Immer wenn es mir ganz schlimm geht

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Beitritt
27.06.06
Beiträge
394
.....schreibe ich, einfach das was mir in den Sinn kommt. Heute möchte ich mal eines ins Forum setzten, vielleicht erkennt sich der ein oder andere in diesen Gedanken.

Meine Welt,
meine Welt ist klein,
sie beschränkt sich nur auf meine Wohnung,
endet oft schon an der Haustür.
Ich lebe isoliert und abgeschnitten,
dass Leben draussen geht an mir vorüber.
Mein Leben hat sich verändert,
ich kann nicht mehr frei darüber entscheiden
was ich gerne tuen möchte.
Mein Körper bestimmt meinen Alltag,
er ist mir fremd geworden,
er lebt in seinem eigenen Rythmus.
Mein Geist jedoch weilt in der Vergangenheit.
Ich leide und finde die Situation zusehendst unmenschlich.
Was ist der Sinn meines Lebens?
Irgendwann verändere ich mich,
ein langsamer aber stetiger Prozess,
auf einmal habe ich unendliches Mitgefühl für andere Menschen.
Spüre und fühle wie es ihnen geht,
weiß was er gerade denkt,
bin eins mit ihm.
Und plötzlich habe ich meine Antwort.


Alles Gute an alle Menschen, die tagtäglich Leid erfahren
Snell
 
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir ging, als Du diesen Text geschrieben hast, Snell.

Dir auch alles Gute,
Uta
 
Hallo snell,

ich danke Dir ganz herzlich für die Eröffnung dieses Threads. Immer wenn es mir ganz schlimm geht .... schreibe ich ...

Ich denke, dass das Schreiben, ob für sich Zuhause im "Kämmerlein" oder auch "öffentlich" im Internet, für Viele eine gute und wichtige Ausdrucksmöglichkeit ist und sozusagen ein "Ventil" bieten kann.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
wenn es einem etwas besser geht und man dabei aber immer noch isoliert leben muss, hat man verdammt viel Zeit zum Nachdenken. Man fängt so langsam zu registrieren an, was denn da eigentlich mit einem passiert ist.
Und dann ist sie da......

Liebe Sehnsucht,
heute möchte ich dir mein Herz ausschütten,
oftmals bist du ein ungebetener Gast,
noch nie hast du mich gefragt,
ob es mir recht ist wenn du einfach so bei mir vorbeischaust.
Manchmal kommst du mit solch einer Wucht,
dass es schier nicht zum aushalten ist.
Manchmal scheinst du auch gar nicht mehr gehen zu wollen
und wenn du dann eine Weile bei mir verweilst,
geschieht etwas ganz unerwartetes,
Friede,
es macht sich ein wohliger Friede in mir breit.
Und wenn ich mich dann diesem Frieden in mir ganz hingebe,
dann, ja nur dann erkenne ich was wirklich hinter dieser Sehnsucht steckt.
Dann erkenne ich, dass meine Seele sich an Vergangenes erinnert,
an mein zu Hause,
an Dich mein Gott.
 
Liebe Uta,

ich bin ganz ehrlich, dass war mir nie bewußt. Die Krankheit bestimmt so mein Leben, dass mir das gar nicht aufgefallen ist.

Danke Dir
Snell
 
Ich finde es einfach schön, daß Du trotz Krankheit noch dazu fähig bist, Dich so auszudrücken. Das ist etwas ganz Besonderes.

Grüsse,
Uta
 
Hallo Leon,
ja das "schreiben von der Seele" ist mir ganz wichtig gewesen, auch heute noch. Das war oftmals die einzigste Möglichkeit "Dampf" abzulassen. Wobei ich in meinen Texten immer wieder den Wandel erkenne, zuerst sehe ich nur das Leid und am Ende meiner Gedanken wie es mich positiv verändert. Das scheint wohl in meiner Natur zu liegen, ansonsten hätte man es ja auch gar nicht aushalten können.
Viele Grüße
Snell
 
Hallo Snell,:)

es freut mich, dass auch Du Dir durch Dein Schreiben ein Stückchen weit "selbst helfen" kannst. Phil hat mal vom Schreiben (sinngemäß) als "magischen Prozess" geschieben. Von Steve de Shazer stammt der Buchtitel "Worte waren am Anfang Zauber".... .;)

Im übrigen möchte ich mich Uta anschließen: bitte schreib, so oft wie möglich, dasjenige von Dir hier herein, was Du "veröffentlichen" magst!:)

Herzliche Grüße von

Leòn
 
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