Eigene Geschichten und Geschichten von Geschichten

  • Themenstarter Anuka
  • Erstellt am

Anuka

Hallo Schreiberinnen und Schreiber,

ich möchte einen Thread eröffnen, in dem eigene Geschichten geschrieben werden können, Echtzeit oder Fantasie, egal.

Auch Geschichten von Geschichten fände ich nett, über das was man irgendwann oder vor kurzen gelesen oder gehört hat.

Motivation für mich war, eine Geschichte wiederzufinden, deren Autor ich nicht mehr weiß.

Der Beitrag dazu folgt in Kürze.

Liebe Grüße

Anuka
 
Wer ist es?

Wer kennt diese Geschichte?

Vor langer, langer Zeit habe ich eine Geschichte gelesen und ich weiß nicht mehr in welchem Buch, ebenso ist der Autor aus der Erinnerung verschwunden. Es geht dort lustigerweise sogar unter anderem um das Thema Verschwinden und auch um das Zusammenfinden.

In dieser Geschichte ging es um die Beziehung dreier Wesen. Ihre Gestalt war kugelförmig und sie waren unterschiedlich groß und von unterschiedlicher Farbe und Schattierung. In der Welt, in der dies sich ereignete, gab es nicht zwei Geschlechter, so wie wir sie kennen, sondern drei Verschiedenheiten. Diese drei Verschiedenheiten hatten es sicher noch viel schwerer, sich zu finden.

Schon in unserer Wirklichkeit, ist es nicht einfach, die rechten Mitmenschen am rechten Ort zur rechten Zeit zu finden.

Ich habe mich immer wieder nach dem Sinn und Zweck gefragt, warum es Menschen so zueinander hinzieht, obwohl das Miteinander doch so kompliziert und oft genug konfliktbehaftet ist. Warum sind wir Einzelwesen und doch ist unser Streben auch Einigkeit? Warum ist die Einheit andererseits so schwierig? Stets fällt mir dann diese zauberhafte Geschichte ein, die ich Euch erzählen will.

Wenn ich wenigstens den Namen des Autoren erinnerte, sicher wäre sie wiederzufinden. Ich würde sie so gerne noch einmal lesen. Ich weiß nicht einmal mehr, ob es sich um eine Kurzgeschichte handelte oder um einen kleinen Roman.

Zurück zur Geschichte: Diese, ich nenne sie mal Kugelwesen, hatten jedes für sich genommen, eine einzigartige Individualität und je mehr und komplizierter diese ausgebildet war, desto schwerer war es für sie, sich zu finden, wie gesagt, es benötigte immer eine Dreierkonstellation, um sowas wie kurzzeitige Vereinigung zu erleben. Wenn sich aber die besonders problematischen Vertreter dieser Art fanden, dann war diese schwierig zu erreichende Vereinigung so intensiv und wundervoll, dass sie diesen Wesen gleichzeitig unglaubliches Glücksempfinden und auch sehr große Angst bereitete.

In dieser Welt konnte beobachtet werden, dass nach einer bestimmten Zeit des Findens der Dreiergruppierungen, dieselben von einem Tag zum anderen spurlos ins Nichts verschwanden. Niemand hörte jemals wieder von ihnen. Sie waren unauffindbar. Diese Tatsache war allgemein bekannt und war doch von einen großen Tabu umgeben. Niemand wagte, darüber zu reden, niemand wagte auch nur, daran zu denken. Zu groß war die damit einhergehende Angst. Zu groß die Furcht vor diesem schicksalhaften, offenbar unausweichlichen Geschehen.

Die meisten dieser Wesen dachten nicht weiter darüber nach, sie lebten ihr Kugelleben, folgten dem Trieb ihres recht einfachen, schlichten Lebens, sich zu finden und zu vereinigen und verschwanden aus der Welt. Es gab aber einige Wesen, die dies nicht akzeptieren, es waren die buntesten, liebevollsten und verträumtesten oder die widerspenstigsten, diejenigen, die alles und nichts hinterfragten. Aber auch die waren darunter, die es am meisten von allen zu dieser Einheit zog mit einer unglaublichen Sogwirkung.

Eines dieser sehnsüchtigen Wesen zog auf diese Weise magisch eine besonders bunte, zarte, liebevolle und farbige Kugel an und eine weitere sehr individualistische, widerspenstige, die intuitiv immer bestrebt war, aus der Norm herauszufallen.

Diese Dritte hatte als erstes entdeckt, dass eine bestimmte Anzahl an Vereinigungen der Dreiergruppierungen dazu führte, dass die Wesen verschwanden und vermied in der Folge, sich auf andere einzulassen. Sie wurde allgemein von den anderen eher glücklich, angepassten Kugelwesen belächelt, teilweise auch offen kritisiert, weil sie das Leben so kompliziert sah und es sich so schwer machte. Auch ihre Warnungen vor dem Zusammenfinden schienen so lächerlich und gleichzeitig bedrohlich. Niemand wollte die Hinweise hören. So lebte dieses Wesen ein einsames Dasein als Aussenseiter.

Die Verträumte schien den "Normalen" genauso suspekt, so wurde auch sie eher gemieden und blieb allein. Die Sehnsüchtige war wiederum allen zu fordernd, zu intensiv in ihrem Bindungsbestreben.

Nun, unser sehnsüchtiges Wesen schaffte es auf wunderbare Weise, alle diese Aussenseiter in einer Gruppe zusammenzubringen. Diese drei erlebten unglaublich schöne und sehr lang andauernde Vereinigungen. Doch nach jedem Zusammensein schwand ein wenig mehr ihrer Energie. Sie schienen sie im Zusammensein zu verbrauchen. Ich meine auch zu erinnern, dass die Farbigkeit sich verminderte.

