Follow along with the video below to see how to install our site as a web app on your home screen.
Anmerkung: This feature may not be available in some browsers.
[Und was taugt LOGI?
Der Glykämische Index ist zwar um Lichtjahre intelligenter als das für den Diabetiker riskante BE* bzw. KE*Modell, aber auch er hat seine Grenzen.
Die GI-Werte in den Listen gelten immer nur für das Produkt alleine – nicht aber im Rahmen einer Mahlzeit. Kaum jemand isst sein Brötchen trocken, sondern mit Butter, Cervelatwurst
und Gürkchen – aber die tatsächliche Blutzuckerwirkung lässt sich aus den Werten der Wurstsemmelzutaten nicht ermitteln. Deshalb wurde der Glykämische Index durch die Glykämische Last (GL) ersetzt, mit der die LOGI*Methode arbeitet.
LOGI war der Versuch, den Glykämischen Index weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht allein um die Blutzuckerwirkung eines Nahrungsmittels, sondern um den zu erwartenden Anstieg durch die tatsächlich aufgenommene Menge. Eine Scheibe Weißbrot mit einem hohen GI ist danach gleichbedeutend
mit zwei Scheiben Vollkornbrot mit niedrigem GI. Die Menge macht’s. Was für einen vollsinnigen Menschen so platt ist wie ein Pfannkuchen, ist in der Diabetologie gleichbedeutend mit einen Geniestreich. Die Nudelesser, die bisher vom GI bestätigt wurden, müssen beim LOGI aber wieder Abstand von vollen Tellern nehmen. Dafür dürfen sie bei Fleisch und Wurst zulangen.
Der Grund für den Siegeszug von LOGI, den die Verantwortlichen in den Diabetikerschulungen bisher allerdings nicht akzeptieren wollen, ist offensichtlich: LOGI ist weniger restriktiv. Der Trend von den BE zum GI setzt sich mit LOGI fort. Jetzt sind viele Speisen erlaubt, die der GI noch verboten
hat, Wassermelone und gekochte Möhren zum Beispiel. Trotzdem klappt‘s in der Praxis oft nicht so gut – meist als Folge des pathologischen Kontrollwahns beim Essen. Die glykämische Ladung ihres Essens über den Dreisatz zu berechnen oder das Gewicht des Schnitzels an den individuellen Proteinbedarf grammweise anzupassen, vermag wohl jedem die Freude am Essen zu verleiden. Bis ein Diabetiker damit fertig ist, ist sein Essen kalt. Abgesehen davon ist die Kalkulation biologisch gesehen Unsinn, denn über die Blutzuckerwirkung einer Mahlzeit entscheidet die Gluconeogenese.
Also, rechnen Sie nicht, und wiegen Sie auch nichts ab. Essen Sie soviel Fleisch, Wurst, Eier, Fisch und Gemüse, nett in Butter oder Öl gegart, bis Sie satt sind. Wenn Ihr Stoffwechsel keine Kohlenhydrate braucht,
dann lassen Sie sie weg. Nudeln, Knödel oder Kartoffeln sind nur für jene gedacht, die den Braten ohne Sättigungsbeilage nicht runter kriegen. Nach dem Mahl werden Sie nicht – wie gewohnt – eine Couch zur Erholung
brauchen, sondern voller Tatendrang stecken.
Sollten Sie zwischendurch mal Hunger bekommen, hilft ein Stückchen Käse und – in der Not – die Wurst auch ohne Brot. Wenn Sie durch eine angemessene Kost auf Trab kommen, ist auch Ihr Blutzucker sofort unten.
Das hat nichts mit Bewegung, es hat mit Befriedigung zu tun. Dann geht es Ihnen besser.
Wenn Sie aber dem Typus Kohlenhydratesser angehören, gewisse Sympathien für‘s HB*Männchen aufbringen, sich schnell gereizt fühlen und gern Limos oder Säfte trinken, dann lassen Sie die Finger von LOGI.
Kohlenhydratarmes Essen macht Sie höchstens nervös oder depressiv (ein Steak zum Abendessen treibt Sie im Zweifelsfall zur „Tanke“, um was Süßes einzukaufen, oder?). Für Sie ist es besser, die Wurst nie ohne Brot zu essen. Wenn’s zwischendurch „pressiert“, genehmigen Sie sich einen Kaffee mit Milch oder Sahne, zur Not eine Cola. Ein Bier oder Wein zum Abendessen hilft Ihnen, zu entspannen. Mundtrockenheit bekämpfen Sie mit einem Bonbon oder etwas Obst. Bevor Sie sich aufregen, geben Sie „dem Affen Zucker“.