Bewusst im Hier und Jetzt leben

Das Hier und Jetzt lässt sich nicht fest halten - es fliesst immer zu aus dem Moment, und zugleich in den Moment
 
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Bewusst im Hier und jetzt sein?

Das Hier und das jetzt ist die Wahrnehmung des Augenblicks, diese beinhaltet jedoch im allgemeinen auch das gewesene und das zukünftige.

Inwieweit diese Wahrnehmung zum Ausdruck kommen kann, ist von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren bestimmt.

Die menschliche Wahrnehmung findet im Bewusstsein statt.

Das Hier und das jetzt der Menschen kann folglich nicht vom Bewusstsein getrent werden.

Die Wahrnehmung vom Hier und jetzt kann sich im Bewusstsein auf alles mögliche konzentrieren.

Das Bewusstsein ist letzendlich das entscheidende für die Wahrnehmung vom Hier und jetzt.

Herzliche Grüße

Sternenstaub
 
Hallo, meine lieben, verehrten Mystikerinnen,

wenn ich so sporadisch bei Euch vorbeischau, wird mir meistens ein wenig schwindlig.

Ihr schreibt wie "Eingeweihte" für "Eingeweihte". Zu denen gehör ich nicht. Aber zu fast jedem Euerer Sätze hätt ich ein paar Fragen. Ich wähle mal ein paar von Dir, Juliette, aus:

"Es gibt den Raum auf der astralen Ebene und es gibt die Zeit auf der mentalen Ebene."
Frage: Woran kann ich das konkret erkennen? Wenn der Satz falsch wäre, was wär dann konkret anders, als es ist? Oder ist der Satz per definitionem richtig wie in der Mathematik? Oder werden Dir solche Sätze irgendwie (wie konkret?) offenbart? Durch wen? Den Heiligen Geist? Denkbar wär ja auch das.

"Derjenige, der die Erleuchtung in die Breite macht . .."
Erleuchtung, ja was ist denn das? Woran - konkret - bemerkst Du sie. Bei anderen? bei Dir? Wie wirkt sie sich konkret auf Deinen Alltag auf, z.B. auf Dein Verhalten? (Die für mich entscheidende Frage!) Und dann kann man anscheinend Erleuchtung "machen". Ja wie denn? Das wüßt ich gern. Und dann auch noch "in die Breite". Geht's denn auch in die Länge oder / und die Höhe?

"Und dann gibt es die Erleuchtung . . . bis hin zur vollkommenen Vergeistigung des Körpers."
Woran erkenne ich Erdenmensch denn einen vergeistigten Körper? Ist der überhaupt noch sinnlich wahrnehmbar? Wie denn genau? Du schreibst ja nachfolgend Etliches über diesen "Körper". Durch welche Beobachtungen kann man das bestätigen? Oder - falls es falsch wäre - widerlegen? -- Was mich Erdenmenschen auch noch interessieeren würde: Haben "vollkommen vergeistigte Körper" auch Liebesbeziehungen? Wie muß man sich denn die vorstellen? Bitte konkret - mich interessiert schon die vollkommen vergeistigte Gynäkologie. Geht da nicht einiges verloren? Haben die z.B. Kinder? Sind die dann auch vollkommen vergeistigt? Können die denn mit Gleichaltrigen spielen?

"Ich kenne jemanden, der sich im Raum und auf der mentalen Ebene entwickelt hat. Ihm stehen alle Worte zur Verfügung, die er jemals gedacht hat in diesem Leben und aus vergangenen Leben. Er sieht die Ideen des Göttlichen hinter dem Raum, wovon auch Platon schreibt."
Woher weißt Du denn nun das wieder? Hat's der Betreffende Dir erzählt? Hast Du die "Worte" gehört? Woher weißt Du, daß es "alle" sind. Woher, daß sie aus "vergangenen Leben" stammen? Oder glaubst Du's einfach.

"Die innere Ideenschau. Um diese Ideen im Geiste verantwortungsvoll zu nutzen, ist es wichtig das Geistige ganz kennenzulernen, es zu verstehen, damit man handlungsfähig wird."
Diese "Handlungen" würden mich am allermeisten interessieren. Was tut man denn dann konkret. Predigt man? Schreibt man solche Beiträge wie Du sie hier schreibt? Jubelt man den ganzen Tag vor Entzücken? Oder schält man vielleicht Kartoffeln in einer Suppenküche für die Hungernden?

"Solche Menschen können alles sehen, die Vergangenheit, die Zukunft und die Ideen die dahinterstecken. Sie sehen die Ideen, die die Menschen haben und was daraus in der Zukunft wird. Sie können auch Einfluss darauf nehmen, was ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt."
Ist das denn jemals überprüft worden? Wie? Durch wen? Mit welchen Methoden? Wären das Weltsensationen. Und: Ist es verantwortbar, Dergleichen ohne gewissenhafte Nachprüfung einfach so zu erzählen?

"Das erfassen zu können, dafür muss man geistig entwickelt sein."
Bist Du, liebe Juliette, "geistig entwickelt"? Wenn ja: mein Glückwunsch. Ich bin's nicht. Aber: Woher weißt Du das? Kann man das selber erkennen? Oder haben es andere Dir gesagt? Wie kamen die denn drauf? Was hast Du gemacht, rein technisch, um dahin zu gelangen? Oder "gibt's der Herr den Seinen im Schlaf"?

Mir fällt Wittgenstein ein: "Alles, was man sagen kann, kann man klar sagen. Und worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen."

Und das Schweigen? Vielleicht könnte das was mit ganz altmodischer Demut zu tun haben. Mit ganz wenigen Worten? oder gar keinen? oder mit Karoffelschälen?

Was meinst? Was meint ihr? Oder meint Ihr vielleicht mal gar nichts?

Herzlich, mit einem ganz irdischen Lächeln
(und total unerleuchtet, aber kartoffelschälend)
Windpferd
 
PS:
Dieses Thema "Hier und Jetzt" hat einen interessanten historischen Ursprung. Es gab einen Stanford-Studenten (Psychologie), später Harvard-Dozenten (der also sehr fähig gewesen sein muß) namens Richard Alpert. Zuerst erforschte er, zusammen mit einem Freund ganz irdische Dinge, z.B. Prüfungsangst. Dann nahm er an einem Harvard-Psilocibin-Projekt teil, flog aber raus. (Dazu muß man schon einiges anstellen.) Darauf ging er nach Indien zu einem Hindu-Meister oder, bin nicht sicher, zu mehreren. Für wenige Jahre - also weit kürzer als notwendig, um irgendeinen Grad der (Hindu-)Realisation zu erreichen.

Dann kam er heim, nannte sich fortan (bis heute) Ram Dass und lehrte weiter - mit ungeheuerem Zulauf (70er Jahre!), zuerst wieder in Boston (nicht mehr at Hervard natürlich), dann so ziemlich überall. Er schrieb ein Büchlein betitelt "Be Here Now". Einen New-Age-Bestseller. Riesiger Erfolg. Übrigens weitaus einfacher als Euer mystischer Thread hier, allerdings genausowenig praktikabel, ohne Bezug zur faktischen Realität, zum konkreten Alltag. Nicht "workable", wie die Amis sagten = konkret nix anzufangen damit. (Er schrieb noch mehr dieser Art, z.B. "Be Love Now".)

Kurze Zeit war er Schüler bei einem der größten buddhistischen Meister, Chögyam Trungpa Rinpoche (Boulder, CO), der eben, seiner Tradition gemäß, auf Disziplin, Hingabe, reales Verhalten Wert legte und seinen Studenten die Erleuchtungsflausen, Wortwolken, Größenfantasien austrieb - manchmal einfach mit einem Lächeln. Der down to earth war. Da hielt es ihn nicht lang, klar.

