Phenylalanin - Schaden ?

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Hallo,
meine Schwester (58) hat Ende 2011 ein paarmal Immun Boost Granulat genommen zur Abwehrsteigerung. Im Dezember waren ihre Blutwerte ok.

Im Januar waren die Leberwerte über 1000 und sie musste dringend ins Krankenhaus. Die Leber wurde 3 x punktiert undes bestand der Verdacht auf eine Autoimmunhepatitis. Als sie nach einer Woche wieder zu Hause war, lebte sie gesund und die Werte sanken um die hälfte. Immer noch viel zu hoch, danach sanken sie nochmal um die Hälfte (ca. 250). Sie sollte Cortison nehmen sowie Tabletten, die das Immunsystem runterfahren. Die hat sie 2 Tage genommen und nicht gut vertragen. Es wurde wieder viel Blut abgenommen und die Auswertung steht noch aus.

In dem Medikament Immun Boost Granulat ist der Stoff Phenylalanin enthalten. Soweit ich gegoogelt habe, ist der Stoff in Aspartam enthalten und somit ein künstlicher Süßstoff.
Kann es sein, dass die Leberschädigung dadurch ausgelöst wurde ? Der Urin war auch wochenlang dunkel. Sie hat außerdem Augenschmerzen, Kopfschmerzen und eine einseitige Pupillenstarre.

Hat jemand vielleicht eine Idee, ob es mit dem Phentylanalanin zusammenhängen kann ? Leider hat sie oft und besonders Anfang des Jahres im Urlaub jeden Tag einige Flaschen Bier getrunken. Nach dem Schock trinkt sie überhaupt kein Bier mehr.


L.G. Susewind
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Suse,

Phenylalanin ist eine essentielle Aminosäure - d.h. der Körper braucht sie und kann sie nicht selbst aus anderen Stoffen herstellen.
Mit Aspartam hat das rein gar nix zu tun und dass von einer maßvollen Supplentierung die Leber geschädigt wird, halte ich für ausgeschlossen.

Gruss
Karl
 
halte ich für ausgeschlossen

Ich auch.

Eine Ausnahme gibt es: Für Leute mit Phenylketonurie (PKU) ist Phenylalanin schädlich, es kann nicht um- und eingebaut werden, sammelt sich an und kann so Schäden verursachen.

Bei Neugeborenen wird schon seit 50 Jahren ein Screening gemacht, um die PKU zu erkennen. Diese Babies müssen Phenylalaninfrei essen, also eine strenge Diät halten, eiweisarm essen und als Eiweiß ein phenylalaninfreies Hydrolysat nehmen.

Ob im Falle Deiner Schwester sowas vorliegt , kann ich nicht beurteilen, wahrscheinlich nicht, eigentlich wird eine PKU im frühen Kindesalter entdeckt, auch ohne Screening, denn die Gehirnentwicklung leidet darunter. Es ist eine genetische Stoffwechselstörung.

Ob es im Erwachsenenalter eine milde Form gibt, kann ich nicht beurteilen. Ansprechpartner wäre ein genetisches Institut einer Uni.

Mit Aspartam hat das wenig zu tun.

Grüße von Datura
 
Hallo Susewind,

L-Phenylalanin wird in der Orthomolekularen Medizin u.a. verwendet als Mittel gegen Schwindel und zwar bis zu 100mg/kg KG/Tag - eine erstaunliche Menge. Außerdem ist es erforderlich zur Synthese der Schilddrüsenhormone, von Melanin, einigen Neurotransmittern sowie der Aminosäure L-Tyrosin.

Bei schweren Lebererkrankungen ist Vorsicht geboten - vermutlich da die Umwandlung in Tyrosin in der Leber erfolgt. Außer Phenylketonurie gibt es keine Kontraindikationen für Phenylalanin. Daß Deine Schwester an PKU erkrankt ist, dürfte ausgeschlossen sein - mit 58 müßte sie dann seelisch extrem auffällig sein. - Interaktionen sind beschrieben mit MAO-Hemmern.

Phenylalanin wird nicht zu Aspartam umgebaut; vielmehr wirkt ein bestimmter Phenylalanin-Ester als Katalysator bei der Synthese von Aspartam. Letzteres sollte - entgegen der offiziellen Zulassung - tatsächlich konsequent gemieden werden; es gilt einigen Experten als der giftigste aller für Lebensmittel zugelassenen Stoffe (s. Joachim Mutter, "Gesund statt chronisch krank", 90ff; dort auch eine lange Liste von durch A. verursachten Beschwerden - typische Leberbeschwerden sind allerdings nicht dabei).

So muß die Ursache für die extremen Leberwerte Deiner Schwester wohl anderswo gesucht werden. Es gibt viele mögliche Ursachen; es sollte sich ein Gastroenterolog darum kümmern.

Ein fast skurriler Einzelfall: Eine Patientin mit mittelschwerer Amalgambelastung bekam zum ersten Mal in ihrem Leben zwei Amp. DMPS infundiert - kunstgerecht zusammen mit Thamm-Köhler, Glutathion und Selenase. Gleichzeitig wurden Transaminasen durchschnittlich in Höhe des Dreifachen der Obergrenzen der Referenzbereiche gemessen. Zehn Tage später mußte die Pat. zu einer internistischen Untersuchung in einer anderen Stadt; hier waren GOT und GPT normal, gGT marginal erhöht. Das gebe es nicht, sagten die Weißkittel, das müsse ein Laborfehler sein (natürlich des anderen Labors). Nun waren es zwei relativ berühmte Unikliniken, die auf ihren guten Ruf hielten. Der Arzt, der ihr DMPS infundiert hatte, lächelte später: tja, Unithiol (DMPS) sei in Rußland eben auch für Hepatitis zugelassen. Nur wisse das hierzulande niemand. - Auch klinisch eine dramatische Besserung: innerhalb von drei Tagen hatte sie ihre Wohnung penibel aufgeräumt; vorher war da ein kaum beschreibbares Messy-Syndrom zu besichtigen.

Also, falls Deine Schwester experimentierfreudig ist ...

Alles Liebe für Euch beide
Windpferd
 
Hallo, Aspartam enthält Phenylalanin:idee: ?! "Aspartame does contain the amino acid phenylalanine, and, therefore, should not be consumed by people with phenylketonuria..."
eine andere Quelle
Aspartam
 
Hallo Desperado,

Du hast recht: beim Abbau von Aspartam wird das darin enthaltene Phenylalanin frei. Deswegen ist Aspartam bei Phenylketonurie schädlich. Ansonsten durfte vor allem das gleichfalls entstehende Methanol toxisch wirken.

Liene Grüße
Windpferd
 
...aber darum gings doch gar nicht:
In dem Medikament Immun Boost Granulat ist der Stoff Phenylalanin enthalten. Soweit ich gegoogelt habe, ist der Stoff in Aspartam enthalten und somit ein künstlicher Süßstoff.

Es ging um "Immun Boost Granulat", was Phenylalanin enthält - der folgende Schluss, dass Aspartam auch Phenylalanin enthält und deshalb das Phenylalanin evtl. "schädlich" wäre, ist komplett konstruiert. Und falsch!
 
Danke für Eure Antworten :) Bei Wikipeda hatte ich das auch gelesen mit dem Aspartam (Link von Desperado). Deshalb kam ich darauf. Aber ich kenne mich ansonsten wenig damit auch, meine Schwester leider noch weniger. Mal sehn was das Ergebnis der letzten Blutuntersuchung ergibt. Zuerst wurde auf Hepatitis A B und C untersucht, dann kamen sie auf Autoimmunhepatitis. Vielleicht hat sie auf das Immun Boost Granulat so reagiert, weil ihre Leber schon vorgeschädigt war. Denn nach der Einnahme fiel ihr auf, dass der Urin dunkel wurde. Es kann ja sein, dass ihre Leber vom jahrelangen Bierkonsum geschädigt ist. Die Leber sol sich ja auch von selbst regenerieren können, wenn es noch nicht zu spät ist.
Ich hoffe dass in ihrer Stadt ein Arzt dabei ist, der das rausfindet. Bis jetzt sah es nicht so aus.
L.G. Susewind
 
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