Geboren vor 1970 - wir sind Helden!

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Wir sind Helden!

Wenn du nach 1970 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun!

Aber du solltest trotzdem weiter lesen, um zu verstehen, warum die Papers-Generation (zu der du vielleicht auch gehörst) keine oder kaum noch Helden hervorbringt.

Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten!!

Wir sind noch echte Helden!

Warum?

Wir saßen im Auto meist noch ohne Kindersitz, ohne Sicherheitsgurt, ohne Kopfstützen und ohne Airbag!

Unsere Bettchen waren mit Farben voller Blei und Cadium angestrichen!
Auch die bunten Holzbauklötze, die wir begeistert in den Mund steckten…

Das Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flaschen mit Bleichmittel, Geschirrspülmittel und Medikamenten.

Türen, Schränke und heiße Herdplatten waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen!

Wenn wir zu faul zum Laufen waren, setzten wir uns hinten auf das Fahrrad unseres Freundes – natürlich auch ohne Helm!

Der strampelte sich ab und wir versuchten, uns an den Stahlfedern des Velosattels festzuhalten!

Unsere Schuhe waren immer schon eingelaufen durch Bruder, Schwester, Neffe, Freunde der Eltern oder so, oder wurden gleich ein paar Nummern größer gekauft, weil dann halten sie noch ein paar Jahre länger während die Füße niemals die Schuhgröße erreicht haben.

Auch das Fahrrad (nicht Mountainbike!!) war meistens entweder zu groß oder zu klein und man war froh überhaupt was unterm Hintern zu haben!
Überhaupt hatte ein Fahrrad keine Gangschaltung. Und wenn doch, dann nur eine mit 3 Stufen!

Und wenn du einen Platten hattest, lerntest du vom Vater, wie man das selber flicken konnte! (Am Samstagnachmittag – mit Wassereimer, Schlauchwerkzeug, Schmiergelpapier und Gummilösung…).

Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Falschen!
Einen Kaugummi legte man am Abend auf den Nachttisch und am nächsten Morgen steckte man ihn einfach wieder in den Mund oder man pulte sich einen unterm Schulpult ab oder vom Briefkasten!

Wir aßen ungesundes Zeug (Schmalzbrote, Schweinsbraten usw.),
keiner scherte sich um die Kalorien und wir wurden trotzdem nicht dick!

Wir tranken Alkohol und keiner wurde alkoholsüchtig.
Wir tranken aus der gleichen Flasche wie unsere Freunde und keiner machte deswegen Theater oder wurde gleich krank!

Wir verließen frühmorgens das Haus und kamen erst wieder heim, wenn die Straßenbeleuchtung bereits eingeschaltet war. In der Zwischenzeit wusste meistens niemand, wo wir waren… und keiner von uns hatte ein Handy dabei!!!
Hausarrest war die allerschlimmste Strafe und man konnte ihn auch nicht dazu benutzen Level sechs bei Donky Kong zu erreichen.

Es gab kaum einen Tag wo wir uns nicht geschnitten, abgeschürft, geprellt, verstaucht, die Knochen ramponiert, Zähne locker gedötscht oder sonstwas verunstaltet haben und niemand wurde deswegen verklagt.
Manchmal war man sogar ein klein bißchen stolz auf seine Schürfwunden. :) Es waren eben ganz normale tägliche Unfälle die halt passieren.
Und niemand hatte daran schuld außer uns selber!
Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.
Das war normales Aufwachsen ob auf dem Land oder in einer Großstadt und manchmal bekamst du hinterher sogar (als erzieherische Zugabe) noch eins hinten drauf.
Zappelphillipe gabs genau so schon immer aber sie erhielten keine Tranquilizer und kein Psychopharmaka sondern machte sie zu Anführern der Bande.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Video-Spiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video und DVD, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms, Jahreskarte mit Fitness-Club, Handys etc., ja wir hatten och längst nicht mal einen eigenen Plattenspieler oder ein Radio, geschweige denn einen Fernseher in unserem Zimmer.

Wir hatten allerdings Freunde!

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straßen. Oder wir marschierten einfach zu denen nach Hause und klingelten, manchmal gingen wir auch ganz einfach so hinein. Ohne Termin und Wissen unserer Eltern.

Keiner brachte uns und keiner holte uns…

Das Fernseherprogramm begann erst um 18 Uhr!
Die Eltern bestimmten, was und wie lange „TV – geglotzt“ wurde!

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Wir aßen Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen weiter und mit den Stöcken stachen wir uns auch nicht besonders viele Augen aus!

Wir spielten Straßenfußball, und nur wer gut war, durfte mitspielen. Wer nicht gut genug war, musste zuschauen und lernen, mit Enttäuschungen umzugehen!

Und das ging verblüffenderweise auch alles ohne Kinderpsychater! Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zu Änderung der Leistungsbewertung.

