Wie geht man damit um?

Themenstarter
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25.10.04
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2.418
Hallo,

durch meine Krankheitsgeschichte habe ich viel über alternative Behandlungsmethoden und eine gesunde Lebensweise gelernt.

Der Vater meines Mannes hat Krebs, ändert aber in keinster Weise sein Leben... er ernährt sich schlecht, er nimmt immer weiter zu... jetzt ist er wieder im Krankenhaus mit Verdacht: Darmkrebs.

Mein Vater hatte schonmal Hautkrebs, hat Leberprobleme und nimmt gerade wegen einer Lungenentzündung mehrmals Antibiotika... er sagt, der Krebs käme nur von der Sonne..

Mir fällt es so schwer da nur zuzuschauen... ich ertappe mich immer wieder, wie ich sie zu alternativen Ärzten schicken möchte und ihnen Ratschläge gebe bzgl. der Lebensweise...
Sie nehmen es nicht an und verstehen es nicht... ich weiß, ich müsste loslassen, aber manchmal lässt es mich verzweifeln, da einfach nur zuzuschauen. Vorallem, wenn man vorbeugen könnte...

Kennt das jemand? Wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße,
Kerstin
 
Liebe Kerstin

ich versteh dich so gut, und es ging mir schon so oft, aber man muss wirklich akzeptieren das die Anderen ihr Glück selbst in der Hand haben..

man gibt Anregungen und das war es dann..einen Menschen der so festgefahren ist..den wird man eh nicht mehr umkempeln können und sollte es auch gar nicht...wer weiß wie wir im späteren Leben beratungsresistent werden..:D

lass den Kopf nicht hängen du kannst daran nichts ändern und hast dein Bestmöglichtes getan.....

ich denke mir dann auch immer, wärst du mal hartnäckiger gewesen dann hättest du vileicht Jenes oder Dieses verhindern können...aber hätte es auch wirklich Etwas verhindenr können ?, man weiß es nicht..


liebe grüße darleen:wave:
 
Danke, darleen.. du hast recht..jeder Mensch hat seinen eigenen Weg. Besonders schwer fällt es mir aber, wenn mein Vater mir dann immer alles haarklein erzählt und ich mich auch um ihn kümmere usw. Eben habe ich Streit mit ihm bekommen und habe ihn gefragt, wozu ich das alles gelernt habe durch meine Krankheit, wenn es keiner hören will? Er hat dann so ein tolles Argument, dass ja der eine alternative Arzt, den er kennt auch Krebs bekommen hat *Aaaaaaaaaaaaaaaargh*. Er hat eben nichts verstanden.

Aber vielleicht sollte ich einfach demütiger sein und mich nicht so aufspielen... wer sagt denn, dass ich recht habe??

Ja, das stimmt auch, wenn wir alt sind, halten wir vielleicht auch an unserem Weg fest, wenn unsere Kinder uns bekehren wollen ;).

Grüße! :wave:
Kerstin
 
Liebe Kerstin:)

guck mal so hat eben dein Vater seine Überzeugung , gesammelt aus seinen Eindrückungen, Erfahrungen und Wahrnehmungen..und gerade die Sache mit dem an krebs erkrankten Alternativarzt..all das gibt der Sache für ihn, ein *nicht lohnendswerten Touch* sich gegenüber der Sache zu öffnen und hey Streit kann und sollte auch sein..denn du bringst ja eben deine Lebenserfahrungen ein, gerade im medzinischen Bereich..Streit ist eben auch nicht immer neagtiv zu bewerten , denn es zeigt Interesse an Jemanden (solange er nicht ungerecht ist oder gar ausfallend wird)...denn nichts ist schlimmer glaub ich für ältere Menschen wenn nur noch abgenickt wird und das Interesse gleich gegen Null geht..

dein Einbringen der Erfahrungen hat nichts mit Aufspielen zu tun ..nie nimmer nich..

du bist hilfsbereit und willst nur beschützen..:)

sei nicht so streng mit dir..;):)

liebe grüße darleen:wave:
 
Liebe Kerstin!

Mein Vater kam ungefähr genau vor einem Jahr wieder ins Krankenhaus.
Da war so viel .....Gefäße,Herz, multiresistente Keime in der Hüfte....
Jahrelange Antibiotikagabe vorher, Schmerzmittel, und auch Blutverdünner.

