Durchgehende Anspannung - Hormonhaushalt durcheinander?

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Liebe Leute,

ich habe jetzt schon seit einigen Jahren ein wirklich sehr belastendes Problem: Es begann am Ende der schulzeit mit durchgehender Angst, die so schlimm wurde, dass ich das Haus nicht mehr verlassen konnte. Leider musste ich deswegen auch meinen Zivi abbrechen.
Seit dem lässt mich das Ganze nicht mehr los. Ich bin mal mehr, mal weniger angespannt, aber angespannt bin ich immer. Durchgehend kribbelt es in meinem Körper und ich habe das Gefühl durchegehend rennen zu müssen.
Ich haben nu folgende Frage. Ich bin eigentlich seit vielen Jahren großen Stress ausgesetzt, der sich einfach daraus ergibt, dass ich so unruhig bin und dadruch vieles unglaublich anstrengend wird. Konnte auch eine lange Zeit nicht schlafen. Nun habe ich gelesen, dass Neurostress bei lange anhaltendem Stress ein Thema sein kann. Frage: Kann es sein, dass durch jahrelange Belsastung mein Hormonhaushalt durcheinander ist?
Sry, wenn ich nicht die richtige Termini benutze, aber das Thema ist mir noch sehr neu:) Ich würde mich sehr gerne durchteste lassen. Wie mache ich das und wo? Auf was sollte ich mich testen, oder wird automatisch alles getestet?
Falls das Thema schon einmal genauso besprochen wurde, bitte ich um verzeihung.
Wünsche Euch noch ganz schöne Weihnachten und sage schon einmal danke!!!!!!
Liebe Grüße
 
Durchgehende Anspannung

Hallo Paddsen,

und willkommen hier :)

...ich habe jetzt schon seit einigen Jahren ein wirklich sehr belastendes Problem: Es begann am Ende der schulzeit mit durchgehender Angst, die so schlimm wurde, dass ich das Haus nicht mehr verlassen konnte.
Ist zu dieser Zeit irgendetwas passiert, das der Auslöser dieser Angst sein könnte? Ein emotional belastendes Ereignis, ein Umzug oder eine Renovierung/Neuanschaffung von Möbeln (es gibt unter den Baustoffen wohl etliche neurotoxische oder stoffwechselaktive Substanzen, siehe dazu auch unsere Rubriken Gifte und Wohn- und Arbeitsumfeld), ein Unfall (siehe dazu: Die instabile Halswirbelsäule - letzter Punkt bei den Symptomen)?

Ich bin mal mehr, mal weniger angespannt, aber angespannt bin ich immer. Durchgehend kribbelt es in meinem Körper und ich habe das Gefühl durchegehend rennen zu müssen.
Bei "Kribbeln" denke ich auch an ein mögliches Histaminproblem (siehe dazu: Histamin-Intoleranz), das nach Kuklinski ein Symptom nitrosativen Stresses sein kann (der wiederum auch durch ein plötzliches Ereignis wie ein Unfall, Schockerlebnis etc. ausgelöst werden kann, siehe: Nitrosativer Stress und Der Stickoxid-Peroxinitrit-Zyklus).

Ich bin eigentlich seit vielen Jahren großen Stress ausgesetzt, der sich einfach daraus ergibt, dass ich so unruhig bin und dadruch vieles unglaublich anstrengend wird. Konnte auch eine lange Zeit nicht schlafen. Nun habe ich gelesen, dass Neurostress bei lange anhaltendem Stress ein Thema sein kann. Frage: Kann es sein, dass durch jahrelange Belsastung mein Hormonhaushalt durcheinander ist?
Ich denke, das könnte schon sein. Allerdings wäre es sehr wichtig, dass wenn möglich die Ursache gefunden und "abgestellt" wird, denn eine Behandlung der Folgen könnte sonst entweder wirkungslos sein oder zwar wirken, aber dann auf Dauer (Lebenszeit) nötig sein.

Ich würde mich sehr gerne durchteste lassen. Wie mache ich das und wo? Auf was sollte ich mich testen, oder wird automatisch alles getestet?
Dazu findest Du einige Infos im Wiki (Neurostress + dazugehörige, z.B. Laborliste Stress). "Automatisch" wird garnichts getestet, denn dies sind keine Kassenleistungen (Übernahme durch private KVs evtl. möglich) und gehört auch nicht zu den Standardkenntnissen von Ärzten. Seitens der Labore werden verschiedene Profile angeboten, so dass man sich überlegen muss, welches für einen passen könnte, ob man eine Stufendiagnostik machen möchte etc.. Eine Möglichkeit ist auch, sich einen in diesem Bereich kompetenten Behandler zu suchen, dies wird aber i.a. wohl auch selbst zu bezahlen sein.