Er machte seine eigenen Vereine auf (etliche) und sammelte - unautorisiert - seine eigenen Schüler um sich. Das widerspricht allen lebendigen Traditionen, buddhistischen, hinduistischen, taoistischen: niemand gibt ohne Auftrag und Ermächtigung die Kern-Lehren weiter. Alles andere gilt schlicht und respektlos als Mästen des Ego - noch einfacher: als Wichtigtuerei.

Nebenbei, dieses berühmte "Hier und Jetzt" ist in den auhentischen Traditionen kein großes Thema. Es versteht sich von selber. Ist implizit vor allem in der konkreten täglichen Praxis. Nix mit Mystik - einfach Arbeit.Tja - verdirbt ein wenig den Spaß. Aber eigentlich geht's um was anderes als "Spaß".

Alles Liebe,
Windpferd
 
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Hallo Windpferd,

das sind alles berechtigte Fragen. Ich schreibe hier aber nicht gerne von mir selbst. Was ich aber schon mal geschrieben habe ist, dass ich Heilenergien in mir fühlen kann, ihre Essenz und wie sie wirken. Ich kann sie auch unterscheiden.

Ich habe einmal eine Erfahrung gemacht, als es mir sehr schlecht ging. Ich hatte kaum eine Chance auf Gesundheit und habe einfach wissen wollen, ob es da noch mehr gibt. Ich habe mich nach innen gewandt und sehr ernsthaft gesprochen. Das war ein Gebet. Ich habe vorher keine spirituellen Übungen gemacht, geschweige denn sonst was gemacht. In dem Moment öffnete sich ein Kanal und hatte ich eine enorme Energie. Das waren dann, wie ich später herausfand, Pranaströme. Ich lernte sie über die Bücher von Mantak Chia zu lenken und kann sie seitdem wahrnehmen. Wenn ich meine Aufmerksamkeit darauf richte, dann wird die Stelle warm. Es ist das Fühlen der Lebensenergie. Das ist keine große Sache. Das kann jeder lernen, aus seine Art und Weise und wenn es nur ein Gefühl ist, bei dem anderen vielleicht Wärme oder mehr also individuell.

Und da das für mein bisheriges Gottverständnis sehr ungewöhnlich war, fing ich an weiter zu forschen. Wenn du das Buch von Baird Spalding lesen würdest, Windpferd, dann könntest du vielleicht nachvollziehen, woher ich diese Antworten habe. Ich erwähne es immer, damit jeder sich selbst ein Bild machen kann.

In der Hermetik und in der mystischen Kabbala steht die geistige Anatomie. Man kann sie selbst erfahren, indem man es ausprobiert. Da es geistig ist, ist es nicht beweisbar, außer für die, die es machen. Und wie ich schon schrieb, kenne ich jemanden der das macht. Von ihm habe ich viele Antworten, die sich aber mit Spaldings Buch decken, genauso wie mit den Büchern von Robert Monroe. Irgendwo muss man seine Meinung ja festmachen. An der geistigen Anatomie gibt es eigentlich nichts zu rütteln, denn sie ist, genau wie der Körper und seine Organe real und vorhanden. Ich erwähne sie auch deshalb, weil wir uns über die Gedanken in ihr bewegen. Hat man da Denkfehler drinnen, dann ist das, wie eine Sackgasse. Ich habe in einigen Foren gelesen, was das für Probleme macht. Leider steckt all das noch in der Entwicklung. Und warum soll man nicht darüber sprechen? Man spricht doch auch über den Körper und seine Organe? In Spaldings Buch steht drin, dass eines der schlimmsten Übel die Geheimniskrämerei in diesen Dingen ist und das es deshalb auch mit uns Menschen hier kaum voran geht. Ich sehe das genauso.

Was jemand macht, der solche Fähigkeiten hat? Eine gute Frage. Die Inderin Amma hat beispielsweise solche Fähigkeiten. Ich weiß das, von einer Bekannten, die mit ihr in Kontakt ist. Was sie macht kannst du nachlesen. Aber jeder ist anders und individuell, man kann das nicht verallgemeinern. Beweisbar wäre in dem Falle, dass Frauen, die ihre Kinder verloren hatten, durch den Tsunami, sie diesen Kinder geschenkt hatte. Alle, ohne Ausnahme, bekamen Zwillinge.

