Wer ist es?
Wer kennt diese Geschichte?
Vor langer, langer Zeit habe ich eine Geschichte gelesen und ich weiß nicht mehr in welchem Buch, ebenso ist der Autor aus der Erinnerung verschwunden. Es geht dort lustigerweise sogar unter anderem um das Thema Verschwinden und auch um das Zusammenfinden.
In dieser Geschichte ging es um die Beziehung dreier Wesen. Ihre Gestalt war kugelförmig und sie waren unterschiedlich groß und von unterschiedlicher Farbe und Schattierung. In der Welt, in der dies sich ereignete, gab es nicht zwei Geschlechter, so wie wir sie kennen, sondern drei Verschiedenheiten. Diese drei Verschiedenheiten hatten es sicher noch viel schwerer, sich zu finden.
Schon in unserer Wirklichkeit, ist es nicht einfach, die rechten Mitmenschen am rechten Ort zur rechten Zeit zu finden.
Ich habe mich immer wieder nach dem Sinn und Zweck gefragt, warum es Menschen so zueinander hinzieht, obwohl das Miteinander doch so kompliziert und oft genug konfliktbehaftet ist. Warum sind wir Einzelwesen und doch ist unser Streben auch Einigkeit? Warum ist die Einheit andererseits so schwierig? Stets fällt mir dann diese zauberhafte Geschichte ein, die ich Euch erzählen will.
Wenn ich wenigstens den Namen des Autoren erinnerte, sicher wäre sie wiederzufinden. Ich würde sie so gerne noch einmal lesen. Ich weiß nicht einmal mehr, ob es sich um eine Kurzgeschichte handelte oder um einen kleinen Roman.
Zurück zur Geschichte: Diese, ich nenne sie mal Kugelwesen, hatten jedes für sich genommen, eine einzigartige Individualität und je mehr und komplizierter diese ausgebildet war, desto schwerer war es für sie, sich zu finden, wie gesagt, es benötigte immer eine Dreierkonstellation, um sowas wie kurzzeitige Vereinigung zu erleben. Wenn sich aber die besonders problematischen Vertreter dieser Art fanden, dann war diese schwierig zu erreichende Vereinigung so intensiv und wundervoll, dass sie diesen Wesen gleichzeitig unglaubliches Glücksempfinden und auch sehr große Angst bereitete.
In dieser Welt konnte beobachtet werden, dass nach einer bestimmten Zeit des Findens der Dreiergruppierungen, dieselben von einem Tag zum anderen spurlos ins Nichts verschwanden. Niemand hörte jemals wieder von ihnen. Sie waren unauffindbar. Diese Tatsache war allgemein bekannt und war doch von einen großen Tabu umgeben. Niemand wagte, darüber zu reden, niemand wagte auch nur, daran zu denken. Zu groß war die damit einhergehende Angst. Zu groß die Furcht vor diesem schicksalhaften, offenbar unausweichlichen Geschehen.
Die meisten dieser Wesen dachten nicht weiter darüber nach, sie lebten ihr Kugelleben, folgten dem Trieb ihres recht einfachen, schlichten Lebens, sich zu finden und zu vereinigen und verschwanden aus der Welt. Es gab aber einige Wesen, die dies nicht akzeptieren, es waren die buntesten, liebevollsten und verträumtesten oder die widerspenstigsten, diejenigen, die alles und nichts hinterfragten. Aber auch die waren darunter, die es am meisten von allen zu dieser Einheit zog mit einer unglaublichen Sogwirkung.
Eines dieser sehnsüchtigen Wesen zog auf diese Weise magisch eine besonders bunte, zarte, liebevolle und farbige Kugel an und eine weitere sehr individualistische, widerspenstige, die intuitiv immer bestrebt war, aus der Norm herauszufallen.
Diese Dritte hatte als erstes entdeckt, dass eine bestimmte Anzahl an Vereinigungen der Dreiergruppierungen dazu führte, dass die Wesen verschwanden und vermied in der Folge, sich auf andere einzulassen. Sie wurde allgemein von den anderen eher glücklich, angepassten Kugelwesen belächelt, teilweise auch offen kritisiert, weil sie das Leben so kompliziert sah und es sich so schwer machte. Auch ihre Warnungen vor dem Zusammenfinden schienen so lächerlich und gleichzeitig bedrohlich. Niemand wollte die Hinweise hören. So lebte dieses Wesen ein einsames Dasein als Aussenseiter.
Die Verträumte schien den "Normalen" genauso suspekt, so wurde auch sie eher gemieden und blieb allein. Die Sehnsüchtige war wiederum allen zu fordernd, zu intensiv in ihrem Bindungsbestreben.
Nun, unser sehnsüchtiges Wesen schaffte es auf wunderbare Weise, alle diese Aussenseiter in einer Gruppe zusammenzubringen. Diese drei erlebten unglaublich schöne und sehr lang andauernde Vereinigungen. Doch nach jedem Zusammensein schwand ein wenig mehr ihrer Energie. Sie schienen sie im Zusammensein zu verbrauchen. Ich meine auch zu erinnern, dass die Farbigkeit sich verminderte.
Diese drei bemerkten es wohl, während aber eins der Wesen über das Schwinden seiner Liebe- und Traumfähigkeit zunehmend unglücklich war, das zweite mit Zorn und Besorgnis darüber reagierte, dass es sich nun doch auf diese lebensgefährliche Angelegenheit eingelassen hatte, verstärkte dieses Geschehen die Sehnsucht des dritten nach Einssein so sehr, dass trotz der Widerstände der anderen, und der zunehmenden Streitigkeiten der drei, doch stets wieder zu einem Miteinander kam. Das Ende rückte bedrohlich näher mit jeder neuen, immer länger anhaltenden Zusammenkunft.
Die Auflösung der Geschichte am Ende deutete, wenn ich recht erinnere, darauf hin, dass die Verschmelzung von drei Kugelwesen eine Individualität in einer anderen Dimension erscheinen ließ. Dort gab es eine Aufgabe, eine wichtige Aufgabe zu tun, ich weiß beim besten Willen nicht mehr welche, vielleicht war sie auch nur skizziert. Und ausgerechnet die drei Außenseiter verschmolzen zu einem neuen Individuum, auf das in dieser Aufgabe schwer zu verzichten war. Es tauchte immer nur für den Zeitraum auf, in dem die Kugelwesen miteinander verschmolzen...und er wurde dann immer freudig in dieser anderen Dimension begrüßt.
Wer kennt diese Story und kann mir den Autor nennen?
Ich weiß nur noch, dass es wohl ein Science Fiction Autor war, kann mich jedoch nicht erinnern, wie sein Name lautete.
Danke für Lesen.
Lieben Gruß
Anuka