Wünsche Euch noch ganz schöne Weihnachten
Vielen Dank :) Für Weihnachtswünsche ist es ja nun zu spät, aber ich wünsche Dir eine ruhige Zeit "zwischen den Jahren".

Liebe Grüße
Kate
 
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Frühkindliche Traumata mit lebenslanger Wirkung
(November 2009)

belastendes Problem seit Ende meiner schulzeit mit durchgehender Angst, die so schlimm wurde, dass ich das Haus nicht mehr verlassen konnte. Ich bin immer angespannt. Durchgehend kribbelt es in meinem Körper und ich habe das Gefühl rennen zu müssen. Ich bin seit vielen Jahren großen Stress ausgesetzt, der sich einfach daraus ergibt, dass ich so unruhig bin und dadruch vieles unglaublich anstrengend wird. Kann es sein, dass durch jahrelange Belastung mein Hormonhaushalt durcheinander ist?

Die Frage ist, ob nach derartigen Hormonuntersuchungen noch eine Änderung herbeizuführen ist. Ich glaube nicht daran, daß ein "Knacks aus der früher Kindheit" (Borderlinesyndrom, oder Posttraumatische Belastungsstörung) noch durch Medikamente oder Psychotherapie "geheilt" werden kann. Viel eher sollte man die Folgen wie eine Körperbehinderung ansehen. Man kann dagegen genausowenig unternehmen, wie gegen eine abgehackte Hand, eine Geistesschwäche nach einem Geburtsschaden, einen verlorenem Fuß oder einen Conterganschaden. Vielleicht kann man ja in Zukunft Methylgruppen wieder von den genetischen Schaltern lösen (einen Reset aller genetischen Schalter durchzuführen), doch bis dahin können sich Betroffe sicher sein, daß NICHTS dagegen zu machen ist. Das mag sich destruktiv anhören, doch ich denke, daß es eher konstruktiv ist, wenn man nicht länger gegen etwas ankämpft, daß sowieso nicht mehr zu ändern ist.

Epigenetische Veränderung erhöht dauerhaft die Ausschüttung von Stresshormonen. Auch wenn Mäuse nach der Geburt nur kurz von ihrer Mutter getrennt werden, schütten sie ihr Leben lang mehr Stresshormone aus als andere. Das Trauma der frühen Kindheit (=Borderline) manifestiert sich in einer veränderten Regulierung entscheidender Gene, wie jetzt Wissenschaftler in "Nature Neuroscience" zeigen. Diese Erkenntnis dokumentiert nicht nur, wie Umwelteinflüsse unsere Gene beeinflussen, sie eröffnen auch neue Einblkcke in die Entwicklung von stressbedingten Erkrankungen. Dass Belastungen in der frühen Kindheit das Risiko erhöhen, an schweren Depressionen und Angststörungen zu erkranken, ist seit langer Zeit auch beim Menschen bekannt. Allerdings war der dahinterstehende molekulare Mechanismus bisher noch ungeklärt. Forscher um Dietmar Spengler vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie zeigen nun in ihrer neuen Studie an Mäusen, wie Stress dauerhafte Veränderungen der Erbsubstanz hervorrufen kann.

Die Wissenschaftler trennten junge Mäuse von ihren Müttern und maßen die Aktivität bestimmter Gehirnregionen. Es zeigte sich, dass bei den Jungtieren während der Trennung die Gehirnregion des Hypothalamus übermäßig aktiv war. Diese Region spielt eine wichtige Rolle bei der Stressbewältigung. Doch nicht nur das: Die belastende Erfahrung während der wichtigen Entwicklungsphase hatte sich auch langfristig festgeschrieben:

Traumawirkung hält ein Leben lang an:

Traumatisierte konnten sich auch später im Leben nur schlecht an anstrengende Situationen anpassen, Gedächtnis, Antrieb und Emotion waren gestört. Die Stresshormone waren erhöht, weil in ihrem Gehirn das Eiweißmolekül Vasopressin überproduziert wurde. Vasopressin ist ein Schlüsselfaktor für die Steuerung von Stresshormonen, Gedächtnis, Emotion und Sozialverhalten.