Wir machten unsere Pausenbrote selber, nahmen am Morgen einen Apfel mit und wenn wir das vergaßen, konnten man in der Schule nichts kaufen.

McDonalds… Burger King… Döner Bude… Snack-Bar… Imbissstand… Pizza-Ecke…Eiscafe...

Fehlanzeige!

Zu Schule gingen wir (auch im Winter) zu Fuß, denn nur wenige hatten überhaupt ein Fahrrad!
Schulbusse?
Gab’s nicht!

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.
Das war klar und keiner konnte sich verstecken.

Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstieß war klar, dass die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel herausholen.
Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei.
Für eine kaputte Scheibe wurde nicht gleich die Versicherung bemüht, sondern man musste vom mageren Taschengeld (mit 13 Jahren hatte ich 1,50 DM pro Sonn- und Feiertag) die Scheibe abbezahlen oder abarbeiten.
Verantwortung und Konsequenz wurden damals noch groß geschrieben.

Neben der Schule hatte man selbstverständlich auch noch seine Aufgaben im Haushalt (Müll wegbringen, Holz, Kohle, Brikett für den Ofen holen, Geschirr spülen, Haustiere sauber halten, Betten beziehen, beim Mangeln helfen, Hof kehren etc.).
Es gab Rechte und Pflichten wobei die Rechte kleiner geschrieben waren als die Pflichten.
Man räumte uns auch nicht jedes Problemchen aus dem Weg sondern wir mussten lernen "Wenn ich etwas will muss ich auch bereit sein etwas dafür zu tun" und wir mussten regelmäßig nach brauchbaren Lösungen suchen.

Na so was!

Kreativität war überlebenswichtig!

Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung.
Mit allem mussten wir lernen umzugehen.

Geboren vor 1970!

Gratuliere!
Wir sind Helden!

Liebe Grüße Tarajal :bang:
 
Das gibt es auch mit 1980 statt 1970 :):

Vor 1980 geboren wir waren helden

Ich dachte immer, Helden wären Menschen, die sich für etwas Mutiges entscheiden? Also bewußt entscheiden?
Diese hier genannten "Abenteurer" haben sich aber doch für gar nichts entschieden sondern einfach nur in ihrer Zeit mit allen Vor- und Nachteilen gelebt?

Grüsse,
Oregano
 
1980 gab es für die Jugend schon sehr viel mehr als 1970 (weiß ich zu beurteilen weil ich von 1960 bin), da wurden auch schon die ersten Taschenrechner in den Schulen erlaubt.

Nachteile? Kann ich mich als Kind weniger dran erinnern. :)
Dass man sich mit kaltem Wasser gewaschen hat und Samstag Badetag war (alle in die selbe Wanne) weil der Badeofen ja noch erst mit Holz angeheizt wurde.
Das die Wäsche noch im Waschkessel gekocht wurde und das gute alte Waschbrett noch seinen Namen zu Recht trug?
Wir hatten ständig neue Entdeckungen und Blödsinn im Kopf wie in Abfahrtsskieern von einer Jugendschance runter springen oder den Rhein durchschwimmen, beim Bullen im Stall schlafen (das gab vielleicht eine Abreibung auweia), wilden aggressiven Hunden entgegen treten und sie beruhigen, wir haben dabei auch sehr viel über uns, Mut, genutzte und verpasste Chancen, über Gewinn und Verlust, über Erfolg und Niederlage gelernt und darum sehe ich das....

Diese hier genannten "Abenteurer" haben sich aber doch für gar nichts entschieden sondern einfach nur in ihrer Zeit mit allen Vor- und Nachteilen gelebt?

... völlig anders. :)

Liebe grüße tarajal :)
 
Hallo
ich finde den Text gut, und so einiges traf für die "vor 1980" nicht mehr zu, da es zwischen 70 und 80 geändert wurde.

Das grosse Glück, das wir wohl hatten, war dass wir unsere Kreativität mit sehr viel lebenden Objekten ausleben konnten, das führte zu anderen Entwicklungen des Gehirns, da wir auf viel mehr "Sinnesebenen" stimuliert wurden, als Kinder die vor dem Bildschirm "aktiv" sind.
Vor allem denke ich auch an die langen Schulwege (bis zur 4.Kl.zu Fuss) dann mit dem Velo (im Winter zu Fuss), bei denen der Körper auch gefordert wurde.
Liebe Grüsse
Béatrice
 
Geht mir genau so, wir sind noch viel offener und unbedarfter an das Leben ran gegangen.
Unserer Kreativität waren nur sehr wenige Grenzen gesetzt:
"Weder Mensch noch Tier schaden, wer Sachschaden anrichtet muss auch dafür aufkommen, iss `nen Appel oder `ne Butterstulle wenn Du Hunger hast, um sechse biste Zuhause (oder im Sommer spätestens um acht), sei immer hilfsbereit und helf der alten Dame beim Einkaufen, wenn Du Dich von anderen Kindern verhauen lässt und kommst nach Hause und heulst gibts noch was hinten drauf."