Überprüfen kann man solche Fähigkeiten persönlich nur, indem man vielleicht mit solchen Menschen zu tun hat. Ich habe einmal einen Heiler gekannt, der konnte mir haargenau Dinge aus meinem jetzigen Leben sagen, die niemand sonst kennen konnte. Er sieht auch Sachen aus vergangenen Leben, wenn sie eine Schlüsselfunktion haben. Er ist soweit entwickelt, dass er die astrale Ebene sieht und seit kurzem kann er sich darin bewegen. Er sieht die Energien und was sie bewirken und die Wesenheiten. Er hat einen Auftrag, dem er nach seinem besten Wissen und Gewissen gerecht werden muss. Ich halte ihn für keinen Scharlatan, da ich die Heilenergien wahrnehmen kann. Für mich ist das was er tut beweisbar. Und natürlich kann er auch geistig das anwenden, was er gelernt hat und auf die energetische Ebene Einfluss nehmen, aber nur in seinem eigenen Wirkungsbereich. Außerhalb hat man nichts verloren. Verantwortung in diesem Bereich hat aber nicht jeder. Und dieser Heiler sagt auch, dass es ein Glück ist, dass man heutzutage nicht mehr negativ magisch arbeitet, zumindest nicht in dem Ausmaße, wie es wohl manch einer mal konnte.

Das erfassen zu können, dafür muss man geistig entwickelt sein."

Damit meine ich bestimmt nicht mich, denn ich kann nur von dem schreiben, was ich bisher erlebt habe und bin da ein ganz kleines Rad, aber von den Menschen, mit denen ich in dem Zusammenhang zu tun hatte, kann ich sagen, was sie zu sagen haben. Und ihre Antworten, die sich mit der Hermetik und Spaldings Buch decken, sind für mich etwas, was verständlich ist, etwas, was für mich nicht abgehoben und geheimniskrämerisch klingt.

Dann hoffe ich, ich habe hier keine allzugroße Verwirrung gestiftet. Mir liegt eher genau am Gegenteil etwas. Mag aber sein, dass ich das nicht besonders gut mache. In Spaldings Buch steht auch genau drin, wie man als normaler Mensch sich dem Geiste zuwendet, der in vielen Religionen übersehen wurde. Was mit Geist gemeint ist, steht auch in dem Buch.

Die Sexualität, da hat jeder selbst Verantwortung. Man kann sogar darüber üben, laut Mantak Chia. Voll Erleuchtete, die alles aus sich selbst erschaffen können brauchen diese nicht, weil die Energien bei ihnen dann wieder anders laufen. Man verliert dadurch aber nichts, wie man sich das vielleicht vorstellt. Da ich hier nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann, zitiere ich dass, was ich darüber gelesen habe, laut Gopi Krishna reichen hundert Orgasmen nicht an die Gotteserfahrung heran. Das hat nichts mit Lust, aber mit viel Wohlbefinden zu tun, halt anders.

Ähm, ich schäle auch Kartoffeln. Erleuchtet ist für mich keiner, bis er nicht ganz fertig ist. Alles andere zählt für mich zu einer normalen Entwicklung, wie man als Kind auch sprechen lernt. Aber darüber reden darf man schon, wenn man Sachen gelesen, gehört, erfahren hat. Man schreibt ja auch über Krankheiten und Gebrechen.


Grüsse von Juliette
 
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Hallo Juliette,

mein letzter Beitrag zu diesem Thread (einfach weil ich dann nichts mehr zu sagen hab) ist ein Buchhinweis:

Chögyam Trungpa: "Spirituellen Materialismus durchschneiden"

(amerik. Original: "Cutting Through Spiritual Materialism"). Zuerst 1971, viele Neuauflagen.

Gegenstand ist unsere eingefleischte Neigung, aus allem, was wir zu "haben" meinen (irgendeine Einsicht, irgendeinen vermeintlichen "Fortschritt"), einfach aus allem ein "Ding" zu machen, ein großes Ding, irgendwas Besonderes. "Mein" Ding. Die authentischen spirituellen Wege sind ziemlich ent-täuschend (d.h. befreien von Täuschungen); man kriegt nichts sondern wir werden eingeladen, unser tolles Spielzeug herzugeben. Sehr langsam stirbt das "Ego" (die zentrale Verwaltung, die unser Territorium beständig verteidigt oder ausdehnt). Dabei gibt es Augenblicke, in denen wir tatsächlich einen Schimmer davon kriegen, wie es sein könnte, ohne Ego, ohne diese Riesenlast, zu leben. Daß man dann manches wahrnehmen, manches bewirken könnte. Daß man z.B. ein klein wenig lieben könnte oder schenken - ohne zu kalkulieren "Was krieg ich denn dafür? Lohnt sich denn das?"

Nun, wie gesagt, Ego ist unglaublich raffiniert. Es macht plötzlich einen Doppelsalto mit halber Schraube rückwärts - und findet plötzlich die Egolosigkeit toll - jedenfalls geeignet, mit den "Früchten", den eigenen (sehr vergänglichen) "Errungenschaften" anzugeben - vor sich selber und vor anderen. Die "Errungenschaften" können sehr verschieden sein: Vorherwissen, Erinnerung an vergangene Existenzen, Lesen der Gedanken anderer, sogar Heilungen usw. (alles natürlich nur vermeintlich). Oder auch ganz einfache Dinge wie das Spüren von Wärme usw. in Meridianen, was man bei Mantak Chia an einem Wochenende lernen kann und was mit Prana (im Sinn von Vajrayana-Disziplin) gar nichts zu tun hat. Ein wenig länger dauert z.B. das Lernen der Ejakulationskontrolle, na gut, dann hat man keine EP mehr, aber was soll's? Hat nicht das Geringste mit dem Sinn, den letzten Fragen oder gar mit Liebe usw. zu tun. (Eigentlich sind das Geheimlehren, aber Chia vermarktet sie eben.) Und dann betet man halt mal wieder und erlebt dabei irgendwas Neues. Und dann springen wir zu nächsten Tradition - letztlich völlig unverbindlich. Oder zu Tolle, was einfach Sekundärliteratur ist. "Spiritual shopping", nennt Trungpa das.

Die ungeheuere Gefahr: man kann "Charisma" entwickeln, "Ausstrahlung". Das sind aber nur andere Panzer, irgendwie mit Goldlack. Damit kann man andere Menschen beeindrucken und schließlich SchülerInnen um sich sammeln. Das machen viele (brauchst Dich bloß in der "Erleuchtungs-Szene", wie Du schriebst, umzusehen oder in diesem riesigen New-Age-Kramladen). Dann sitzt man fest in der selbst gestellten Falle - und erkennt sie gar nicht mehr als solche. Das ist tragisch - und zugleich, bei näherer Betrachtung, sehr komisch. Mitgefühl erzeugend. Trungpa hat - bei aller Kompromißlosigkeit - die Fähigkeit, die ironischen Aspekte zu beleuchten. So daß wir - wenn wir mal die narzißtische Kränkung überwunden haben - über uns selber lachen können. Lauthals u.U. Und mit anderen Angebern mitfühlen - denn wir wissen ja, wie's denen geht hinter ihren Panzern.

Natürlich geht's nicht allein im die ironische Aspekte sondern um das genaue, maßgeschneiderte (ganz einfache) Know-How: Wie komm ich aus der Falle raus? wie vermeide ich es, gleich wieder reinzutapern?

Nun - ich verabschiede mich aus diesem Thread. Dieses spirituelle Gerede hier ist toxisch. Es lenkt vom Ernst der Situation, von den wirklichen Aufgaben ab. Auch von der Kürze des Lebens, der drängenden Zeit.

