Diamanten aus Verstorbenen

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Diamantbestattung
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Diamanten aus Verstorbenen


Ein sehr meinungszerissenes und umstrittenes Thema.
Bei vielen Leuten, ich bin eine davon, stellt sich ein dicker Gänseschauer auf der Hautoberfläche und im Körper ein.
Ist das geschmackslos ? Ist das Egotismus ?
Ich finde die Vorstellung aus der Asche eines Menschen einen Diamanten anzufertigen inhuman, unbarmherzig und kaltblütig.
Ein Mensch muss nicht erst zu einen 'Diamanten' verewigt werden um seine Kostbarkeit geltend zu machen.
Es kann sicher auch mit anderen Augen betrachtet werden. Die Person ist dann "nah" bei uns.
Muss es zwingend diese "Nähe" sein ? Auf diese Art und Weise ?
Manche Menschen wählen bei gegebenen Möglichkeiten ein kleines
Halskettchen. Meist in der Form eines kleinen Herz-Medaillons.
Diese Variante ist mir geläufiger bei Veterinär-Beisetzungen.
Zeremoniell füllt man ein wenig Asche in das Medaillon, die Restasche wird anschließend beigesetzt.
Alernativ zur Diamantenbestattung könnte man über die sogenannte
" Edelsteinbestattung" nachdenken.
Nach der Kremation wird lediglich die Asche eine kurze Zeit mit einem ausgewählten Edelstein gemeinsam "gelagert".
Dieser Methode soll zu Grunde liegen, das die Steine sich durch den Kontakt mit der Asche energetisieren (aufladen).


Verfahren

Die originäre "Diamantbestattung" setzt eine Einäscherung des Verstorbenen voraus, die bei Temperaturen von 800 °C bis 950 °C erfolgt. Kremationsasche besteht noch in Resten aus Kohlenstoff. Veraschung ist eine thermische Zersetzung aller organischen Verbindungen, sodass aller Kohlenstoff in CO2 übergeht. Die übliche Nachverbrennung bei Temperaturen von mindestens 1200°C lässt keinen amorphen oder hexagonalen Kohlenstoff übrig. Es bleiben nur anorganische Bestandteile zurück. Insbesondere wird notwendigerweise vor der Entnahme der Kremationsreste auf das Ausglühen der mineralischen Bestandteile gewartet, sodass sämtlicher Kohlenstoff in gasförmiges CO2 übergegangen ist. Technisch gesprochen ist das Ergebnis der Feuerbestattung der Glührückstand, der bei 1200°C verbleibt.

Amorpher Kohlenstoff ist Ausgangsstoff für die Züchtung eines Kristalls in dichtester Kugelpackung, deshalb muss die Verbrennung anders geführt sein.

Zur Gewinnung,

von Diamanten werden die natürlichen Entstehungsbedingungen von Diamantkristallen nachgebildet.
Da in „normaler“ Kremationsasche kein Kohlenstoff enthalten ist, erfolgt der Einsatz von externem Kohlenstoff.


Technisch ist die Kristallzüchtung ein eingeführtes Verfahren. Bei einem Druck von 50.000 bis 60.000 bar und einer Temperatur von 1.800 bis 2.000 Kelvin kristallisiert Kohlenstoff im hexagonalen Kristallsystem, umgewandelt in die dicht gepackte Diamantstruktur. Bei Zugabe eines entsprechenden Katalysators (meist Eisencarbonyl) findet die Umwandlung in einem Zeitraum von einigen Wochen statt. Die Zeitdauer ist für die erreichbare Größe entscheidend, der Aufwachsprozess ist nicht durch die vorliegende Substanzmenge, sondern vom Keim bestimmt.

Der erreichte Diamant hat eine Größe von 0,4 bis 1 Karat, das sind 100 bis 200 Milligramm mit der Größe der Kuppe eines Zündholzes. Der Rohdiamant kann wie üblich poliert und geschliffen werden. Mit einem Laser lässt sich eine Mikro-Beschriftung aufbringen. Bei Bestattungsdiamanten sollte ein bläulicher Schimmer durch Bor typisch sein, andere Färbungen entstehen durch andere Ausgangsstoffe.


"Beisetzung und Lagerung" in D, Ö, CH und NL

Derzeit ist es in Deutschland und Österreich gesetzlich nicht zulässig Kremationsasche zu Hause zu lagern.
In allen Bundesländern besteht (gemäß dem jeweiligen Bestattungsgesetz des Bundeslandes)Bestattungszwang.
Damit sind die sterblichen Reste, auch die Kremationsasche, auf vorgeschriebenen und für diesen Zweck freigegebenen Flächen aufzubewahren.
Somit ist Diamantbestattung im engen Sinne in Deutschland grundsätzlich nicht zulässig.
!Die Diamantbestattung wird allerdings in Deutschland geduldet und angeboten, aber prinzipiell ist der Wunsch des Verstorbenen nachzuweisen!.
In umliegenden Staaten, insbesondere in der Schweiz und in Holland ist auf Grund anderer Gesetzeslage eine Diamantbestattung im eigentlichen Sinne möglich.
Deshalb wird für Deutschland und Österreich die Asche des Verstorbenen in Länder gebracht werden, in denen die "Transformation" als ordentliche Bestattung akzeptiert wird. Die Aschekapsel wird von auswärtigen Bestattungsunternehmen abgefordert und von außerhalb ansässigen Unternehmen bearbeitet. Es verbleibt eine Substanzmenge, die gesetzeskonform beigesetzt werden kann.

Voraussetzung einer solchen Möglichkeit ist immer die subjektiv gewonnene Zustimmung des Verstorbenen, der dann die Nachfahren folgen sollten.

Textquelle : Diamantbestattung – Wikipedia
( Stand : 23.07. 2008 )


Nachdenkliche Grüsse, NellyK
 
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