Ein - lassen und Los - lassen

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Kassandra

Selbst- und Spiegelgespräch

Hallo, wie soll ich dich ansprechen, vielleicht mit “Himmlische Heerscharen”, wer auch immer Du bist,

es tut mir leid, wenn ich die Erwartungen, die Du vielleicht in mich gesetzt hast und die Wünsche, die ich vielleicht unbewusst in Dir geweckt habe, nicht erfüllt habe. Ich kann sie nicht erfüllen. Ich kann niemanden trösten, nicht Anteil nehmen und nicht die “neue” Welt von anderen betreten. Ich kann auch keine wie auch immer gearteten Verbindungen, Freundschaften oder Partnerschaften eingehen.

Ich habe den Boden unter den Füßen verloren. Deshalb habe ich mich an jemanden gewandt, damit ich verstehe, was mir den Boden unter den Füßen wegzieht, wahrscheinlich bin ich es ja selber. Ich wollte verstehen und lernen.

Dieser Jemand hat mir seine Hand gereicht und mich um mein Vertrauen gebeten. Seitdem ringen zwei Anteile in mir, die miteinander erbittert kämpften. Der eine Teil will vertrauen (was ja bei jeder Art von Chirurgie durchaus ein Vorteil ist), vielleicht das sogenannte innere Kind, vielleicht das Selbst, keine Ahnung, wie ich es nennen soll, der andere schützt auf Teufel komm raus. Dieser andere, ich nenn ihn mal den Wächter ist stark, flexibel und ungeheuer gewitzt. Kaum hielt ich also diese Hand, spürte er sofort Gefahr und rief eine Verbündetet dazu, eine ganz und gar rosarote mit ebenso rosaroter Brille. Jetzt hatte ich es mit zwei Drachen zu tun: dem Wächter und dem Rosarot. Vereint waren sie noch stärker.

Gerade hatte ich den Eindruck, Rosarot erfolgreich in die Flucht geschlagen zu haben, da taucht hier Rosarots Spiegel auf und lockt mich auf eine Fährte, die mein anderer Teil (Inneres Kind, Selbst?) erkannt hat, sich aber nicht wirklich durchsetzten konnte. Rosarot ist eine Lügnerin und Schauspielerin, eine Verführerin und Blenderin. Ich bin mal wieder auf sie reingefallen. Vereint mit dem Wächter hätten sie, “Rosarot” und diese freundlichen spiegelnden “himmlischen Wesen” es fast geschafft, das zarte Pflänzchen Vertrauen zu zertreten.

Aber es ist entschlossener und stärker, als alle zusammen dachten. Es steht noch und ist fest entschlossen, zu wachsen, zu gedeihen und auch zu blühen. Was daraus wird weiß ich nicht. Aber ich halte fest an dieser Hand, die mir gereicht wurde, um mir zu helfen, dieses Pflänzchen zu säen, zu pflegen und wachsen zu lassen. Ich wurde nicht im Stich gelassen. Ich wurde nicht fallengelassen. Rosarot ist über alle Berge und soll bleiben, wo der Pfeffer wächst. Der Wächter schmollt in seiner Ecke, ich stehe immer noch da mit dem Schwert in der Hand. Ich kämpfe weiter um mich, weil ich es mir wert bin.

Ich lasse mich ein.

Ich lasse diesen Halt erst los zur rechten Zeit und dann will ich ihn auch loszulassen, weil ich eigentlich viel zu neugierig auf das Leben bin.

Ich bin mir gewiss.

Ich wünsche auch Dir einen solchen besonderen Menschen, der Dir die Hand reicht - und, dass Du sie annehmen kannst.
 
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Rund ums "Trauen"

Ein paar "krause" Gedanken über Trauen, Ver-trauen und Zu-trauen.

Unter Synonyme fand ich u.a. folgende Bedeutungen für

"trauen": für wahr halten, setzten auf, riskieren, wagen

Für "Vertrauen" fand sich u.a.:

bauen auf, glauben an, hoffen auf, rechnen auf, rechnen mit, sich anvertrauen, stützen auf, zählen auf, glauben, hoffen, trauen, voraussetzen, sich verlassen auf, Vertrauen entgegenbringen

zur Vorsilbe "ver" :

auseinanderjagen, sich ausbreiten, sich verteilen, auseinandertreiben, sich vereinzeln, verjagen, auseinanderlaufen, sich separieren, ausschwärmen, auseinander streuen, sich auflösen, sich verlaufen, auseinanderstieben, sich trennen, sich zerstreuen

"Zutrauen":

Bedeutung: Zukunftsglaube
Optimismus, Zuversicht, Glaube, Erwartung, Ausweg, Trost, Hoffnung, Wunsch, Lichtblick, Möglichkeit, Chance, Aussicht, Ahnung

Bedeutung: jemanden für fähig halten
jemanden für im Stande halten


Alle ziemlich schwammig, nicht wahr? Nicht nur die Sprache scheint schwammig und irgendwie uneindeutig, auch die Kommunikation, auch die Wahrnehmung meines Gegenübers, auch die Beziehungen.

Beziehe ich mich auf meinen vorherigen Link, sind alle "Denk- und Fühlprozesse, ja sogar alle Handlungen von der Funktion meines (offensichtlich recht autonomen) Gehirns gesteuert, ohne meinen "freien" Willen.

Beängstigend, nicht wahr?

Trotzdem bin ICH ja der Besitzer dieses Gehirns, bin derjenige, der über diese Zusammenhänge nachdenkt.

Alles ziemlich kraus und unausgegoren, gebe ich ja zu.
Was will ich mir damit (und vielleicht auch Dir) sagen, bzw. er-klären?

Vertrauen ist nicht bedingungslos und kann und darf es auch nicht sein. Vertrauen ist Erfahrungssache, nicht Wahrnehmungssache.
Menschen, die ich lange kenne, haben sich als vertrauenswürdig erwiesen, ich kann ihnen trauen, weil ich in der Summe der gemachten Erfahrungen keinen Vertrauensmißbrauch erlebt habe.

So verhält es sich auch mit dem Trauen in Bezug auf "für wahr annehmen, riskieren".
Integrität ist nachvollziehbar, erlebbar, aber das braucht Zeit.

Mit dem Zutrauen ist es eine andere Geschichte. In dem "Zu" steckt Hinwendung sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne (meine Interpretation). Ich kann jemandem "Schlechtes" zutrauen, wenn ich mißtrauisch bin oder wenn ich schlechte Errfahrungen mit demjenigen oder manchmal auch als Projektion aufgrund vergangener Erfahrungen in ähnlichem Kontext gemacht habe.

Jemandem "Gutes"' zutrauen, kann ich immer und jederzeit. Deshalb brauche ich nicht unbedingst "zutraulich" zu sein. Das ist der Unterschied.

Zutrauen im Sinne von jemanden für (Gutes) fähig halten läßt wachsen.
Zutraulichkeit (als Abwesenheit von gesunder Skepsis) dagegen und Übergriffigkeit scheinen Geschwister zu sein.
 
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Dein Wille geschehe

Heute erst ist mir bewußt geworden, was ich so oft in meiner Kindheit und auch noch ein wenig später vor mich hin gesagt habe, ohne wirklich zu wissen, was ich da eigentlich sage oder wünsche oder anerkenne. Für mich klang das wie ein abgehalfterter monotoner Singsang, man sprachs halt so mit, weils dazugehörte.

Wichtig und wirklich waren dagegen die Unternehmungen und Fahrten, das Zuhören und ernstgenommen werden und, ja und die Stille am Wochentag, wenn die Kirche nicht besucht war. Eine friedliche Insel, Alleinsein dürfen, Ruhe, Stille, im Einvernehmen sein.

Dein Wille geschehe, oh, wäre mir dies bewußt geworden, was ich da sagte, mit Sicherheit hätte ich ganz entschieden widersprochen. Nein, ich habe meinen eigenen Willen.

Heute bin ich dankbar. DEIN Wille geschehe! Denn wenn meiner geschähe, wäre so manches Unglück daraus entstanden.
Nein, es entbindet mich nicht von der Verantwortung, auch nicht von der Verantwortung für meine eigenen Gedanken.

Aber...

Vergib uns unsere Schuld, das gehörte ja auch noch dazu
und...

führe uns nicht in Versuchung.

Und wenn es denn geschieht, dass du in Versuchung geführt bist und Deine Gedanken sind zum Glück nicht geschehen und deine Schuld kann dir vergeben werden und du kannst sie dir selber vergeben, dann bin ich froh

darüber, dass nicht mein "Wille" geschieht,
sondern ich weiß

DEIN Wille geschehe.

Was bleibt übrig von dem ganzen Drama?

FRIEDEN

Und in diesem Frieden lebt auch die Liebe wieder, eine wirkliche unbelastete und sorgenfreie Liebe, eine freundliche, schmerzfreie, Leiden-schaftslose Begegnung, die einfach nur Glück ist.

Herzliche Grüße
Cassandra56.;)
 


I can't believe it's over
I watched the whole thing fall
And I never saw the writing that was on the wall
If I'd only knew
The days were slipping past
That the good things never last
That you were crying

Summer turned to winter
And the snow it turned to rain
And the rain turned into tears upon your face
I hardly recognized the girl you are today
And god I hope it's not too late
It's not too late
'Cause you are not alone
I'm always there with you
And we'll get lost together
Till the light comes pouring through
'Cause when you feel like you're done
And the darkness has won
Babe, you're not lost
When your worlds crashing down
And you can't bear the thought
I said, babe, you're not lost

Life can show no mercy
It can tear your soul apart
It can make you feel like you've gone crazy
But you're not
Things have seem to changed
There's one thing that's still the same
In my heart you have remained
And we can fly fly fly away

'Cause you are not alone
And I am there with you
And we'll get lost together
Till the light comes pouring through
'Cause when you feel like you're done
And the darkness has won
Babe, you're not lost
When the worlds crashing down
And you can not bear the cross
I said, baby, you're not lost
I said, baby, you're not lost

Lyrics Michael Bublé
 
Liebe laLune,

danke für deine wunderschöne Musik.

Liebe Grüße
Cassandra, 56.
 
Liebe Cassandra,

ich habe Deine Gedanken hier gelesen und möcht die meinigen hinzufügen, ich hoffe es ist Dir recht.
Es gibt Menschen, die haben wenig Vertrauen und noch weniger Zutrauen. Weder in sich selbst noch in andere. Warum ist dies so, frage ich mich oft. Sind es die schlechten Erfahrungen, die diese Menschen gemacht haben, wenn sie anderen vertraut haben? Haben sie in sich selbst deshalb so wenig Zutrauen, dass sie anderen Menschen nichts zutrauen. Trauen sie anderen Menschen vielleicht nur Schlechtes zu?

Oft habe ich erlebt, dass es Menschen sind, die sich selber nur wenig preisgeben, aber gerne möchten, dass sich das Gegenüber preisgibt. Sie möchten alles vom Gegenüber wissen, um dann in aller Ruhe entscheiden zu können, ob sich dieses Gegenüber ihnen "würdig" erweist. Sie verpassen dabei etwas Entscheidendes, was das Leben und das Miteinander (nur dort findet das Leben statt) ausmacht: sie begegnen niemandem. Oftmals möchten sie es gerne, denn sie wissen insgeheim, dass nur im Geben und Nehmen, wie Du es ja auch an anderer Stelle formuliert hast, Entwicklung passieren kann. Sie versuchen, zu geben und müssen dann aber feststellen, dass sie es nur deshalb tun, weil sie etwas bekommen möchten. Der eigentliche Sinn dieses Wechselspiels geht dabei verloren, sie wollen nur betrachten, beurteilen, nehmen. Nur funktioniert auch dies nicht gescheit. Sie bekommen nichts, weil sie tatsächlich nicht nehmen können. Sie können nichts annehmen. Jedes Geschenk erfüllt sie mit Mißtrauen und Besorgnis, sie haben Angst, man könnte von ihnen nehmen. Sie spiegeln sich selber und verirren sich in der Selbstbetrachtung und verpassen das, was sich nur im Risiko erleben läßt. Das Leben ist lebensgefährlich, das ist meine Meinung und zwar von ersten Atemzug an.
Ich hoffe, diese Gedanken sind jetzt nicht zu unklar. Ich vermag es nicht, sie klarer zu formulieren.

Herzliche Grüße
BW
 
Hallo Bernwarde,
deine Worte haben mich sehr berührt. Jetzt habe ich eine Ahnung, weshalb ich mich oft erschöpft fühle, wenn ich mit bestimmten Leuten gesprochen habe, persönlich aber auch am Telefon. In letzter Zeit bin ich nach solchen Begegnungen leider völlig energielos und vermeide erst einmal weitere. Es braucht immer mehr Zeit meinen Akku wieder aufzuladen, und meistens weiß ich nicht einmal wo und wie ich das anstellen soll.
Hättest du vielleicht einen Tipp, wie ich es schaffe, mit solchen Energie-Vampiren umzugehen?
LG
LaLune
 
Hallo Akim, hallo Bernwarde, hallo LaLune,:freu:

nett, dass Ihr in meinem Thread schreibt. Er war ja sehr lange verwaist.