Überbehütet war bei uns keiner und Stubenhocker gab es auch nicht.
Wer als Baby Keuchhusten hatte bekam keine Medikamente sondern die Mutter musste mit dem Kinderwagen jeden Tag zwei Stunden spazieren gehen.
Bei Rachitis wurde man jeden Tag extra an die frische Luft geschickt und wurde mit der Zeit wieder munterer.
Bei einer Erkältung gabs keine Antibiotika sondern Zwiebeltee, Thymiantee, Inhalationsdampfbäder und Brustwickel mit Leinsamen, Senfkörnern oder was unseren Eltern sonst noch so alles einfiel.
Außerdem hat mir mein Kinderarzt bei dem ich als Kind in Behandlung war, immer gesagt eine Erkältung dauert mit Antibiotika 10 Tage und ohne anderthalb Wochen.
Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie, drei Tage geht sie.
An der Dauer einer heutigen Erkältung hat sich eigentlich nichts geändert, nur wird gleich mit Antibiotika drauf gehauen.
Und das sogar schon bei Säuglingen mit dem drei-Tage-Fieber..... :-(
Wir hatten Masern, Mumps, Röteln und Windpocken, einige wenige auch Scharlach oder Diphtherie.

Wir hatten nicht viel Spielzeug, einen Teddybär vielleicht und einen Ball, Buntstifte und Papierabfall aus dem Büro wo Mutter geputzt hat, was wir aber ganz besonders viel hatten war haufenweise grenzenlose Fantasie.

Ein paar Decken reichten schon völlig aus um sich unter dem Tisch mit ein paar Stühlen ein Höhle zu bauen.
Um das Baumhaus auf dem einzigen Baum auf der Skiwiese fertig zu kriegen, schleppte jeder vom holzwurmzerfressenen Balken bis zum verrosteten Dachblech alles an was nicht niet- und nagelfest war und es wurde begeistert mit der Freundesbande irgendwie irgendwo untergebracht.
Blutvergiftung durch rostige Nägel, hatten wohl viele in der Zeit auch durch.
Barfuß in Scherben reingetreten, wer kennt das nicht?

Im Wespennest mit einem Stock rumgestochert? Ja, aber nur einmal, die Biester waren stinksauer und schneller überm Zaun als wir.
Die 46 Stiche wurden nach dem Krankenhausbesuch stolz präsentiert und offiziell als Beulenpest ausgerufen.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Egal, wer mit welcher Jahreszahl das verfasst hat, das meiste ist gut beobachtet,gut beschrieben und stimmt so bzw. könnte noch ergänzt werden.

Allerdings hat auch die heutige Zeit ihre "Tücken" . Die Masse der Betroffenen Helden-Jahrgänge lebt und arbeitet ganz selbstverständlich auch unter heutigen, "besseren" Bedingungen.

Was mir öfter durch den Kopf geht, ist es heute für junge Menschen nicht viel schwieriger, ihren richtigen Weg zu finden ? Zu wissen , was gut und richtig ist und auch später noch Bestand haben kann ?

Leider gelingt es heute nicht mehr Allen, Helden zu sein wie damals ganz unverdient.
 
Gestern abend kam in BR-alpha ein Interview mit Gert Heidenreich, geb. 1944.
Schriftsteller: Gert Heidenreich | alpha-Forum | BR-alpha | Fernsehen | BR.de

Er gehörte zu den 68igern und hat Viel dazu geschrieben, was sich politisch-sozial in diesen Jahren abgespielt hat.
Er sagte zu der Generation der "Jungen" von heute, und dem stimme ich zu: die Jungen heute haben es viel schwerer als wir einstens. Wir hatten alle Möglichkeiten offen, beruflich gab es kaum Probleme, während heute die Jugendlichen und Studierten oft nur Praktikantenstellen bekommen, die ihnen ein eigenständiges Leben kaum möglich machen.

Grüsse,
Oregano
 
Da haben wir den nächsten Generationensprung.

Als aktive Generation der 68er war er in seinem Fall 1944 geboren, da hatte man auch noch alle Möglichkeiten offen, 1976 als ich mir eine Lehrstelle suchte, hätte ich bei drei Firmen meine Ausbildung beginnen können und nahm die mir am besten erscheinende.
Später gab es dann durch geburtenstarke Jahrgänge auch schon mal Engpässe bei den Lehrstellen.
Aber wer sich ernsthaft bemühte und aktiv suchte fand immer eine.

Man lernte seinerzeit aber auch noch Handwerk und Dienstleistung, heute will jeder studieren und man kann mit BWL ern und neuerdings auch noch mit Bachelors die Straße pflastern.

