Was ist Reichtum?

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Hallo Ihr Lieben,

diese schöne Geschichte bekam ich heute per E-Mail:


Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen,
wie arme Leute leben.
Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer
sehr armen Familie.
Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war
dieser Ausflug?"
"Sehr interessant!" antwortete der Sohn." Und hast du gesehen, wie arm
Menschen sein können?"
"Oh ja, Vater, das habe ich gesehen." "Was hast du also gelernt?" fragte
der Vater.
Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben
und die Leute auf der
Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres
Gartens reicht,
und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige
Lampen in unserem
Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum
Vorgarten und sie haben den
ganzen Horizont. "Der Vater war sprachlos. Und der Sohn fügte noch hinzu:
"Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."

Liebe Grüße
Sema
 
Was ist Armut?

Da passt vielleicht auch folgende Definition von "reich":

Man ist reich, wenn man mehr ausgibt, als man einnimmt.

Viele Grüße
Lavender
 
Was ist Armut?

Schöne Geschichte aber die definition gefällt mir nicht. Meine:
Man ist reich, wenn man mehr hat als man braucht und findet sich als reich, wenn man mehr hat als man gerne hätte.
 
Was ist Armut?

@ Beat,

nach Deiner Definition sind in D 99% reich,
aber keiner empfindet es so.

Viele Grüße
Lavender
 
Was ist Armut?

Hallo Lavender,

also, wenn man mehr ausgibt als man einnimmt ist man nicht reich, sondern eher verschuldet...:eek:) Ich stimme da eher Beat zu...

Lieben Gruß
Sema

PS: Ich empfinde mich aber als reich....:klatschen
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist Armut?

Hi!

Ob jemand reich ist oder nicht entscheidet sich wohl hauptsächlich im Kopf.

Ich könnte mein Leben etwa so ausdrücken:
Wir fahren ein Auto das schon 15 Jahre alt ist; wir waren vor diesem Sommer schon Jahre lang nicht mehr in Urlaub und dann "nur" an der Nordsee ; Markenklamotten sind mir zu teuer; Essen gehen können wir uns nicht sehr oft leisten; wir kommen mit unserem Geld überhaupt nur knapp klar; ...

Ich kann es aber auch so sehen:
Unser Auto mögen wir sehr, es ist heute noch super zuverlässig; der Urlaub im Norden mit unseren Jungs war superschön; Wenn meine Klamotten ohne Markenname sind gefallen sie mir genauso sehr; Wenn wir mal auswärts essen genießen wir das, außerdem essen wir zuhause auch immer gut; unser Geld ist knapp weil wir zwei Häuser haben und ein Freizeitgrundstück haben wir auch noch.

Was denkt ihr? Arm oder reich?

Wir sind auf jeden Fall zufrieden!


LG

Heather
 
Was ist Armut?

Hallo Lavendel

nach Deiner Definition sind in D 99% reich,
aber keiner empfindet es so.


Lies meinen Text genau, sie beinhaltet 2 Aussagen:

1. Man ist reich, wenn man mehr hat als man braucht.In D sind deshalb wie Du sagst auch sehr viele reich (ob 99% oder etwas weniger, ist ein Nebenpunkt). Dies sagten auch internationale Organisationen etc, D ist reich. Deutsche gehören mit ganz wenigen ausnahmen zu den 5% der reichsten der ganzen Welt! In jeder statistik sind die 5% der vordersten die besten, schnellsten, reichsten etc etc

2. Man findet sich als reich, wenn man mehr hat als man gerne hätte. Da die allermeisten (wenn vieleicht auch nicht gerade alle), auch in D, eben gerne mehr hätten als sie haben, empfinden sie sich also auch nicht als reich (obwohl sie es aber wie unter 1. beschrieben eigentlich sind). Anders gesagt, Deine aussage bestätigt nur was ich schrieb.
Das erklärt auch die Gier, weil es "normal" ist, das man immer gerne mehr häte egal wieviel man schon hat und deshalb sich selber nicht als reich empfindet und schon gar nicht als materiell zufrieden

Nebenbei ist es angenehmer wenn man sich auch so fühlt wie man ist, nämlich (materiell) reich. Es ist schade, dass man obigen Fakt nicht zur eigenen Zufriedenheit nutzt. Um sich auch reich zu fühlen hat man aber 3 Möglichkeiten:
1. Sich bewusst zu sein, was man hat und das einem eigentlich mit ganz wenigen Ausnahmen nichts fehlt um zu Leben wie Nahrung, Kleider, Dach über dem Kopf, finanzielle Absicherung (durch KK, IV, Versicherungen, Pension, Staat etc), etc
2. Sich bewusst zu sein, dass es noch einen anderen Reichtum gibt (Kinder, Familie, Freunde, Freiheit, etc etc), bzw eine andere Sicht einzunehmen.
3. Seine Ansprüche und Wünsche zu reduzieren, dh weniger von dem zu wollen was man zum Leben eigentlich nicht (unbedingt) braucht, anders gesagt verzicht auf Luxus den man oft gar nicht mehr als Luxus betrachtet.