Diese drei bemerkten es wohl, während aber eins der Wesen über das Schwinden seiner Liebe- und Traumfähigkeit zunehmend unglücklich war, das zweite mit Zorn und Besorgnis darüber reagierte, dass es sich nun doch auf diese lebensgefährliche Angelegenheit eingelassen hatte, verstärkte dieses Geschehen die Sehnsucht des dritten nach Einssein so sehr, dass trotz der Widerstände der anderen, und der zunehmenden Streitigkeiten der drei, doch stets wieder zu einem Miteinander kam. Das Ende rückte bedrohlich näher mit jeder neuen, immer länger anhaltenden Zusammenkunft.

Die Auflösung der Geschichte am Ende deutete, wenn ich recht erinnere, darauf hin, dass die Verschmelzung von drei Kugelwesen eine Individualität in einer anderen Dimension erscheinen ließ. Dort gab es eine Aufgabe, eine wichtige Aufgabe zu tun, ich weiß beim besten Willen nicht mehr welche, vielleicht war sie auch nur skizziert. Und ausgerechnet die drei Außenseiter verschmolzen zu einem neuen Individuum, auf das in dieser Aufgabe schwer zu verzichten war. Es tauchte immer nur für den Zeitraum auf, in dem die Kugelwesen miteinander verschmolzen...und er wurde dann immer freudig in dieser anderen Dimension begrüßt.

Wer kennt diese Story und kann mir den Autor nennen?

Ich weiß nur noch, dass es wohl ein Science Fiction Autor war, kann mich jedoch nicht erinnern, wie sein Name lautete.

Danke für Lesen.

Lieben Gruß
Anuka
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich habe selber versucht, im WWW diese Geschichte zu finden, bisher jedoch vergeblich. Nun ja, vielleicht bekomme ich doch noch einen Tip.

Nun aber zu etwas Neuem. Diesmal etwas aus eigener Feder, bzw. eigener Tastatur.


Die Oberüberschrift ist noch nicht so klar, erst mal nenne ich sie

Die Verteilung oder vom Schmerz und von der Freude

I. Das Gold


Es war einmal ein Land, in dem waren Schmerz und Freude zu gleichen Anteilen verteilt.
Sie waren verteilt auf die Wesen, die in diesem Land lebten, denn es waren empfindende Wesen. Es war jedoch nicht so, dass in jedem einzelnen die Anteile gleich groß waren. Es gab Wesen, in denen der Schmerz überwog und es gab solche, die vor Freude strahlten. Sie strahlten so sehr und so hell, dass sie außer ihrer unbändigen Freude keine Dunkelheit erblicken konnten. Sie lebten im Licht und ihr Dasein war ein einziger Tanz und ein einziges Singen zum Lobpreis der Freude. Es gab andere, die der Schmerz so sehr erfüllte, dass sie kein Licht mehr erblicken konnten. Das Dunkel hatte ihnen alle Sicht genommen, sie lebten in der tiefsten Verzweiflung, die ihre Herzen füllte, ihre Ohren mit Klagen erfüllte und ihre Körper mit Verkrümmung und Verknotung verunstaltete.

Sie trugen aber in ihren Seelen eine große übermächtige Sehnsucht, die sie suchen ließ. Sie suchten nach der Freude und sie suchten nach der Befreiung von ihrem Leid.

Andre trugen nicht die Sehnsucht in sich, sie trugen den Neid. Sie wollten die Freude selber ihr eigen nennen und wussten nicht, dass in dem Maß, wie sie jene besitzen wollten, sie zerrann wie Wasser in ihren Händen, die es nicht aufzufangen und zu halten wussten. Der Neid zerfraß sie und ihre Dunkelheit nahm immer mehr zu, ohne dass sie etwas daran ändern konnten. So beschlossen sie, die Freude zu vernichten, denn wenn sie diese selber nicht ihr eigen nennen durften, so sollten auch die hellen, lichten Wesen nicht daran teilhaben.

Sie begannen also, die Wesen, welche Freude ausstrahlten zu töten. Je mehr Wesen sie töteten, je dunkler wurde es in diesem Land. Je dunkler es aber wurde, desto hasserfüllter wurden die Neiderfüllten. Endlich war es so dunkel in der Welt, dass die Freude fast ausgestorben war. Die wenigen, die sie noch in sich trugen, flüchteten sich in dunkle Höhlen, tief unter der Erde. Da zur Freude die Bewegung gehörte und sie deshalb auch in der Sicherheit der Unterwelt zu sterben drohte, begannen sie, sich zu verändern. Sie wurden so kalt und starr wie der Stein um sie herum. Sie verschmolzen mit dem Stein und durchzogen ihn mit einer lichten Substanz. Diese erschien auf den ersten Blick ebenso kalt und unlebendig wie der Stein, vereinte aber in sich dennoch etwas, das sie davon unterschied. Sie gestaltete sich weicher und leuchtete wie die Sonne, sobald sie diese erblickte.

So starb die Freude in diesem Land und das einzige, was blieb davon als Erinnerung, war das Gold, dass tief im Stein verschlossen war und nur manchmal mit Hilfe des geduldigen und unermüdlichen Wassers zum Licht der Sonne gelangte.

Die Neider, die das Gold fanden, konnten es nun sammeln und ihr eigen nennen. Nur eines verstanden sie nicht, in dem Maße, wie sie mehr und mehr davon besaßen, erfüllte sie nicht mehr und mehr Freude. Stattdessen erfüllte sie mehr und mehr Gier, denn das Gesetz blieb bestehen: die Freude läßt sich nicht besitzen, sie läßt sich nur teilen.
 
