Isolierte Vitamine - Segen oder gefährlich?

whateverhappens

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Ich bin neulich auf Organic Alpha gestoßen und auch wenn die Seite nicht gerade vor Informationen überquillt hatte sie unter "Wussten Sie das?" doch einige Punkte genannt die mich nachdenklich gestimmt haben. Ich muss dazu sagen dass ich jemand bin die wirklich viel mit Supplements spielt und auch viel einnimmt.

Besonders eben jener Punkt, dass Vitamine heutzutage in vielen Produkten synthetisch hergestellt werden (v.a. als Lebensmittelzusatz) und in jedem Fall isoliert verabreicht werden, also aus ihrem natürlichen Zusammenhang gerissen werden - und das auch noch in abnormal hohen Dosen. Kann sowas gesund sein?

Ich habe dann angefangen zu googlen und bin auf Links wie diese hier gestoßen:
Große Studien haben gezeigt, dass einige Vitamine und Spurenelemente in isolierter Form das Krebsrisiko sogar noch steigern könnten.
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/vitamine-und-spurenelemente.php


Die Liste könnte ich ewig fortsetzen in allen möglichen Sprachen.

Mich würde mal interessieren:
  1. Was ist Eure Meinung zu Produkten wie Organic Alpha - also Pulver die letztlich rein pulverisierte Kräuter, Algen, etc sind?
  2. Welche isolierten künstlichen Vitamine etc wirklich meiden sollte?

Bin gespannt :)

Einen schönen Abend Euch allen,
S:hexe:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ist Eure Meinung zu Produkten wie Organic Alpha - also Pulver die letztlich rein pulverisierte Kräuter, Algen, etc sind?
Na ja, das ist vielleicht nicht so ganz richtig, denn unter "Zutaten/Inhaltsstoffe" findet man auch eine ganze Menge Extrakte, isolierte Enzyme und getrocknete, pulverisierte Pflanzensäfte, z.B. ...
Mariendistel-Extrakt, Artischocken-Extrakt, Reishi Pilz Dual-Extrakt, Resveratrol-Extrakt aus roten Trauben, Braunalgen-Extrakt 10:1, Citrus Bioflavonoide, Bromelain, Papain, Bio-Weizengrassaft-Pulver, Gerstengrassaft-Pulver, Alfalfagrassaft-Pulver
Diese Extrakte sind doch in gewisser Weise auch isolierte Stoffe, oder? Die Enzyme auf jeden Fall. Nur keine Vitamine. Denke ich.

Gruß - Gerd
 
Welche isolierten künstlichen Vitamine etc wirklich meiden sollte?

Verbindungen mit Carbonat, weil dieses den ph-Wert im Magen und Darm verändert. Also sollte man kein Magnesiumcarbonat nehmen.

Trotzdem ist die Frage falsch gestellt. Welche Mikronährstoffe muss man kombiniert einnehmen? Z.B. Vitamin D mit Magnesium und Vitamin K2. Die B-Vitamine immer im Komplex.

Die richtige Frage wäre. Ich habe einen Vitamin B12 Mangel. Kann ich das isoliert nehmen oder muss ich das kombinieren. Mann sollte mindestens Folsäure dazu nehmen und am besten alle B-Vitamine.

Die zweite Frage ist, in welcher Dosis, ohne Gefahr der Überdosierung. bzw. bis zu welcher Dosierung kann ich es auf Verdacht nehmen und ab welcher Dosis muss es durch Labortests kontrolliert werden.

Dann ist noch wichtig, welche Form man nimmt, Selenmethionin sollte man nicht mehr als 100 mcg nehmen, wenn man es nicht regelmässig kontrollieren lässt. Natriumselenit kann 200 mcg und mehr man mehr nehmen, ohne Risiko der Überdosierung.

Grundsätzlich sollte man Mikronährstoffe eher nicht isoliert nehmen, sonder richtig aufeinander abgestimmt. Jeweils die sichere Höchstdosis beachten, die von der Form abhängig ist.

Aufpassen muss man Mikronährstoffen, die selbst eine oxidative Wirkung haben wie Eisen und Kupfer. Diese beiden Spurenelemente sollte man nur gezielt einsetzen, wenn ein Mangel nachgewiesen ist. Alles andere kann man auch auf Verdacht nehmen, wenn man die sichere Höchstdosis beachtet. (laut Dr. Mutter)

https://www.labor-muenchenland.de/uploads/421333280055.pdf

Bei dem von dir genannten Produkt fehlt mir eine Inhaltsangabe (zumindest eine grobe) über die enthaltenden Mikronährstoffe. Dann der Vergleich mit den "industriellen Produkten", wo sie einfach Qualitativ stark unterschiedliche Produkte in einen Topf werfen. Mein erster Eindruck ist, die Hersteller (zumindest die Werbeabteilung), hat keine Ahnung.

Ich glaube dieses Pulver kann nicht eine gut zusammengestellte Mikronährstofftherapie ersetzen. Trotzdem halte ich das für ein ganz gutes Produkt, was man zusätzlich nehmen kann.

Den Angriff auf die "syntetischen Vitamine" halte ich für kontraproduktiv.

"Synthetisch hergestellt" halte ich auch für eine irreführende Beschreibung. Vitamin C ist Vitamin C ist Vitamin C, egal wie hergestellt, es ist immer dieselbe chemische Formel. Wenn man schon das Synthetische kritisieren möchte, sollte man tiefer ins Detail gehen. Bei Jod z.B. soll es zutreffen, dass das Jod im jodierten Salz nicht identisch ist mit Jod aus natürlichen Quellen wie Algen. Wenn dem so ist, kann man wirklich sagen, dass künstlich hergestellte entspricht nicht dem natürlichen.

Entscheidender ist die Form bei einigen Mikronährstoffen: Magnesiumcitrat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumoxid, Magnesiumorotat, Magnesiumglycinat, Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfat, Magnesiummalat, Magnesiumaspartat. Die verschiedenen Formen werden unterschiedlich gut vom Körper aufgenommen und können abweichende Nebenwirkungen haben. So Magnesiumcitrat ein Histaminliberator und wird nicht von jedem vertragen. Carbonate beeinflussen den ph-Wert in Magen und Darm.

Wie ist seine Bioverfügbarkeit?
Welche ist die richtige Dosierung?
Muss ich es mit anderen Mikronährstoffen kombinieren?

Akademie für Mikronährstoffmedizin
Doz. Dr. sc. med. Bodo Kuklinski
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Grüsse
derstreeck
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Informationen, derstreeck! Vielen Dank.

Mein Kommentar hier, weil ich den weiteren Verlauf verfolgen möchte.

VG
Destination
 
Hallo whateverhappens,

Hier habe ich einen Bericht zu Vitamin E gefunden.
Natürliches Vitamin E – nicht unbedingt besser!

Vitamin E gehört zu den wenigen Beispielen, bei denen die Diskussion synthetisch vs. natürlich gerechtfertigt ist. Früher verwendete man fast ausschließlich die „synthetische“, heute bevorzugt man die „natürliche“ Form.

Vitamin E ist genau genommen der Familienname von acht ähnlichen fettlöslichen Substanzen. Die vier Tocopherole und vier Tocotrienole warten mit jeweils einem alpha-, beta-, gamma- und delta-Mitglied auf. Die biologische Aktivität wird mittels eines standardisierten Verfahrens gemessen, wobei das alpha-Tocopherol als stärkste Substanz definiert wurde.

Alle anderen Familienmitglieder müssen sich sozusagen daran messen. Damit man die
unterschiedlichen Aktivitäten miteinander vergleichen kann, wurde die Internationale Einheit eingeführt, die sich auf 1 mg alpha-Tokopherol (1 IE) bezieht.
Wenn Sie als Kunde demnach 200 IE auf der Verpackung lesen, dann ist es gleichgültig, welches Familienmitglied gerade verwendet wurde:
Die Angabe bezieht sich auf die alpha-Tocopherol-Aktivität.
Aber …
Inzwischen entdeckte man unterschiedliche Qualitäten bei den diversen Familienmitgliedern der Vitamin-E-Gruppe und es mehren sich Zweifel, ob es noch länger Sinn macht die „Stärke“ über alpha-Tokopherol zu definieren und damit letztlich alles über einen Kamm zu scheren.
So schreibt man den „schwächeren“ Tokotrienolen inzwischen bessere Wirkung gegen Arteriosklerose zu als den „starken“ alpha-Tokopherolen. Immer häufiger trifft man bei Mischungen der einzelnen Familienmitglieder daher auf Milligramm-Angaben.

Vitamin E wird normalerweise als Acetat oder Succinat angeboten, denn diese kleine chemische Veränderung sorgt für ein stabiles Molekül. Es oxidiert dann nicht von allein, ist temperaturstabiler und kann somit länger gelagert werden.
Während das alpha-Tocopheryl-Acetat schnell ins Blut übergeht, erreicht das Succinat andere Gewebekompartimente und soll in der Krebstherapie überlegen sein.

Vor allem Bioläden bieten „natürliches“ Vitamin E in Öl an. Diese Vitamin-E-Variante neigt jedoch zur sogenannten Autooxidation, d.h., es oxidiert bereits in der Flasche und ist dann unwirksam. In diesem Fall ist demnach die biologische Verpackung allzu leicht verderblich. Dieser chemischen Reaktion kann man mittels Softgels etwas entgegenwirken. Insider ziehen jedoch die kaltwasserlöslichen Vitamin-E-Formen vor, auch weil man diese ohne zusätzliches Öl zu sich nehmen kann.

