Eiseneinnahme bei normalen Eisenwerten wegen Eigenblutspende

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Hallo,
ich hätte eine Frage an die Experten :):

eine Bekannte steht vor einer Operation, für die sie auch eine Eigenblutspende abgeben wird. Die entsprechende Ärztin hat ihr geraten (eher "befohlen"), daß sie vor der Eigenblutspende Eisen einnehmen soll. Floradix sei dafür bestens geeignet. Bei der Eigenblutspende wird angeblich 1/2 l Blut entnommen.
Nun nimmt sie die angegebenen 3x15 ml davon und fühlt sich überhaupt nicht gut damit: ihre Haut brennt und spannt, der Blutdruck macht Kapriolen, sie ist total unruhig, die Mundscheimhaut brennt.

Vor Beginn der Einnahme waren ihre Eisenwerte normal. Ich habe sie allerdings nicht gesehen.

Hat jemand eine Ahnung ob dieses Hautbrennen evtl. mit erhöhtem Eisen zusammenhängt oder eher mit dem Floradix?

Grüsse,
Uta
 
tipp doch mal - überdosierung eisen symptome - bei google ein. oder eisenspeicherkrankheit.
 
Danke für den Tipp, vetula.

Wir haben nachgelesen:
Überdosierung und Vergiftung (Eisen)

Als Nebenwirkung einer erhöhten Eisenaufnahme kann sich der Stuhl dunkel färben, was medizinisch aber keine Bedeutung besitzt. Eine Überdosierung tritt selten auf, da zu viel Eisen bei gesunden Personen einfach ausgeschieden wird.

Durch die versehentliche Einnahme größerer Mengen an eisenhaltigen Arzneimitteln oder Eisenpräparaten kann es zu einer akuten Eisenvergiftung kommen. Diese ist insbesondere für Kinder lebensbedrohlich. Die Symptome einer akuten Eisenvergiftung treten etwa 30 bis 120 Minuten nach der Einnahme auf und bestehen in heftigem Erbrechen, starken Magenschmerzen und Durchfall. Durch die hohen Flüssigkeitsverluste kann eine Schocksituation eintreten, die zum Tod führen kann.

Wenn sich die Betroffenen von den ersten Symptomen erholt haben, kann es etwa einen Tag später zu einem starken Blutdruckabfall, zu Krämpfen und zu einer schweren Leberentzündung kommen.

Besteht der Verdacht auf eine akute Eisenvergiftung, sollte der Rettungsdienst informiert werden.

Im Rahmen einer Eisenspeicherkrankheit, wie zum Beispiel der erblichen Hämochromatose wird ständig ungewöhnlich viel Eisen aus der Nahrung aufgenommen, was ebenfalls zu einer Eisenüberdosierung führt. Der Gesamteisengehalt von Betroffenen erhöht sich dabei auf bis zu 80 Gramm.
...
In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Die genannten Beschwerden sind in der Regel nicht schwerwiegend, aber trotzdem häufig ein Grund für einen Abbruch der Therapie. Daher sollte sich jeder, der bei der Einnahme von Eisen unter Nebenwirkungen leidet, von einem Arzt oder einem Apotheker beraten lassen, damit ein möglichst verträgliches Arzneimittel ausgewählt werden kann. So gibt es beispielsweise Brausetabletten, die den Magen weniger belasten, oder auch Kapseln, die sich erst im Darm auflösen. Zur Vorbeugung einer Verstopfung hilft oft schon eine erhöhte Trinkmenge, wobei hier in erster Linie Wasser zu empfehlen ist.

Wechselwirkungen
Bei der Einnahme von Eisenpräparaten sollten auch mögliche Wechselwirkungen beachtet werden. So können die Präparate dazu führen, dass andere Arzneimittel schlechter aufgenommen werden und dadurch vermindert wirken. Bei den Arzneimitteln, die durch eine gleichzeitige Einnahme von Eisen in ihrer Wirksamkeit vermindert wirken können, handelt es sich zum Beispiel um das Antirheumatikum Penicillamin oder die Antibiotika Ciprofloxacin sowie Tetrazykline. Andererseits können aber auch Arzneimittel oder Lebensmittel zu einer verminderten Aufnahme des Eisens führen. Zu diesen gehören säurebindende Mittel (Antazida), die Aluminium, Magnesium oder Kalzium enthalten, und bei den Lebensmitteln Tee, Kaffee und Milch.
Eisen Überdosierung und Vergiftung - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Von diesen Symptomen merkt sie nichts. Es juckt sie nur, und der Blutdruck geht nach oben. Ich nehme an, sie reagiert allergisch oder so ähnlich.