Ich wusste lange nichts davon, denn "es war alles immer in Ordnung".
Er vertraute auf seine Ärzte-
Ich versuchte ihm auch sachte, aber auch verzweifelt zu sagen, es könnte
auch andere Wege geben.
Ich habe ihn nicht erreicht.
"Werde du gesund, das ist wichtiger" - er wollte mir helfen und anerkannte
da alle Alternativen.
"Ich kümmere mich um die Alternativen, wenn ich hier wieder raus bin".
Er starb.
Ja, es macht traurig - als ich merkte wie schlecht es ihm geht, sagte ich nichts mehr, denn ich wollte ihm nicht weh tun.
Wütend wurde ich nicht, weil er schon zu krank war.

Hätte ich es vorher mehr gewusst, hätte ich bestimmt beherzt gestritten.
Kerstin, es wird wohl keinen anderen Weg geben, als vielleicht da etwas zu sagen, wo es geht...und ansonsten...gehen lassen, wo es nicht geht.
Und traurig darfst du sein, genauso wie wütend.
Ist es aufspielen, wenn du von deinen Gedanken dazu sprichst?

Ich war traurig und dachte nur:" Gut, er hat sich so entschieden, es scheint so".
Ich wusste, dass er sterben wird, wo alle anderen noch sagten, das wird wieder.
Aber er war zu mir auch sehr ehrlich und sagte
"Ich habe mein Leben gelebt". Er spürte es auch.
Er wurde nur 74 Jahre alt.
Warum er es nicht anders probierte?
Er glaubte seinen Doktoren und Professoren, fragte auch einmal seinen Arzt, was der von Alternativen hält. Er hielt nicht viel davon...

Liebe Grüße dir
Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke auch: man kann das Angebot machen, andere Aspekte aufzuzeigen, aber zwingen kann man niemanden.

Außerdem: Andere Herangehensweisen in Bezug z.B. auf Krebs bzw. Vorbeugung von Krebs garantieren ja auch nicht, daß der Krebs weg bleibt.

Gruss,
Oregano
 
Danke euch allen, tut gut, dass ihr schreibt.
Nein, Oregano, es garantiert nicht, dass der Krebs wegbleibt, aber ich halte viel von Präventivmedizin und nicht erst zu handeln, wenn der Krebs schon da ist. Aber es stimmt, eine Garantie gibt es nicht dafür.

Streit ist eben auch nicht immer neagtiv zu bewerten , denn es zeigt Interesse an Jemanden (solange er nicht ungerecht ist oder gar ausfallend wird)...denn nichts ist schlimmer glaub ich für ältere Menschen wenn nur noch abgenickt wird und das Interesse gleich gegen Null geht..
Darleen, da hast du auch recht. Ich denke er weiß, dass ich mich nur sorge.

guck mal so hat eben dein Vater seine Überzeugung , gesammelt aus seinen Eindrückungen, Erfahrungen und Wahrnehmungen..und gerade die Sache mit dem an krebs erkrankten Alternativarzt..all das gibt der Sache für ihn, ein *nicht lohnendswerten Touch* sich gegenüber der Sache zu öffnen
Ja, das stimmt. Das meine ich ja mit demütig... dass ich seine Erfahrungen und seine Meinung respektiere und mich nicht über alles stelle. Im Grunde weiß ich ja auch nicht, was speziell für ihn gut ist.
Manchmal möchte ich die ganze Welt retten ;).

Felis,
ich kann dich so gut verstehen. Du hast einen schweren Weg hinter dir. Manchmal kann man nur akzeptieren, wie es ist, auch wenn man verrückt werden könnte ;). Es ist ein Prozess des Los- und Lebenlassens.
Ich kann mich bei diesen Themen immer sehr ereifern, wahrscheinlich, weil ich selbst betroffen bin.
Ich wünsche dir auch weiterhin, dass du einen guten Weg für dich findest.

Danke ihr Lieben,
Kerstin
 

:kiss:
Ja, eine grosse Menschenwelt,
eine Tierwelt oder die ganze Welt.
Das zeigt einfach dein Einfühlen und deine Sorge.

Felis,
ich kann dich so gut verstehen. Du hast einen schweren Weg hinter dir. Manchmal kann man nur akzeptieren, wie es ist, auch wenn man verrückt werden könnte ;). Es ist ein Prozess des Los- und Lebenlassens.
Ich kann mich bei diesen Themen immer sehr ereifern, wahrscheinlich, weil ich selbst betroffen bin.
Ich wünsche dir auch weiterhin, dass du einen guten Weg für dich findest.