II Die Gier nach Unsterblichkeit

Das Wissen um die Freude wurde vergessen. Man erinnerte sich nur schwach an ihre Leuchtkraft und ihre wunderbare Fülle. Man vergaß, dass sie eine zauberhafte Kraft war, die wuchs und sich vermehrte, wenn sie geteilt wurde.

Ihr erinnert Euch: Es gab auch die, “Sie trugen aber in ihren Seelen eine große übermächtige Sehnsucht, die sie suchen ließ. Sie suchten nach der Freude und sie suchten nach der Befreiung von ihrem Leid”.

Sie trugen einen winzigen Splitter der Freude in ihrem Inneren und sie hüteten ihn, hüllten ihn ein und streichelten ihn ab und zu, wenn ihnen niemand zuschaute, ganz vorsichtig, um sie nur ja nicht zu beschädigen. Diese Freude in ihnen erschien ihnen so zerbrechlich, so empfindlich und so flüchtig.

Einige wenige ahnten, dass die Freude sich vermehrt und wächst, wenn sie geteilt wird, aber auch sie hatten es vergessen. Sie sahen nur, dass bei den Goldsammlern nicht die Freude wuchs, sondern vielmehr ihre Gier ins Unermessliche wuchs.

Das einzig Bekannte in dieser Welt war das Gold, welches aber nur eine Erinnerung an vergangene Zeiten verkörperte. Nein, es verflüchtigte sich nicht, wenn man es besaß, es blieb bei ihren Besitzern und vermittelte ihnen die Illusion des Glücks. Es verdrängte für eine Zeitlang die Dunkelheit, ließ den Schmerz sogar zum Teil weniger werden, man konnte es tauschen gegen allerlei Arten der Ablenkung, welche die Seele betäubte, den Körper erfreute und den Geist mit der Illusion der eigenen Wichtigkeit besänftigte.

Die Ablenkung funktionierte immer nur für eine kurze Zeit, denn obwohl das Gold nicht verging und zeitlos existiterte, so verging doch die Zeit um so schneller. Die Angst vor dem Verlust der Zeit ging um sich, die Gier nach der Unsterblichkeit wuchs. Man wollte ebenso unsterblich sein, wie das Gold, das sollte doch wohl möglich sein, da das Gold niemals verging. War es denn nicht möglich, das Leben, ebenso wie die Freude in eine unvergängliche Form zu gießen?

So stand das Gold für lange Zeit für die Unsterblichkeit. Nun gewann aber das Leben nicht an Unendlichkeit, sonder lediglich die Gier nach der Unsterblichkeit gedieh ins Unendliche. Als keine Gold mehr zu finden war und alle Lichtwesen vernichtet waren, entdeckte man die winzigen Splitter der Freude, im Schmerz verborgen.

So wurde der Schmerz ausgepresst, um die Freude daraus aufzufangen. Je mehr der Schmerz gedrückt und gepresst wurde, umso mehr verteilte er sich in der Welt, denn auch er besitzt Zauberkraft: wird er gepresst, verteilt er sich, wird er geteilt, geht er.

Die Freude ließ sich daraus nicht befreien, sie versteckte sich in den Herzen der wenigen Wesen, die sie gehütet hatten. Die Herzen aber lassen sich nicht erpressen, sie hüten ihr Geheimnis und bewahren es vor der Gier der Sammler.
 
III Die Fragen

Die Welt wurde dunkel, denn nicht nur die Gier wurde gewaltig und gewalttätig, auch der Schmerz verteilte sich in alle verbleibenden Lücken. So versank diese Welt in ein undurchdringliches Dunkel und kein Licht ward mehr gesehen. Die Herzen der wenigen aber waren verschlossen, denn sie fürchteten um ihre geheime Freude, die sie noch stets in ihrem Inneren hüteten.

Sie teilten sie nicht, denn sie wussten nicht mehr um die Zauberkraft. Nur den wenigen Liebenden, die sich noch in der Dunkelheit fanden und die ihren Schmerz teilten, wurde die Gnade der Freude zuteil.

Viele glaubten nicht daran. Sie fürchteten den Schmerz. Sie fürchteten, ihn zu teilen, sie fürchteten, er breite sich aus. Sie flüchteten vor ihm, sie bekämpften ihn in sich selbst und sie schlugen die, die in trugen, denn sie erschraken und fürchteten die Ansteckung. Denn sie hatten gelernt, nur das Gold mit seiner ewigen Leuchtkraft schien einen gewissen Schutz vor der Ansteckung, vor der Angst zu versprechen. So boten sie alles Gold auf, um den Schmerz zu besiegen.

Sie versuchten, in dieses Gold hineinzukriechen, sich in ihm zu verstecken, es sich einzuverleiben. Sie versuchten, den Schmerz in sich zu besiegen, denn sie identifizierten sich mit dem Gold in ihnen und um sie herum. Sie versuchten alles, um das unsterbliche Gold zu retten. Zum Schluss versuchten sie , um dem Schmerz nicht anheim zu fallen, sich zu töten.

Nun begab es sich, dass eines ausging, die Geheimnisse um Schmerz und Freude zu erfahren. Nach langen Irrfahrten, die schon viele erzählt haben und die immer wieder erzählt werden, kam es zu einem Ort, der liegt in der Musik, in der Poesie, in den Sternen, überall dort, wo es Berührung gibt.

Und es stellte die Fragen:

Warum verschwindet die Freude? Warum verteilt sich der Schmerz in der Welt?

Es bekam keine Antworten, es hörte nur neue Fragen:

Warum gebiert die Freude die Freude und warum gebiert der Schmerz den Schmerz?

Wodurch wächst die Freude?

Wodurch wächst der Schmerz?

Wozu gibt es die Freude und wozu verbirgt sich die Freude im Schmerz?

Und ist das die Wahrheit?

Und es fragte:

Werden wir die Wahrheit je erfahren?