Auf der Suche nach dem Auslöser für diese Überproduktion von Vasopressin stießen die Wissenschaftler bei DNA- Analysen auf einen Genabschnitt, in dem Methylgruppen die Aktivierung des Vasopressin-Gens hemmten. Sie hatten sich während der frühkindlichen Erfahrung angelagert. Dadurch fehlte ein wichtiger Aus- Schalter, was zu einer lebenslangen Überproduktion des Botenstoffes führte.

Bestätigung für epigenetische Einflüsse
Die Regulierung von Genen ist oft entscheidender als ihr bloßes Vorhandensein oder ihre bloße Ausstattung. Methylgruppen spielen als Signalflaggen auf den DNA-Strängen eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen das Andocken von Eiweißstoffen an die DNA. Diese methylbindende Proteinen schalten Gensequenzen dauerhaft aus. Das Entscheidende: Die Markierungen bleiben stabil, selbst wenn sich die Zelle teilt, sie werden von der Mutterzelle an die Tochterzellen weitergegeben. Natürlich können sich Gene auch durch einschneidende Erlebnisse (Traumata) diesbezüglich verändern.

Florian Holsboer, Direktor des Max- Planck-Instituts in München, führt dazu aus: " Früh erlittene schwere Belastung leitet krankmachende Prozesse ein, die sich später in Angsterkrankungen und Depression manifestieren.
(Max-Planck-Gesellschaft, 10.11.2009 - NPO)
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Dazu noch eine Untersuchung die zwei Jahre später (21.09.2011) veröffentlicht wurde Stress nach der Geburt verursacht spätere Lernschwäche

Nicht nur Stress in der frühen Kindheit, sondern sogar schon Streß der Mutter vor der Geburt verursacht eine spätere Lernschwäche des Kindes. Das Stresshormon der Mutter behindert nachhaltig die Kommunikation zwischen den embrionalen Nervenzellen.

Maßgeblich verantwortlich für die dauerhafte Schädigung des Lern- und Erinnerungsvermögens sei ein Hirnbotenstoff, berichten die Forscher im Fachmagazin "Journal of Neuroscience". Dieses Peptid bewirke Änderungen bei Zellhaftungsmolekülen. Als Folge sei die Bildung und Plastizität von Synapsen in bestimmten Hirnbereichen beeinträchtigt.

Während der Entwicklungsphase des Gehirns haben hohe Mengen an Stresshormon dramatische Auswirkungen auf die spätere Gehirnfunktion, da viele Nervenverbindungen erst nach der Geburt ausgebildet werden. Deshalb haben die Forscher des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München untersucht, welche Veränderungen das bei Stress ausgeschüttete Neuropeptid "Corticotropin-releasing Hormon" (CRH) in dieser kritischen Entwicklungsphase im Gehirn von Mäusen auslöst. Dazu stressten sie Muttertiere und ihre Jungen, indem sie ihnen nicht ausreichend Nestmaterial zur Verfügung stellten. Mäuse, die so ab dem zweiten Tag nach ihrer Geburt für eine Woche aufwuchsen, zeigten im Erwachsenenalter deutlich schlechteres Lern- und Erinnerungsvermögen.

Mathias Schmidt und seine Kollegen sehen dies als Nachweis dafür, dass die Einbußen spezifisch durch die frühe nachgeburtliche Wirkung von CRH in der Hirnregion des Hippokampus ausgelöst werden – einem Lern- und Gedächtnisprozesse besonders wichtigem Gebiet. "Eine erhöhte CRH-Konzentration im Hippokampus ruft später Lerndefizite hervor", sagt Schmidt, Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie. Gestresste Tiere, denen das Rezeptormolekül für CRH im Hippokampus fehlt und bei denen CRH dort nicht wirken kann, haben dagegen später keine Lernschwierigkeiten.

Die Forscher konnten zahlreiche Veränderungen im Hirngewebe der erwachsenen Tiere identifizieren. So zeigen die Nervenzellen untereinander weniger Synapsen, außerdem ist die Plastizität dieser Synapsen verringert. Beides führt zu einer geringeren Kommunikation zwischen den Zellen und könnte die Lern- und Gedächtniseinbußen erklären. Der Rückgang an Synapsen beruht möglicherweise auf geringeren Mengen an Neurexin und Neuroligin in den Nervenzellen. Die beiden Zellhaftungsmoleküle binden sich gegenseitig und verknüpfen Nervenzellen miteinander. Sie sind somit für die Bildung und Stabilisation von Synapsen unabdingbar. "In den Synapsen kommen Neurexin und Neuroligin gemeinsam mit den Rezeptoren von CRH vor, möglicherweise beeinflusst eine direkte Interaktion der beiden Systeme die Synapsen", vermutet Schmidt.