Kaum noch einer kann sich im Studium noch richtiges Grundwissen aneignen, geschweige denn noch ein richtiger Fachmann/Frau werden.
Die Möglichkeiten auf Wissen zuzugreifen haben sich enorm potenziert, aber mittlerweile gibt es sogar schon Doktorgrade für Fachhochschulabschlüsse.
Allein ein Studiengang mit anschließender Promotion in Chemie dauerte 1980 bei normalem Studientempo 10 Jahre, heute im Schnellschussverfahren erhält man einen "Bachelor of Science" in sechs Semestern, sprich drei Jahren.
Und das liegt ganz bestimmt nicht daran, dass sie damals blöder waren als heute.
Studien zufolge ist die Qualität der Studiengänge in den letzten Jahren alleine um 80 % gesunken, wen wundert das noch?
Das Wissen wird verwässert.

Es wird alles nur noch schnellschnell und auf Quantität als auf Qualität gedrängt - sei es die "die gute Deutsche Butter" wo die Kühe zu Milchleistungen um die 10 - 20.000 Liter pro Jahr gezüchtet und durch Kraftfutter gezwungen werden oder durch schnellstmöglichste und Hauptsache billigste Tiermast damit jeder wenigstens sein tägliches Stück Fleisch auf dem Tisch hat.
Hingegen die Kühe die für die Kerrygold Butter ihre Milch geben, werden nach Qualität und nicht nach Quantität sondern nach Qualität gewählt und produzieren 4000 bis 5000 Liter Milch im Jahr, aber die ist hochwertiger und reicher an Inhaltsstoffen.

Was mir öfter durch den Kopf geht, ist es heute für junge Menschen nicht viel schwieriger, ihren richtigen Weg zu finden ? Zu wissen, was gut und richtig ist und auch später noch Bestand haben kann ?
Wenn sie acht Stunden lang am Tag chatten, Videospiele spielen oder vor dem Fernseher sitzen anstelle sich ein bißchen mehr mit ihrer Zukunft zu beschäftigen, - mit Sicherheit JA!

Es lag immer und liegt immer noch an einem selber was er/sie aus sich macht
Ich denke auch das ist zweiseitig zu sehen, früher musstest Du den einmal eingeschlagenen Weg bis zum bitteren Ende gehen, ob Du wolltest oder nicht.
Heute bist Du frei und kannst Dich weiter bilden und selber entscheiden in welche Richtung.
Du kannst heute auch viel leichter einen völlig anderen Beruf erlernen oder Deine Fähigkeiten anders entfalten und zum Ausdruck bringen.

Er sagte zu der Generation der "Jungen" von heute, und dem stimme ich zu: die Jungen heute haben es viel schwerer als wir einstens. Wir hatten alle Möglichkeiten offen, beruflich gab es kaum Probleme, während heute die Jugendlichen und Studierten oft nur Praktikantenstellen bekommen, die ihnen ein eigenständiges Leben kaum möglich machen.

Sehe ich persönlich anders, wer Durchschnitt ist wird auch nur Durchschnitt bekommen.
Wer sich persönlich weiterentwickelt, interessiert, spezialisiert wird immer eine entsprechende Arbeit finden und genau da sind auch wieder Kreativität und Eigeninitiative gefragt.

Liebe Grüße tarajal :)
 
früher musstest Du den einmal eingeschlagenen Weg bis zum bitteren Ende gehen

Nein, mein erster Beruf war MTA, mit 29 angefangen zu studieren (als es Bafög gab), daneben gearbeitet. eine Freundin (war auch MTA) hat Abendabi gemacht, daneben gearbeitet, dann Medizin studiert. Also, Abendschule und Bafög gibt es schon sehr lange, elternunabhängig, wenns die zweite Ausbildung war, man musste halt fleißig lernen.

Es war einfacher, sich beruflich zu etablieren, seinen Weg zu finden, heute sind langfristige Arbeitsplätze nicht die Regel, wies scheint.

Grüße von Datura
 
Mit meinem "früher hatte ich auf Kullerkugel geantwortet. :)

Nein, mein erster Beruf war MTA, mit 29 angefangen zu studieren (als es Bafög gab), daneben gearbeitet. eine Freundin (war auch MTA) hat Abendabi gemacht, daneben gearbeitet, dann Medizin studiert. Also, Abendschule und Bafög gibt es schon sehr lange, elternunabhängig, wenns die zweite Ausbildung war, man musste halt fleißig lernen.

Es war einfacher, sich beruflich zu etablieren, seinen Weg zu finden, heute sind langfristige Arbeitsplätze nicht die Regel, wies scheint.

Ganz genau Datura, außerdem musste man seine Bedürfnisse seinen Möglichkeiten und nicht seinen Wünschen anpassen.

Damals gab es auch noch kein Handy und so konnte man dafür jedenfalls schon mal keine Schulden machen und zur Not musste man eben neben seiner Ausbildung jobben gehen.
Vom Zeitungsaustragen bis Softeisverkaufen im Strandbad, oder Figuren aus Steinen oder Lehm herstellen und verkaufen, alles wurde gemacht und alles machte Spaß.

Heute sind nicht nur langfristige Arbeitsplätze nicht mehr die Regel, sondern auch der Arbeitsort ist es auch nicht.
Unsere arbeitende Gesellschaft wird wieder deutlich mobiler und viele können heutzutage sogar von Zuhause aus arbeiten.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Tarajal, in einigen Punkten stimme ich Dir zu, in anderen nicht. Ich denke, es passt zum Threadthema, wenn wir "uns Helden" doch ein bißchen zurück nehmen ?

Da haben wir den nächsten Generationensprung.

Grüße an Datura ! Du könntest mit dem gespielt haben ?

Als aktive Generation der 68er war er in seinem Fall 1944 geboren, da hatte man auch noch alle Möglichkeiten offen,

Ganz so rosig dürfte es damals auch nicht gewesen sein....besonders für Mädchen

1976 als ich mir eine Lehrstelle suchte, hätte ich bei drei Firmen meine Ausbildung beginnen können und nahm die mir am besten erscheinende.
Später gab es dann durch geburtenstarke Jahrgänge auch schon mal Engpässe bei den Lehrstellen.
Aber wer sich ernsthaft bemühte und aktiv suchte fand immer eine.

Man lernte seinerzeit aber auch noch Handwerk und Dienstleistung, heute will jeder studieren und man kann mit BWL ern und neuerdings auch noch mit Bachelors die Straße pflastern.

Da möchte ich meine Meinung kundtun, sehr gerne würden viele junge Leute heute auch Handwerk und Dienstleistung erlernen...nur möchten sich viele Betriebe die Mühe der Ausbildung sparen. Und so bleibt vielen jungen Leuten nur das Angebot der Schulen , Abschlüsse zu machen mit denen man dann oft notgedrungen studieren könnte....

Kaum noch einer kann sich im Studium noch richtiges Grundwissen aneignen, geschweige denn noch ein richtiger Fachmann/Frau werden.

Zustimmung.Wir werden es merken.

Die Möglichkeiten auf Wissen zuzugreifen haben sich enorm potenziert, aber mittlerweile gibt es sogar schon Doktorgrade für Fachhochschulabschlüsse.
Allein ein Studiengang mit anschließender Promotion in Chemie dauerte 1980 bei normalem Studientempo 10 Jahre, heute im Schnellschussverfahren erhält man einen "Bachelor of Science" in sechs Semestern, sprich drei Jahren.

Das ist leider nur Theorie . Selbst fleißigste Studenten mit sehr guten Leistungen bringen es oft nicht fertig, alle nötigen Prüfungen und Praktika in drei Jahren unter zu bringen. Das Schnellschussverfahren funktioniert manchmal nicht einmal auf dem Papier . Merkt man aber nur, wenn man z.B. rechnen kann . Also mal einfach die verlangte Praktikumszeit am Stück mit der Länge der zu nutzenden Semesterferien abgleicht. In denen dann auch keine Sonderseminare oder gar Prüfungen liegen dürften....es geht einfach nicht.
Also studiert man halt länger , verbraucht Zeit , in der man früher ein Diplom erreichen konnte.
Und am Ende geben viele auf, ohne einen Bachalor "zu erhalten" ..

Aber dann sind sie glücklicherweise oft alt genug, um in Betrieben eine Ausbildungsstelle zu finden. Denn wer schon einmal studiert hat, dem braucht man wohl nicht mehr so viel bei zu bringen ?


Und das liegt ganz bestimmt nicht daran, dass sie damals blöder waren als heute.
Studien zufolge ist die Qualität der Studiengänge in den letzten Jahren alleine um 80 % gesunken, wen wundert das noch?


Das Wissen wird verwässert.

Es wird alles nur noch schnellschnell und auf Quantität als auf Qualität gedrängt - sei es die "die gute Deutsche Butter" wo die Kühe zu Milchleistungen um die 10 - 20.000 Liter pro Jahr gezüchtet und durch Kraftfutter gezwungen werden oder durch schnellstmöglichste und Hauptsache billigste Tiermast damit jeder wenigstens sein tägliches Stück Fleisch auf dem Tisch hat.
Hingegen die Kühe die für die Kerrygold Butter ihre Milch geben, werden nach Qualität und nicht nach Quantität sondern nach Qualität gewählt und produzieren 4000 bis 5000 Liter Milch im Jahr, aber die ist hochwertiger und reicher an Inhaltsstoffen.

Wenn sie acht Stunden lang am Tag chatten, Videospiele spielen oder vor dem Fernseher sitzen anstelle sich ein bißchen mehr mit ihrer Zukunft zu beschäftigen, - mit Sicherheit JA!

Leider gibt es sie tatsächlich . Aber es sind eher Diejenigen, die man nach Schulabschluss noch nicht ausbilden möchte.Nicht immer liegt das an den jungen Leuten ....

