Testung von Narkosemitteln - Anlaufstellen (Kliniken)

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28.08.10
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Hallo zusammen,

vielleicht geht oder ging es einigen von euch wie mir. Ich habe immer wenn ich beim Zahnarzt war und der etwas aufschneiden musste, also ein Lokalanästhetika spritzte, ziemliche Kreislaufprobleme.

Die gute Nachricht: Lokalanästhetika testen die meisten Hautärzte/Allergologen in ihrer Praxis.
Dies ließ ich machen und siehe da, seitdem man die für mich verträglichen Lokalanästhetika (LÄ) nimmt, gibt es keinerlei Probleme mehr.

Nun wird´s aber komplizierter. Ich hatte nunmehr schon drei höchst gefährliche Vollnarkose-Zwischenfälle. Nun steht wieder eine eigentlich dringliche OP an, sodass ich vor der OP ausführlich mit einer zuständigen Anästhesistin sprechen wollte.
Diese meinte, dass man gerade wie in meinem Fall, dies freilich in einer Hautklinik machen lassen könnte. Daraufhin habe ich sofort einen Termin ausgemacht. Inzwischen war ich schon 2x zum Vorgespräch (!) dort um nun noch einmal vorzusprechen. Hmmm...
Irgendwie scheinen die keinen Plan zu haben, man fragte mich zu allen Terminen, wozu ich das überhaupt wolle. Nerv...

Da ich ganz sicher nicht die Einzige mit dieser Problematik bin, dachte ich mir, dass ich hier einen Thread eröffne, welcher sich mit Kliniken beschäftigt, die diese Vollnarkosemitteltestung problemlos machen.

Wer also hat sich schon mal einer erfolgreichen Vollnarkosemitteltestung (VN) unterzogen und WO?

Also, ich nehme aktuell immer noch Anlauf am Klinikum Nord in Nürnberg. Bis jetzt wie gesagt, zwei Vorgespräche ohne auch nur einen Ansatz von Testung. Es bleibt spannend. Merkwürdig, dass das soooo kompliziert sein soll.

Ich denke, dass man hier weniger seine "Geschichten" reinstellen sollte, dafür könnte man einen anderen Thread eröffnen, sonder wirklich nur Sachinformationen bezügl. wo getestet wird, evtl. wie und ob die Klinik hierfür empfohlen werden kann oder nicht. Persönlicher Kommentar ist natürlich o.k.
Vielleicht gelingt es ja, zu dieser Thematik eine echte Liste zu Erstellen!

LG
twixx66
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo,

ich habe auch einen termin zur austestung von lokalanästhetika und narkosemittel am klinikum nürnberg, bzw. erstmal zu einem vorgespräch. ich werde dann berichten wie es gelaufen ist.

lg pucki
 
Danke für die Eröffnung des Threads, twixx.
Ich finde dieses Thema sehr wichtig, aber seltsamerweise liest man relativ selten davon.
Ich weiß nur, daß bei Vorgesprächen zu einer Narkose immer nach Allergien gefragt wird und es wirklich wichtig ist, die anzugeben, ebenso wie die Intoleranzen. Gerade die Histaminintoleranz spielt ja eine große Rolle bei der Verträglichkeit von Betäubungsmitteln.

https://www.alles-zur-allergologie....79/Allergen,Allergie/Volumenersatzmittel.html

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,

das ist ja seltsam. ich hab telefonisch im Klinikum gefragt wegen der Testung gerade wegen der Histaminintoleranz und den anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Es wurde mit gesagt diese Intoleranzen hätten keinen Einfluss wegen dem Narkosemittel !!! Jetzt versteh ich nix mehr.

Lg Pucki
 
Hallo Pucki,

vielleicht verstehen ja auch die entsprechenden Ärzte nichts von der HIT? Möglich ist das durchaus :eek:).

Die ganzen Warnungen vor Medikamenten bei HIT sind doch nicht aus der Luft geholt?
Allergen Narkotika/Anästhetika Allergie volumenersatzmittel Allergologie
Wobei in der Tabelle ja auch z.B. Muskelrelaxantien stehen, die ja nicht zu den Betäubungsmitteln zählen, aber eben trotzdem bei HIT unerwünschte Wirkungen zeigen können...

Grüsse,
oregano
 
Hallo Pucki,

na, da bekommt man doch als Patient schon wieder Angst. Die Aussage von Allergologen, dass eine HIT für Narkosen nicht relevant sei, zeugt von großer Unkenntnis! Sehr ärgerlich!!!!
Wir beide sind ja am Klinikum Nord in Nbg. für eine Testung angemeldet. Soll man da ernsthaft noch hingehen?

@ alle Leser:
Wer kennt ALTERNATIVEN zu o.g. Klinik bzw. hat anderswo gute Erfahrungen gemacht?

HELP WANTED!!!!!!

LG
twixx66
 
Zuletzt bearbeitet:
vielleicht sollte man dies auch nicht so ganz außer acht lassen .

Maligne Hyperthermie

Warum eine Testung auf MH?

Die MH ist eine subklinische Myopathie, dies bedeutet, dass MH empfindliche Personen keine Symptome (Krankheitszeichen) haben, solange sie nicht mit den auslösenden Narkosemedikamenten in Kontakt kommen.

Es gibt also keine 'einfache' Möglichkeit, um eine MH Empfindlichkeit zu erkennen.
Es ist ebenfalls wichtig festzuhalten, dass auch bei Kontakt mit auslösenden Substanzen eine MH-Episode selten eindeutig erkannt werden kann.

Die MH Empfindlichkeit wird autosomal dominant vererbt.
Dies bedeutet, dass die MH Empfindlichkeit geschlechtsunabhängig vererbt wird und dass statistisch die Hälfte der Kinder einer MH empfindlichen Person ebenfalls auf MH empfindlich sind. Siehe auch Vererbung.

Eine Testung auf MH ist aus folgenden Gründen wichtig:

1.Es besteht für MH empfindliche Personen eine sichere Narkosemöglichkeit.

2.Hat jemand ein MH-verdächtiges Anästhesieerlebnis gehabt, so ist eine Testung auf MH nicht nur für die einzelne Person, sondern für die ganze Familie wichtig!
Wird die MH Empfindlichkeit bestätigt, so muss die ganze Familie über dieses Risiko informiert und gewisse Personen ebenfalls getestet werden.

Wird die MH Empfindlichkeit nicht bestätigt, so ist dies ebenfalls für die ganze Familie von Bedeutung, weil somit in dieser Familie kein erhöhte Risiko für MH besteht.

3.Können Personen, welche negativ auf MH getestet wurden (also die MH Empfindlichkeit nicht haben) die MH Empfindlichkeit auch nicht weiter vererben.

Möglichkeiten der Testung auf MH

Das einzige MH-Diagnostik Zentrum der Schweiz befindet sich am Departement Anästhesie des Universitätsspital Basel.

Hier können sämtliche Möglichkeiten der MH-Diagnostik angeboten werden.

Grundsätzlich gibt es eine Testung mit einer Muskelbiopsie, der in-vitro Kontrakturtest und eine zweite, genetische Methode.

Beide Tests werden in Basel durchgeführt, für die Muskelbiopsie müssen Sie zu einer ambulaten Operation nach Basel kommen, für die genetische Testung kann Blut nach Basel versandt werden.

Offensichtlich ist die genetische Testung von Vorteil, weil sie zur Blutentnahme nicht nach Basel reisen müssen (sie können dies jedoch im Rahmen der pharmakogenetischen Sprechstunde tun).

Der zweite - und wohl grössere - Vorteil ist, dass keine Operation zur Muskelbiopsie notwendig ist.

Es enstehen somit auch keine postoperativen Beschwerden und es kommt nicht zum Arbeitsausfall.

Die genetische Testung hat jedoch auch Nachteile:

•Eine genetische Testung ist nur möglich, wenn in Ihrer Familie bereits eine MH verursachende genetische Veränderung (Mutation) gefunden wurde!