Es mag manchen Biofan wundern, dass die kaltwasserlöslichcn und industriell hergestellten Vitamin-E-Formen besser vom Organismus aufgenommen werden und wegen ihrer Stabilität sicherer sind als beispielsweise Vitamin E aus Sojaöl. Leider ist es auch doppelt so teuer wie Vitamin E aus Soja.

Äußerlich kann man den Unterschied daran erkennen, dass die kaltwasserlöslichen Vitamin-E-Varianten (egal ob Succinat oder Acetat) ein weißes Pulver sind, während Vitamin-E-Formen, die sich nicht in kaltem Wasser lösen, ein zähes braunes Öl sind.

Eine qualitativ gute Vitamin-E-Form ist z.B das natürliche D-alpha-Tocopheryl-Succinat. Die US National Academy of Sciences wies bereits 1997 darauf hin, dass sehr hohe dauerhafte Dosierungen nur mit alpha-Tocopherol das gamma-Tokopherol verdrängen können. Man rät daher Personen, die ständig sehr viel Vitamin E zu sich nehmen, die gamma-Tocopherole ebenfalls zu supplementieren.
Leider bieten nur wenige Hersteller echte Vitamin-E-Mischungen an. Man erkennt dies an den auf dem Etikett erwähnten Vitamin-E-Varianten: gamma-, delta-, alpha-, beta-Tokopherol. Manche Verbraucher mischen aus Kostengründen das preiswertere alpha-Tocopherolsuccinat oder -acetat mit einem gamma-Tocopherol-Produkt.
Vitamin E in ‚Trienolen‘ u.U. überlegen

Aus einigen Studien geht hervor, dass Tocotrienol-Mischungen, wie sie z.B. in Palmöl angetroffen werden, pro Milligramm bis zu 40-mal besser wirken als Standard-alpha-Tocopherol, wenn es um die Senkung des Cholesterins geht, den Schutz vor LDL-Oxidation und damit die arteriosklerotische Plaquebildung.

Bei den Dosierungsempfchlungen unterscheidet man derzeit (noch?) nicht nach den einzelnen Familienmitgliedern. Wie bereits erwähnt empfiehlt die DGE um die 15 IE. Das Berkley Institut rät zu Dosierungen zwischen 400 und 800 IE. Bei gesunden Personen sollen Dosierungen ab 100 IE das Infarktrisiko reduzieren. Personen mit bereits vorhandenen Gefäßschäden nehmen oft zwischen 800 und 1.600 IE – sie berufen sich dabei auf eine der ersten Untersuchungen (1940) der Shute-Brüder.
aus: Vitamin E - Tocopherole

Zu deiner Ausgangsfragen "Segen oder gefährlich?". Ich kann mich aufgrund von Dramproblemen und Lebensmittelintoleranzen (Fruktose) nicht optimal ernähren. Für mich ist es ein Segen, dass es Vitaminpräparate gibt. Allerdings musste ich auch feststellen, dass man sich wirklich umfassend selbst informieren muss, um sich sein Program richtig zusammenzustellen. Bzw. muss man sich einen guten Heilpraktiker oder Arzt suchen, der wirklich Ahnung davon hat und das sind nicht allzu viele.

Dann musste ich mit Erschrecken feststellen, dass gerade Präparate die in der Aapotheke erhältlich sind besonders ungeeigne sind. Zu niedrig dosiert, falsch aufeinander abgestimme Vitamine, zu viele Zusatzstoffe.

Hier noch ein Artikel dazu: Künstliche Vitamine

Grüsse
derstreeck
 
In Sachen isolierte Vitamine finde ich immer mehr, hier zB über Vitamin D:

Eine wichtige Funktion von Vitamin D ist die Steuerung der Calciumaufnahme und der Synthese einiger wichtiger Proteine. Sowohl zur Verwertung des Calciums als auch zur Aktivierung der gebildeten Proteine jedoch ist Vitamin D auf einen wichtigen Partner angewiesen: das Vitamin K2.

Dieses noch relativ unbekannte Vitamin sorgt dafür, dass das aufgenommene Calcium korrekt abtransportiert und verwertet wird und aktiviert zudem wichtige Proteine wie das Matrix-GLA-Protein (MGP) und das Hormon Osteokalzin. (1-3)

Ohne Vitamin K2 bleiben diese Proteine inaktiv und das Calcium lagert sich als nutzlose und schädliche Schlacke im Körper ab: Verkalkungen bilden sich und schädigen Gefäße, Organe und Gewebe. Die Folge sind Nierensteine, Arteriosklerose und zahlreiche schwerwiegende Krankheiten bis hin zum Herzinfarkt.

EDIT: wurde gebeten die Quelle anzugeben:
Vitamin D und Vitamin K | Dr. Schweikart

:)
 
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