Toll, ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

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Ich beobachte und beobachte immer wieder das gleiche Muster. Weshalb? Ich verstehe es nicht. Die Welt scheint so etwas von ungerecht zu sein. Und viele spielen dieses Spiel mit, kann man da eigentlich nicht ausbrechen?

Ich beobachte Menschen, die einen gewissen Handlungsspielraum bekommen und diesen Spielraum verwenden, um gegen andere vorzugehen, damit sie selber weiterkommen. Sie benutzen ihre eigene Macht um andere zu zerstören, damit sie selber einen Nutzen daraus ziehen können. Sie leben ihr Leben auf Kosten anderer.

Dieses Muster kann man tagtäglich in kleineren und grösseren Formen beobachten. Es werden zum Beispiel Menschen bei anderen schlecht gemacht, damit man seine eigene Position stärken kann oder einfach seine Selbstbestätigung finden kann "ich bin besser als der andere". Was soll dies?

Ich kenne sehr gute und liebe Menschen, die systematisch solchen Machtspielen ausgesetzt waren und die als Folge im Moment psychisch am Ende sind. Den Peinigern geht es aber gut und sie suchen sich neue Opfer in unserer Gesellschaft.


Ich beobachte mich selber, welche Verantwortung und somit Macht mir im beruflichen und privaten Leben in die Hände gelegt wird. Ein gefährliches Instrument und ich erkenne hier den Handlungspielraum, den Täter ausnützen können. Dies erschreckt mich jedesmal sehr. Ein Instrument, dass jeder verwenden kann, um andere fertig zu machen. Wer Verantwortung bekommt im beruflichen oder privaten Bereich, braucht dazu keine spezielle Ausbildung. Er kann dieses Machtmittel einfach ausüben und es bleibt zu hoffen, dass er dies sinnvoll tut.

Täter-Opfer. Ich habe den Eindruck dies beginnt bei uns im tagtäglichen Leben in ganz kleinen Formen und zieht sich durch alle Schichten und Lebenssituationen durch. Dabei muss man diese Macht nicht öffentlich auf schwächere Personen ausüben. Sondern dies passiert oft im Versteckten, damit sich das Opfer möglichst nicht wehren kann. Täter suchen sich dazu Menschen aus, die sich nicht wehren können und nach ihrer Meinung schwächer sind als sie. Vieles passiert auch unbewusst, der Täter weiss gar nicht was er mit seinem Verhalten anrichtet und zerstört. Jeder kann Täter sein und jeder kann Opfer sein. Aber es scheint Personen zu geben, die eher dazu tendieren eine Opferrolle einzunehmen und andere eine Täterrolle.

Diese Machtungleichgewichte scheinen unseren Lebensalltag zu bestimmen. Die Menschenseelen, die dabei zerstört werden, sind jeweils liebe gute Personen, denen es nicht gelingt, sich gegen diese Spiele zu wehren. Und genau diese Personen hätten es eigentlich nicht verdient, so behandelt zu werden.

Deshalb mein Aufruf an alle: Achtet auf solche Ungleichgewichte in eurem Alltag und kämpft dagegen an. Es darf nicht sein, dass die guten Menschen auf Grund der aus meiner Sicht schlechten Menschen zerstört werden. Kampf gegen die Machtungleichgewichte!

Der Regenwurm.
 
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Hallo Regenwurm :)

welche fairen Mittel fallen dir denn ein, um sich zu wehren?

LG
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Mir fällt gerade Viktor Frankl, den ich sehr bewundere, dabei ein. Er hat eine Haltung in schwierigsten Zeiten gezeigt, der gegenüber der Machtmißbrauch der Konzentrationslager im Dritten Reich machtlos war.

https://www.pircher-friedrich.com/inc/10.todestagvonviktorfrankl.pdf
seinMenschenbild: Jede Person ist neu, einmalig, unersetzbar, und meine Person und der Sinn korrespondieren miteinander. Du selbst hast alles, um dein Leben sinnvoll und schön zu gestalten. Das trifft den Nerv der Zeit.

Wenn ein Mensch anerkennt, daß er aus sich selbst heraus schaffen kann und nicht aufgrund des Mißbrauchs von anderen Menschen, dann gibt es auch keinen Machtmißbrauch. Nur scheint das oft nicht zu klappen.

Gruss,
Uta
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Mir ist dazu das Buch

Bücher von Amazon
ISBN: 342336288X


eingefallen.

Hier eine gute Rezension dazu, die bereits vieles erklärt: Lebenshaus Schwäbische Alb :: Buchrezensionen :: Die Masken der Niedertracht - seelische Gewalt

Hirigoyen sieht als Ziel eines Perversen zur Macht zu gelangen oder sich dort zu halten, egal mit welchen Mitteln, oder auch seine eigene Unfähigkeit zu verschleiern. Mit seinen perversen Machenschaften geht es ihm darum, den anderen zu destabilisieren, ihn an sich selbst und den anderen zweifeln zu lassen oder ihn zugrunde zu richten, ohne dass die Umgebung eingreift. Zu diesem Zweck ist jedes Mittel recht: scheinbar harmlose Worte, Einflüsterungen oder Nichtausgesprochenes, hinterhältige Anspielungen, Lügen, Ungeheuerlichkeiten. Und die bevorzugte Waffe der Perversen ist die Verweigerung der unmittelbaren Kommunikation. Der Konflikt wird nicht benannt, aber er findet ständig statt durch herabsetzendes Verhalten. Der Aggressor weigert sich, seine Einstellung zu erklären. Diese Weigerung lähmt das Opfer, das sich auf diese Weise nicht verteidigen kann, was die Fortsetzung der Aggression möglich macht. Indem er sich weigert, den Konflikt beim Namen zu nennen, zu diskutieren, verhindert der Aggressor eine Auseinandersetzung, die es ermöglichen könnte, eine Lösung zu finden. Gemäß dem Repertoire perversen Kommunikationsverhaltens muss man den anderen daran hindern nachzudenken, zu verstehen, zu widerstehen.



Liebe Grüße, Anne
 
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Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Hallo Anne

Interessantes Buch, habe deinen Link gelesen, da steht genau was ich meinte:

Angegriffene, also Opfer, sind keineswegs von Krankheit befallene oder besonders schwache Personen. Im Gegenteil: was die Perversen bei anderen am meisten beneiden, ist das Leben. Sie beneiden deren Erfolg, der sie mit ihrem eigenen Gefühl des Misserfolgs konfrontiert.

Mit den Schwachen meinte ich nicht Minderheiten oder Kranke... sondern Menschen wie du und ich, die sich aber nicht gegen solche Angriffe wehren können.

@ADo: Augen öffnen, nicht nur die Opfer sondern auch die Zuschauer. Und solche Fälle aufdecken. Mitmenschen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. Leute aus diesen Situationen herausführen und Lösungen suchen.

@Jutta: Danke für den Beitrag.

Es grüsst der Regenwurm
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Stimmt Regenwurm, die Menschen, die von seelischer Gewalt betroffen sind, sind keineswegs schwach. Ganz im Gegenteil. Ich denke, wenn man ins Visier eines solchen Menschen geraten ist, dann ist es extrem schwer, wieder aus dieser Situation herauszukommen. Denn derjenige, der quält, ist in der Regel nicht eher zufrieden, bis sein Opfer am Boden zerstört ist. Viele Menschen tragen soetwas mit, indem sie sich vom Täter blenden lassen - denn in der Regel zeigen sich diese Menschen nach außen hin sehr freundlich. Holt das Opfer sich Hilfe, dann werden die Ursachen gern beim Opfer gesucht, das dadurch nur noch mehr destabilisiert wird. Oder es wird gesagt: "Beide haben einen Anteil daran." Und das stimmt eben in so einem Fall nicht!

In dem vom mir genanntem Buch wird die Macht in Verbindung mit Sadismus als Perversion beschrieben und zeigt Lösungen auf, wie man sich aus der Opfer-Rolle befreien kann.

Aus einer anderen Sicht betrachtet Romano Guardini die Macht.
In seinem Essay "Das Ende der Neuzeit / Die Macht
Ein Versuch zur Orientierung – Versuch einer Wegweisung "
wird die Macht aus ethischer und gesellschaftlicher Sicht beleuchtet. Ich empfinde dieses Buch ebenfalls als sehr lesenswert.

Bücher von Amazon
ISBN: ISBN-10: 3786712506


Romano Guardini ist einer der ersten, der vom Ende der Neuzeit spricht. In seinem gleichnamigen Essay setzt er sich mit einem neuen, von der Geschichtsschreibung noch unbenannten Zeitalter auseinander. Der Glaube an Fortschriftt und Machbarkeit des 19. Jahrhunderts ist in einen tiefen Kulturpessimismus umgeschlagen. Der Mensch wird auf seine Grenzen zurückgewiesen und bekommt dadurch die Chance, im Angerufensein von Gott zu leben.
Inhaltlich knüpft der zweite Beitrag dieses Bandes "Die Macht" hier an. Nach der Erfahrung des Nationalsozialismus stellt sich die Frage nach Umgang mit bzw. Mißbrauch der Macht durch den Menschen in aller Schärfe. Dürfen wir alles, was wir können? Wo sind natürliche Grenzen? Dies sind heute z.B. angesichts der Genforschung und Atomtechnik hochaktuelle Fragestellungen. Es geht Guardini um die Bändigung der Macht. "Den Sinnmittelpunkt der Epoche wird die Aufgabe bilden, die Macht so einzuordnen, dass der Mensch in ihrem Gebrauch als Mensch bestehen könne.

Liebe Grüße, Anne
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Hallo Anne

Du bringst hier interessante Informationen. Wenn ich mal Zeit habe, würde ich gerne dein erstes erwähntes Buch lesen. Im Moment stelle ich mir vor allem zwei Fragen:

1) Wie kommt es, dass Menschen so handeln? Einzelne eher dazu tendieren sich über andere zu stellen und dafür andere Personen eher dazu tendieren von anderen ausgenutzt oder sogar beherrscht zu werden. Liegen hier zwei verschiedene Grundhaltungen vor, sind die umweltabhängig, vom Lebensweg abhängig oder sogar erblich? Oder ist es so, dass man einmal eher die Rolle des Beherrschenden und später wieder die Rolle des Beherrschten einnimmt? So dass am Schluss ein Gleichgewicht besteht und dieses halt einfach nicht überall ausgewogen ist?

2) Es gibt klare Täter-Opfer-Rollen, Situationen mit unterschiedlichem Schweregrad. Wo beginnen aber solche Ungleichgewichte? Beginnt dies nicht in ganz,ganz kleinen Situationen in unserem Alltag? Würde es sich nicht lohnen dort dagegen anzukämpfen, bevor es grössere Ausmasse annimmt und sich eine wirkliche Täter-Opfer-Rolle ergibt. War nicht jeder von uns schon einmal Täter? Je nach Charakter in kleinerem oder grösserem Ausmass? Spielt hier nicht auch die Selbstbeherrschung, die eigene Lebensphilosophie und die Zufriedenheit mit der Lebenssituation eine grosse Rolle?

Dieses Thema beschäftigt mich halt im Moment gerade und vielleicht würde sich gerne jemand dazu äussern.

Der Regenwurm.
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Hallo Regenwurm,

deine Fragen kann ich dir leider nicht beantworten.
Ich weiss nicht ob du auf alle deine Fragen Antworten findest.:)

Wie kommt es, dass Menschen so handeln? Einzelne eher dazu tendieren sich über andere zu stellen und dafür andere Personen eher dazu tendieren von anderen ausgenutzt oder sogar beherrscht zu werden. Liegen hier zwei verschiedene Grundhaltungen vor, sind die umweltabhängig, vom Lebensweg abhängig oder sogar erblich?
Von allem ein bisschen, denke ich.
Jeder bringt eine gewisse "Grundausstattung" mit, wenn er auf die Welt kommt. Dann wird er geprägt durch die Erfahrungen die er hier macht, durch die Erlebnisse, Kontakte und so weiter.

Wie man all dies dann bewertet, einordnet und händelt, das kommt stark darauf an welche Einstellungen man hat, auf die Lebensphilosophie. Aber auch die ist teilweise davon abhängig was man vorgelebt bekommen hat, wie man geprägt wurde und wird.

Eines finde ich ganz klar ersichtlich: wer zufrieden mit sich und seinem Leben ist, wer glücklich ist, der muss sich keine anderen Menschen als Opfer aussuchen, der wird nicht mobben, quälen oder tyrannisieren. Nur Menschen die von etwas dazu "getrieben" werden, die den Drang dazu verspüren, oder die unglücklich und unzufrieden sind, müssen so handeln.
Müssen schreibe ich mit Absicht, denn mit dem freien Willen hat das nicht viel zu tun.
Darum sehe ich auch die Täter letztendlich als Opfer ihrer eigenen Gefühle,Taten und Gedanken.
Das ändert natürlich nichts daran dass deren Opfer leiden. Das gilt es zu vermeiden wo man kann.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Hallo Anne

Du bringst hier interessante Informationen. Wenn ich mal Zeit habe, würde ich gerne dein erstes erwähntes Buch lesen. Im Moment stelle ich mir vor allem zwei Fragen:

1) Wie kommt es, dass Menschen so handeln? Einzelne eher dazu tendieren sich über andere zu stellen und dafür andere Personen eher dazu tendieren von anderen ausgenutzt oder sogar beherrscht zu werden. Liegen hier zwei verschiedene Grundhaltungen vor, sind die umweltabhängig, vom Lebensweg abhängig oder sogar erblich? Oder ist es so, dass man einmal eher die Rolle des Beherrschenden und später wieder die Rolle des Beherrschten einnimmt? So dass am Schluss ein Gleichgewicht besteht und dieses halt einfach nicht überall ausgewogen ist?

2) Es gibt klare Täter-Opfer-Rollen, Situationen mit unterschiedlichem Schweregrad. Wo beginnen aber solche Ungleichgewichte? Beginnt dies nicht in ganz,ganz kleinen Situationen in unserem Alltag? Würde es sich nicht lohnen dort dagegen anzukämpfen, bevor es grössere Ausmasse annimmt und sich eine wirkliche Täter-Opfer-Rolle ergibt. War nicht jeder von uns schon einmal Täter? Je nach Charakter in kleinerem oder grösserem Ausmass? Spielt hier nicht auch die Selbstbeherrschung, die eigene Lebensphilosophie und die Zufriedenheit mit der Lebenssituation eine grosse Rolle?

Dieses Thema beschäftigt mich halt im Moment gerade und vielleicht würde sich gerne jemand dazu äussern.

Der Regenwurm.

Lieber Regenwurm,
die Antwort Deiner Fragen ist in der Dynamik des ganzen zu finden!:idee:

Davon abgesehen ist die Dynamik des ganzen in einem ständigem Wandel...alles kommt...alles geht!:D

Welche Vorstellungen sollen wohl helfen, wenn man versucht ein Schubkastensystem aufzubauen?:schock::)))

Die Dynamik der Ganzheit zu begreifen, heißt unweigerlich die Anworten Deiner Fragen zu finden!:idee:

Tausende Bücher können nicht helfen, wo es im Inhalt nicht um die Dynamik der Ganzheit geht um Deine Fragen zu beantworten!:mad:

Du bist ein Teil des ganzen und kannst letztenlich in Deinem tiefem innern Dir selbst die Antwort geben, wenn Du diese in Dir suchst, dann wirst Du diese auch finden!;)

Ich kann Dich denke ich, recht gut Verstehen in Deinem Suchen:D

Passe bitte auf Dich auf und mache es Dir nicht schwerer als es sein muss, denn man kann es sich auch schwerer machen als es ist!:kiss:

Freiheit findet sich im Loslassen und in der Liebe, wenn Du dies Verstehen kannst, dann wird sich auch Dein Leben ändern und Du wirst alles aus anderne Augen, neuen Augen verstehen können!:freu:

Ganz herzliche Grüße Sternenstaub

PS.
Bitte nicht vergessen: Du bist ein Teil der Ganzheit und die Wahrheit des Seins findet sich ganz und gar nicht im Festhalten und in der Fixierung von Vorstellungen, sondern im Loslassen um diese!:D:wave:
 
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Hallo Regenwurm!

Echte "Täter" haben es richtig gut drauf. Dagegen anzukämpfen ist eine schwere Sache. Denn sie zeigen sich, wie du schon aufgezeigt hast, meistens vor der ganzen Welt als nett und freundlich. Zum anderen bauen sie aber auch ein festes Machtgefüge auf. Du weißt schon: teile und herrsche!

Eine ganz schlaue Taktik ist z.B auch die, Leute gegeneinander auszuspielen, ohne dass es jemand wirklich merkt.

Einmal werden Leute ins Boot geholt, die dann für die Ungerechtigkeiten den anderen gegenüber "blind" sind, denn die eigene Position ist ja sehr angenehm. Und um hinzusehen, muss man ja bereit sein, zu sehen. Damit könnte dann das eigene kleine Kartenhaus zusammenbrechen.

Dann ist es wichtig, dass keiner dem anderen traut. Das funktioniert umso besser, je länger diese Strukturen bestehen. Dann muss man noch Neid sähen. Mal bekommt der eine was (Infos, Steicheleinheiten, Dinge...), mal der andere.

Etwas funktioniert auch noch gut: Dafür zu sorgen, dass alle auf einer Person hacken. Die Meute verfolgt ein Opfer – und merkt nicht mal, dass sie gesteuert ist.

Wird einer fertig gemacht, dann müssen die anderen unbedingt mit ins heile Boot, damit niemand sich einmischt. Jeder hat ja Angst, selber wieder draußen zu sein.

Dann ist es noch wichtig, dass der "Machthaber" möglichst alle Attacken dann ausführt, wenn keine Zeugen dabei sind. Und er muss "im Vertrauen" immer wieder mal die Person(en), die ausgegrenzt werden, schlecht machen. In aller "Unschuld" natürlich.

Dann kommt allerdings irgendwann der Punkt, wo das Fass zu Überlaufen kommt. Wo sich die Kleinen, die Unterdrückten, zusammenschließen. Und an dem Punkt ist es dann wieder wichtig, Strukturen aufgebaut zu haben, wo in das Machtgefüge möglichst viele Menschen einbezogen wurden, damit es eine "Elite" gibt und die "Untermenschen". Dann können die da unten auch wieder nichts machen.

Wie will man dagegen ankämpfen?

Ich selber habe für mich den Ausweg, immer dann, wenn ich sehe, dass jemandem Unrecht geschieht, das anzusprechen. Damit konnte ich schon viele Male schlimme Dinge verhindern. Aber das Grundprinzip kann man damit nicht ändern. Denn Menschen, die andere klein machen, um selber groß zu sein, WOLLEN NICHT, dass sich daran etwas ändert. Und selbst die, die einmal anders waren, wollen dieses "besser sein" nicht mehr verlieren, auch wenn ihnen mal irgendwann klar war, dass das großer Mist ist. Oft waren sie selber mal Opfer der gleichen Person, aber das ist vergessen und vergangen.

So lange es Elite-Denken gibt, gibt es auch Krieg und Ungerechtigkeit. Egal, ob im Großen oder im Kleinen. So lange jemand sein Wohlgefühl oder sein Selbstwertgefühl daraus holt, andere klein zu machen, wird immer alles so weitergehen.

Viele Menschen WOLLEN andere zerstören, weil sie nur dann das Gefühl haben, etwas (jemand) zu sein.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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Hallo Hexe

Eines finde ich ganz klar ersichtlich: wer zufrieden mit sich und seinem Leben ist, wer glücklich ist, der muss sich keine anderen Menschen als Opfer aussuchen, der wird nicht mobben, quälen oder tyrannisieren. Nur Menschen die von etwas dazu "getrieben" werden, die den Drang dazu verspüren, oder die unglücklich und unzufrieden sind, müssen so handeln...

Darum sehe ich auch die Täter letztendlich als Opfer ihrer eigenen Gefühle,Taten und Gedanken.

Da hast du absolut recht. Aber "Täter" sind doch auch urteilsfähige, mündige Menschen. Wenn man nicht mit seinem Leben zufrieden ist, ist dies doch noch kein Grund andere zu plagen. Hat dies nicht vor allem mit Selbstbestättigung zu tun? Ich drücke den anderen nach unten, damit es mir besser geht? Dies muss ja nicht immer unbedingt gleich mit Unzufriedenheit im Leben in Zusammenhang gebracht werden. Oder doch?

Wirklich ein schwieriges Thema. Ich glaube wir müssen hier trennen zwischen verschiedenen Fällen. Ich versuche es einmal:

1) Menschen, die selber einmal Opfer waren und durch ihr Leid nun zum Täter werden (Wiederholungsmuster)

2) Menschen, die durch Ergeiz nach höherem Streben und deshalb auf Kosten von anderen ihre Selbstwertgefühl aufbessern

3) Menschen, die nicht die Erfüllung in ihrem Leben finden und deshalb andere plagen

Und damit ich nicht schubladisiere, häufig sind diese drei Dinge auch miteinander vermischt.

Es grüsst der Regenwurm.
 
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Hallo Sternenstaub

Ich habe bis jetzt eher allgemein über Machtungleichgewichte diskutiert, mit deiner Nachricht scheinst du mich aber direkt anzusprechen. In der Diskussion geht es eigentlich nicht so sehr um mich, sondern ich möchte allgemein über das Thema diskutieren.

Es ist aber tatsächlich so, dass ich selber unter grosser psychischer Gewalt aufgewachsen bin und diese über Jahre andauerte. Ich konnte mich aber selber aus dieser Situation befreien, bin dadurch sehr stark geworden und bin mit mir und der Welt im Reinen. Im Moment habe ich aber sehr liebe Menschen um mich, die Opfer von solchen Machtspielen geworden sind. Obwohl ich selber stark bin und ähnliches erlebt habe, kann ich ihnen aber nur wenig helfen oder aus meiner Sicht zu wenig helfen. Diese Begebenheiten wühlen bei mir viel auf. Deshalb habe ich im Moment auch das Bedürfnis über dieses Thema zu diskutieren. Es geht mir aber dabei nicht unbedingt um mich, sondern ich möchte herausfinden, was auf unserer Welt schief läuft, dass sich immer wieder solche Täter-Opfer-Konstellationen bilden.

die Antwort Deiner Fragen ist in der Dynamik des ganzen zu finden!

Du schreibst mehrmals über Dynamik. Leider kann ich deinen Gedankengängen nicht ganz folgen. Gibt es hier einen Zusammenhang mit meiner Problematik? :idee:

Es grüsst dich lieb der Regenwurm.
 
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Hallo Sonora

Danke für deine Nachricht. Genau so wie du es beschreibst, finden diese Machtspiele im Alltag statt. Es scheint also etwas zu sein, dass zu unserem täglichen Leben gehört. Im Tierreich würde man es vermutlich Konkurrenz nennen. Nur diese Art von Konkurrenz kann bei uns Menschen ganz schön auf die Psyche schlagen und ziemlich viel zerstören.

Vielleicht ist dies von mir ein bisschen zu hart ausgedrückt, wenn ich zum Schluss komme, dass diese alltäglichen Machtspiele der Grundstein für viel Leid auf unserer Welt sind. Elite-Denken, Krieg, Streitereien und vieles mehr können aus diesen vielleicht zu Beginn eher harmlosen Spielchen entstehen.

Es grüsst dich der Regenwurm.
 
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Es ist ein sehr schwieriges und vielschichtiges Thema. Es ist auch ein belastendes Thema, denn jeder wurde in irgendeiner Weise bereits damit konfrontiert. Wer einen Weg daraus gefunden hat, der profitiert von seiner guten Menschenkenntnis. Nur kann einem diese Menschenkenntnis auch zu schaffen machen, wenn man sich schwer abgrenzen kann.
Ich denke, man muss sich immer im Klaren darüber sein, dass man Machtspiele mitträgt. Inwieweit man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann und wie man damit umgeht, ist sicher individuell verschieden.

Meine Erfahrungen sind:

Es gibt eigentlich nur ganz wenige Menschen, die ganz bewußt mobben, um sich einen Vorteil zu verschaffen und gezielt Informationen streuen, um jemanden als "Konkurrenten" auszuschalten. Gegen diese Menschen kommt man nur schwer an. In der Regel kratzen sie nach oben und treten nach unten. Wenn sie es bis nach oben geschafft haben, dann kann man nur noch hoffen, dass sie sich selbst früher oder später ins Abseits schießen. Wenn man gegen bestimmtes Verhalten angehen möchte, dann muss man damit rechnen, dass man den Kürzeren zieht. Wer "nichts werden" will, ist da klar im Vorteil und nur der hat die Freiheit und die Stärke, dagegen etwas zu tun.

Ich fühle mich definitiv in einem angespannten Klima nicht wohl und würde lieber gehen, statt dagegen zu kämpfen. Da kann derjenige noch so nett zu mir sein, um mich in sein Boot zu ziehen. Es gibt ja diesen Spruch: "Mitgehangen, mitgefangen." Da ist eine Menge dran, gerade in Bezug auf das Thema dieses Threads. Die Menschen, die bewußt ihre Ellenbogen einsetzen, schlagen gern mal Sachen vor, die nicht ganz "legal" sind, natürlich aus "guten" Motiven. Wer an dieser Stelle gutgläubig zustimmt, kann später seine Meinung nicht mehr revidieren, ohne sich selbst bloßzustellen.
Und irgendwann kommt jeder mal in so eine Situation, in der er sich entscheiden muss. Und sei es, dass er nur sagt: "Ich sehe diesen Menschen eigentlich ganz anders, als du es gerade beschreibst." Für einen Machtbesessenen ist selbst das zu viel des Guten ;)

Wichtig ist, sich treu und bei guter Laune zu bleiben. Fröhlichkeit, Optimismus, sich die gute Laune nicht verderben zu lassen und dem Leben zu vertrauen - auch wenn man eventuell "das Feld räumen" muss - sind ein wirksamer Schutz.

Liebe Grüße, Anne
 
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Ich beobachte und beobachte immer wieder das gleiche Muster. Weshalb? Ich verstehe es nicht. Die Welt scheint so etwas von ungerecht zu sein. Und viele spielen dieses Spiel mit, kann man da eigentlich nicht ausbrechen?

Ich beobachte Menschen, die einen gewissen Handlungsspielraum bekommen und diesen Spielraum verwenden, um gegen andere vorzugehen, damit sie selber weiterkommen. Sie benutzen ihre eigene Macht um andere zu zerstören, damit sie selber einen Nutzen daraus ziehen können. Sie leben ihr Leben auf Kosten anderer.

Dieses Muster kann man tagtäglich in kleineren und grösseren Formen beobachten. Es werden zum Beispiel Menschen bei anderen schlecht gemacht, damit man seine eigene Position stärken kann oder einfach seine Selbstbestätigung finden kann "ich bin besser als der andere". Was soll dies?

Ich kenne sehr gute und liebe Menschen, die systematisch solchen Machtspielen ausgesetzt waren und die als Folge im Moment psychisch am Ende sind. Den Peinigern geht es aber gut und sie suchen sich neue Opfer in unserer Gesellschaft.


Ich beobachte mich selber, welche Verantwortung und somit Macht mir im beruflichen und privaten Leben in die Hände gelegt wird. Ein gefährliches Instrument und ich erkenne hier den Handlungspielraum, den Täter ausnützen können. Dies erschreckt mich jedesmal sehr. Ein Instrument, dass jeder verwenden kann, um andere fertig zu machen. Wer Verantwortung bekommt im beruflichen oder privaten Bereich, braucht dazu keine spezielle Ausbildung. Er kann dieses Machtmittel einfach ausüben und es bleibt zu hoffen, dass er dies sinnvoll tut.

Täter-Opfer. Ich habe den Eindruck dies beginnt bei uns im tagtäglichen Leben in ganz kleinen Formen und zieht sich durch alle Schichten und Lebenssituationen durch. Dabei muss man diese Macht nicht öffentlich auf schwächere Personen ausüben. Sondern dies passiert oft im Versteckten, damit sich das Opfer möglichst nicht wehren kann. Täter suchen sich dazu Menschen aus, die sich nicht wehren können und nach ihrer Meinung schwächer sind als sie. Vieles passiert auch unbewusst, der Täter weiss gar nicht was er mit seinem Verhalten anrichtet und zerstört. Jeder kann Täter sein und jeder kann Opfer sein. Aber es scheint Personen zu geben, die eher dazu tendieren eine Opferrolle einzunehmen und andere eine Täterrolle.

Diese Machtungleichgewichte scheinen unseren Lebensalltag zu bestimmen. Die Menschenseelen, die dabei zerstört werden, sind jeweils liebe gute Personen, denen es nicht gelingt, sich gegen diese Spiele zu wehren. Und genau diese Personen hätten es eigentlich nicht verdient, so behandelt zu werden.

Deshalb mein Aufruf an alle: Achtet auf solche Ungleichgewichte in eurem Alltag und kämpft dagegen an. Es darf nicht sein, dass die guten Menschen auf Grund der aus meiner Sicht schlechten Menschen zerstört werden. Kampf gegen die Machtungleichgewichte!

Der Regenwurm.


Ich möchte kurz sagen, diese Menschen gibt es nicht. Die Menschen, die Gewalt ausüben, tun dies aus Not.
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Von welcher Not sprichst Du z.B., wenn Du hörst, daß ein einstiger Kz-Wächter mit einer unglaublichen Grausamkeit vorgegangen ist, whiskyhigh?

Gruss,
Uta
 
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Hallo Whyskyhigh

Du sprichts von Gewalt. Ich aber habe vor allem von Machtungleichgewichten und den daraus resutlierenden negativen Folgen für die Betroffenen geschrieben. Ich meinte die Machtspiele, die sich in unserem Alltag tagtäglich abspielen und die bei Menschen so viel zerstören können. Gewalt wie du sie meinst, scheint aber noch eine Stufe härter zu sein. Das was wir in den Medien lesen und sonst mitbekommen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Darunter brodelt es nur so von Macht, Frustration, Ego und Selbstbestättigungsdrang. Ich denke aber, wir sind alles eigenverantwortliche Menschen, mit Not kann ich dies nicht entschuldigen.

Lies doch nochmals meinen Beitrag, vielleicht verstehst du dann, was ich meine.

Es grüsst der Regenwurm.
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Letztlich kann man alles entschuldigen. Denn niemand von uns kam böse auf diese Welt. Er wurde erst dazu gemacht. Von seinen Eltern, seinen Lehrern, seiner mitmenschlichen Umgebung usw.

Daher ernten wir in "bösen" Menschen immer nur das, was wir selbst gesät haben.
Und daraus ergibt sich die einzig richtige Konsequenz :) ...
 
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Hallo Anne

Du schreibst gute Dinge. Sie entsprechen zum grössten Teil auch meinen Erfahrungen. Ich frage mich aber, ob es wirklich das beste ist, jeweils bei "Machtungleichgewichten und Mobbing" einfach das Feld zu räumen. Es gibt leider manchmal Lebenssituationen, wo dies gar nicht so einfach ist. Weshalb sollte ich wegen einer Person, die solche Machtspiele betreibt, mein Leben und meine Verhalten neu ausrichten? Eine Person, die mir eigentlich missfällt, bestimmt meinen Lebensweg! Und wenn ich den Platz räume, werden neue diese Lücke besetzten und wieder genau den gleichen Machtspielen ausgesetzt sein. Bei jeder Person die neu dazukommt, könnte es sogar sein, dass sich die Machtspiele noch um eine Spur steigern. Also einfach wegschauen und warten bis es explodiert?

Ja, ja, es ist sicher ein schwieriges Thema.

Es grüsst der Regenwurm.
 
Toll ich habe Macht, damit kann ich Menschseelen zerstören

Daher ernten wir in "bösen" Menschen immer nur das, was wir selbst gesät haben.
Und daraus ergibt sich die einzig richtige Konsequenz ...

...und die wäre?
 
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