Danke ihr Lieben,
Kerstin

Weisst du Kerstin, das ist bis heute nicht vorbei, und es jährt sich bald das erste Mal.
Und es ist wieder ganz nah, und wieder auch ein Heranlassen und Loslassen.
Ich weiss auch nicht, ob mir das so gut gelingt, jedenfalls ist es mit Trauer verbunden.
Aber was heisst "gut gelingen". Es ist einfach was ist.:)
Das Ereifern habe ich nicht mehr so - ich bin eher still geworden.

Ich danke dir für deine lieben Wünsche, und dir wünsche ich natürlich auch weiterhin einen guten Weg.

Felis :)
 
Gutes Thema, Kerstin. Für mich steht dabei nicht im Mittelpunkt, wie man damit umgeht, sondern wie man das Unheil verhindern kann. Ich bilde mir sogar ein, die Antwort zu kennen. Selbst bin ich nicht darauf gekommen (dafür reicht mein Inketit nicht), aber wenn man paar Säure-Basen-Bücher gelesen hat und die eigenen Säuren und Basen ins Gleichgewicht gebracht hat, WEIß man einfach, daß schlimme Dinge nicht mehr geschehen können.

Viele Grüße
Baffo
 
Hallo Baffo,

meinst du denn das Säure-Basengleichgwwicht ist alles? Es gibt ja noch viele andere Faktoren, die einen Menschen krank machen können. Ich denke wirklich an meinen ehemaligen Arzt. Er war Alternativmediziner, hat ausgeleitet, sich gesund ernährt, hatte die die neuesten Geräte... für mich war er auch rein menschlich ein Vorbild zusammen mit seiner Frau. Bei denen hätte ich gedacht, sie werden 100 Jahre alt.

Plötzlich verstirbt seine Frau an Krebs mit Mitte 40 und er bekommt einen Gehirntumor. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich denke, es gibt soo viele Faktoren, die Krankheiten bedingen können, auch psychische.
Aber ich bin deiner Meinung, dass man höhere Chancen hat gesund zu bleiben, wenn man nicht raucht, sich basisch ernährt, ausleitet und psychische Blockaden auflöst...

Hallo Felis,

ein Jahr ist natürlich keine Zeit dafür. Wahscheinlich wird es noch viele Situationen des Heran- und Loslassens geben...aber ich wünsche dir, dass die Trauer mit der Zeit weniger werden darf...

Liebe Grüße,
Kerstin
 
hallo Kerstin,

ich stimme in fast allem zu, was bisher hier geschrieben wurde. Du kannst Deinen Vater nicht ändern; aber wie erwähnt wurde, dein Vater merkt bestimmt, dass Du Dich um ihn sorgst.

Wenn meine Tochter mir ungefragt einen Rat gibt - oder meint, ich sollte dies oder jenes anders/ besser machen, werde ich schon mal ungehalten. (nach dem Motto: Woher soll die denn wissen, was gut für mich ist und auch was ich schaffen kann) Oft frage ich sie nach ihrer Meinung, und dann kann es sein, dass ich das auch beherzige...(MM nach haben die verschiedenen Generationen sehr andersartige Erfahrungen gemacht, und da kann man nicht so einfach alles von hier nach da übertragen...manchmal klappt es aber..:))

Vielleicht ist es auch so, dass da dein Vater krank ist, er nicht viel Energie übrig hat, Änderungen in seinem Leben zuzulassen - auch Änderungen der Einstellung/ Lebenseinstellung. Das kostet nämlich auch viel Kraft. :confused:

@Felis: Dir schicke ich ein paar liebe Gedanken, für diese Zeit

An alle die hier schrieben :):):):):), alles Liebe :)mb
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo monsterbird,

mein Vater hatte Krebs, der ist aber weg. Er fühlt sich topfit. Ich versuche ihm manchmal Ratschläge zu geben bei medizinischen Behandlungen, da wir da völlig anderer Meinung sind. Er schwört auf Schulmedizin.
Ich denke eher, er kennt nicht viel von Alternativmedizin bzw. sie hat ihn bisher nicht überzeugt.

Gestern habe ich mich noch bei ihm entschuldigt, weil ich so ungehalten reagiert habe. Er meinte (zu meiner Überraschung), dass ich es ja nur gut meine. Das hat gut getan :).

Oft frage ich sie nach ihrer Meinung, und dann kann es sein, dass ich das auch beherzige...(MM nach haben die verschiedenen Generationen sehr andersartige Erfahrungen gemacht, und da kann man nicht so einfach alles von hier nach da übertragen...manchmal klappt es aber..:))

Ja eben, man kann sich ja austauschen und auch mal neue Standpunkte in sein Leben lassen.

Liebe Grüße,
Kerstin:)
 
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