Und niemand antwortete.
 
Ok, ich tuh hir jetz auch mal meine geschichden reintun, wälche ich als klaina
Junge geschriebn hab als ich die Schraipmachiene fon mainem Fata entdeckte!


dmk9xi2o2lqh.jpg



:);)



Liebe
Grüße
Bodo
 
Danke Bodo, für Deine Geschichten, die ich erst heute entdeckte. Ich hatte mal eine PC-Pause, was für mich ganz gut war.
Die erste Geschichte ist ja ziemlich gewalt-ig. Weißt Du noch, was Du damals dachtest? Die zweite beschreibt aber einen lieben Vater. Hat er mitgespielt?

Liebe Grüße
Anuka
 
IV Die Lösung?

Es antwortete niemand, es schien eher eine Schatzsuche zu sein, oder Rätsel, die gelöst werden sollten, immer wieder aufs Neue. So nahm das suchende Wesen die Fragen mit in die Welt der Dunkelheit und teilte sie. Seitdem teilten sie ihre Fragen und suchten ein jedes nach der Antwort. Auch diese vielen verschiedenen Antworten wagten sie, miteinander zu teilen und sie zu achten.

Das Teilen hatte Folgen: die Wesen versteckten sich nicht mehr voreinander, sie verloren ein wenig ihrer Angst vor dem Schmerz. So wagten sie nach einer langen Zeit, auch die kleine Freude in ihrem Inneren zu zeigen und auch sie zu teilen. Sie begannnen ganz vorsichtig, immer wieder aufs Neue, ihre Herzen zu öffnen. Sie verschlossen sie auch wieder, denn so gänzlich verschwand ihre Angst nicht. Aber indem sie sich immer wieder trauten, sich ihre Geschichten, ihre Fragen und Antworten schenkten, strahlte die Freude aus ihnen heraus.

So kehrte die Freude zurück in die Welt und lichte Orte entstanden. Jedoch erwies es sich als sehr mühsam, sie zu erhalten und gegen die Neider und Goldhorter zu verteidigen. Dennoch war das Licht nicht aufzuhalten und die Sonne strengte sich an, es zu verstärken.

Was passierte dann? Die Goldhorter versuchten, die Sonne zu verdunkeln, damit die lichten Orte nicht zu finden wären, denn sie befürchteten, dass ihr Gold schmelzen und lebendig werde und sie verließ und sie nichts mehr auszurichten hätten in der Welt.

Doch gegen die Kraft der Sonne konnten sie nichts ausrichten. Schließlich breitete sich langsam aber unaufhaltsam das Licht wieder aus in der Welt und so ist es noch heute. Und wenn sie nicht gestorben ist, leuchtet sie noch heute. Jeden Tag ein wenig mehr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Anuka. :)




Danke Bodo, für Deine Geschichten, die ich erst heute entdeckte.
Ich hatte mal eine PC-Pause, was für mich ganz gut war.

Eigentlich wollte ich Deinen schönen Thread nicht mit meiner Kinderphantasie bereichern,
auf der anderen Seite dachte ich mir, gut, es geht um eigene Geschichten, und dies sind welche.
PC-Pausen werden auch für mich immer wichtiger, ja geradezu existentiell wichtig.

Die erste Geschichte ist ja ziemlich gewaltig. Weißt Du noch, was Du damals
dachtest? Die zweite beschreibt aber einen lieben Vater. Hat er mitgespielt?

Bodos Bruder (14 Monate jünger) hatte eine ebenso blühend-kreative Gedankenwelt wie ich.
Damals bestand die Welt aus vielen, neuen Eindrücken, imaginären Reisen in die Ferne,
bestandenen Auseinandersetzungen, Piraten- und Cowboyfreunden- wie Feinden, usw.
Wieso da jetzt als Protagonist ein kleiner Wal auftauchte, dass kann ich nicht mehr erinnern. :D

Der Vater war lieb, ja, und er spielte auch gelegentlich mit, so ihm denn in den Kreis seiner Söhne
Einlass gewährt wurde, was nicht immer selbstverständlich war, weil Erwachsene temporär störten. ;)






Liebe
Grüße
Bodo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lieber Bodo,

Eigentlich wollte ich Deinen schönen Thread nicht mit meiner Kinderphantasie bereichern,....Damals bestand die Welt aus vielen, neuen Eindrücken, imaginären Reisen in die Ferne,
bestandenen Auseinandersetzungen, Piraten- und Cowboyfreunden- wie Feinden, usw.
Ich finde Kinderphantasien geradezu wunderbar, voller Wunder! Deshalb mag ich z.B. auch Erich Kästner immer noch, der hat sich seine Kindheit, das Staunen, die Abenteuer... immer bewahren können. Ich mag noch heute Wege, die ich als "Kinderwege" bezeichne, kleine Gassen, Pfade, versteckte Wege, die man entdecken muss, wo man über Wurzeln stolpern kann, sich unter Zweige bücken muss und kleine Treppchen und neu entstandene "Buden" aus Ästen und Zweigen...
PC-Pausen werden auch für mich immer wichtiger, ja geradezu existentiell wichtig.
Das kann ich gut nachvollziehen. Aber andererseits finde ich es auch schön, über das Internet Kontakte zu vielen Menschen haben zu können. Als Informationsquelle ist es u.a. effektiver, als die sogenannte freie Presse.
Der Vater war lieb, ja, und er spielte auch gelegentlich mit, so ihm denn in den Kreis seiner Söhne
Einlass gewährt wurde, was nicht immer selbstverständlich war, weil Erwachsene temporär störten. ;)
Das hört sich nach einer herrlichen Kindheit an - bewahre sie Dir so lange wie möglich. Vielleicht hast Du inzwischen eigene Kinder und kannst das weitergeben.

Ansonsten, da gibt es ja, Gott sei Dank, immer noch viele dieser Kleinen und es macht Spaß, manchmal ihrer Welt zuzuschauen. Ich wünschte nur, ihre Welt würde nicht so verplant und zugesperrt und kontrolliert wie das teilweise zu beobachten ist. In so einer Atmosphäre kann die Phantasie kaum gedeihen, allein die Konkurrenz, Machtspielchen und Zerstörungswut, die dann erklärlich ist.

Ich habe zu dem Thema mal vor langer Zeit ein wirklich schönes Buch gelesen:
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück. Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit.: Amazon.de: Jean Liedloff: Bücher

Liebe Grüße
Anuka
 
Ein sehr, sehr alter Text aus jungen Jahren:

Blüten streuen

Es gibt eins und das ist ALLES.
Sehe ich das in den Dingen der Welt, fühle ich das in Dir?
Ich sehe es im Lächeln, der Freundlichkeit,
im Atem des Geschehens.
Ich sehe es im Ausdruck Deines Gesichtes.
Du gehst an mir vorüber und ich kann Dich nicht ansehen.
Stattdessen Brocken von Wissen, die ALLES in mir füllen sollen.
Stattdessen ein Gewirr von Lichtern, Stimmen,
vorbeirasender Film,
ab und zu bin ich der "Star",
merke, dass der Film läuft.
Das soll ALLES in mir, von mir ausmachen?
Was macht Dein Lächeln aus?
Und wo ist der Kern der Dinge?
Wo ist der Punkt, der ALLES ist?
In den Atem der Welt hineinfinden.
Alles wollen ist nicht erfüllbar im alles tun,
obwohl das Schauspiel sowohl Spiegel als auch Annäherung ist.
Ob man wissen muss, was man tut, spielt, welcher Art das Stück ist,
war da die eigentliche, die geschichtliche Handlung war, ist, sein wird?
Die Kunst der Darstellung.
Kann man sich bewusst sein, zu spielen
und dennoch mit Leidenschaft, ganz, dabei sein?
Wie ist es mit dem freien Spiel?
Es gibt so viele verschiedene Blüten.
Wahrheit sehe ich da, wo die Blüte am Zweig ist,
nicht dort, wo sie verwelkt in die Menge geschleudert wird,
scheinbar ohne Ursprung und ohne Ziel - vergeudet.

Anuka
 
Der Weise und das Recht

"'Warum nur denken alle Menschen, sie müssten das denken, was ich denke?" fragte der Mensch. "Du erscheinst so weise", antworteten die Menschen. "Wir wissen zwar, dass Du auch nicht weiser bist als wir, aber Du gibst Dir den Anstrich, der Weiseste zu sein. Du scheinst immer im Recht zu sein und wir im Unrecht. Deine Worte dulden keinen Widerspruch, das aber weckt gerade den Widerspruch." "Genau das ist es, was ich will!" sagte der Weise und hatte schon wieder das Recht auf seiner Seite.

Herzliche Grüße
Anuka
 
Die Ohnmacht

“Du machst mich wütend”, dachte der Heiler, als er zum Kranken sah, “denn ich kann Dich nicht heilen!”
“Du siehst mich an und siehst nicht in mein Herz”, dachte der Kranke. “Siehst Du ein sterbendes Kind an? Hältst Du es aus, es nicht heilen zu können? Schau es an, mit liebendem Blick, denn Kinder fürchten den Tod nicht, aber es ist grausam, sie zu belügen. Schenk ihm nicht Deine Wut und Ohnmacht, denn sie ist es, die es mitnehmen muss, wenn es geht. Schenk ihm Deine Liebe und ein wenig Freude, diese Geschenke wird es gerne und mit eigener Freude mitnehmen in dieses Nichts, welches doch das ALLES ist, wohin auch Du einst gehen wirst und alles das wiederfinden wirst.”
“Rede mit mir”, sagte der Heiler. “Ich weiß nicht, was ich Dich fragen soll”, dachte er.
“Du fragst nicht”, seufzte der Kranke ohne Worte, “Du befürchtest, dass ich mein Herz öffne und Du schaust in meine Hölle. Sie ist nur der Spiegel der Deinigen. Und Du wirst lügen müssen, wenn ich mich Dir anvertraue”.
“Sprich Dich aus”, forderte der Heiler den Kranken auf. “Vielleicht weiß ich dann die Antwort” dachte er.
“Ich gebe Dir die Antwort nicht”, überlegte der Kranke, “Du musst sie selber finden”.
“Mir geht es gut”, antwortete der Kranke, “ich werde gesund”. Und lautlos erwiderte er: :”Aber Dich kann ich nicht gesund machen, denn Du bist nicht krank, sondern nur sehr, sehr traurig.”

Herzliche Grüße
Anuka
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
2011 April

Schlangengleich weiblich

Als die Tür ins Schloss fällt, schaut sie nicht zurück. Es ist eben vorbei. Gestern noch glaubte sie, in den Himmel fliegen zu können, aber heute kommt sie sich flügellahm vor, die Arme schwer, die Schritte langsam, Bleikugeln an den Füßen.
Wohin ist die Energie? Es heißt doch, nichts geht verloren im Universum. Also muss jemand unerwartet über Fliegkräfte verfügen, muss sich jemand wundern über unvermittelten Schub nach vorne.

Auftauchen aus dem Wasser, die Kälte spüren und sofort wieder eintauchen. Die Wärme des Warmwasserbadetages. Sie könnte auch mal wieder in die Sauna gehen, einfach so, allein. Warum auch nicht?
Was ist dabei? Steht dort etwa auf der Stirn geschrieben, sie ist eine nicht gewollte Frau? Strahlt sie aus, verschmäht worden zu sein? Zeigt sie unsichtbare Stacheln?
“Kommt mir bloß nicht zu nahe, sonst steche ich, schlage um mich und zeige nadelspitze Zähne?”

Sie wundert sich, ihre Haut ist noch vorhanden. Dabei fühlt es sich so an, als sei sie gehäutet worden, bei lebendigem Leibe. Ob die Schlange es auch so spürt, wenn sie eine alte Haut verliert? Tut es auch so weh? Ist sie auch so grausam empfindlich? Fühlt sie die gleiche Angst vor Berührung? Möchte sie sich auch zusammenrollen, einigeln und warten, bis der Schmerz vorüber ist?

Ab heute wird sie die Schlange mit anderen Augen betrachten. Sie ist nicht ekelerregend, sie ist solidarisch, ein mitleidendes, ein fühlendes Mitgeschöpf in unwirtlicher Steinwüste.

Sie streift ihre Haut ab wie ihre Jugend. Sie windet sich. Sie wendet sich. Sie öffnet die Tür. Als die Tür ins Schloss fällt, dreht sie sich nicht um.
 
Traumzeit

Sie stand in dem großen Saal, umgeben von Säulen. Sie sah sich die Säulen an, sie waren nicht glatt, wie sie zuerst angenommen hatte. Kaum erkennbare Reliefs waren in den harten Stein gemeißelt. War die Zeit darüberhinweg geglitten und hatte ihre Strukturen so fein abgeschliffen? Waren es die Elemente, Wind, Sand und Wasser, die dieses Werk vollbracht hatten? Sie berührte eine Säule und fuhr langsam mit den Fingern die kaum wahrnehmbaren Furchen und Rillen entlang. Wäre sie blind, wären ihre Tastsinne besser ausgebildet, üerlegte sie, so aber musste sie sich sehr konzentrieren auf das, was sie unter ihren Händen spürte.

Langsam gewöhnten sich ihre Finger an die fremde Sprache, die sich dort auftat. Eine Geschichte wurde erzählt und in der Geschichte wurde wiederum ein Geschichte erzählt und eine weitere tat sich auf je mehr sie sich auf ihren Tastsinn einlassen konnte. Sie konnte förmlich die Stimme des Erzählers hören, sie sah Bilder vor ihren Augen, die nichts mit den feinen Erhebungen zu tun hatten.

Dann war sie angekommen bei dieser Herde wilder Pferde, die über die Ebene galopierte. Sie sah genauer hin, jedes der kleinen Pferde trug eine Gestalt auf dem Rücken. Ihre Kleidung war der Farbe des Pferdes angepasst, so waren sie kaum zu erkennen, dicht an den Hals des Tieres geschmiegt, fast mit ihm zusammengewachsen.

Ihre heiseren Schreie vermischten sich mit dem Wiehern und Schnauben der Pferde, während sie zusammen davonstoben. Sehnsüchtig blickte sie hinterher. Woher kam diese Sehnsucht, woher dieses Gefühl der Unbändigkeit und Wildheit, das sie plötzlich ergriff?

Ein Pferd war zurückgeblieben. Es schien größer und dunkler als die anderen. Sie erschrak, doch als sie genauer hinschaute bemerkte sie einen sanften Blick auf sich ruhen. Sie trat hinzu und berührte das staubige Fell. Es fühlte sich warm, rauh und lebendig an. Ihr traten die Tränen in die Augen während sie ihr Gesicht in der struppigen Mähne verbarg. Soviel Liebe und Zärtlichkeit hatte sie schon so lange nicht mehr gefühlt. Langsam umfasste sie den Hals des Tieres und zog sich auf seinen Rücken. Eine ganze Weile, in der sie die Zeitlosigkeit umgab lag sie auf seinem Rücken und atmete vorsichtig. Sie wollte das Tier nicht erschrecken. Warum hatte sie keine Angst?

Sie schloss die Augen und träumte vom Meer, von hohen wilden Wellen, weißer Gischt und salziger Luft. Sie träumte vom Brausen des Windes, hörte das Flattern der Segel, spürte das Auf und Ab des Bootes von einem Wellenkamm zum Wellental und wieder von vorne.

Sie befand sich auf dem Rücken eines Pferdes, das sich mit vorsichtigen Schritten unter ihr bewegte. Es gibt Acht, dachte sie, dass ich nicht falle, dass es mich nicht verliert, jetzt wo ich es gefunden habe. Das sanfte Schaukeln versetzte sie in Trance, immer tiefer glitt sie hinein in einen Traum, aus dem sie nicht mehr erwachen wollte. Die Bewegung, der Sturm, die Wellen, die leisen Geräusche der Hufe, die Sonne auf ihrem Rücken, der Sand in ihren Haaren.

Nein, sie flog, sie saß auf dem Rücken eines riesigen Vogels, die Federn streichelten ihren Körper, die Welt lag weiter unter ihr. Die Flügel bewegten sich gleichmäßig und beruhigend seitlich ihres Körpers. Sie klammerte sich fest, würde sie jetzt stürzen, köntne sie das nicht überleben. Das Atmen fiel ihr schwer. Scharf brannte sich der Wind in ihr Gesicht, in ihre Lungen. Sie flog durch das Feuer. Sie flog durch das Feuer der Sonne....Sie kniff die Augen zusammen und schrie vor Angst. Sie ließ los und fiel in eine dunkle Schwärze. Alles wurde still.

Als sie erwachte fand sie sich wieder, auf der Wiese liegend. Vor ihr lagen ein paar Baumstämme, die auf den Abtransport warteten. Um sie herum ragten die Bäume in die Höhe, ihre Kronen breiteten sich grün und golden flimmernd über ihr aus. Ein paar Sonnenstrahlen stahlen sich noch durch die Zweige, doch die Sonne stand schon tief. Es war Zeit, nach Hause zu gehen.

Noch benommen von ihrem Traum erhob sie sich und als sie ein leichtes Schwindelgefühlt erfasste, lehnte sich an den nächststehenden Baum. Seine Rinde fühlte sich glatt an mit leichten kam wahrnehmbaren Erhebungen...
 
...ein Zauber...

Sie senkte den Kopf und saß reglos auf ihrem Stuhl. Ihre Augen brannten und ihr Atem fühlte sich anders an also sonst. Als sei die Luft schwerer geworde, als atme sie eine gallertartige Masse ein. Ihre Lungen taten sich schwer damit aber sie atmete. Sie spürte, wie sie den Sauerstoff aufnahm, wie er in kleinsten Portionen weitertransportiert wurde.

Beruhigt lehnte sie sich zurück. Jetzt spürte sie Tränen des Zorns in ihren Augen und ein Gefühl des Trotzes machte sich breit. "Es ist Eifersucht, nichts weiter, als reine Eifersucht", sagte sie sich und wischte sich mit einer entschlossenen Bewegung die Tränen ab. Sie atmete einmal tief ein und aus. Es ging schon wieder leichter, die Masse um sie herum schien sich aufzulösen.

"Trag sie mit Fassung, deine Eifersucht", dachte sie und trat ans Fenster. Es hatte geschneit und die Welt der Farben verbarg sich unter einer weißen Decke. Noch huschten taumelnd ein paar Nachzügler durch die feuchtkalte Luft und ließen sich flaumig auf ihren Gefährten nieder. "Wie gut sie es haben", überlegte sie. " Sie sind nie allein, nur wenn sie durch die Luft schweben. Vorher sind sie vereint und wenn sie sich niederlassen, sind sie wieder vereint und wenn sie verschmelzen, werden sie ganz klar und fließend und wenn sie dann erstarren, dann verliert sich ihre Klarheit und Durchsichtigkeit nicht. Die Welt sieht anders aus, durch das Eis..."

Sie dachte daran, dass ihre neuen Stiefel wasserdicht waren. Und wie gut es sein würde, trockenen, warmen Fußes, gut geschützt vor der Kälte dieses Winters, durch den Schnee zu stapfen. Heute würde sie einen neuen Weg ausprobieren. Die Welt lag noch so unberührt vor ihr. Es war noch früh, sehr früh und noch würde sie niemandem begegnen. Jetzt war die Chance da, die Welt ganz für sich selbst zu betreten.

Schnell, so schnell sie konnte, schlüpfte sie aus ihrem molligen Schlafanzug und zog mehrere Schichten warmer Kleidung übereinander. Dann die Stiefel, eine bunte Mütze, Schal, Jacke und Handschuhe nicht vergessen! Sie nahm ihr Schlüsselbunt vom Haken, hielt kurz inne und wandte sich noch einmal zurück. Das Handy wollte sie doch mitnehmen. Sie prüfte, ob es geladen war und schaltete es wieder aus, steckte es in die Hülle und in die Jackentasche. "Was noch, fehlt noch was?" fragte sie sich. Aber klar, ihre Vorratsbox fertig gedrehter Zigaretten! Nichts ging über eine kleine, genussvoll Zigarettenpause zusammen mit einem Blick in die Weite.

Sie schloß die Tür hinter sich und verstaute das Schlüsselbund in der Jackentasche. Sie zog die Mütze tiefer und den Schal ein wenig über den Mund, schlüpfte in ihre Fellhandschuhe und machte sich auf den Weg. Heute war keine Mond zu sehen, er war wohl schon untergegangen? "Macht nichts", dachte sie unbekümmert. der Schnee ist so strahlend hell, dass genug sehe. Ihre Spuren waren gut sichtbar aber schon fing es wieder ganz leise an, zu schneien. Spätestens in einer Stunde würden nur noch leichte formlose Vertiefungen zu erahnen sein.

Der Zauber des frühen Morgen tat sich vor ihr auf. Sie vergaß ihre Stimmung.
Es war alles gut.
 
Liebe Anuka,

vom Schlafe nicht umfangen, irre ich durch die weiten Netze und landete unversehens in Deinen Säulenhallen. Erst einmal meinen herzlichsten Dank für Deine kleinen Geschichten. Sie wärmen mein Herz und rütteln gar ein wenig an meiner Seele.

Mit der mir eigenen Neugierde nach mehr Lesestoff arbeitete ich mich an den Anfang des Threads und las Deine Anfrage nach Kennern der Wesen der Kugel. Und unversehens stieg eine vage Erinnerung in mir hoch und inspirierte mich zur weiteren Suche in den weiten Wellen... Ja, ich meine diese Erzählung erkannt zu haben, obwohl ich nicht Kugelformen entsinne. Stattdessen sah ich mich mit meiner mir eigenen doch leicht "kugeligen" Gestalt konfrontiert.:D

Könnte es sein, dass es sich bei der von Dir gesuchten Geschichte um "Lunatico oder die nächste Welt" (orginal: God themselves) von Isaac Asimov handelt? Eine gute Beschreibung dazu liefert m.E. dieser Link Review of (Du scheinst ja des Englischen mächtig zu sein, wie ich Deinem Shakespeare Zitat entnehme).

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir eine kurze Rückmeldung angedeihen lassen könntest. Nein, bedanken musst Du Dich nicht. Ich besitze das Buch leider nicht mehr, sonst hätte ich es Dir gerne geschenkt. Aber es ist sicher noch in Antquariaten oder bei Amazon gebraucht aufzutreiben.

Herzlichst
Michel

PS. Bei dieser Erzählung handelt es sich im übrigen um Asimovs eigenes Lieblingswerk. Er selbst gehört als Science Fiction Autor zu meinen Lieblingsautoren. Er ist brilliant.

Wenn Du magst, schau mal in "Musik, die mir begegnete", dort habe ich eine Story von ihm verlinkt.
 
Hallo Michel,

danke für Deine Suche und Deine Mitteilung. Und natürlich auch ein Dankeschön für die nette Rückmeldung zu meinen Geschichten. Schön, dass sie Dir gefallen. Ich schreibe immer einfach nur so drauflos und lasse mich überraschen, was dann herauskommt. Ich bin dann oft selbst ganz erstaunt darüber, was sich da so schreibt.

Deinen Link in englischer Sprache habe ich mir angeschaut und das meiste auch verstanden. So ganz 100 prozentig bin ich im Englischen auch nicht bewandert, aber für den Hausgebrauch reicht es wohl. Es gibt ja auch noch dicct. und andere.

Aber dann habe ich mich doch sehr gefreut, denn es schein tatsächlich die Geschichte zu sein, die ich in undeutlicher Erinnerung hatte. Dass sie von Asimov ist, hätte ich aber nicht gedacht, weil sie so ganz anders ist, als die Geschichten, die ich von ihm kenne.

Es war wohl dann eher ein Ausrutscher von ihm, aber einer, der mir eben immer im Gedächnis haften geblieben ist. Ich werde mal versuchen, sie im Antiquariat aufzutreiben. Ich habe die Namen wiedererkannt, Odeen, Dua und Tritt, aber einiges hatte ich doch wohl vergessen oder ganz anders in Erinnerung. Drollig finde ich ja, dass ich was Kugeliges in Erinnerung hatte. Und doch hatte ich diese Wesen immer so vor Augen....komisch. Dich aber stelle ich mir in der Fantasie ganz anders vor.

Dein Benutzerbild ist auch alles andere als kugelig ;), oder ist da der Wunsch der Vater des Gedanken?

Wie auch immer, ich finde es schrecklich nett von Dir, dass Du meine Wesen aufgespürt hast und mir davon erzählt hast. Ganz, ganz herzlichen Dank dafür.

Herzliche Grüße
Anuka
 
Schmerz

Wenn Du mitten im Schmerz stehst, kann es sein, dass er Dich völlig überwältigt. Du schlägst mit Blitzen um Dich und triffst, wo Du gar nicht treffen wolltest. Dann vergisst Du das ganze und irrst halb betäubt durch die Welt, weil Du nicht verstehst, wer Dich so verletzt hat und vor allem warum.

Du bist verwundet und alles liegt vor Dir wie eine riesige Brandblase, die Dich umhüllt. Vor Schmerz und Verwirrung bist Du außer Dir und weißt nicht mehr wohin mit Dir. Den Schlag, den Du so brutal ausgeteilt hast, der ist schon längst verschwunden im tiefen See des Unbewußten.

Doch Du triffst ihn wieder, obwohl Du es nicht wahrhaben willst. Du hast so schlimm und beinahe tödlich zurückgeschlagen, dass Du das nie vergessen wirst. Wird Deine Wut und Deine Kränkung Dich noch einmal in so ein entsetzliches Tun bringen?

Ja, auch Gedanken haben Kraft und böse Gedanken scheinen mehr Kraft zu besitzen, als gute. Nun hast Du soviel gute Gedanken in die Welt geschickt und ein mal hattest Du Dich wieder nicht im Griff. Und es trifft einen Menschen, den Du liebst. Jeder tötet, was er liebt, so heißt es. Diese Trauer wirst Du niemals los.

Es ist noch einmal gut gegangen, ein weiser und gütiger Gott hat Dich und den Menschen beschützt. Aber es war so knapp. Das Leben ist wertvoll, es hat immer Sinn, es ist immer wichtig. Nichts und niemand berechtigt Dich, einem anderen Wesen das Leben zu nehmen, nicht einmal in Gedanken.

So ist es nur gerecht, dass Du leidest. So ist es nur billig, dass Du zurückgewiesen bist, dass Du vor einer Mauer der Distanz stehst, dass Du Misstrauen erntest für den Hass, den Du in Deinem unermesslichen Zorn hinausschicktest.

Nein, Du wirst nie wieder solche Gedanken denken. Du bist so erschrocken vor dieser Kraft und Du wirst alles tun, um sie nie wieder außer Kontrolle geraten zu lassen. Lieber verbirgst Du Dich vor allem, was Du lieben könntest. Du hast keine Liebe verdient. Aber Du darfst noch selber lieben und leiden darfst Du auch, um Deine Schuld abzutragen.

Du schaust Dich selber an und empfindest Mitgefühl für Dich. Du bist auch nur ein Mensch. Du bist eine Frau, aber in erster Linie bist Du ein Mensch mit Schwächen und Narben. Ich liebe Dich, trotz alledem. Denn ich bin Dein Engel.
 
Liebe Anuka,

existiert selbst in der Ewigkeit Zwist und Zwitracht? Wenn wir Abbilder sind des Ewigen, so ist alles, was hier ist, auch dort.

Weißt Du immer zu jeder Zeit, wessen Werkzeug Du werden kannst? Niemand weiß es. Denn nicht wir sind vollkommen. Wir streben nur nach Vollkommenheit.

So wie Du nicht die Berechtigung hast, die Existenz anderer in Frage zu stellen, so darfst auch Du nicht die Deinige in Zweifel ziehen.

Schäme Dich nie Deiner Existenz!

Ich denke, ich weiß, was Du fühlst.



Du hast ein Recht auf Freude und Liebe, vergiss das nie. Möglicherweise haben wir sogar den Auftrag, Freude zu empfinden..., denn alles was hier ist, ist auch in der Unendlichkeit.

Herzlichst
Michel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben