter in D wohnen bleiben kann ohne krank zu werden.
Was ich an dieser Regulierungswut nicht verstehe:
kann sein, dass es tatsächlich einige Anbieter gibt, die Produkte anbieten, die nicht gesundheitsförderlich sind. ( Die gibt es bei den Arzneimittelanbeitern zu Hauf ). Da warnen dann hinter den Kulissen die Vertreter der Arzneimittelindustrie die Ministerialbeamten, die für Gesetzestexte zuständig sind, dass es keine Nahrungsergänzungsmittel ohne klinische Tests geben sollte. Meine Vermutung: weil 1) die meisten Nahrungsergänzungsmittelhersteller sich klinische Tests nicht leisten können und 2) die Arzneimittelhersteller durch Zukäufe und eigene Produlte vermutlich eben diese Geschäftsfeld besetzen wollen.
Aus welcher Angst heraus lässt sich der Gesetzgeber zu solchen Änderungen motivieren, die sich erhöhend auf die Krankenkassenbeiträge auswirken werden? Die Bevölkerung könnte sich nicht mehr selbst aus Nahrung und Ergänzung mit den notwendigen Nährstoffen versorgen und wird immer unterversorgter d.h. zeigt mehr Symptome, die wie Krankheiten aussehen.
Hat der Gesetzgeber Angst es könne in Zukunft zu wenig auf dem Markt der Krankheiten zu tun geben? Dass Arbeitsplätze in Krankenhäusern, bei Ärzten und in der pharmazeutischen Industrie verloren gehen? Wir können doch umstellen von Krankheits- auf Gesundheitsmarkt. Dann gibt es neue zusätzliche Arbeitsplätze als Therapeuten und Gesundheitslotsen. Und mehr Wohlfühlen. Das muss doch erstrebenswerter sein als Leid und Schmerzen? Oder sind wir als Menschen so weit pervertiert, dass wir, um die Rendite für Pharmaaktien zweistellig zu halten, Menschen opfern müssen?
vG. H.