Ob Sema wegen dem obigen Punkt 1, 2 und/oder 3 sich reich fühlt weiss ich nicht. Nehme an, dass es vor allem der Punkt 2 ist :), oder Sema?
 
Lieber Beat,

für einen Städter für mich ist z.B. Garten, Wald, Wiese der größte Luxus überhaupt. :)

Was ist Luxus? :confused:

Ich hörte einmal zwei Menschen sprechen:
Der eine sagte: "Man kann sich nur einmal satt essen!" Der andere erwiderte: "Es kommt darauf an WOMIT man sich satt isst. Du kannst dich auch mit trocken Brot satt essen oder mit feinstem Rinderfilet."

JEDER definiert Armut, Reichtum oder Luxus anders. Da gibt es den "armen" Millionär der für ein Kilo Rinderfilet sage und schreibe 40,- € hinblättern muss; und es gibt den Bauern, dessen Familie vielleicht jeden Tag Rinderfilet essen kann/muss.

Für einen aus den Slums aus irgendeiner Großstadt in Südamerika sind wir ALLE hier im Forum ausnahmslos reich. Aber frag mal den Scheich aus Dubai? ;) :D

Ich weiß nicht.... ich glaube Reichtum ist ein Gefühl tiefer Zufriedenheit mit dem was man hat. Ich bin sehr zufrieden und voller Dankbarkeit, also bin ich reich... sehr sogar. :)

Lieben Gruß
Sema

PS: Liebe Anne, kannst Du den Threadtitel bitte in "Was ist Reichtum?" ändern? (Wir sollten unsere Energie immer auf das Positive lenken....:greis: Dies vergaß ich.:eek:) )
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist Armut?

So ein Unsinn.
Es sollte natürlich heißen

„Man ist reich, wenn man
mehr einnimmt als ausgibt“.

Aber ich freunde mich damit an, daß in D fast alle „reich“ sind.
Und daß cash nicht der einzige Faktor zum Thema ist.

Viele Grüße
Lavender
 
Was ist Armut?

Hallo Heather

Opiektiv bist du reich bis sehr reich. Ob Du Dich auch so fühlst liegt an der Sichtweise und einstellung, wei Du es schön darlegst.


Hallo Sema

Ja, materieller reichtuum ist situativ relativ. èber die ganze welt gesehen sind wir unbestritten alle hier reich, die meisten sogar sehr reich.

ich glaube Reichtum ist ein Gefühl tiefer Zufriedenheit mit dem was man hat. Ich bin sehr zufrieden und voller Dankbarkeit, also bin ich reich... sehr sogar Das ist zutreffend auf die Frage ob man sich reich fühlt. Und die tiefe zufriedenheit bekommt man eben nur, wenn man den Blick auf das was man wirklich braucht und auf das was man hat richtet, nicht auf das was schön wäre wenn man es auch nocht hätte und auif das was es auch noch gäbe.


Hallo Lavendel
„Man ist reich, wenn man
mehr einnimmt als ausgibt“.

ja und nein. Wenn Du ein Haus kaufst, hast du mehr ausgegeben als Du einnimmst (Hypothek) und bist eher materiell Reicher als der der keines hat.
Ausserdem kann man sehr vioel einnehmen und verschwenderisch noch mehr ausgeben. Dann ist man materiell trotzdem reich ,sonst aber eher arm (wegen des Grundes) ... smile
 
Ein schwieriges Thema. Kinder, Gesundheit, Häuser, alles spielt eine Rolle. Ich kenne Hausbesitzer, die ich auf keinen Fall als „reich“ bezeichnen würde, und arme Schlucker, denen ich das Attribut durchaus geben würde. Cash alleine ist nicht das Kriterium.

Viele Grüße
Baffomelia
 
Tja, was ist Reichtum?

Ich kenne jemanden, der - gemessen an materiellen Maßstäben - zumindest wohlhabend, wenn nicht gar reich ist.

Er hat zwei Häuser, eine Rente von knapp 4000 Euro und in seinem Leben viele Reisen auf alle Kontinente gemacht. Alle paar Jahre leisteten er und seine Frau sich neue Autos.

Als ich mir einmal ein Faxgerät gekauft hatte, suchte er noch am selben Tag ein Geschäft für Büroartikel auf, um sich ebenfalls eines zu besorgen, aber das billigste, das er bekommen konnte.

Inzwischen ist er älter und sehr gebrechlich, er fährt sein Auto jeden Tag von seinem Carport auf dem Grundstück auf die Straße, damit die Bewohner anderer Häuser nicht seine Einfahrt zuparken. Er hat mehrere Autounfälle mit Totalschäden hinter sich, weigert sich aber, das Autofahren in seinem Alter aufzugeben, auch auf das Risiko hin, vielleicht beim nächsten Unfall das Leben einer anderen Familie auszulöschen.

Er macht immer Jagd auf "Schnäppchen". Vor einigen Jahren zeigte er mir ganz stolz drei Akkuschrauber, die er billig als Sonderangebote bekommen hatte. Dabei kann er doch immer nur mit einem arbeiten, das heißt vielmehr, er könnte es, wenn er dazu körperlich noch in der Lage wäre.

Die meisten seiner Fragen, die er an mich richtet, beginnen etwa so: "Sie haben gerade ... gekauft, wie ich sehe. Was hat denn das gekostet?"

Er jammert, daß er sein Geld zu sehr günstigen Konditionen in Jamaika anlegen ließ, aber das Ganze offensichtlich ein "Windei" war und er nun wohl nicht alles davon wiedersehen wird.

Er klagt, daß er inzwischen von seiner Rente nur noch 2500 Euro jeden Monat übrig hat, weil das andere für seine Krankheiten drauf geht.
Er wird immer kränker und unbeweglicher, geht inzwischen an zwei Unterarmstützen, ist voll von anderen abhängig, eine Frau aus dem Ort kocht ihm jeden Tag etwas, da seine eigene Frau nicht kochen will. Er weigert sich aber, in eine Wohnung mit "betreutem Wohnen" zu ziehen, obwohl er sich das ohne weiteres leisten könnte. Der Grund liegt einfach darin, daß er sich dann von vielem trennen müßte, eines Teils seiner Kleidung, von manchen Büchern etc.

Er hat zwei Töchter, die sehr gut verdienen, und mehrere Enkelkinder. Seine Frau und er leben in seinem großen Haus praktisch getrennt voneinander, er im Obergeschoß und sie im Untergeschoß.

Er erzählte einmal, daß seine Frau nach über 40jähriger Ehe zu ihm gesagt habe: "Ich habe Dich nie geliebt!"

Meine Frau und ich sind chronisch krank, aber es läßt sich kompensieren (mit Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln). Ich habe einen 400-Euro-Job, der real zwischen 300 und 400 Euro bringt, weil die Höchstgrenze bei mir stundenabhängig ist und variiert. Ich bekomme darüber hinaus keinen Cent, kein Hartz IV, keine Sozialhilfe.

Aber ich habe eine Frau, die mich liebt (so wie ich bin, und das ist nicht immer leicht;)). Sie bestreitet den Hauptteil unseres Lebensunterhalts, weshalb wir beide keine großen Sprünge machen können. Wir wissen zur Zeit noch nicht, ob wir uns nächstes Jahr einen Urlaub leisten können, der für uns beide zusammen für zwei Wochen etwa 900 Euro kosten würde. Wir haben schon vor Jahren die Tageszeitung abbestellt und unseren Fernseher, als er defekt war, nicht gleich reparieren lassen. Nach einigen Wochen ohne Fernseher stellten wir fest, daß wir gut ohne ihn auskommen. So leben wir inzwischen vier Jahre ohne ihn.

Aber wir freuen uns an einem wunderschönen Sonnenuntergang, an einem Regenbogen, der eine Landschaft überspannt und an den Abenden, an denen wir zusammen lesend auf dem Sofa sitzen.
Wenn wir uns keine Urlaubsreise leisten können, ersetzen mir meine Wanderschuhe alles, denn sie sind meine treuesten Begleiter.
Wenn wir uns etwas zusammengespart haben, freuen wir uns um so mehr darauf, denn wir wissen, wieviel Arbeit für uns damit verbunden war.

Wer ist nun reicher? Der Mann, von dem ich erzählte oder wir?

Die Antwort darauf mag sich jeder selbst geben!

Herzliche Grüße

Jürgen
 
Hallo Jürgen

Reich sien kann man verschieden definieren, aber glücklich sein und Zufriedenheit schon weniger, ist nämlich auch noch eine Einstellung..

So gesehen ist klar, DU bist der Glücklichere und Zufriedenere.

Danke für die schöne Lebensgeschichte
 
Hallo Beat,

danke!!

Das beste daran ist - sie ist wahr.

Meine Frau und ich sind dem Leben dankbar, daß es uns immer wieder solche Lehrmeister wie den eben beschriebenen Mann zeigt.

Herzlicher Gruß

Jürgen
 
Hallo Jürgen

Zweifelte nichtz daran das die Gsechichte wahr ist. So was kan nicht erfunden werden... smile
 
Was ist Reichtum? Dahat jeder so seine Eigene Idee.:rolleyes:



Moped Soul

Etwas abgespannt und gereizt gurke ich von der Arbeit im Bürgerkäfig Heim. Der Doc würde sagen, Birne lüften, zu Hause greife ich zum Jethelm.
Schlüssel von Excalibur, ein Trumm komplett aus Metall mit Zweihandbedienung, einem 380kg full dress`t heavy metal Cruiser.

Das Garagentor Fährt auf und vor mir funkelt der Chromberg.

MP3 in die Ohren, Helm drüber, brummelnd erwacht die eineinhalb Liter V2-Maschine zum Leben. Schwenk aus der Garage, und die Landstraße läuft leicht unter dem Gummi davon.

Der Amboss schwebt mit mir von dannen, im Ohr tönt Genesis „follow me, follow you“, die Sonne steht tief und golden. „stay with my“ evry day is such a perfekt day you spend“ Gedankenverloren lasse ich mich durch den Sachsenwald tragen, kühl empfängt mich das Blätterdach.

Schillernd bricht das Sonnenlicht hindurch, und tanzt auf den spiegelnden Instrumenten.

Scott Mc Kenzie, „if you going to San Francisco“ ja, wohin der Weg auch führt. Leicht segelt der Cruiser durch die Kurven. Ich lasse den Sachsenwald hinter mir, und beginne bei Kröpelshagen den abstieg von 60 Meter über null auf 2,5 Meter, das Höhenniveau von Vierlanden. „I believe I can fly “von R. Kelly dringt an mein Ohr. Welche Untermalung zum Fahren durch die Abendluft, zur Elbe hinunter „I believe i can touch the sky“

Geht’s mir besser? - ich singe die Verse mit, gut das mich keiner hört, „I think about it every night and day, spred my wings and fly a way“.

Nach Escheburg fahre ich durch die Moorwiesen, und wieder in einen kühlen Wald an den Besenhorster Sandbergen vorbei die sich auf über 12 Meter erheben, Norddeutschland eben.

Paul Mc säuselt „Yesterday“ in mein Ohr, „all my troubles themes so faraway“ wohl wahr losgelöst von Sorgen verlasse ich den Wald bei Vossmoor, durchsegle eine schöne Weitgeschwungene Rechtskurve.

Der Deich kündigt den Fluss an, Michael Jackson rinnt gerade durch meine Ohren. Kilometer 590 Elbe, Hold my like a river Jordan“ der rhythmische Soul untermalt die Stimmung, “will you be there”, zu Deutsch, Wirst du da sein? Sicher!

Halte mich fest wie der Jordan
Und dann will ich dir sagen
Das du mein Freund bist
Trag mich als wärst du mein Bruder…

Wirst Du da sein?

Der Strom fliest ruhig, die tief stehende Sonne verteilt blendende Flächen auf dem Wasser, wie Teppiche von Diamanten. Die letzten schillernden Piano Akkorde des Stückes klingen dazu.

Getragen wie der Strom an dem ich entlang fahre, flüstert „Dune“ durch meine grauen Windungen „wants to live vor ever“ , Glitzernd brennt der Fluss dazu ein Feuerwerk von Lichtreflexen auf seinen Wellen ab. Eine Brise weht über den Fluss, ich schmecke sie, Nordsee, Salz, Watt, Ebbe, Flut, bringt der Wind mit, vom Ende der Elbe. „Nothing compares to you“, wie wahr.

Menschen genießen den ausklingenden Tag am Strom, Kinder Spilen mit einem Hund im Wasser. Elbkilometer 594, ein Rechtsbogen der Elbe, ich lasse die Dicke einfach rollen.

„Hevia“, lässt schwer und getragen ein Didgeridoo in mein Ohr dröhnen. Interferenzen mit meiner dumpf aber nicht zu laut bollernden Dämpferanlage kündigen sich an. Es passt zur Flusslandschaft, und zur Stimmung aufdrehen, Bongos mit dumpfen Rhythmen begleiten den Kolbentakt des Motors. Ein Dudelsack bringt Leben und Geschwindigkeit in das Klangbild. Der Interpret zerbläst mir die Tommelfelle, und der Cruiser vollstreckt den Schleicher im Bürgerkäfig.

Ob die Grünen im Waldmeistertransporter da vorn, wohl diese Poesie verstehen, - weniger. Die biegen rechts ab in Richtung Ohe, besser so für mich.

Gleich kommen die schönsten Kurven am Deich. Schlagzeug zum Dudelsack, 90km liegen an Didgeridoo bringt mit getragenem sonorem Sound Spannung, genau wie die erste durchsegelte Rechtskurve . Schwer neigt sich das Bollwerk von Maschine in die folgende Links, aber schön.
Bodenwelle in der Ausfahrt, geil, leicht aus dem Sattel heben, die Wilbersdämfung läst die Halbtonnenfuhre nur einmal wippen dann ist wieder Ruhe für die nächsten Kurven. Kein Vergleich zu dem möglichen Adrenalin Tripp mit meinem Sporttourer. Ein ganz eigener Reitz eine fette Fuhre in die Kurve zu zwingen.

Sich in Achse mit der Gusseisernen zu legen. An dem Kurven äußeren Lenkerende zu ziehen, das sie tief runter kippt. Unser Gewicht von über einer Halben Tonne mal Fliehkraft sie in die Federn presst, und im Kurvenausgang sich aufrichtend, langsam aus den Federn wieder nach oben schiebt, Magisch.

Die letzten Kurven, durchfliegen und ausrollen bis Grünendeich, die letzte Gerade bis zum Zollenspieker.

Vanessa Mae mit, „I’m a-doun for lack o´johnnie” alte Irische Volksweise. Schafe, Kühe, Deichwiesen ziehen vorbei, wenig Irisch aber schön. Vanessa Mae jubelt mit ihrer Violine durch das Stück, dass es einem die Gänsehaut in Wellen über den Rücken treibt. Mit Drums and Pipes steigert sich das Geigenspiel ins Stakkato, und endet im Paukenschlag.

Ich biege ich den Anleger der Elbfähre ein. Stefan Gwildes sinniert in bester Soul Manier, „ Der ganze Tag war schief und krumm, bin schon schräg auf gewacht. Heut muss ich mal aufn Arm.“ Jep 380 Kilos wiegt der Muskel, der mich durch die Landschaft hierher getragen hat.
Das brummeln des Motors stirbt, heißer Stahl knackt und knistert. Helm ab, es richt nach Currywurst und Pommes an meinem lieblings Motorradtreffpunkt. Der Magen übernimmt das erstorbene brummeln des Motors.


Während ich auf die Bude zu laufe, schmalzt Stefan eine neue Ballade nach der Musik von „have i told you lately that i love you“

„ Warum komm ich nur so selten dazu
dir zu sagen, meine Liebe das bist du.
Du bist es für die ich schwärme
du füllst mein Herz mit wärme
du machst es leicht und hörst mir zu“


„für mich ist manches schwer zu sagen“

"He moin moin, einen Kaffee, und Currywurst mit Pommes!"

„du machst die Nächte heller
und die langen Tage schneller
du hältst zu mir - was ich auch tu“

- ist es nicht so mit der guten alten Maschine, 70 tausend traumhafte Kilometer hat sie mich durch Landschaften getragen.

Schon habe ich ein paar bekannte Gesichter entdeckt. Und einige Anekdoten, Götter und Heldensagen, ein Paar Tassen Kaffee später, wird es Zeit für den Weg nach Hause in den Sonnenuntergang hinein. Herbert Grönemeyer rockt…

…..Nichts ist wirklich wichtig
Nach der Ebbe kommt die Flut
Am Strand des Lebens…

Ist nichts vergebens
Ich bau die Träume auf den Sand

Und es ist, es ist OK alles auf dem Weg
Und es ist Sonnenzeit, unbeschwert und frei
Und der Mensch heißt Mensch
Weil er vergisst weil er verdrängt…

Weil er wärmt wenn er erzählt
Weil er lacht, weil er lebt…
 
wie wers mit;

Man ist reich wenn man kein wünschen mehr hat?(nicht materiell nicht innerlich geistige.)


liebe grüss brigit
 
Gefällt mir nicht.

Es ist gut das man vorwärts geht, duh man muss immer etwas wünschen wenn man vorwärts geht. Ansonsten kann man am morgen im Bett liegen bleiben, da amn ja nichts mehr wünscht.
 
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