Grüsse,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uta,:)

Floridix enthält als Hauptbestandteil zweiwertiges Eisen. Diese ist eine starke Oxidans und kann zu Unverträglichkeiten führen.

Eine überzogene Tablette (Dragee) enthält:
Arzneilich wirksame Bestandteile:
Eisen(II)-D-gluconat (Ph. Eur.) 40,0 mg
Nicotinamid 10,0 mg
Riboflavin 1,5 mg
Thiaminchloridhydrochlorid 0,5 mg
Folsäure 0,4 mg

Sonstige Bestandteile:
Trockenextrakt (5–7:1) aus einer Mischung von Brennnesselkraut, Queckenwurzelstock, Weißdornblätter mit Blüten, Tausendgüldenkraut, Rotalgenthallus, Spinatblätter (3:2:2:1:4:8), Auszugsmittel: Ethanol 30 % (V/V); Ascorbinsäure; Trockenextrakt aus Hagebutten (1,5–1,9: 1), Auszugsmittel: Wasser; Lactose-Monohydrat; Maltodextrin; gefälltes Siliciumdioxid; Schellack; Croscarmellose-Natrium; Calciumstearat; Sucrose (Saccharose); Talkum; Calciumcarbonat; weißer Ton; Macrogol 6000; Titandioxid E 171; Eisenoxid E 172.

www.naturundtherapie.at/index.php?option=com_content&view=article&id=177:was-tun-bei-eisenmangel-die-funktion-von-eisen-im-koerper-und-der-sichere-ausgleich-von-eisenmangel-durch-eisen-chelat&catid=1:artikel&Itemid=73

Herkömmliche Eisenpräparate wirken häufig nicht, weil sie von der Darmwand oft nicht aufgenommen werden können oder aufgrund der Nebenwirkungen (Übelkeit, Verstopfung) nicht eingenommen werden. Insbesondere bei Männern liegt das noch größere Risiko bei den Nebenwirkungen dieser Eisenpräparate. Eisensulfat, Eisenchlorid und andere gebräuchliche Eisenformen – auch wenn etwa nur Multivitaminpräparaten beigefügt – gelten als Mitverursacher von Arteriosklerose. Hauptgrund: sie erzeugen Freie Radikale, gefährden als „Oxidans“ die Gefäße.

Grüsse von Juliette
 
Danke, Juliette. Das sind ja unerfreuliche Informationen.
Sie hat jetzt aufgehört, das Floridix zu nehmen, und es juckt sie nicht mehr ...

Gruss,
Uta
 
Hallo,
ich kann dir von eigenen Erfahrungen berichten, ich habe mich mit einen sehr erfahrenen Heilpraktiker unterhalten, der sagt, das zusätzliche Eisenpräparate völlig unnötig sind, da in der normalen Nahrung (z.B.Brot) genügend Eisen vorhanden ist. Das Problem aber ist, dieses Eisen im Körper verfügbar zu machen und genau hier liegt bei den meisten Leuten das Problem. Dazu braucht man eigentlich nur die tägliche Vitamin C Menge erhöhen, dann müßten sich nach einiger Zeit die Werte verbessern. Diese Pharma-Präparate führen nach kurzer Zeit zu ganz schlechten Leberwerten. Und wenn man Eisenpräparate nimmt, dann auf keinen Fall solche wie hier angegeben, alleine schon das Talkum ist als Krebsauslöser bekannt. Ich kenne z.B. ein Eisenfumarat (organische Verbindung) das wird bestens vertragen, dann sollte noch andere Bestandteile eingenommen werden um eine Synergiewirkung zu erreichen. Dazu gehört das Spurenelement Kupfer in verwertbarer Form, dann die Aminosäuren Glycin und Globin und erst daraus wird genügend Hämoglobin auf natürliche Art und Weise erzeugt. Dann noch ein Tipp: Im Buch Jeder kann gesund sein von Adelle Davis steht, daß ein angeblicher Eisenmangel identische Symptome wie ein Kalium-Mangel auftritt, so das es für den Mediziner oder Heilpraktiker recht schwierig ist, ohne gute Analyse hier die richtigen Aussagen zu machen.
Viele Grüße Arni
 
Herzlichen Dank für diese Infos, Arni.
Die Bekannte hat ja aufgehört, diesen Saft zu nehmen, und seitdem juckt auch nichts mehr. Sie läßt es jetzt darauf ankommen: wird ihr Blut akzeptiert zur Eigenblutspende: ok. Wenn nicht: auch ok. Sie hofft jetzt einfach mal, daß sie sowieso keine Spende braucht.
Wie siehst Du das: sollte sie - falls die Eigenblutspende genommen wird - evtl. danach Eisenfumarat + Vit.C +++ nehmen? Was genau würdest Du da empfehlen?

Vielen Dank auch für den Buchtipp!

Gruss,
Uta
 
Herzlichen Dank für diese Infos, Arni.
Die Bekannte hat ja aufgehört, diesen Saft zu nehmen, und seitdem juckt auch nichts mehr. Sie läßt es jetzt darauf ankommen: wird ihr Blut akzeptiert zur Eigenblutspende: ok. Wenn nicht: auch ok. Sie hofft jetzt einfach mal, daß sie sowieso keine Spende braucht.
Wie siehst Du das: sollte sie - falls die Eigenblutspende genommen wird - evtl. danach Eisenfumarat + Vit.C +++ nehmen? Was genau würdest Du da empfehlen?

Vielen Dank auch für den Buchtipp!

Gruss,
Uta

Ich würde das in jeden Fall empfehlen und dazu ein hochwertiges Multivitamin. In den USA wird zu jeder Operation vorher eine Multivitamin-Einnahme empfohlen, damit eventuelle Risiken sehr klein gehalten werden. In Deutschland wird ihnen das unter Umständen ausgeredet. Aber noch ein Problem steht an, welches ist das richtige Multivitamin. Mein Heilpraktiker sagt dazu immer: In Deutschland kann man bei 10000 Firmen Vitamine kaufen und nur etwa sechs Firmen bieten die Qualität an, daß auch eine hohe Verwertbarkeit der Substanzen gewährleistet. Und hier passen die meisten Leute, weil ihnen die Zusammenhänge nicht bewußt sind. Mit anderen Worten, sie schmeißen das Geld zum Fenster hinaus.
Viele Grüße Arni
 
Kennst Du denn diese 6 Firmen? :idee:

Grüsse,
Uta

Hallo Uta

na klar kenne ich 3 bis 4 Firmen, aber man soll ja hier keine Reklame machen! Den Ärzten den ich die Verpackungen mit den Inhaltsangaben unter die Nase gehalten haben waren so gut wie sprachlos, denn so was haben die ihr Lebtag noch nicht gesehen und das ist kein Witz, was ich hier schreibe. Genau so, wenn später ihre Diagnosen kamen, waren die immer sprachlos über die wundersamen Wirkungen und ich hab mir im Stillen eins gelacht. Das brachte mir immer die Bestätigung, daß die Herrschaften in "Weiss" solche Anwendungen leider nicht kennen und auch ihre Ausbildung damit nicht konfrontiert wird. Auch haben mir das Doktoren unter 4 Augen bestätigt.
Gruß Arni
 
Hallo,
oh je.
Zuersteinmal ist doch eine Eigenblutspende für eine Op etwas sehr gutes. Die Abnahme von 0,5 l Blut ist normal. Da muß man sich auch Gedanken über den Hb-Abfall machen.
Es ist also nötig Hb, Ferritin und Transferrinsättigung zu bestimmen. Bei niedrigen Werte ist eine Eisensubstitution nötig. Warum? Eisen ist für den Transport und die Speicherung von Sauerstoff, den Elektonentransport und den enzymischen Reaktionen zur Subtsratoxidation bzw -reduktion nötig. Gerade vor einer Op mit dem sehr erhöhten oxi-Stress ist ein eine ausreichende Eisenversorgung wichtig.

Dazu der Meister:
Kuklinski führt einen großen Teil der
Auswirkungen des nitrosativen Stresses darauf zurück, dass NO sich an die Eisen (Fe)- und
Eisensulfit (FeS)-haltigen Enzyme des Körpers bindet und diese hemmt. Neben den unten
aufgeführten sind dies u.a. die Cytochrom-P450-Enzyme, die Schilddrüsenperoxidase, Hämo- und
Myoglobin und die Häm-Synthase.
Als direkte Auswirkung der Bindung an Eisen kann es auch zu Eisenmangel-Symptomen kommen
Nachweis:www.peter-weck.de/Therapiekonzept_bei_nitrosativem_Stress.pdf
Niedrige Eisenspiegel schwächen die Immunabwehr und die ist gerade zur Op wichtig.

vG peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!
Ich weiß nicht, ob bei den Blutuntersuchungen für die Op auch diese Werte gemacht worden sind, und ich weiß auch nicht, ob sie beim Anaestesie-Gespräch wegen der Eigenblutspende darauf hingewiesen worden ist.

Gruss,
Uta
 
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