Es lag immer und liegt immer noch an einem selber was er/sie aus sich macht
Ich denke auch das ist zweiseitig zu sehen, früher musstest Du den einmal eingeschlagenen Weg bis zum bitteren Ende gehen, ob Du wolltest oder nicht.
Heute bist Du frei und kannst Dich weiter bilden und selber entscheiden in welche Richtung.

Gerade diese Freiheit ist es, mit der viele junge Leute nie gelernt haben, richtig umzugehen. Entscheide ich nur nach meinen Wunschvorstellungen, muss ich auch damit leben können, das ich mit dem Erlernten eventuell nicht weiter komme. Entscheide ich nur nach Vernunft , fehlt mir vielleicht etwas und ich bin auch nicht zufrieden.

Du kannst heute auch viel leichter einen völlig anderen Beruf erlernen oder Deine Fähigkeiten anders entfalten und zum Ausdruck bringen.

Sehe ich persönlich anders, wer Durchschnitt ist wird auch nur Durchschnitt bekommen.
Wer sich persönlich weiterentwickelt, interessiert, spezialisiert wird immer eine entsprechende Arbeit finden und genau da sind auch wieder Kreativität und Eigeninitiative gefragt.

Super wäre es, wenn er davon dann auch noch leben könnte und sich sicher sein könnte, das es für eine Familie immer reichen wird....lasst uns träumen.
In jedem Fall sind solche jungen Menschen heute auch Helden !


Liebe Grüße tarajal :)
 
Ich habe hier auf den Canaren nur mitbekommen wieviele junge Leute ohne Job und selbstverständlich auch ohne Ausbildung und natürlich auch ohne Fremdsprachen zu tausenden nach Deutschland gingen um dort eine Lehrstelle anzutreten.

Diejenigen, die es durch Eigenarbeit und Eigeninitiative schaffen eine Fremdsprache, eine andere Kultur und noch einen Beruf zu erlernen, werden überall auf der Welt durchkommen.

Hier lag/liegt die Arbeitslosenquote bei jungen Menschen unter 25 Jahren bei über 75 %, da muss man schon sehr mobil werden wenn man weiter kommen möchte zumal es hier auch kein vergleichbares soziales Netz wie in Deutschland gibt.

Was mich darüber nachdenken lässt, wie es viele junge Menschen einer anderen Kultur, anderen Sprache (Deutsch ist für Spanier sehr viel schwerer als Spanisch für uns) und eines anderen Landes schaffen, Lehrstellen in deutschen Betrieben zu bekommen, wo die Canaren sogar noch das bildungsmäßige Schlußlicht von ganz Spanien darstellen.....
Natürlich gibt es auch diejenigen, die nach ein paar Monaten wieder zurück kommen, sie hatten Heimweh oder haben halt nicht durchgehalten oder sie hatten auch andere Vorstellungen von einer Lehre im Ausland gehabt.

Das Problem in Deutschland eine Lehrstelle zu besetzen besteht ja vielfach schon darin, dass sehr viele Bewerber heute erschreckenderweise einfach nicht den schulischen Grundanforderungen genügen (Deutsch, Rechnen, Allgemeinbildung etc.).

Berufsbildungsbericht: So viele Ausbildungsplätze unbesetzt wie noch nie - Wirtschaftspolitik - FAZ

Arbeitsmarkt - Bericht: 2013 weniger Ausbildungsverträge und mehr unbesetzte Plätze - UNTERNEHMEN-HEUTE

In Spanien hingegen besteht das Problem schon darin, dass es generell überhaupt kaum Lehrberufe gibt.

Was ich aber auch meine, sind andere Bereiche wie Ernährung, Medizin, Erziehung, Freizeitgestaltung und so weiter und so fort.

Ich finde es schon irritierend, wenn mehr als ein Drittel der Babys heutzutage per Kaiserschnitt (und das ohne medizinische Indikation) gehoben werden, die Mütter zu einem großen Teil - wenn überhaupt - nur noch annähernd vier Wochen lang Stillen und danach gleich die großen Konzerne mit Pulverfutter parat stehen, Gläschenkost kommt gleich im Anschluß.
Schwupps kriegen die Würmchen ohne eigenes aktives Immunsystem schon die ersten Mehrfachimpfungen verabreicht und gerade diejenigen, die keinen normalen Geburtsweg genommen haben und auch nicht lange genug gestillt wurden, tun sich damit wesentlich schwerer die Impfungen zu verarbeiten.

Damit wurden wir in unserer Jugend auch noch nicht dermaßen zugedümpelt wie es heute gang und gäbe ist.
Hier gibt es erschreckenderweise sogar eine Impfflicht, wenn das Kind nicht alle Impfungen zusammen hat, darf es noch nicht in die Schule gehen.

