Nachdenken über 'Abschiebung'

Hallo, einen Gruß an alle,

gerade die Tage wurde ich wieder hautnah mit der Frage konfrontiert, was denn des Menschen Heimat sei.

Der Ort, wo man geboren wurde? Das Land dessen Sprache man spricht? Der Ort, an dem man sich wohl, angenommen, gut aufgehoben, sicher und "verwurzelt" fühlt?

Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm wurde Heimat 1877 erstens definiert als „das land oder auch nur der landstrich, in dem man geboren ist oder bleibenden aufenthalt hat“, zweitens als „der geburtsort oder ständige wohnort“; an dritter Stelle wurde hinzugefügt:„selbst das elterliche haus und besitzthum heiszt so, in Baiern.“

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Heimat ? Wikipedia

Was passiert mit Menschen, denen plötzlich ihre Heimat, ihre Sprache, ihre Kultur entzogen werden?

Der junge Mann, ein Betroffener, drückt dies meines Erachtens sehr plastisch in diesem Video aus.

https://www.youtube.com/watch#playnext=1&playnext_from=TL&videos=LGfjEkzma3w&v=UxLSp9oE_aA

Herzliche Grüße von
Leòn

Hallo, einen Gruß an alle,

mit Inkrafttreten der "Regelung für Altfälle" https://www.akweb.de/ak_s/ak433/08.htm haben sich die Probleme für viele Migranten mit Duldungsstatus in Deutschland, bis heute nicht entscheidend gebessert.

Rund 30.000 langjährig geduldete Ausländer müssen bangen. Am Jahresende läuft ihr Bleiberecht auf Probe aus, das vom Bundestag noch unter Schwarz-Rot beschlossen worden war. Bis zum 31. Dezember müssen die Ausländer den Nachweis erbringen, dass sie ihren Lebensunterhalt überwiegend selbst bestreiten können. Nur dann kann der Aufenthalt verlängert werden. Andernfalls kann das zur abermaligen Duldung oder gar zur Abschiebung führen.

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Bleiberecht auf Probe: 30.000 Ausländern droht die Abschiebung - Nachrichten Politik - Deutschland - WELT ONLINE

Nach wie vor müssen viele, langjährig in Deutschland beheimatete Menschen, mit einer Abschiebung in ihr "Heimatland" (das sie entweder seit vielen Jahren nicht mehr oder noch nie gesehen haben) rechnen und somit mit Entzug ihrer soziokulturellen Identität. Für die meisten dieser Menschen bedeutet dies eine Entwurzelung. Viele derhier aufgewachsenen oder gar geborenen Kinder, inzwischen selbst erwachsen, beherrschen die jeweiligen Sprachen kaum, insbesondere nicht die Schriftsprache des "Herkunftslandes".

Mit Sorge betrachte ich den Umgang mancher Bundesländer mit diesen langjährig hier lebenden und integrierten Menschen. Hier ist meines Erachtens eine Praxis der sehr restriktiven Anwendung des § 23a des Aufenthaltsgesetzes, Aufenthaltserteilung aus "humanitären Gründen" zu beobachten.
BMI - Zuwanderung A-Z - Zuwanderung A-Z - Härtefallregelung
Hinzu kommt, die aus meiner Sicht wenig konstruktive Nutzung von Spielräumen der Ausländerbehörden.

Herzliche Grüße von
Leòn

Über uns :: Pro Asyl

Hallo Leòn,
der erste Link ganz oben funktioniert nicht, deshalb hier nochmals:

ak 433: Im Zweifel gegen die Flüchtlinge

LG, James