Welche Art der Bestattung würdet Ihr wählen?

Ja, kann ich nachvollziehen. Das Grab meines Vaters ist weit weg. Ich war nach der Beerdigung nie wieder dort.
Es war eine traumatische Zeit, auch weil seine zweite Frau damals von meinem großen Bruder gestützt wurde, sie in der ersten Reihe saßen und ich, mein Sohn, meine Mutter in der dritten. Wie Fremde. Das war extrem herb.
Ich habe das längere Zeit damals verdrängt. Es war wie in einem vorherigen Leben. Ihn allerdings habe ich innerlich. Ich bin mit ihm und allem im Reinen.
Das ist prima, dass du mit deinem Vater im Reinen bist, auch wenn die Beerdigung und der Abschluss nicht so schön verlaufen sind. Aber da kann er ja schließlich nichts dafür.

Hast du deine Mutter mal gefragt, was sie so oft zum Friedhof treibt?
Klar hab ich sie gefragt, da kam nur: "das ist doch selbstverständlich, das macht man so".
und ihr gesagt, sie hätte sich mal zu Lebzeiten so sehr um ihn bemühen sollen :(.

Mein Vater war ein toller Mensch, meine Mutter wusste das nicht zu schätzen, leider!

Ich hab kein besonders gutes Verhältnis zu meiner Mutter.
Ich hab nur Kontakt, da sie sich als Oma bemühte, meine Töchter noch Kontakt haben und sie das Geld meines Vaters verwaltet.

Meinst du das ist also heute auch noch so - eher auf dem Land eventuell?
Meine Mutter sieht das so und die Verwandtschaft (soweit ich das mitbekomme) auch.
Wir wohnen in einer mittelgroßen Stadt.

Ein liebevoll gepflegtes Elterngrab oder vom Mann oder der geliebten Frau - wenn man das Geld hat - und das möchte, dann finde ich es sehr schön.
Ja, vielleicht :),
ich finds dennoch wichtiger, dass das überschüssige Geld unter den Lebenden angelegt wird, Spenden in Pflegheimen, Kinderheimen, Tierheimen usw.

Beerdigungskränze machen mir großes Unwohl. Es gibt wundervoll gestaltete Kränze. Und eben im Moment, bei diesen Zeilen, ist mir eingefallen, warum sie mir so absolut Unwohl machen. Meine erste richtige Begegnung mit dem Tod und Beerdigungen war mein Schulkamerad. Weißer Sarg mit Goldrand. In der ersten Klasse war das. Es war für mich ganz schrecklich. Viele viele Tage danach. Das Lied, das wir als Klasse gesungen haben, dieser kleine Sarg und dieser (für mich) schreckliche Geruch der Kränze mit den Blumen. Dass er weg ist, (der Schulkamerad), dass es Tod gibt.
Das ist sehr traurig Ilira.
Danke.

Liebe Grüße
Mara
 
Jetzt ist mir gerade der Name meines Schulkameraden eingefallen. Er hieß Andreas. Und eingefallen ist mir auch, dass mein Vater auf dem Klassenbild neben seinem Kopf ein Sternchen gemacht hatte.
Auf der Rückseite des Bildes dann seinen ganzen Namen und sein Todesdatum schrieb.
Mein Vater hatte eine strenge, geordnete Schrift. Sehr inspirierend für heute Abend. Eindrücke genug, die ich jetzt noch aus mir friedlich freilassen werde. Hatte ich nicht gedacht vorher.

Das ist prima, dass du mit deinem Vater im Reinen bist, auch wenn die Beerdigung und der Abschluss nicht so schön verlaufen sind. Aber da kann er ja schließlich nichts dafür.
Nein, konnte er nicht. Rückblickend ist das sehr vielsagend für unsere Familienstruktur. Einem Rest, den ich noch loshaben möchte, bin ich heute Abend begegnet, durch dich und das Thema.

Es ist immer gut, wenn man noch alten Impressionen begegnet, wenn die doch noch da sind, man sie so erkennt, und man sie dann löschen kann. Und ich merke, da sind noch einige mehr. "Sterben bedeutet immer auch Leben" kommt da gerade als Satz. Mal sehen, was das bedeutet, wenn ich tiefer darüber nachdenke.

Klar hab ich sie gefragt, da kam nur: "das ist doch selbstverständlich, das macht man so".
OK.

und ihr gesagt, sie hätte sich mal zu Lebzeiten so sehr um ihn bemühen sollen :(.

Mein Vater war ein toller Mensch, meine Mutter wusste das nicht zu schätzen, leider!
Weißt du, ich denke seit längerem, dass es jeder der Eltern so gut machte, wie er es eben zu der Zeit konnte.
Wäre es besser gegangen, hätte der Mensch es besser gemacht.
Aber es ist schön, wenn du sagen kannst, dein Vater war ein toller Mensch.
Wenn das Kinder von einem Elternteil sagen können - einfach nur schön.


Ich hab kein besonders gutes Verhältnis zu meiner Mutter.
Ich hab nur Kontakt, da sie sich als Oma bemühte, meine Töchter noch Kontakt haben und sie das Geld meines Vaters verwaltet.
Oh. Wenn du mal etwas von ihr geschrieben hattest, dachte ich immer, ihr habt ein gutes Verhältnis.
(Geburtstagstreffen habe ich da in Erinnerung, wenn ich mich nicht irre)

Meine Mutter sieht das so und die Verwandtschaft (soweit ich das mitbekomme) auch.
Wir wohnen in einer mittelgroßen Stadt.
Ja, dann ist das "vom alten Schlag" oder es ist bei vielen bis heute so.

Ja, vielleicht :),
ich finds dennoch wichtiger, dass das überschüssige Geld unter den Lebenden angelegt wird, Spenden in Pflegheimen, Kinderheimen, Tierheimen usw.
Auch ein Argument. Das stimmt.


Mit lieben Grüßen,
Ilira
 
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ich möchte nicht verbrannt werden. es gibt immer wieder mal auch scheintote...........

und dann im sarg wach zu werden, ist angenehmer als im feuer.........
und man kann sich ja auch ein handy mit in den sarg legen lassen :giggle:

ganz normal in einem sarg fänd ich am besten. der kann auch ganz billig sein und ohne blumen usw., weil ich das doch eh nicht mehr seh.

aber das alles hat noch viel zeit. ich hab noch etliche andere dinge vor. :)
 
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