Info zum Nachdenken

Dora

in memoriam
Themenstarter
Beitritt
05.07.09
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2.839
Ein offener Brief an den Minister für Gesundheit,
zur Information.



Herr Dr. P. Rösler
Bundesgesundheitsminister
Friedrichstraße 108
10117 Berlin

Werter Herr Minister,

Mein Name ist Rainer Pöhler und ich arbeite als technische Empfangskraft in einer Hausarztpraxis. Wenn ich die ersten drei Arbeitstage der vergangenen Woche, die keine Ausnahmetage waren, am Empfang einer Landarztpraxis Revue passieren lasse, frage ich mich, ob meine selektive Tätigkeit bei der Auswahl derjenigen Patienten, die ausreichend krank und damit würdig sind, vom Arzt empfangen zu werden, noch vereinbar mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist.

Fünf Jahre war die 120 Quadratmeter große Landarztpraxis von morgens bis abends für die Patienten geöffnet, teilweise verließen Patienten die Praxis erst nach 21:00 Uhr. Wochenendhausbesuche, Notdienste, Dokumentenarbeit und Praxisführung summierten sich im Jahr 2009 auf geschätzte 2800 Arbeitsstunden für den Arzt, also 800 Stunden oder 5 Arbeitsmonate mehr, als sie ein Angestellter leistet.

Auf Grund dieser Tatsache und der frustrierenden Erkenntnis, dass immer mehr kranke Menschen die Praxis betreten, als behandelt werden können, blieben gesundheitliche Folgen bei dem behandelnden Arzt nicht aus. So besteht meine wesentliche Aufgabe in den letzten Tagen darin, die Gesundheit des praktizierenden Arztes zu schützen, indem ich die festgelegten Sprechzeiten auch wirklich gewährleiste. An jedem dieser vergangenen Tage bedurften mehr Patienten ärztlicher Hilfe, als die Mitarbeiter der Praxis zu leisten im Stande waren. So war es eine meiner Hauptaufgaben, nach Prüfung der für den Betrieb der Praxis festgelegten Regeln:

· Patient hat einen vereinbarten Termin

· Patient hat vor seinem Besuch zumindest angerufen

· Patient bedarf wirklich dringendst ärztlicher Hilfe

· Patient ist privat versichert

sowie weiterer Kriterien unter den im Zweiminutentakt in der Praxis erscheinenden Patienten diejenigen aus zu wählen, die das Sprechzimmer des Arztes betreten durften.

Ich empfinde diesen Zustand als zutiefst menschenunwürdig und unmoralisch. Während sich Politiker mit Wortungetümen bewerfen, die kein Nichtpolitiker versteht, Milliarden von Euro für Zukunftsprojekte in den Himmel und die Industrie geschossen werden, Ärzte und Arztorganisationen sich um Regelleistungsvolumina streiten, über einhundert Krankenversicherungen mit Pharmafirmen um Rabatte feilschen, müssen Empfangskräfte selektieren, wer in dieser Gesellschaft, in der jeder lt. Grundgesetz gleich ist, zum Arzt darf und wer nicht.

In den Medien sehe und höre ich Menschen und Verantwortungsträger über Geld, Geld, Geld diskutieren und wie es am besten verteilt werden sollte. Menschen, bei denen ich Zweifel hege, ob sie je eine Kassenarztpraxis von innen gesehen und wenn ja, dort auch 3,4 oder 5 Stunden im Wartezimmer gesessen haben. Woher sollen diese Personen wissen, wie es in einer Praxis für gesetzlich krankenversicherte Bürger tatsächlich aussieht?

Stattdessen werden Arzt-Einkommensdebatten in aller Öffentlichkeit geführt, die für mich ans nahezu Lächerliche grenzen. Ich selbst hatte als angestellter Techniker eines IT-Dienstleisters im Jahr 2005 bereits ein Gehalt von ca. 5500 Euro – was ist das gegen die Leistung eines Arztes? Vergessen alle diese Menschen, dass sie als Patient selbst erwarten, einen ausgeruhten, bestens aus- und weitergebildeten und nach dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft behandelnden Arzt vor zu finden, der auch ausreichend Zeit für sie hat?

Werter Herr Minister, die Gesundheitspolitik der jüngeren Vergangenheit und die Amts- und Würdenträger, die sie durchsetzten, haben den gegenwärtigen, in meinen Augen katastrophalen Zustand des Gesundheitssystems zu verantworten. Ich denke, es reicht nicht, Verantwortung mit lautstarken Äußerungen zu übernehmen, an andere zu delegieren oder Schuldzuweisungen zu verteilen – es müssen auch Taten folgen, die bei den kranken Menschen und bei den Ärzten, die die Arbeit leisten, auch ankommen.

Sie haben bereits so viele Probleme offen gelegt und keinen Respekt vor etablierten Strukturen gezeigt. Ich möchte Sie inständig bitten, sich darin nicht aufhalten zu lassen, denn es muss schnelle Hilfe gefunden werden. Ich fürchte, dass der Tag nicht mehr fern ist, an dem Menschen sterben, weil sie trotz Krankenversicherung in einem der stärksten und reichsten Länder der Welt keinen Platz im Wartezimmer eines Arztes fanden.

Hochachtungsvoll

Rainer Pöhler, 19086 Plate


Quelle:https://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=101779&highlight=
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dora,

danke, dass Du diesen Beitrag hier eingestellt hast.
Ich befasse mich seit ca. 5 Jahren mit der Gesundheitspolitik und besonders auch mit der "elektronischen Gesundheitskarte".
Es ist grausam, welche Entwicklung im Gesundheitswesen sich vollzieht. So langsam gehen wir in Richtung amerikanisches Gesundheitswesen. Es wird so kommen, das wir nicht mehr als Individuum wahrgenommen werden, sondern wir sind dann alle "Normpatienten". Für jede Krankheit gibt es Leitlinien und nur diese "Einheitsbehandlungen" werden dann noch von den Kassen bezahlt.

Liebe Grüße
Sonnenschein55
 
Hallo Dora,

danke, dass Du diesen Beitrag hier eingestellt hast.
Ich befasse mich seit ca. 5 Jahren mit der Gesundheitspolitik und besonders auch mit der "elektronischen Gesundheitskarte".
Es ist grausam, welche Entwicklung im Gesundheitswesen sich vollzieht. So langsam gehen wir in Richtung amerikanisches Gesundheitswesen. Es wird so kommen, das wir nicht mehr als Individuum wahrgenommen werden, sondern wir sind dann alle "Normpatienten". Für jede Krankheit gibt es Leitlinien und nur diese "Einheitsbehandlungen" werden dann noch von den Kassen bezahlt.

Liebe Grüße
Sonnenschein55




Guten Morgen Sonnenschein55


Wo soll das noch hinführen?

Amerika möchte sein Gesundheitssystem und wir, bauen es immer mehr ab.
Man versteht die verrückte Welt nicht mehr.

Ende mit dem Datenschutz?


LG
 
Ich möchte nicht ausschließen, dass dies vor allem in manchen unattraktiven Gebieten Ostdeutschlands vorkommen kann.
Aber generell sind wir immer noch das Land mit den meisten Ärzten.
Da sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.

Entwicklung der Ärzte in der Brd: GESIS:GESIS-Downloads

Hierzu einmal ein statistischer Blick auf ein paar Länder im Vergleich zu Deutschland. Stand 02/06.
Deutschland
Ärzte: 306.000

Ärzte pro 1000 Einwohner: 3,712

Gesundheitsausgaben ($): 143.600.000.000

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 1.742,20

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 3.430


Polen
Ärzte: 91.200

Ärzte pro 1000 Einwohner: 2,361

Gesundheitsausgaben ($): 7.876.019.900

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 203,90

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 3.400

Grossbritannien

Ärzte: 198.000

Ärzte pro 1000 Einwohner: 3,285

Gesundheitsausgaben ($): 85.691.600.000

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 1.421,78

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 3.360


Frankreich
Ärzte: 175.400

Ärzte pro 1000 Einwohner: 2,903

Gesundheitsausgaben ($): 108.624.000.000

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 1.797,69

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 3.580


Luxemburg
Ärzte: 1.170

Ärzte pro 1000 Einwohner: 2,529

Gesundheitsausgaben ($): 1.090.988.300

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 2.357,87

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 3.530


USA
Ärzte: 810.000

Ärzte pro 1000 Einwohner: 2,764

Gesundheitsausgaben ($): 610.697.000.000

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 2.084,09

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 3.790


Ägypten
Ärzte: 132.000

Ärzte pro 1000 Einwohner: 1,734

Gesundheitsausgaben ($): 1.780.020.000

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 23,39

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 3.360


Indien
Ärzte: 418.000

Ärzte pro 1000 Einwohner: 0,392

Gesundheitsausgaben ($): 3.765.043.200

Gesundheitsausgaben (in % des BIP): 3,54

Tägl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal): 2.420
https://www.asien.s-cool.org/
Im internationalen Vergleich dürften wir immer noch an der Spitze liegen, was die Zahl der Ärzte angeht.
So kann man auch bei wikipedia lesen- 2006 kamen auf 1000 Einwohner 3,5 niedergelassene Ärzte und 9,8 Krankenpfleger, verglichen mit 3,1 Ärzten und 9,7 Krankenpflegern im OECD-Durchschnitt.

Ein grosses Problem ist nach diversen Sendungen schon länger, dass sich nicht viele Ärzte finden, die irgendwo in der Pampas eine Praxis aufmachen wollen.

Denn nach der im Eingangsbeitrag geschilderten Situation wären eine Gemeinschaftspraxis oder mehrere Arztpraxen für die Region wohl angebracht.
Immer alles nur auf die Kosten zu schieben ist mMn. weder angebracht, noch so ganz korrekt.



PS: Ich lebe hier ländlich. Jeweils 50 km von einer Großstadt entfernt und wenn ich morgen zum HA im Ort gehe, dann werde ich nicht weggeschickt. Wenn ich nicht kurz vorm Abnippeln bin, dann warte ich ca. 30 Minuten bis 1 Stunde oder ich bemühe mich eine der Ersten zu sein, dann geht es schneller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Landärzte sind im Dauerstress und wenn man sieht, was den Ärzte vom Gesundheitswesen noch an Geld zur Verfügung gestellt wird, kann man es ihnen noch nicht einmal verdenken, wenn sie nach ihrem Studium Deutschland den Rücken kehren.

Um ehrlich zu sein, möchte ich kein Arzt sein.

Wirtschaftlich gesehen dreht sich alles nur noch um das liebe Geld
und daran wird sich auch in Zukunft kaum was ändern.

Wir haben nicht nur eine alternde Gesellschaft, sondern auch viele Ärzte die an der Altersgrenze ( 67 Jahre) bereits stehen, wo sie ihre Zulassung als Arzt abgeben müssen.

Die Zukunft wird es zeigen, ob wir die Situation aus der heutigen Sicht womöglich unterschätzen.


LG
 
Wirtschaftlich gesehen dreht sich alles nur noch um das liebe Geld
und daran wird sich auch in Zukunft kaum was ändern.

Und die Patienten bleiben dabei auf der Strecke. Wenn der Arzt die Patienten nur noch nach wirtschaftlichen Maßstäben bewertet - was heute bereits die Regel ist - dann geht es nicht mehr darum, die Menschen zu heilen, sondern möglichst viel Geld aus der Ware Patient zu machen.

Das Problem ist nicht, daß wir zuwenig Ärzte haben - das Problem ist, daß sie nicht heilen können. Wir könnten mit einem Bruchteil der Ärzte auskommen, wenn Politik und Medizin den Menschen endlich erklären würden, wie sie die heutigen Krankheiten vermeiden können. Aber darum geht es ja wie gesagt überhaupt nicht. Das wäre ja konträr zu den wirtschaftlichen Interessen der Gesellschaft.
 
Wenn schon internationale Vergleiche mit einbezogen werden, könnte man auch aus der Arbeit anderer Länder profitieren. Ich denke da ganz besonders an Holland, mit wenig Kostenaufwand gehen sie gegen die Bakterien im Klinikbereich an.

Was nützt uns all diese moderne Technik wo den Ärzte zur Verfügung stehen?
Wenn man aus den Erfahrungswerten anderer Länder nichts hinzulernt?


Warum können Ärzte nicht heilen?

Weil sie nicht umdenken, oder nur das Wissen eines Studium besitzen, welches man ihnen vermittelt hat.

Weicht der Patient nur eine Spur vom normalen Weg des studiertem ab, ist er hilflos der Situation ausgeliefert.

Er wird als Simulant oder ähnlichem abgestempelt und weggeschickt. Wenn der Patient dann Pech hat, ist er eine Woche später Tod. Der Fall kam in meinem Bekanntenkreis vor.

Ein Arzt der zugibt mit der Lage überfordert zu sein, finde ich fair und gewissenhaft.

Wobei es Ärzte gibt, die überheblich reagieren und es den eigenen Kollegen ziemlich schwer machen können, wenn diese anders sind.

Ich denke an Professor Dr. Hackental und solche Ärzte, die sich noch für den Patienten eingesetzt haben oder tun.
 
Das Problem ist nicht, daß wir zuwenig Ärzte haben - das Problem ist, daß sie nicht heilen können. Wir könnten mit einem Bruchteil der Ärzte auskommen, wenn Politik und Medizin den Menschen endlich erklären würden, wie sie die heutigen Krankheiten vermeiden können. Aber darum geht es ja wie gesagt überhaupt nicht. Das wäre ja konträr zu den wirtschaftlichen Interessen der Gesellschaft.
So sehe ich das auch, bestimmte tatsächlich nur unzureichend versorgte Gebiete ausgenommen.

Es ist natürlich ein Übel, dass viele Ärzte heute nur noch als Vertreter der Pharmabranche und der Gerätemedizin tätig sind und in dieser Richtung ausgebildet werden. Aber da gibt es auch noch andere mit Zusatzausbildungen.

Bei aller Kritik an der Schulmedizin darf man mMn. nicht vergessen, dass ein grosser Teil der Patienten zum Arzt geht, weil er vom Arzt die Verschreibung eines Mittelchens gegen ein Wehwehchen erwartet.
Die meisten Menschen wollen mMn. gar nicht hören, dass sie selbst ihr Problem durch Änderung ihrer Gewohnheiten beseitigen können.
So kann man schon lange überall lesen, dass die meisten Erkrankungen ernährungsbedingt sind.

Es ist schließlich so einfach eine Pille einzuwerfen, wie eine Pizza in den Ofen zu schmeißen.:D

MMn. hat es sehr viel mit dem persönlichen Verständnis zu tun, in wie weit man bei einem Problem sofort zum Arzt rennt und wie man mit seinen Befindlichkeitsstörungen umgeht.

Ich sehe da an manchen Punkten eigentlich gar keinen Unterschied zwischen Patienten und Ärzten.
Man kann es auch hier im Board in bald jedem Thread nachlesen.
Obwohl alle wissen, dass wir eine Einheit von Körper, Seele und Geist sind und obwohl schon der Volksmund genug Sprüche auf Lager hat, die uns darauf hinweisen und diese Ursache vollends klar machen, werden alle vom grossen Glauben an Gerätemedizin und Labordiagnostik beherrscht.

Das führt dann häufiger dazu, dass Menschen aus psychischen Gründen, im Rahmen einer Erschöpfung oder Belastung etc. Beschwerden bekommen, für die auch nach einem 1-wöchigen Aufenthalt unter Einsatz aller diagnostischen Möglichkeiten keine Ursache gefunden werden kann.

Zur Behandlung der Symptome erwarten sie dann freilich trotzdem eine Medizin. Die behandelt dann das Symptom. Und der Vertreter der Pharmabranche wird, wie von ihm erwartet, eine pharmazeutische Medizin verschreiben.

Die wichtigere Frage wäre mMn. aber, was ist die Ursache für das Symptom. Die spielt genau genommen kaum eine Rolle und ich bin mir nicht so sicher, ob es hier nicht oft genauso gehandhabt wird.:cool:
Das Gespäch wird dem Arzt zudem kaum noch entlohnt, so dass es schon bald zu seinem Hobby verkommt, eine ordentliche Anamnese zu erstellen.

Verliert ein Auto viel Öl dann läuft das Auto weiter, wenn wir viel Öl nachkippen. Nur wird dadurch die Ursache für den Ölverlust natürlich nicht beseitigt.

Die Natur, das perfekte Zusammenspiel der körperlichen Organe, das ist das eigentliche Wunder. Wir versuchen bei einer Störung immer einen Teil dieser Funkionen isoliert zu sehen, soweit wir sie erfassen können und aus der begrenzten Einsicht entwickeln wir dann eine Therapie.
Wir sind nicht in der Lage die Gesamtheit des Menschen zu erfassen. Letztlich tun wir häufig nichts anderes als ständig Öl nachzukippen. Wir pfuschen rum und nennen das dann Wissenschaft.

Wenn schon, dann plädiere ich ebenso für eine höhere Eigenverantwortung des Patienten. Was für mich bedeutet, dass er sich fragt, warum habe ich das Problem und was habe ich dazu getan, dass ich dieses Problem habe. Um dann selbst die Schritte zu ergreifen, die das Problem beseitigen. Und nicht nur zum Arzt geht und zu sagen, ich habe ein Problem, was können sie mir dagegen geben.

Ein weiteres Problem ist, dass die Schulmedizin seit ihrer Existenz mit Giften arbeitet. Während zu Hahnemanns Zeiten schonmal das Quecksilber aus den sezierten Leichen laufen konnte, werden Patienten heutzutage mit einer schier unüberschaubaren Anzahl an Giften behandelt. Die werden heute zuvor zwar einer Testphase unterzogen, die aber keiner unabhängigen Kontrolle unterliegt, oft auf geschönten Studien basiert und eine unüberschaubare Anzahl an Nebenwirkungen haben. Sie vergiften uns idR.
Auch im diagnostischen Bereich sieht es nicht sehr viel anders aus. So dass man schon früher laut einem Fachbuch 7% aller Karzinome dem Röntgen anlastete.

Selbstverständlich kann es auch tatsächlich zu Organschäden und allen möglichen Zwischenfällen, Entzündungen etc. kommen, bei der die Medizin den Menschen retten kann.

Aber so wie es hier in Sachen Schulmedizin von beiden Seiten läuft und wie es schon lange läuft ist es in meinen Augen sehr wohl eine beidseitige Sache.
Denn wir sind dafür verantwortlich uns adäquat zu versorgen und zu warten. Der Arzt kann dies nicht für uns tun.
Dafür stehen uns über eine vollwertige Ernährung, viele verschiedene natürliche Therapien und Mittel zur Verfügung.

Dass sich die Medizin nun immer weiter pervertiert, ist doch auch das Ergebnis daraus, dass sie es können weil wir sie schon immer machen lassen. Weil wir die Verantwortung für unsere Gesundheit schon lange zum grossen Teil beim Arzt abgegeben haben und ihn als unseren Gesundheitsklemptner sehen.
 
Und weil ich den Link gerade noch offen habe- Um ganze 30 Prozent kürzer sind die Sprechzeiten pro Patient bei uns. Zu dieser Erkenntnis kam das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vor einer Weile. Trotzdem haben unsere Ärzte dank der deutschen Bürokratie längere Arbeitszeiten als ihre Kollegen im Euroraum.

Dafür nehmen sich deutsche Ärzte aber dann richtig Zeit, wenn es um Extrakohle geht, und sie die überflüssigen privat zu zahlenden IGeL-Leistungen an den Mann oder die Frau bringen wollen.
Die haben den Ärzten, ohne zahnmedizinische Behandlungen, schon 2005 ein Umsatzplus von 1 Milliarde Euro gebracht.
 
Hallo Dora,

Wo soll das noch hinführen?

Amerika möchte sein Gesundheitssystem und wir, bauen es immer mehr ab.
Man versteht die verrückte Welt nicht mehr.

Ende mit dem Datenschutz?

Diese Gesundheitspolitik wird uns in eine für Patienten katastrophale Lage bringen. Schon heute - oft von den unaufgeklärten Patienten unbemerkt - werden uns viele Behandlungen vorenthalten.

Die Politiker erzählen immer von steigenden Gesundheitsausgaben - solange bis das Volk es auch glaubt. Darum meckert auch niemand, wenn es immer neue "Gesundheitsreformen" gibt. Diese dienen aber nur dazu, unser Gesundheitswesen auch in die "soziale Marktwirtschaft" zu überführen. Der Staat zieht sich aus seiner Verantwortung der Gesundheitsfürsorge und überläßt uns Patienten den "Heuschrecken".

Fakt ist:
Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind überhaupt nicht gestiegen, sie lagen in den vergangenen 30 Jahren immer so zwischen 9,6 und 10,7 % des Bruttoinlandproduktes.

Prof. phil Oliver Decker, Uni Leipzig sagte am 12.12.2009 in Hamburg:
Zitat:
"Das Problem ist nicht, das die Kosten steigen, sondern das Problem ist, das die Kosten nicht steigen können und damit die Wertschöpfung nicht weiter ansteigen kann.
Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt eben nicht steigen kann, weil er reglementiert ist.
Es ist kein Markt, es soll einer werden."
Zitat Ende

Das Ende mit dem Datenschutz im Gesundheitswesen wird mit der jetzt beginnenden Einführung der "elektronischen Gesundheitskarte" beginnen.

Das ist ein wirklich hoch interessantes Thema.
Ich überlege mir, ob ich dazu ein neues Thema eröffnen sollte. Das wird für uns Patienten, besonders für diejenigen mit "diffusen" Krankheitsbildern in einem Fiasko enden. Hierzu gibt es wirklich absolut gute Infos.

Sonnenschein55
 
Hallo Dora,

Ich denke da ganz besonders an Holland, mit wenig Kostenaufwand gehen sie gegen die Bakterien im Klinikbereich an.

Das Problem sind nicht die Bakterien, die sind immer da. Das Problem ist die Anfälligkeit der Patienten und die wird maßgeblich durch die Umgebung und Behandlung bestimmt. Unsere heutigen Krankenhäuser sind ja nicht wirklich auf Heilung ausgelegt - dann hätten sie helle, freundliche Räume, gutes Essen, viel Licht und Luft und genügend Personal, um gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Patienten einzugehen. Dann wären auch MRSA und andere Keime hei Problem. Das ist aber nicht der Fall. Krankenhäuser sind nunmal darauf ausgelegt, Geld zu verdienen und das möglichst effizient.

Warum können Ärzte nicht heilen?
Weil sie nicht umdenken, oder nur das Wissen eines Studium besitzen, welches man ihnen vermittelt hat.

Richtig. Um es noch etwas mehr zu konkretisieren: Um zu Heilen, muß man die Ursache einer Krankheit kennen, denn nur, wenn man sie beseitigt, heilt die Krankheit. Die eigentlichen Krankheitsursachen spielen aber in der gesamten ärztlichen Ausbildung keine Rolle.

Weicht der Patient nur eine Spur vom normalen Weg des studiertem ab, ist er hilflos der Situation ausgeliefert.

Dazu trägt aber auch bei, daß der Arzt sehr eng in das System der ärztlichen Vereinigungen und der Pharmaunternehmen eingebunden ist. Es gibt einen Goldstandard, an dem er sich zu orientieren hat. Weicht er davon ab, ist das Risiko groß, daß er plötzlich bei Schadensersatzforderungen alleine dasteht und Geld und Approbation verliert. Das Risiko geht keiner ein. Also wird das gemacht, was von oben her gesteuert wird und nicht das, was vielleicht nach Ansicht des Arztes das Beste wäre. Ich kenne nur sehr, sehr wenige Ausnahmen, die den Mut haben, die Verantwortung für die Behandlung ihrer Patienten selbst zu übernehmen.

Er wird als Simulant oder ähnlichem abgestempelt und weggeschickt. Wenn der Patient dann Pech hat, ist er eine Woche später Tod. Der Fall kam in meinem Bekanntenkreis vor.

Das kommt ungleich häufiger vor, wenn man sich in ärztliche Behandlung begibt. Es gibt da einen netten kleinen Film auf YouTube, der auf das Thema der iatrogenen Todesfälle eingeht:



Ein Arzt der zugibt mit der Lage überfordert zu sein, finde ich fair und gewissenhaft.

Absolut. Aber wenn das jeder machen würde, hätte niemand mehr Vertrauen in das Medizinsystem, denn die meisten Ärzte sind permanent mit der Lage überfordert.
 
Brauchen wir so viele Krankenkassen? NEIN

Ich möchte auch auf keinen Arzt schimpfen, es ist das System.
Die Kassenärztliche Vereinigung gehört nach meiner Meinung auch abgeschafft.

Warum bekommen Kassenpatienten nicht wie Privatpatienten, eine Abrechnung über die tatsächlich geleistete Arbeit.

Nicht genug, dass Herr Rössler 30.00 Euro im Monat uns abknöpfen will.
Soll jetzt auch noch laut Nachrichten, für jeden Arztbesuch fünf Euro bezahlt werden.

Auch die 19 % Mehrwertsteuer auf Medikamenten, finde ich nicht für angebracht.

Würde uns das Geld zur Verfügung stehen, könnte man seine Lebensqualität auch aufrecht erhalten.


@ndp über die Ernährung kannst Du sehr viel regeln, das stimmt.

Trotzdem gibt es Krankheiten und Baustellen, denen Du nur sehr schwer beikommst. Oder kann jemand etwas dafür, wenn sein Stoffwechsel durch Quecksilber, Bakterien und Viren verrückt spielt?


@Joachim, es sind nicht die Bakterien alleine, sondern die Anfäligkeit der Menschen. Wenn man aber schaut mit welcher Vielzahl sich Bakterien ausbreiten können, hat der geschwächte Mensch kaum eine Chance.

Wieviel Patienten sind nach einem Krankenhausaufenthalt kränker als je zuvor?
Das sind Situationen, welche alle berücksichtigt werden müssen.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass nur Symptome und nicht die Auslöser behandelt werden. Dieser Zustand besteht allerdings schon Jahrzehnte, das hat bis jetzt niemanden gestört.


Allgemein:



Auch im Gesundheitswesen erlaube ich mir zu sagen, wurde Geld zweckentfremdet.

Verwaltungskosten - Glaspaläste für Krankenkassen - medizinischer Dienst -
Kassenärztliche Vereinigung u.s.w.


Dem Patienten jetzt die alleinige Schuld zuzuweisen, halte ich nicht für angebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Nachricht von 2004
Insgesamt ist die Gefahr, nach einem Ganzkörper-CT an Krebs zu erkranken, sehr gering. Doch aus regelmäßigen jährlichen Untersuchungen ergeben sich beachtliche Risiken, schreibt das Magazin „Ärztliche Praxis“.
Das Blatt beruft sich auf eine Studie von David J. Brenner, einem Professor für Radiologie und Onkologie an der Columbia Universität in New York. „Die Strahlungsdosis eines Ganzkörper-CT-Scans ist vergleichbar mit jener Dosis, der die Überlebenden der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki ausgesetzt waren. Dort gab es einen klaren Beweis für ein erhöhtes Krebsrisiko“, so der Studienleiter.

Laut der Untersuchung erhöht sich das Krebssterblichkeits-Risiko einer 45-jährigen Person nach einem Ganzkörper-CT um 0,08 Prozent. Das bedeutet, dass einer von 1200 Patienten an Krebs erkranken wird. Bei einem 45-jähriger Menschen, der jährlich zum Ganzkörper-CT geht, erhöht sich das Krebssterblichkeits-Risiko auf 1,9 Prozent. Das entspricht einem Krebskranken pro 50 Patienten.
Krebsrisiko: CT so gefährlich wie Bombe - News - FOCUS Online
 
Hallo,

Brauchen wir so viele Krankenkassen? NEIN

Da gebe ich Dir recht. 50 Kassen würden reichen (schon wegen der Wettbewerbssituation). In den vergangenen Jahren wurden es immer weniger Kassen, leider sind die Verwaltungskosten dadurch nicht weniger geworden.

Wir (Zwangs) Versicherte sollten die klare Forderung stellen, dass allen Mitgliedern eine für jeden schlüssige Einnahmen - Ausgabenabrechnung zur Verfügung gestellt werden müßte.
Die heute veröffentlichten Zahlen versteht doch kein Mensch wirklich.

Ich möchte auch auf keinen Arzt schimpfen, es ist das System.
Die Kassenärztliche Vereinigung gehört nach meiner Meinung auch abgeschafft.
Liebe Dora,
soweit ich informiert bin, werden die KVen ausschließlich von den Ärzten bezahlt - nicht von uns Versicherten - .
Gäbe es die Kassenärztlichen Vereinigungen nicht, müßten die Ärzte praktisch alle alleine Verträge mit den Krankenkassen abschließen. Das halte ich für uns Versicherte für viel zu kompliziert.

Warum bekommen Kassenpatienten nicht wie Privatpatienten, eine Abrechnung über die tatsächlich geleistete Arbeit.
Leider interessieren sich viel zu wenig Patienten dafür. Aber laut Gesetzt, können heute schon alle Patienten eine Abrechnung ihres Arztes verlangen.
Ich war vor ca. 3 Jahren mal bei einer Podiumsdiskussion, da haben die anwensenden Ärzte genau diese Forderung gestellt. Alle anwesenden Politker hatten daran etwas zu kritisieren.
Das hat mich, ehrlich gesagt, etwas stutzig gemacht.

Auch die 19 % Mehrwertsteuer auf Medikamenten, finde ich nicht für angebracht.

Volle Zustimmung. Aber das wird sicherlich nicht kommen, auf diese Millarden wollen unsere Volksvertreter bestimmt nicht verzichten. Das ist doch für sie eine sichere Einnahmequelle.


Die Versicherten müssen sich endlich einmischen und z.B. an den Sozialwahlen teilnehmen bzw. eigene Kanditaten in die Gremien bringen.
Dazu braucht es nur etwas Mut.

LG
Sonnenschein55
 
Die Versicherten müssen sich endlich einmischen und z.B. an den Sozialwahlen teilnehmen bzw. eigene Kanditaten in die Gremien bringen.
Dazu braucht es nur etwas Mut.

LG
Sonnenschein55
Hallo Sonnenschein,
genau deshalb bin ich der Meinung, dass es eine organisierte Patientengewerkschaft geben müsste, die die Interessen der Patienten vertritt und nicht verschiedene kleine Vereine, wie das anscheinend der Fall ist.
Wir als diejenigen, die das Gesundheitssystem bezahlen und nutzen, haben keine wirklich starke Lobby. Das ist das Elend.
Unsere Volksvertreter haben hier mMn. wie immer mehr die Volkswirtschaft als die Patienten vor Augen.:cool:
 
hallo nicht der papa,

genau deshalb bin ich der Meinung, dass es eine organisierte Patientengewerkschaft geben müsste, die die Interessen der Patienten vertritt und nicht verschiedene kleine Vereine, wie das anscheinend der Fall ist.
Wir als diejenigen, die das Gesundheitssystem bezahlen und nutzen, haben keine wirklich starke Lobby. Das ist das Elend.

Ja, ich bin sogar der Meinung, dass wir überhaupt keine Lobby haben.
Ich fühle mich von unseren "Volksvertretern" total im Stich gelassen.
Eine Patientengewerkschaft - keine schlechte Idee!!

Unsere Volksvertreter haben hier mMn. wie immer mehr die Volkswirtschaft als die Patienten vor Augen

Auch hier muss ich Dir recht geben. Die Interessen der Industrie stehen im Vordergrund.
Als Beispiel sei hier angeführt, das die jetzt bald kommende "elektronische Gesundheitskarte" bis zu 14 Milliarden Euro kosten kann. Diese Kosten tragen allein wir Versicherte!!!
Dieses nutzlose Ding gehört eingestampft. Dieses Geld ist für die Bahandlung kranker Menschen besser angelegt.

Sonnenschein55
 
hallo nicht der papa,

Als Beispiel sei hier angeführt, das die jetzt bald kommende "elektronische Gesundheitskarte" bis zu 14 Milliarden Euro kosten kann.

Sonnenschein55
Viel schlimmer finde ich an dem Ding, dass man so mit allen möglichen Diagnosen erst richtig festgelegt sein wird.

Ich stelle mir das gerade praktisch vor. Ah, ich sehe, dass sie vor 2 Jahren eine Colitis hatten. Daher muss ich davon ausgehen, dass auch ihre derzeitigen Beschwerden damit in Zusammenhang stehen.
Ich schreib ihnen da mal was auf.:D
Bitte beachten sie die Packungsbeilage nicht weiter, denn nach der macht sie dieses Mittel 100% erst richtig krank.:)))
Ich freue mich schon auf ihren nächsten Besuch.:D
 
Die Damen und Herrn in der Politik haben bis September Urlaub.

Ich vermisse die Sozialverbände, Gewerkschaften und Volksvertreter.
So kann es nämlich nicht mehr weiter gehen.

Wir können ja nix tun und die Kleine Vereinen was wollen die schon bewegen?
Der Standpunkt ist falsch, wenn jeder so denken würde, bliebe alles auf unseren Schultern.

Selbst bei den Wahlen, wo jeder es in den eigenen Händen hätte das richtige Kreuzchen zu machen, vergisst man den Wahltag. Mit dieser Moral, können wir keine Lorbeeren ernten.
 
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