In den 50 ern, 60 ern, 70 er Jahren gab es kaum fettleibige, kaum Zuckerkranke, kaum Allergiker geschweige denn Asthmatiker in der Schule und viele der heutigen neumodischen Erkrankungen waren damals noch gänzlich unbekannt.

Heute geht man ja schon dazu über neue Medikamente zu erfinden (sogar schon Psychopharmaka, Schmerz- und Rheumamittel für Kinder etc.) und parallel dazu hat man auch gleich neue Krankheiten erfunden die früher noch ganz normale Begleiterscheinungen einer durchschnittlichen Kindheit waren.
Wer hat hier eigentlich einen saftigen Oberknall?

Was hatten wir nochmal als Frühstück, wenn es kein Kellogs, Fruitloops, Smacks, Rice Crispies und sonstwas vorgefertigtes gab?
Ein Butterbrot mit ner zerdrückten Banane drauf.
Haferflockensuppe, an besonderen Tagen mit Milch und Schokoraspel, sonst mit Wasser und einem Hauch Salz oder Honig, oder es gab auch Roggensuppe wie bei meinen Großeltern, aus Roggenmehl mit Wasser und Salz. In der Schule ein Obst und ein Pausenbrot, Mittags wurde daheim frisch gekocht.

Was gab es denn bei den anderen älteren Jahrgängen zum Frühstück, würde mich wirklich mal interessieren. :)

Homemade-Fast-Food gab es bei uns natürlich auch, im Jahr wurde für die Familie ein halbes Schwein und ein halbes Rind gekauft, portioniert, eingekocht, eingefroren, eingesalzen etc. und für das Ganze hatte ich nur (igittigitttigitt) übrig (ich mochte noch nie gerne und auch nur sehr selten Fleisch).
Fleisch als Ganzes gabs meist nur am Sonntag und der Vater bekam das größte Stück, Samstag gabs halt alles-in-einen-Topf und das war wesentlich leckerer als es sich anhört.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was gab es denn bei den anderen älteren Jahrgängen zum Frühstück, würde mich wirklich mal interessieren. :)

Also in meiner Kindheit gab es früh auch Mischbrot mit Butter , darauf legte Mutter sehr viel Wert , manchmal mit Quark ( mit Salz , Pfeffer, Zwiebeln oder Schnittlauch ) oder wer wollte, Marmelade. Dazu Milch oder Pfefferminztee.
Und Sonntags gab es Zwiebackbrei . Das mochten alle gerne ....Zwieback gebrökelt mit etwas Zucker und Trockenmilch ( da es lange kleine Kinder im Hause gab , immer vorhanden) und mit heissem Wasser aufgegossen. Da Besondere daran waren dann die kleinen Klümpchen des Milchpulvers , das sich nicht aufgelöst hatte.
Ich kenne aber schon Puffreis oder Puffmais. Wir hatten ein Reformhaus in der Nähe. Und statt Zwieback wurde auch das genommen.
Nur das diese Körner noch "natur" ohne Zucker waren ....aber das war Sonntagsessen.

Heute sind nicht einmal normale Zwiebäcke so wie damals. Als sie eigentlich karge Diätnahrung waren . Ich hatte kürzlich eine Packung in der Hand. Da ist heute alles drin, wovon man krank wird und dann zwieback bräuchte ?
 
Zwiebackbrei mit Trockenmilchpulver, hab ich auch noch nicht gehört. :)

Ich hatte letztens auch mal eine Packung Zwieback in der Hand, aber wenn ich erst anfangen muss meine Brille aus der Tasche zu holen um die Zutatenliste zu studieren, dann stelle ich es gleich zurück ins Regal.

Das lesen der Zutaten und gegebenenfalls bewusste und kritische nachschlagen der Zutaten mache ich übrigens immer und bei allem was mir angeboten wird. :)

Ich brauche so vieles nicht von dem was da drin ist..... :)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Als aktive Generation der 68er war er in seinem Fall 1944 geboren, da hatte man auch noch alle Möglichkeiten offen,

Ganz so rosig dürfte es damals auch nicht gewesen sein....besonders für Mädchen

Ja, ich hätte mit dem spielen können, zur 68er bin ich durchs Studium dann geworden.

Und nein, es war für Mädchen alles andere als rosig, aber nicht, weil lernen in der Abendschule oder studieren unmöglich war (in "Männerberufen" wars noch schwieriger, aber man konnte auch da als Mädchen schon Maschinenbau und Elektrotechnik studieren).

Nein, es war für Mädchen schwieriger und nicht rosig, weil viele viel zu früh und aus versehen Kinder bekommen haben , ich auch, mit 19 und 22, hab mich unter Mühen trotzdem durchgebissen, aber mit Elternzeiten und Kitas wäre es deutlich leichter gewesen. Da habens die Mädchen von heute (wenn sie wollen) es deutlich leichter, aufgeklärt, EMpfängnisverhütung, Kita, Elternzeit, Kindergeld (ich bekam 25 Mark). Und effektive Empfängnisverhütung funktioniert nur, wenn man sich traut und nicht verschämt ist (der Umgang mit Verhüterlies z.B. , allein diese zu kaufen!:eek:))

Grüße von Datura
 
Und effektive Empfängnisverhütung funktioniert nur, wenn man sich traut und nicht verschämt ist (der Umgang mit Verhüterlies z.B. , allein diese zu kaufen!)

Oh ja, aber das war dann noch nen Ticken leichter als als unverheiratetes Paar eine Wohnung zu finden, da hatte ich 1978 noch größte Schwierigkeiten.

Es gab sogar noch in streng katholischen Gegenden bis in die 90 er den Begriff einer Mischehe für ein heterosexuelles Päärchen das evangelisch und katholisch war.
Da erdreistete sich der geistige "Oberhirte" noch den jungen Mann (katholisch) zu fragen, ob er wirklich eine "Mischehe" eingehen wolle.

Ich bin 1978 im streng katholischen Neuss aus voller Überzeugung aus der Kirche ausgetreten, danach konnte man hemmungslos testen wie gut man im Spießrutenlaufen ist.
Bemerkungen wie "ungläubiges Pack" und "menschliches Charakterschwein" gehörten schon dazu wenn man nicht mehr dazu gehören wollte - mal ganz zu schweigen von den drei Beamten auf dem Standesamt die mir und meinen zukünftigen Kindern "das ewige Fegefeuer" und das begraben werden in "ungeweihter Erde" bildhaft vor Augen stellten um mich nachdrücklich von meinem Entschluss abzubringen, obwohl ich doch evangelisch war.... :)

Der Mann durfte mit Erlaubnis des Gesetzgebers seiner Frau verbieten arbeiten zu gehen.
1973 kam erst die heutige Volljährigkeit mit 18, davor waren es 21 Jahre.

Und wer weiß noch wieviele Stunden die Wochenarbeitszeit betrug, wieviele Feiertage es frei gab und wieviel Urlaub man hatte?

Liebe Grüße tarajal :)
 
Ja Datura, so ähnlich habe ich gedacht. Meine Mutter ist ein paar Jahre älter als Du , hat es geschafft, Abitur zu machen und dann kam ein Kind nach dem anderen . Beruf dann in der Abendschule.

Leider gibt es heute trotz aller technischen Rafinesse immer noch viele Mädchen, denen es noch genauso geht. Denen man sagt, wenn es mit der Ausbildung nicht klappt, dann werden sie verheiratet. Da muss man schon ganz schön stark sein .
In den frühen Neunzigern erzählte mir damals eine Frau stolz, sie wisse von und kenne Frauen, die helfen können, wenn ein Kindchen unerwünscht ist. Das habe ich bisher nicht vergessen können. Gab es zu der Zeit doch längst Bedingungen, die so etwas überflüssig machen sollten.
Was die Rahmenbedingungen angeht ist es heute scheinbar besser. Was nutzt einer jungen Familie ein KITA Platz für ein paar Stunden ? Oder sie müssen für weite Schulwege die Kinder mit dem Auto fahren weil weit und breit keine Schule mehr ist. Da geht die Zeit drauf.....bzw. die jungen Leute werden "mobil".....
Ob das so besser ist heute als für die "Heldengeneratione" ? Ich denke nicht.
Ein smartes Phone macht es nicht alleine.....

Ich habe hier auf den Canaren nur mitbekommen wieviele junge Leute ohne Job und selbstverständlich auch ohne Ausbildung und natürlich auch ohne Fremdsprachen zu tausenden nach Deutschland gingen um dort eine Lehrstelle anzutreten.

Diejenigen, die es durch Eigenarbeit und Eigeninitiative schaffen eine Fremdsprache, eine andere Kultur und noch einen Beruf zu erlernen, werden überall auf der Welt durchkommen.

Hallo Tarajal, einen der jungen Spanier traf ich kürzlich.

Ich hoffe das für Jeden, der es so versuchen kann. Es gibt ein Programm dafür , also vermutlich Geld für die Firmen.
Jetzt bin ich am Überlegen, wo wir unsere Jugendlichen hin schicken könnten ?
Wo die gut ausgebildeten jungen Menschen hingehen , das weiß ich teils und ahne ich sonst.
Es dürfen aber nicht alle weggehen , pardon, beruflich mobil bleiben ? Wer bleibt denn da sonst zurück ?


Je mehr ich drüber nachdenke, um so weniger fühle ich mich als Heldin......bzw. müssen wir sehr aufpassen , das die jüngeren Generationen auch noch Helden werden können. Und dazu gehört einfach auch ein bißchen Menchlichkeit und Zuwendung im täglichen Leben. Ein bißchen Vernunft sollten wir bewahren.
Sorry für mein Geschwätz....:rolleyes:
 
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