Als nächstes wollen die Wissenschaftler untersuchen, ob Hemmstoffe von CRH die durch Stress ausgelösten Vorgänge im Gehirn verhindern oder gar rückgängig machen können. "Dann könnten möglicherweise die bereits existierenden CRH-Antagonisten auch für die Behandlung frühkindlicher Traumata einsetzen werden", sagt Schmidt. (Max-Planck-Institut für Psychiatrie, 21.09.2011 - NPO) Artikel drucken

Mein Kommentar: Es wird wohl seinen biologischen Sinn haben, wenn in Kriegszeiten schon Neugeborene früh auf "erhöhte Wachsamkeit" geprägt werden. Es ist ja so, daß die Mutter-Kind Beziehung immer der "innerste Kern" einer Gesellschaft war. Kommt es zu Krisen oder Völkerwanderungen, dann werden zuerst einmal die Landesgrenzen von Soldaten beschützt, dann wehren die Krieger das Stammesgebiet ab, dann wird das Dorf geschützt, und erst ganz am Ende wird selbst der häusliche Bereich bedroht. Wenn es erst soweit gekommen ist, kann man davon ausgehen, daß draußen schon die ganze Welt in Flammen steht. Heute nennt man diesen Zustand Globalisierung ...

 
Frühkindliche Traumata mit lebenslanger Wirkung
(November 2009)



Die Frage ist, ob nach derartigen Hormonuntersuchungen noch eine Änderung herbeizuführen ist. Ich glaube nicht daran, daß ein "Knacks aus der früher Kindheit" (Borderlinesyndrom, oder Posttraumatische Belastungsstörung) noch durch Medikamente oder Psychotherapie "geheilt" werden kann.

Es ist schon etwas anders bei mir. Ich habe die Störung mit ca. 16 bekommen, also nicht mehr wirklich frühe Kindheit. Auch bin ich das Meiste losgeworden und führe ein wirklich tolles Leben. Es geht jetzt nur noch darum diese Anspannung und das Kribbeln loszuwerden. Da ich die anderen "Störungen" auch losgeworden bin, bin ich mir doch sicher, dass ich das auch noch hinbekomme :) Mein Gedanke war nur, dass sich vlt. wirklich durch Jahre der Anspannung etwas in meinem Hormonhaushalt umgestellt hat.
Die Anspannung akzeptieren werde ich auf keinen Fall. Mein Leben ist super und es wäre dämlich dieses Problem nicht anzugehen.

Liebe Grüße,

Patrick
 
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Durchgehende Anspannung

Ist zu dieser Zeit irgendetwas passiert?

Ja, es war wahnsinnig viel passiert: Schlimmer Liebeskummer, Ärger in der Schule, unglaublich viel nachgedacht etc. Kam einfach viel zusammen. Seitdem bin ich das nie wieder wirklich losgeworden, obwohl es seit ca. 2 Jahren deutliche Verbesserungen gibt. Ich bin jetzt 25, am Ende des Studiums und habe ein wunderbares Leben, dass allerdings durch die ständige Unruhe einfach auch oft intensiv und anstrengend ist.

Ich denke, das könnte schon sein. Allerdings wäre es sehr wichtig, dass wenn möglich die Ursache gefunden und "abgestellt" wird, denn eine Behandlung der Folgen könnte sonst entweder wirkungslos sein oder zwar wirken, aber dann auf Dauer (Lebenszeit) nötig sein.
An den Ursachen arbeite ich viel. Das wird stetig besser. Es wäre aber toll diese Unruhe loszuwerden. Beim Überlegen fiel mir auf, dass ich schon immer unruhig war und sehr viel Energie hatte. Als kleines Kind habe ich immer die Hände ganz doll verkrampft und später war ich selten lange bei Freunden, weil mich die Unruhe zum gehen bewogen hat.
Ich kann mir wirklich vorstellen, dass mein Körper chronisch Stresshormone ausschüttet, da er es einfach über viele Jahre so kannte. Ist sowas behandelbar, wenn entsprechende Befunde im Test gemacht werden?
 
Hallo Manno,

vielen Dank für Deinen langen Exkurs. An einer Stelle hast Du ohne Kennzeichnung eine eigene Anmerkung in das Zitat eingebracht, siehe Hervorhebung:

Das Trauma der frühen Kindheit (=Borderline)
Das möchte ich auch deshalb anmerken, weil es so meines Wissens nicht der offiziellen Sichtweise entspricht. Die Definition dieses "Syndroms" erfolgt (wie bei allen "F-Nummern" des ICD) über Symptome, bezüglich der möglichen Ursachen gibt es verschiedene Möglichkeiten und Annahmen.

Allerdings liegt der Fall beim Threaderöffner Paddsen ja eh anders und insofern sind wir hier nicht ganz beim Thema.

Zu Deinem - auch wichtigen - Thema gibt es schon folgende Threads:
https://www.symptome.ch/threads/gen...nge-wirkung-fruehgeburtlicher-traumata.61360/
https://www.symptome.ch/threads/fruehe-traumen-und-neurostress.14852/

Gruß
Kate
 
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Hallo Patrick

Da ich die anderen "Störungen" auch losgeworden bin, bin ich mir doch sicher, dass ich das auch noch hinbekomme :) Mein Gedanke war nur, dass sich vlt. wirklich durch Jahre der Anspannung etwas in meinem Hormonhaushalt umgestellt hat.
Die Anspannung akzeptieren werde ich auf keinen Fall. Mein Leben ist super und es wäre dämlich dieses Problem nicht anzugehen.
Die Einstellung finde ich gut
a040.gif


Ja, es war wahnsinnig viel passiert:...
Ok - ich denke, hier könnte ein Schlüssel liegen.

An den Ursachen arbeite ich viel. Das wird stetig besser. Es wäre aber toll diese Unruhe loszuwerden. Beim Überlegen fiel mir auf, dass ich schon immer unruhig war und sehr viel Energie hatte. Als kleines Kind habe ich immer die Hände ganz doll verkrampft und später war ich selten lange bei Freunden, weil mich die Unruhe zum gehen bewogen hat.
Ich kann mir wirklich vorstellen, dass mein Körper chronisch Stresshormone ausschüttet, da er es einfach über viele Jahre so kannte. Ist sowas behandelbar, wenn entsprechende Befunde im Test gemacht werden?

Mir kommt hier der Gedanke, dass es sich um den oben schon genannten Nitrosativen Stress (Nitrostress) handeln könnte, denn hier kann (nach Pall) durch einen einzelnen zeitlich begrenzten "Stressor" ein biochemischer Teufelskreis in Gang gesetzt werden.

Verschiedene Arten von Ursachen chronischer Erkrankung
Palls Krankheitsmodell unterscheidet demnach zwei Arten von Ursachen chronischer Erkrankung:

  • eine anfängliche Ursache in Form eines oder mehrerer Stressoren
  • eine fortlaufende Ursache, dem Mechanismus des NO/ONOO-Zyklus
Folglich gibt es auch mehrere Ansatzpunkte für eine Therapie...
Der Stickoxid-Peroxinitrit-Zyklus

Nach Deiner Aussage hast Du an der "anfänglichen Ursache" (Pall) schon gut gearbeitet, aber die "fortlaufende Ursache" (Pall), der biochemische Teufelskreis, läuft noch und braucht eventuell eine biochemische Therapie.

Aus meiner Sicht könnte es daher sinnvoll sein, nicht nur eine Neurostress-, sondern auch eine Nitrostress-Untersuchung zu machen.

Siehe auch aus meinem ersten Beitrag:
Bei "Kribbeln" denke ich auch an ein mögliches Histaminproblem (siehe dazu: Histamin-Intoleranz), das nach Kuklinski ein Symptom nitrosativen Stresses sein kann (der wiederum auch durch ein plötzliches Ereignis wie ein Unfall, Schockerlebnis etc. ausgelöst werden kann, siehe: Nitrosativer Stress und Der Stickoxid-Peroxinitrit-Zyklus).

Liebe Grüße
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Frage ist, ob nach derartigen Hormonuntersuchungen noch eine Änderung herbeizuführen ist. Ich glaube nicht daran, daß ein "Knacks aus der früher Kindheit" (Borderlinesyndrom, oder Posttraumatische Belastungsstörung) noch durch Medikamente oder Psychotherapie "geheilt" werden kann. Viel eher sollte man die Folgen wie eine Körperbehinderung ansehen. Man kann dagegen genausowenig unternehmen, wie gegen eine abgehackte Hand, eine Geistesschwäche nach einem Geburtsschaden, einen verlorenem Fuß oder einen Conterganschaden. Vielleicht kann man ja in Zukunft Methylgruppen wieder von den genetischen Schaltern lösen (einen Reset aller genetischen Schalter durchzuführen), doch bis dahin können sich Betroffe sicher sein, daß NICHTS dagegen zu machen ist. Das mag sich destruktiv anhören, doch ich denke, daß es eher konstruktiv ist, wenn man nicht länger gegen etwas ankämpft, daß sowieso nicht mehr zu ändern ist.

Hm. Nein ich glaube schon, dass man was ändern kann.
Ich selbst habe ein völlig verdrehtes Cortisol-Tagesprofil (morgens unter der Norm, abends viel zu hoch), incl. der damit zusammenhängenen Probleme, und klar bin ich auch traumatisiert.

Was man nicht ändern kann, sind die Auffälligkeiten im Neurotransmitterhaushalt, davon bin ich überzeugt.
Was man aber ändern kann,ist, damit besser umzugehen. Dafür kann Therapie sehr hilfreich sein.

Es wäre aber toll diese Unruhe loszuwerden. Beim Überlegen fiel mir auf, dass ich schon immer unruhig war und sehr viel Energie hatte. Als kleines Kind habe ich immer die Hände ganz doll verkrampft und später war ich selten lange bei Freunden, weil mich die Unruhe zum gehen bewogen hat.
Ich kann mir wirklich vorstellen, dass mein Körper chronisch Stresshormone ausschüttet, da er es einfach über viele Jahre so kannte. Ist sowas behandelbar, wenn entsprechende Befunde im Test gemacht werden?

Ich bin durchaus der Meinung, dass deine Probleme (früh-) kindliche Ursachen haben könnten (es deutet sogar einiges sehr deutlich darauf hin), und wenn das so ist, wirst du diese Unruhe auch so schnell nicht mehr los. M. Erachtens ist es falsch/nicht ausreichend, dies allein, wenn es denn so ist, biochemisch zu behandeln. Psychische Trauma und den aus diesem Grund vorhandene hohe Stresspegel wirst du so nicht los. Natürlich wirst du auch die psych. Trauma nicht los, sofern sie denn da sind. Aber man kann lernen, damit gelassener zu leben, was dann wiederum den Stresspegel ganz erheblich senkt.
 
Hm. Nein ich glaube schon, dass man was ändern kann.
Ich selbst habe ein völlig verdrehtes Cortisol-Tagesprofil (morgens unter der Norm, abends viel zu hoch), incl. der damit zusammenhängenen Probleme, und klar bin ich auch traumatisiert.

Was haben Sie denn gegen den Cortisonspiegel getan? Ich meine: Sollte bei mir eine ähnliche Diagnose gestellt werden, kann etwas unternommen werden, oder ist der Befund eigentlich sinnlos?
Frühkindliche Ursachen weiß ich nicht so recht. Das Ganze fing erst so mit 16 an, also eher nicht mehr Kindesalter.

Vielen Dank für die Antworten!!!!!!!!
 
Frühkindliche Ursachen weiß ich nicht so recht. Das Ganze fing erst so mit 16 an, also eher nicht mehr Kindesalter.

Man erinnert vieles nicht, was man als Kind erlebt hat.

Als kleines Kind habe ich immer die Hände ganz doll verkrampft und später war ich selten lange bei Freunden, weil mich die Unruhe zum gehen bewogen hat.

=> möglicher Hinweis, dass da "was war".

Was haben Sie denn gegen den Cortisonspiegel getan? Ich meine: Sollte bei mir eine ähnliche Diagnose gestellt werden, kann etwas unternommen werden, oder ist der Befund eigentlich sinnlos?

Ob etwas sinnlos ist, müssen Sie selbst einschätzen können. Für mich war der Befund sinnlos, ausser, dass ich jetzt weiß: "Daher kommt das" (also meine morgendliche Müdigkeit und mein abendliches Wachsein).
Unternommen habe ich nichts. Das Labor gab mir zwar ein paar Empfehlungen (teure Präparate mit vielen Wirkstoffen), die ich aber aufgrund meiner Histaminintoleranz nicht nehmen kann.
 
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