Ich weiß zwar nicht, wofür Du Dich bedankst, Akim, aber: gerne geschehen.:)

Bernwarde, über Deine Gedanken habe ich naturgemäß nachgedacht. Klar, solche Menschen kenne ich natürlich auch. Ich habe mich sogar gefragt, ob ich vielleicht selber dazugehöre. Aber ich denke, eher nicht. Mir liegt nichts daran, Menschen auszufragen. Wozu auch? Ich bin eher gleich - gültig Menschen gegenüber. Nicht etwa, dass sie mich nicht interessieren. Ich habe einfach wenig Interesse daran, Menschen zu nahe zu kommen, wenn sie dies selber nicht möchten. Ich gebe eher (sogar unaufgefordert) zuviel von mir selber preis. Wenn ich frage, dann oft nur aus reiner Höflichkeit. Wenn dann jemandem wirklich an meinen eigenen Gedanken zu seinem Thema liegt und nicht einfach nur an einer Bestätigung seiner eigenen Wahrnehmung, dann lasse ich mich auch gern auf einen Dialog ein. Warum auch nicht?
Durch meinem behinderten Sohn bin ich allerdings den "Blicken" meiner Umwelt gegenüber ziemlich immun geworden. Oder aber, ich selektiere möglicherweise im Vorfeld. Ich bekam und bekomme in der Regel überwiegend positive Rückmeldungen in Bezug auf ihn, so dass ich anscheinend nur diese wahrnehme oder wahrnehmen will. Ich finde ihn auch selber einfach toll! Wobei es mich oftmals wenig schert, was andere über mich denken.
Es kann sein, dass ich dadurch in die gleiche Falle tappe: ich vermeide Entwicklung durch Begegnung mit Menschen, die anders denken als ich. :eek:)

LaLune, auch das kenne ich zur Genüge. Menschen versuchen meine Schwachpunkte herauszufinden, um dann dort anzusetzen. Das Ziel dabei ist Manipulation. Dann tappe ich in die Falle, das Gefühl zu haben, mich ständig rechtfertigen zu müssen. Schrecklich!:eek: Nur ich selber kann es ändern, nicht mein manipulatives Gegenüber. Ich stehe leider auch wie Du, meistens hilflos davor, weil ich immer wieder hereinfalle. Auch ich habe dann meistens keine andere Idee, als mich in meinen Turm zurückzuziehen, mir fehlt nur leider das goldene Haar....:D Eine Idee wäre bei solchen Ausfragern: einfach zurücklöchern und das ohne Kommentar zu den dann vielleicht sich ergebenden Äußerungen des Gegenübers.:p)

Danke für Eure Beiträge, ich habe mich darüber sehr gefreut!:kiss:

LG
Cassie
 
Hallo Cassandra, hallo laLune,

ich freue mich über den Austausch unserer Gedanken. Danke, Cassandra, dass Du ihn ermöglichst. Schade, Akim, dass Du nicht mehr beiträgst. Deine Antwort hat mich natürlich neugierig gemacht. Wofür hast Du Cassandra gedankt?
LaLune, Du hast mein tiefstes Mitgefühl. Solche Zeitgenossen sind anstrengend und es ist ärgerlich, sich von ihnen Energie rauben zu lassen. So wie es sich darstellst, gehörst auch Du zu den Menschen, die ihr Herz auf der Zunge tragen. Indem Du dies zuläßt, zeigst Du anderen Deine Blößen. Es kann schnell geschehen, aus welcher Motivation heraus auch immer, dass Deine Mitmenschen diese erkennen und sie für sich nutzen. Eifersucht, Neid, Mißgunst, Ärger über Dich, erlittene Verletzungen, vielleicht auch Angst vor Dir, stecken eventuell hinter dem Energieraubverhalten.
Wir alle agieren ja vor dem Hintergrund unserer individuellen Prägung, die wir in unserem Leben erfahren haben. Diese Prägung funktioniert wie ein Filter, durch den wir neue Erfahrungen aufnehmen und umgekehrt, wie wir auf sie reagieren. Es kann also schlicht weg sein, dass Du Dein Gegenüber gerade an eine Kindheitssituation erinnerst. Unbewußt natürlich. Das Verhalten, dass dort erlernt wurde, führt dann die Regie in der Reaktion Deines Gegenübers. Es kann sogar sein, dass es mit der konkreten Situation nichts zu tun hat. Du kannst natürlich versuchen, möglichst auf der Sachebene zu bleiben und das Gespräch auf konkrete Anliegen zurücklenken. Es ist anstrengend, das gebe ich zu, es kann jedoch erfolgreich sein, wenn es sich um berufliche, geschäftliche oder andere weniger persönliche Kontakte handelt.
Im Privatleben, mit Personen, die uns nahestehen, geht es nicht ohne Blößen. Wenn Du Deine Verletzungen und Muster kennst und versuchst die Deines Gegenübers kennen zu lernen, besteht die Chance, sich offen darüber auszutauschen. Dies schafft Vertrauen und ist zudem ein Gewinn, da wir alle unterschiedlich sind. Manchmal vergessen wir das.
Cassandra, Dir will ich jetzt nicht mehr antworten, weil ich dringend schlafen muss. Der Wecker klingelt viel zu früh! Ich hole es nach.

Gute Nacht allerseits :sleep:
BW
 
Für Cassandra

IMAGINE (John Lennon)

imagine there's no heaven
It's easy if you try
No hell below us
Above us only sky

Imagine all the people
Living for today
Aha-ahh

Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too

Imagine all the people
Living life in peace
Yoohoo-ooh

You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one

Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed or hunger
A brotherhood of man

Imagine all the people
Sharing all the world
Yoohoo-ooh

You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will live as one
 
Hallo Bernwarde,
danke für deine Antwort. Sie hat mir geholfen, aber deine Worte machen mich auch etwas traurig. Traurig, weil ich ihnen entnehme, dass viele Menschen von anderen Menschen eine gewisse Perfektion erwarten. Eine Perfektion die ihnen selbst egoistischerweise zugute kommen soll. Schade.:( Ich habe, wie du schon erkannt hast, das Herz auf der Zunge. Bedauerlicherweise wird das offenbar als Schwäche gedeutet und benutzt, um mich zu manipulieren.
Fehler erkannt - Fehler behoben. Das ist leichter gedacht als getan. Auf beruflicher Ebene werde ich das besser bewerkstelligen können als auf privater Ebene. Manchmal hilft wahrscheinlich nur ein Rückzug.
LG
 
Hallo LaLune,

tausend Dank für den schönen Text von John Lennon. Ich liebe ihn sehr. Eva Cassidy singt ihn am schönsten, finde ich.

Liebe Grüße
Cassandra 56.
 
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29.10.2011
Einige verrückte Gedanken zum Thema Liebe, Loslassen und Stehvermögen

Manchmal ist also die Liebe größer. Ich kann mich gar nicht dagegen wehren, sie sprengt einfach meine Grenzen, ich kann mich nicht schützen und muss es auch nicht, eben weil sie sogar größer ist als mein Schutzbedürfnis. Sie macht mich trotzdem verletzlich. Das ich zu ihr stehe ist Risiko, der Liebe ist auch das egal. Sie ist einfach da und fragt mich nicht, was mir gut tut, was ich will, was ich kann. Sie ist in der Tat lebensgefährlich und gleichzeitig Lebenselexier. Manchmal ist sie bedingungslos.

In einem Fall muss ich sie nicht loslassen. Ich muss sie ein wenig in die Bahnen lenken, um einen Menschen nicht erneut zu verletzen. Ich muss und kann versuchen, etwas wieder gut zu machen, mit Ehrlichkeit auf der einen Seite, mit Ermutigung auf der anderen Seite.

Ehrlichkeit, nicht im Sinne von Rechtfertigung und Selbstbeschau oder gar Selbstmitleid, sondern Ehrlichkeit im Sinne von Bestätigung der Wahrnehmung meines Gegenübers.
Seine Verletzungen, die ich zugefügt habe (egal ob sie auf eigene erlittene Verletzungen zurückzuführen sind) sind real, sie sind richtig wahrgenommen worden. Die Wut und die Angst, die sie ausgelöst haben und noch auslösen sind Ergebnis davon und berechtigt.

Weitere Ereignisse, an denen ich nicht beteiligt bin, deren negativer Eindruck aber von den vorherigen, durch mich verursachten Wunden verstärkt wurde, und die wiederum in der Gegenwart Wut und Angst auslösen, sind ebenfalls wahr.

Die Wut und die Angst muss ich ertragen. Ich kann sie ertragen, weil ich diesen Menschen bedingungslos liebe. Wenn ich ihm seine Wahrheit zurückgebe, sie bestätige und ihm gleichzeitig meine Liebe, Verlässlichkeit und mein Vertrauen in ihn erklären und geben kann, trage ich zu einer Versöhnung bei.

Er kann sich mit seiner Wahrheit und seiner Geschichte, mit seinem Schicksal versöhnen. Er kann wieder Hoffnung schöpfen und Vertrauen in sich selbst lernen. So kann die Liebe, die größer als die Angst, die Scham und größer als der Egoismus ist, zur Heilung beitragen.

In diesem Fall ist die Liebe meine größte Verbündete!

In einem anderen Fall lebe ich mit dem, was ist. Es gibt nichts zu tun.
Ich stehe auf der Stelle, versuche dazu zu stehen, (wieder) aufrecht zu stehen, zu mir zu stehen, es durch zu stehen.

lg
Cassandra56
 
31.10.2011

Mir schwirren mal wieder ein paar krause Gedanken durch den Kopf zum Thema “lassen”.;)
Wieder bemühe ich die Synonyme und die Vorsilben

ein-lassen war schon da
los-lassen ebenfalls
aber da gibt es noch mehr Möglichkeiten, die Sprache läd zum Spiel ein:

zulassen, überlassen, verlassen, entlassen, erlassen, belassen, anlassen, auflassen, offen lassen,

Lassen bedeutet, etwas, dass verlockend ist, oder etwas, dass nötig ist, oder etwas, dass verboten ist, nicht tun. Gibts noch mehr Möglichkeiten?:idee:

Voraussetzung dafür scheint der Wille, das Phlegma oder die Angst vor der Strafe zu sein.

Zulassen dagegen ist wohl eher das Gegenteil sein, ist aber passiv. Obwohl es passiv ist, ist es offenbar manchmal schwerer als “lassen”. Oder genauso schwer.

Lasse ich es zu, oder lasse ich es einfach? Gar nicht einfach, übrigens. Weder das eine, noch das andere.:D

Überlassen ist fast schon hochdramatisch. Etwas jemandem überlassen (leihen, borgen, schenken), übertragen (delegieren, übergeben, abgeben..), das hat mit zutrauen zu tun. Besonders hart ist es, anderen etwas zu überlassen, dass man selber tun will. Das hat viel mit dem Selbstgefühl zu tun. Wie kann ich jemand Aufgaben, Pflichten, Tätigkeiten übertragen (müssen), die ich glaube, selber tun zu müssen? Kontrollverlust, die Kontrolle über das eigene Leben verlieren - das kann Ängste auslösen.:eek:

Verlassen scheint eine Perversion von Lassen zu sein. Es hat etwas Ver-nichtendes an sich. Vielleicht liegt es an der Vorsilbe ver-. Diese Silbe scheint etwas von Hochmut, Absolutheit, geradezu Anmaßung an sich zu haben. (Selbst das Ver-trauen scheint nicht zu passen. Als ob es das “trauen” zunichte macht):mad:

Lassen kann auch ein Aufschub sein. Etwas beiseite legen, (noch) nicht bereit dazu sein. Permanente Aufschieber (melde mich) verlieren dann irgendwann den Überblick über all die beiseite gelegten Dinge und Vorhaben. :D

Dann kanns gut sein, etwas anderen zu überlassen (weggeben, schenken und/oder Ordnung schaffen). Für jemand, der zeitweise den Überblick verloren hat, ist aber auch das fast unerträglich! Sowohl das Akt des Weggebens, des Handelns, als auch die Bereitschaft, sich dabei helfen zu lassen.:rolleyes:

Zulassen ist dann wichtig, Hilfe annehmen. Verdammt schwer übrigens. (Schon wieder dieses Ver-!!!):eek:)

So, ich lasse die anderen Vorsilben jetzt und im Moment auch das Thema, ohne es ganz und gar zu ver-lassen.:p)
 
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