Leb wohl!
Windpferd
 
Gut Windpferd,

dann hast du deinen Standpunkt genannt. Du hast dir deine Gedanken gemacht und ich verstehe zumindest Ansatzweise was du meinst. Ist in Ordnung.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine spannende Diskussion bzw. spannende Beiträge, denn eine Diskussion sehe ich hier nicht wirklich, weil die Standpunkte und ERfahrungen so sehr verschieden beschrieben werden :keineahnung:.

Letzlich finde ich das verbale Beschreiben dieser Inhalte aber gar nicht so wichtig. Wichtig finde ich vielmehr, daß die, die hier der Erleuchtung zustreben wollen und auf diesem Weg ihre Erfahrungen machen, im Hier und Jetzt - HEUTE - ihr Leben so leben, daß sie niemanden schaden, daß sie mit ihren Mitmenschen menschlich umgehen, nicht in Egotrips versinken, möglichst nicht auf einem Erkenntnisstand, den sie zu haben glauben, festhängen mit sich selbst auch freundlich umgehen usw.

So ungefähr nach dem Motto: was Du heute kannst besorgen, - soweit Aktion nötig ist - das verschiebe nicht auf morgen ;).

Diese Zusammenfassung gefällt mir recht gut:

...
Im "Hier und Jetzt" zu leben ist ein philosophischer Ansatz, aber es geht um unser ganz praktisches Leben.

Es geht z.B. darum:

sich von Herzen zu freuen, wenn es einen Grund dafür gibt,
ohne Einschränkungen zu lieben, wenn wir den oder die Richtige gefunden haben,
aus vollem Hals zu lachen, wenn etwas lustig ist,
das Gefühl der Trauer zu spüren, wenn wir Abschied nehmen müssen,
konzentriert bei der Sache zu sein, wenn wir eine Aufgabe zu erledigen haben,
einem anderen zu helfen, wenn wir das können, die Chancen des Augenblicks zu nutzen, wenn sie da sind
und vieles, anderes mehr.
....
Im Hier und Jetzt leben - Zeit zu leben

Grüsse,
Oregano
 
Auch, wenn ich selbst nicht angesprochen worden bin, so stelle ich nun etwas klar:
Ich bin kein Mystiker, hänge keinem Mystiker an.

All die Dinge des Seins, welche mir möglich sind, nehme ich zur Kenntniiss.

Aus einer von Innen kommender Kraft, arbeite ich daran, alles zu einem Ganzen zu verbinden.

Wenn ich ein Buch lese, dann hinterfrage ich alles, was mir nicht geläufig ist.

Ich denke, ich fühle, ich analysiere.

Der Mensch ist ein sehr interessantes Studienobjekt, da ich selbst ein Mensch bin, schließe ich mich selbst mit ein.

Ohne mein Leiden hätte ich niemals werden können, wer ich bin.

Das Leben ist ein Ganzes, in all seiner Ganzheit.

Als Freigeist bezeichne ich mich.

Irgentwelche Vorstellungen, bezüglich dessen, ob noch etwas nach dem Leben kommt, sind für mich nur im Sinne der Ganzheit relevant.

Was für mich zählt, ist die Realität des Lebens selbst.

Ergo, das tatsächliche Geschehen, all dessen, was gewesen, was ist und was kommt.

Obwohl ich sehr krank bin, beschäftigt sich mein Geist mit der Dynamik und der Problematik der Menschheit.

Mein Geist beschäftigt sich damit, inwiefern ich Lösungsmodelle hervorbringen kann, welche der Menschheit helfen können.

Fragt mich Bitte nicht, warum mir so sehr an der Menschheit gelegen ist, denn ich weiß es selbst nicht, außer vieleicht, das ich tief bekümmert bin, um der Menschheit Unfreiheit.

Herzliche Grüße

Sternenstaub

Ps

Definitiv muss sich einiges verändern, damit die Menschheit sich nicht selbst vernichtet.

Ein jeder Mensch ist verantwortlich für die ganze Menschheit!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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