Die Schlacht um den Teller

Themenstarter
Beitritt
05.05.10
Beiträge
2.008
Gestern bei Arte (ist noch 7 Tage über das Videoarchiv ansehbar):

Die Schlacht um den Teller - videos.arte.tv

Sehr empfehlenswert!

Die Schlacht um den Teller

In den USA leben die meisten Fettleibigen, aber längst ist Adipositas zu einem globalen Problem geworden. 300 Millionen fettleibige Menschen gibt es auf der Welt. Schuld daran sei die Nahrungsmittelindustrie, so Nicholas Freudenberg, Professor für Öffentliche Gesundheit in New York. "Die amerikanische Nahrungsmittelindustrie gibt 30 Milliarden Dollar jährlich für Werbung aus. Sie richtet ihre Werbung gezielt auf die Ärmsten der Gesellschaft, denn die leben am stärksten unter Stress, Armutsstress." Und weil die Menschen biologisch so disponiert seien, erläutert der Forscher weiter, essen sie unter Stress mehr Fett, mehr Zucker, mehr Salz. Eben diese Produkte, die in großen Mengen konsumiert zu Gesundheitsstörungen führen, bewerbe die Nahrungsmittelindustrie am stärksten.
Und die Global Player dieser Industrie exportieren ihre Produkte weltweit. Die Freihandelsabkommen, die die USA mit Mexiko und jüngst mit Südkorea abgeschlossen haben, helfen ihnen dabei, neue Märkte zu erobern. So sind Fettleibigkeit und Diabetes auch im Schwellenland Mexiko zum Problem geworden.
Das noch größere Problem in Mexiko ist, dass zwei Millionen Kleinbauern in der Folge des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens durch hoch subventionierten Mais und Genmais aus den USA ihre Existenz verloren haben. Knapp eine Milliarde Menschen hungert oder leidet weltweit an Unterernährung. Die meisten sind Kleinbauern. "Einer der Hauptgründe ist, dass die Kleinbauern politisch marginalisiert wurden und ökonomisch nicht interessant genug schienen, in sie zu investieren," sagt Olivier de Schutter, UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung.
Aber was essen wir morgen? Natürliche, lokale, nachhaltig angebaute Produkte aus kleinbäuerlichen Betrieben oder industriell hergestelltes Fast- und Trash-Food? Klonfleisch aus den USA oder genetisch veränderter Reis, angereichert mit Eisen und Zink, aus Südkorea? Gemüse aus vertikalen Gewächshäusern, gebaut in den Zentren der Megalopolen, von dort frisch auf den Tisch unter Verzicht auf weite, umweltschädliche Transportwege? Wer wird hungern, wer wird satt? Die Dokumentation sucht Antworten.
 
Wuhu,
aus dem gleichen Themenabend...
Gestern bei Arte (ist noch 7 Tage über das Videoarchiv ansehbar):

Die Schlacht um den Teller - videos.arte.tv


Sehr empfehlenswert!
ist auch dieser Film (noch 7 Tage) anzusehen, was dann zB eine französische und eine deutsche Familie konträr gezeigt daraus macht: Der Mensch ist, was er isst - videos.arte.tv
Der Mensch ist, was er isst

Zwei Ernährungsweisen, zwei Lebensphilosophien stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Zum einen porträtiert sie eine Familie aus dem Schwarzwald, die das Leben in der Stadt hinter sich gelassen hat, um sich - und insbesondere ihren Kindern - die Chance zu geben, sich bewusster zu ernähren. Es ist der Bezug zur Natur, den Familie Hansert suchte und fand. Das Ehepaar lebt mit seinen drei Kindern auf einem Bauernhof und wagt das Abenteuer der Selbstversorgung.
Die andere Familie, die Forichers, lebt - ebenfalls mit drei Kindern - in Paris. Ihre Lebensweise entspricht der der Mehrzahl der Europäer. Die Mutter, eine erfolgreiche Rechtsanwältin, ist ein Organisationstalent. Ihr Mann, ein Lebensmittelhändler, kommt nur am Wochenende nach Hause. Das stressige, moderne Leben einer Großstadt wirkt sich auch auf den Lebensmitteleinkauf aus. Die Forichers kaufen in der virtuellen Welt per Internet vorwiegend Fertigkost ein.
Aber woher kommt die Tiefkühlpizza, die so viele Menschen essen und die auch bei den Forichers auf den Tisch kommt? Aus Berlin. Dort backt der sogenannte Pizza-König Europas täglich zwei Millionen Pizzen für die ganze Welt. Und in dem trockenen Inhalt der Tütensuppe, die sich die Forichers abends nach der Arbeit schnell zubereiten, steckt fast die ganze Technik Nahrungsmittelindustrie. So begibt sich die Dokumentation beim weltweit viertgrößten Aromenhersteller in die Wunderwelt der Lebensmitteltechnik. Dass für den Erdbeergeschmack das Aroma von frisch gemähtem Gras benutzt wird, verwundert. Aber es wirft auch die Frage auf, ob wir Aromen in Lebensmitteln überhaupt brauchen und was mit uns passiert, wenn wir sie konsumieren. Darauf haben Wissenschaftler eine Antwort.
 
Wuhu,
habt ihr das mitbekommen ? dänemark hat eine steuer auf ungesättigte fette eingeführt...
ja, und wieder einmal per "Gießkannen"-Prinzip - was so nicht sinnvoll ist. Oder habt Ihr gewusst, dass in (echter ;)) Bio-Butter viel mehr Omega 3 Fettsäuren (also die "gesunden" :p)) drinn sind, als in "konventioneller" Butter, also der "billigeren"?!

Genauso ists beim Fleisch - ist es vom Tier, das nicht nur biologisch gefüttert wurde, sondern auch entsprechenden "Freilauf" (unter freiem Himmel, an frischer Luft) hatte, ist auch das Fleisch samt seinen Fettsäuren gesünder als jenes vom armen (mißhandelten) Vieh aus Konzentrationslagern... Aber das ist dann "wenigstens" billiger, und wenn man eh alles in die Microwelle wirft, dann ist es auch schon egal... :rolleyes:
 
da hast du natürlich recht , aber insgesamt gesehen ist es ein fortschritt.
ich denke ,hier müssen und werden (die dänen sind nicht doof )änderungen kommen.
das mit der butter ist mir auch sofort aufgefallen und das mit den tieren ist auch klar.
ich kann mir das nicht vorstellen ,dass man extrem hochwertige lebensmittel abstraft .
LG
 
Wuhu,
... ich kann mir das nicht vorstellen ,dass man extrem hochwertige lebensmittel abstraft .
und trotzdem wirds wohl gemacht, also alles in einen Topf geworfen (oder gibts anderslautende Berichte - ich bin dem dänischen leider nicht mächtig)...

Tja, für die Industrie (Ökonomie), die süchtig machendes Junk-Food an ihre äh Kunden bringen will, sowie den "eingekauften" Gesetzgeber (der schließlich auch davon "profitiert") ist so eine Steuer natürlich ein Freudenfest (ein süchtiger Mensch zahlt wohl jeden Preis, auch den der Gesundheit).

... anstatt tatsächlich Krankmachendes - gesetzlich - zu verbieten; Aber, da schreien dann gleich viele äh Kunden was von "Öko(logie)-Diktatur"...

Naja... :rolleyes:
 
du hast recht ,ich hab jetzt auch genauer gelesen !LG

ja,man begeht wohl immer wieder den fehler ,naiv zu sein und unterstellt anderen edle intressen im sinne der allgemeinheit-
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben