ideologie ist im allgemeinsten sinne die definitive festlegung eines idealzustandes (einer gesellschaft oder eines kaugummis oder von sonstwas) und der dazugehörige maßnahmenkatalog der nötig ist, um diesen idealzustand zu erreichen. ideologieen sind daher zwangsläufig auf wackeligen beinen gebaut, weil sie voraussetzen, dass irgendjemand weiss, was das beste ist, was im allgemeinen ein derart hohes maß an intelligenz und wissen erfordert, dass personen, die sich als ideologen betätigen fast grundsätzlich zur (mehr oder weniger manischen) selbstüberschätzung neigen. nun liegt es nahe die religion als musterbeispiel für gesellschaftliche ideologie heran zu ziehen. dabei glaube ich aber eine grundsätzliche unterscheidungsmethode gefunden zu haben: eine ideologie verfolgt ein ziel, nämlich das erreichen eines definierten idealzustandes, das nach endlicher zeit durch vernunft und willensanstrengung erreichbar ist. die religion transzendiert den zielzustand, in dem sie das ideal im sinne das jeweiligen glaubens bis in unendliche ferne rückt oder sogar so platziert, dass er während der lebenszeit gar nicht mehr erreicht werden kann (glaube an jenseits, reinkarnation). die ideologie soll daher zur konvergenz gegen einen idealzustand nach endlicher zeit und kraft des willens führen, während religion diesbezüglich keine durch vernunftanstrengung festlegbaren ziele hat, sondern versucht eine form emotionaler geborgenheit durch eine verschiebung des ziels ins unendliche zu generieren, da dadurch gleichsam der druck dieses ziel zu erreichen von einem genommen wird.
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In meiner Sicht ist Ideologie nichts anderes als ein Synonym für politische oder religiöse Weltanschauungen. So in etwa, wie es Flo sieht: "..definitive festlegung eines idealzustandes ...und der dazugehörige maßnahmenkatalog der nötig ist um diesen idealzustand zu erreichen".
Die wackligen Füße sind prinzipiell nicht zu verhindern.
Damit wäre der Begriff Ideologie ein Überbegriff - Kommunismus, Christentum, Buddhismus, Soziale Marktwirtschaft, Demokratie, Menschenrechte usw. typische Beispiele.
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Edward Shiles hat 8 Kriterien erstellt, wonach sich Ideologien von anderen Überzeugungssystemen unterscheiden:
- an ihrer eindeutigen Formulierung;
- an ihrem Willen, Anhänger um eine tatsachenbezogene oder normative Überzeugung zu scharen;
- an ihrem Bemühen, sich von anderen vergangenen oder zeitgenössischen Überzeugungssystemen zu unterscheiden;
- an ihrer Verschlossenheit Neuerungen gegenüber;
- an der Intoleranz ihrer Vorschriften;
- an der gefühlsbetonten Art, in der sie verkündet werden;
- an der bedingungslosen Unterordnung, die sie verlangen;
- an ihrer Verbindung zu Institutionen, deren Aufgabe darin besteht, die fraglichen Überzeugungen zu festigen und anzuwenden.