•Wird die in Ihrer Familie bekannte Mutation beim genetischen Test nicht gefunden, so kann die MH nicht ausgeschlossen werden!

Es ist also wichtig zu wissen, dass bei einem negativen genetischen Test eine Muskelbiopsie und ein in-vitro Kontrakturtest notwendig sind, um eine MH Empfindlichkeit auszuschliessen oder zu bestätigen.

Wenn Sie sich zur MH-Testung anmelden, so klären wir immer ab, ob bei Ihnen eine genetische Testmöglichkeit besteht oder eine Muskelbiopsie notwendig ist.
Maligne Hyperthermie: Möglichkeiten der MH Diagnose


lg ory
 
Hallo,
für die Verträglichkeit eines Medikaments (wie auch z.B. eines Zahnmetalles o.ä.) spielt die Gesamt-Belastungs-Situation eine wesentliche Rolle. Da hilft es wenig,nur nach Allergieen oder sonstigen Belastungen oder Krankheiten zu fragen.
Entscheidend ist die Gesamt-Belastungs-Situation am Tage der OP,egal,welche Belastungen auch immer da sein mögen.

Eine gute Methode (vielleicht sogar die einzige ?) ist,sich von allen Mitteln,die bei der Narkose verwendet werden sollen, eine Probe geben zu lassen und die dann am Patienten mit einer Bioenergetischen Methode (meisstens HP) austesten zu lassen.
Als Proben reichen durchaus leere Ampullen eines Mittels,oder einige Tropfen aus einer Flasche auf ein Tissue o.ä. oder ein Spray-Stoss (das dann getrocknet ).

Ich weiss,dass man da den Ärzten in der Klinik,die erfahrungsgemäss als Götter in Weiss auf einem sehr hohen Ross sitzen, so eine oder mehrere Proben hartnäckig abringen muss! Und nicht selten wird man belächelt oder gar als Querulant eingestuft. Ich selbst habe das kürzlich höchstpersönlich erfahren müssen,hab's aber durchgedrückt.,wobei mir natürlich mein ärztlicher Status zu Hilfe kam.
Eine andere,sinnvolle Möglichkeit kenne wirklich nicht.
Nachtjäger
 
hallo nachtjäger ,

Entscheidend ist die Gesamt-Belastungs-Situation am Tage der OP,egal,welche Belastungen auch immer da sein mögen.

so schade das ist ,aber hier denke ich das "kaum" ein arzt rücksicht nimmt wie hoch die gesamt-belastbarkeit des patienten am tag einer op ist.
eventuell wird ein beruhigungsmittel gegeben aber ein test der medikation
" am tag " der op ist (fast) unwahrscheinlich .


lg ory
 
Nein,natürlich geht das nicht am Tag der OP.Einige Tage vorher aber schon,das wäre wünschenswert.Und natürlich machen das auch nicht die Schulmediziner,da müsste ein HP ran,der testen kann.
Nachtjäger
 
@ ory und Nachtjäger:
Das es soetwas gibt, war mir bis dato nicht bekannt!
Danke für die Hinweise!

Anlaufstellen / Hotline in D und A:

https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/med.mmzu/pdfs/MH-Hotline.pdf


Neues Testverfahren der Uniklinik Würzburg:

Koffein im Oberschenkel kann Leben retten


Zitat Uni Würzburg:
"Folgende Narkosemedikamente dürfen bei MH-Veranlagung nicht gegeben werden:
Inhalationsanaesthetika:
Halothan, Enfluran, Isofluran, Sevofluran, Desfluran, Aether, Methoxyfluran
Depolarisierende Muskelrelaxantien:
Succinylcholin"


Hier zwei Doktorarbeiten zur Diagnostik von MH:

https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/volltexte/2008/2708/pdf/holzheiddiss.pdf

https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/volltexte/2009/3649/pdf/Dissertation_Negele.pdf

LG
twixx66
 
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