Meine Niere für Dich - Lebendspende

Datura

in memoriam
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09.01.10
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4.817
Hallo,
Gerade in der ARD gesehen:

Er hat ein Unternehmen mit 30 Mitarbeitern, vier Kinder in der Ausbildung und eine kranke Frau. Nun leidet er selbst an chronischer Erschöpfung, einer Nierenunterfunktion, kann sich nur noch schwer konzentrieren. Er fühlt sich leer, körperlich "ausgeweidet", psychisch ausgenutzt. Er schafft es nur noch, halbtags zu arbeiten. Seine Ehe wird auf eine harte Probe gestellt. Es vergeht kaum ein Tag, an dem das Ehepaar nicht über die Nierenspende und ihre Folgen redet. Ralf Z. gründet einen Verein zur Verbesserung des Schutzes der Lebendspender.

www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/gott-und-die-welt/sendung/ndr/14042013-meine-niere-fuer-dich-die-grenzen-der-dankbarkeit-100.html

Offensichtlich werden viele, viele Menschen, die eine Niere verschenkt haben, danach krank, was schon schlimm genug ist.

Ein Skandal ist, dass über diese mögliche Folge nicht aufgeklärt wird. Beide Männer, die im Film zu Wort kommen, beteuern, dass sie gesagt bekommen haben, sie seien genauso leistungsfähig wie vorher, dass sei sicher.

Noch schlimmer ist womöglich, dass die Beschwerden, die die Spender beklagen, nicht ernst genommen werden, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Die Transplantationsmedizin will transplantieren, da sind denen die Folgen völlig schnuppe.

Das muss man sich mal vorstellen (ich krieg Gänsehaut, wenn ich daran denke), da bekomme ich von meinem Mann eine Niere, mir gehts besser, dafür wird mein Mann zum Wrack, seelich wie körperlich. Wie soll man das aushalten?

Wie mag es Herrn Steinmeyer gehen? Dem hat man bestimmt nicht gesagt, dass seine Leistungsfähigkeit rapide sinken kann (man hört und sieht auch nichts von ihm), in einem Interview hat er mal gesagt, dass ihm gesagt wurde, dass er keine Einschränkung haben würde, man könnte wunderbar mit einer Niere leben.

Schrecklich.

TRotzdem allen noch einen schönen Sonntagabend.

Datura

Übrigens gabs vor zwei Jahren schonmal einen Bericht bei Report Mainz und die Wahrheit wird immernoch verschleiert.
 
Habe es auch gestern durch Zufall gesehen. Es scheint in der heutigen Gesellschaft üblich zu sein, erst etwas zu erfinden/zu entwickeln, es dann anzuwenden und dann erst sehen, was für Folgen/Nebenwirkungen es mit sich bringt. Langzeitstudien ect. gibt es in den seltensten Fällen.
Die Paare im Film haben es geschafft auf ihre Weise damit umzugehen, was immer wieder eine neue Herausforderung für die Beziehung ist. Hat ja keiner schuld, wenn man nicht genau weiß, auf was man sich einlässt.

Mich wundert jedoch immer wieder, dass man bei der Antomie des Menschen glaubt, irgendetwas könnte überflüssig sein. Mir hat beispielsweise einmal ein Arzt gesagt, dass sämtliche Nebenhöhlenknochen keine Funktion im Körper haben, atmen könne man auch ohne. Ich wage das stark zu bezweifeln. Das man Atmen kann auch ohne die Nebenhöhlenknochen, das stimmt sicher, aber dass sie keine Funktion haben, dass eher nicht.

Grüsse von Juliette
 
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Liebe Datura:)

ein sehr wichtiges Thema und ich wusste bis jetzt nichts davon,dass es einem nach der Spende dann selbst sehr schlecht gehen könnte.
Ich finde es sehr schlimm,dass man nicht aufklärt.
Schon lange lese ich vieles rund um die Organtransplantation,aber davon las ich noch nie etwas.

Und doch sitze ich hier sehr nachdenklich und überlege was ich tun würde,wenn die Liebsten um mich herum schwer krank wären und nur eine Spende helfen würde.

Ich glaube schon mit dem Überlegen ist für mich die Frage beantwortet.

Liebe Grüße Datura :wave:Die Wildaster
 
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Hallo, Wildaster, Gott sei Dank stellt sich die Frage für mich nicht mehr, denn mein altes, 70 Jahre altes, Borreliosebelastetes Zeugs würde ich niemandem zumuten, aber die Transplantationsmediziner nehmen ja jeden Mist.

Liebe Grüße
Datura:wave:
 
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