Probleme, die keine sind

admin

Administrator
Teammitglied
Themenstarter
Beitritt
01.01.04
Beiträge
15.096
Ich linke aus einem anderen Thread des Forums hierher, um folgendes zu thematisieren:

Wo sehe ich persönlich Probleme, die eigentlich gar keine sind ... und die ich eigentlich im Keim ersticken könnte, wenn ich mir bewusst wäre, dass sie es nicht wert sind, dass ich sie als Probleme sehe.

Dieser Thread ist dazu da, dass Ihr einsteigen könnt, wenn Ihr ein Problem habt ... und Euch dann hier damit auseinandersetzt, ob es wirklich eins sein muss oder nicht.

Gruss, Marcel
 
Das mit den Problemen ist eine fundamentale Frage. Mir fallen dazu zwei Argumente ein:

Als erstes würde ich die Probleme nicht nach lösbar / unlösbar / scheinbar / echt / leicht / schwierig sortieren oder diskutieren. Das führt zu gar nichts. Die einzige effektive Herangehensweise an Probleme ist, denke ich, die feste Überzeugung, dass es für jedes Problem eine optimale Lösung gibt. Und die entscheidende Aufgabe, die ein Problem uns stellt, ist es, diese Lösung zu suchen.

Und das zweite Argument: Probleme sind (in der Regel) nur vordergründig etwas schlechtes. Natürlich fordern sie uns heraus und es gibt Arbeit, aber wenn wir ein Problem gelöst haben, sind wir weiter. Hegel: „Nur Widersprüche bringen uns vorwärts“.

Viele Grüsse
Wero
 
Mir fällt zum Thema Lösungen etwas ein und zwar: redensartlich wird oft von "Lösungen finden/ suchen" usw. gesprochen. Tatsache ist aber, dass sie nicht "herumliegen", sondern geschaffen, kreiert, ja: konstruiert werden müssen. Solche Lösungskonstuktionsprozesse habe ich in diesem Forum schon öfter beobachtet. Darum bin ich gerne hier!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Gute Frage

Z.B. ein Problem, das für die meist etwas oberflächlichen Männer harmlos aussieht, kann für Frauen einen tiefen Hintergrund haben ...

Erst wenn man das wirkliche Problem hinter dem Problem sicher erkannt hat, erst dann kann man vielleicht mal was dazu sagen ... ;)

Lieben Gruß
 
Wo Gruppen von Menschen zusammenkommen, gibt es sie, die Bedenkenträger. Sie können weiblich sein oder männlich. Und sie geben immer zu bedenken. Egal ob eine neue Produktionsmethode diskutiert wird oder eine Verlängerung der Kantinenöffnungszeiten. Am erschreckendsten fand ich in der Praxis immer, dass der Diskussionsleiter seine ganze Energie darauf konzentrierte, den Bedenkenträger die Bedenken zu nehmen. Auch andere, die geplante Veränderung gut heißende Teilnehmer, engagierten sich in diesem Bemühen. Oft genug wird nun einer Nebenfrage viel Zeit gewidmet, statt sich auf den Kern eines Problems zu konzentrieren, nur um als harmonische Runde auseinandergehen zu können. Der Bedenkenträgers verschafft sich damit eine Bedeutung, die er sonst nie erzielen würde. Sein größter Triumpf ist, wenn seine Bedenken nicht ernst genommen wurden und ein Projekt scheitert (an welchen Gründen auch immer).

Viele Grüße, Horaz
 
Ja, es gibt sie, die "Bedenkenträger".
Wenn sie ihren Lebenssinn nur darin sehen, immer und überall Bedenken gegen ein Konzept anzumelden ohne selbst etwas zum Konzept oder zur Problemlösung beizutragen, wird man sie bald als Dampfplauderer nicht mehr ernstnehmen. Die Kunst besteht dann darin, ihnen das Wort abzuschneiden bzw. sie geschickt auszuklammern. Nach einigem mehr oder weniger lautem Protest werden sich diese "Bedenkenträger" dann schmollend in die Ecke verziehen und schweigen.

Das Wort "Bedenken-Träger" beinhaltet aber doch auch einen anderen Sinn: es handelt sich um jemand, der Bedenken zu einem Konzept oder zu einem Lösungsansatz äußert, weil er den besseren Überblick hat oder eine Situation aus welchen Gründen auch immer besser beurteilen kann.
Nehmen wir mal ein krasses Beispiel: auch bei der großen Begeisterung über die Einverleibung Österreichs durch Hitler gab es "Bedenken-Träger". Sie wurden einfach überschrieen, bedroht, evtl. verhaftet. Keiner der Begeisterten nahm sie Ernst, und erst viel später mögen sie gemerkt haben, daß die "Bedenken-Träger" ja so Recht hatten...
Ein negatives Beispiel für"Bedenken-Träger" sind für mich die Leute, die z.B. am Stammtisch mit immer mehr Bier immer häufigere Bedenken gegen alle Themen der Welt äußern : angefangen bei der Politik über Autos, Outsourcing etc. etc. Diesen Leuten geht es dann nicht wirklich um einen Gedankenaustausch sondern um Selbstdarstellung.

Eine Gesprächsrunde - egal, ob Aufsichtsrat oder Literaturkreis - wird nur dann akzeptabel verlaufen, wenn sich alle gleich ernst nehmen - gegenseitig und selbst.
Voraussetzung für ein Gelingen einer Gesprächsrunde ist unbedingt auch, daß das Thema/Ziel bzw. die Aufgabenstellung ganz klar definiert sind und jedem klar.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,
auch wenn`s gar nicht hierher passt, ist es mir ein Bedürfnis drei Sätze zu Hitler und Österreich zu sagen. Es waren nicht ein paar Bedenkenträger, die sich für Hitler nicht begeisterten, sondern es war eher die Mehrheit. Hitler ist einmarschiert, weil er eine angestrebte Volksabstimmung verhindern wollte, bei der er keine Mehrheit bekommen hätte. Ich finde es seit langer Zeit ärgerlich, dass historisch der Jubel am Heldenplatz mit einer demokratischen Abstimmung verwechselt wird.
Gruß, Horaz
 
Nur kurz dazu, obwohl auch diese Antwort nicht hierher gehört
offtopic.gif


Als diese Vorbedingungen für die gewaltsame Verwirklichung der Expansionspläne in Ostmitteleuropa geschaffen waren, richtete sich der erste große Schlag von Hitlers Außenpolitik gegen Österreich. Am 12. Februar 1938 traf er den österreichischen Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg und diktierte ihm eine Vereinbarung, die das Verbot der österreichischen Nationalsozialisten aufhob, sie an der Regierung beteiligte, ihnen mit dem Innenministerium die Polizeigewalt übergab und somit die Voraussetzungen für eine nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich schuf. Um diese zu verhindern, beraumte Schuschnigg am 9. März 1938 eine Volksabstimmung "Für ein freies und deutsches, unabhängiges und soziales, für ein christliches und einiges Österreich!" an; das Wahlalter wurde auf 24 Jahre heraufgesetzt, um die meist pro-nationalsozialistische Jugend von der Abstimmung auszuschließen. Gravierende Mängel in der Wahlvorbereitung gaben Hitler einen Vorwand, Schuschnigg zur Rücknahme der Abstimmung zu zwingen. Ein Ultimatum, das mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich drohte und die Übergabe der Regierungsgewalt an den Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart forderte, zwang Schuschnigg am 11. März 1938 zum Rücktritt, nachdem ein verzweifelter Hilfeappell an die europäischen Mächte ungehört blieb. Als der österreichische Bundespräsident Wilhelm Miklas (1872-1956) sich am selben Tag weigerte, Seyß-Inquart zum Nachfolger Schuschniggs zu ernennen, gab Hitler den Befehl zum Einmarsch, der am 12. März 1938 erfolgte.

Die Wehrmachtstruppen stießen auf keinen Widerstand. War Hitlers Vorhaben zu Beginn noch, Österreich mit Deutschland nur in einer Union zu verbinden, so veranlaßte ihn der Jubel der österreichischen Bevölkerung, sich für den völligen "Anschluß" Österreichs zu entscheiden. Entsprechende Gesetze wurden am 13. März 1938 erlassen. Zwei Tage später bejubelten über 100.000 Menschen den gebürtigen Österreicher Hitler in Wien. In einer Volksabstimmung am 10. April 1938 votierten offiziell 99,73 Prozent der Österreicher und 99,01 Prozent der Deutschen für den "Anschluß".
Der "Anschluß" Österreichs

Es gab ja nicht nur die Bejubelung, als Hitler in Wien einzog.

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Bedenkenträger gebe ich zu bedenken, dass dieser Begriff, der in meinen Augen eine unangemessene Etikettierung enthält, in demokratisch verlaufenden Meinungsbildungsprozessen meines Erachtens nichts zu suchen hat. Vielmehr hat er, meiner Ansicht nach, einen - die persönliche Meinung anderer herababsetzenden Beiklang. Richtig und sinnvoll ist es, sich konstruktiv und kritisch mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Dann sollte es meiner Meinung nach aber um die Besprechung und Kritik der Meinungsinhalte gehen. Zuschreibungen und indirekt persönliche Etikettierungen sind - so finde ich - fehl am Platze.

Es besteht, wie ich es sehe, auch die Gefahr, dass bei der Verwendung solch eines Begriffes wie "Bedenkenträger", derjenige, der ihn nutzt, in einer Ecke gesehen wird, in die er gar nicht gehört. Abgesehen davon, dass Begrifflichkeiten wie Bedenkenträger oder "Meckerer", oder "Gutmensch", aus politisch-ideologischen Dunstkreisen stammen, die mit Demokratie oder genauer: demokratischen Vorgehensweisen, wenig zu tun haben, erscheint mir die Vewendung, quasi als "Totschlagargument" durch seine etikettenhafte Zuschreibung, gegenüber, um Themen und Inhalte ringende Forumsmitglieder, schlichtweg als unangemessen.

Ich wünsche mir, im Forum insgesamt weiterhin demokratische Lösungsprozesse und einen entsprechenden Umgang mit Andersdenkenden.

Mit herzlichen Grüßen
Leòn
 
Bedenkt bitte, daß Probleme, welche eigentlich gar keine sind, entstehen könnten wenn ihr weiterhin Bedenken bezüglich der Bedenkenträger äußert und euch nicht auf das Thema der Entfernung nicht vorhandener Probleme kon-zentriert.

Zum Thema:

wenn ich ein Problem wahrnehme, dann ist es auch vorhanden. Es mag für andere nicht als Problem erkennbar sein und doch ist es da. Es ist dann eben mein Problem.

LG
Christian :wave:
 
Ja Lukas, du hast recht! Es scheint so, als wollten wir dem Threadnamen alle Ehre machen.
Gruß, Horaz
 
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass das Wetter heute sehr aggressiv macht?!
Teilt jemand meine Meinung? Bzw. hat er auch schon ähnliches beobachtet?

Lieben Gruß

PS: Lieber Leòn, Du hast noch die "Frustrierten" aus der Zone vergessen ... :greis:
 
Hallo MisterX,

ich konnte heute nichts derartiges beobachten. Das könnte nun entweder daran liegen, daß das Wetter individuell empfunden wird oder daß etwas anderes als das Wetter, die von Dir beobachteten Aggressionen verursacht hat.

LG
Christian :wave:
 
Danke für die Rückmeldung Christian!

Ich selber bin ja, zum Glück, heute nicht betroffen. Aber mir ist es heute schon bei mehreren Personen aufgefallen denen ich im Laufe des Tages begegnet bin!!!
Bei einer alleine hätte ich es als nix außergewöhnliches empfunden. Aber so mache ich mir jetzt halt doch Gedanken! :idee:

Wenn man sich dann auch noch diesen oberseltsamen Sommer anschaut ... :schock: :schock: :schock:

Lieben Gruß
 
Hi,

ich habe mehrere Probleme und ich habe das bisher eindeutig als schlecht betrachtet, voll schlecht, gewürzt mit einer Prise Ungerechtigkeit.

Sehr zum nachdenken.

LG
 
Hallo Mr. X

Vielleicht sind ja am 23. in der dritten Galaxy gerade Flieger vorbei gerauscht, die "Chemtrails" hinterlassen haben. Die tun wohl niemandem besonders gut....

Gruss
Kathy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat nicht jeder sein eigenes Empfinden und wenn dann noch dazu kommt sich selbst nicht mehr richtig fühlen zu können,was dann?:eek:)
 
Hallo

Problem

Warum ist alles so rätselhaft?
Hier ist das Wollen, hier ist die Kraft;
Das Wollen will, die Kraft ist bereit,
und daneben die schöne lange Zeit.

So seht doch hin, wo die gute Welt zusammenhält!
Seht hin, wo sie auseinanderfällt.
 
Hallo, :)

Probleme können manchmal so stark sein, dass sie einem das Leben versauern. Und je mehr man es los werden möchte, weil es einem gerade nicht passt, desto mehr Gewicht bekommt es.
Ein Problem, wird erst dann zu einem Problem, wenn man ihm zu viel Bedeutung beimisst und die Gedanken immer wieder dorthin lenkt.
Geht man es jedoch locker an, sagt ok da ist was schief gelaufen, suchen wir eine Lösung, dann nimmt man sich der Sache an und versucht sie nicht zu krampfhaft loszuwerden.
Denn alles was einen zu sehr belastet, dem man zu viel Bedeutung beimisst, das macht einen krank, körperlich und seelisch. Und alles was man krampfhaft versucht loszuwerden, das wird nur noch schlimmer. Weil man sich gegen etwas wehrt, was im Moment zu einem selbst gehört. Man wehrt sich praktisch gegen sich selbst. :rolleyes:
Also keep cool, wie ein Bruder von mir immer zu sagen pflegt.

Grüße von Juliette
 
Oben