Zahnlücke-Zahnverschiebung

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Hallo,

da ich seit ca. 4 Wochen eine Lücke im Oberkiefer habe (der Zahn Nr. 15 wurde gezogen) möchte ich mehr über dieses Thema erfahren

Ich habe dazu einen interessanten Artikel gefunden.
www.zhkplus.de | Zahnlücke

Allerdings habe ich von der "CBW Brückenkonstruktion", die dort erklärt wird, noch nie etwas gehört:

"CBW®-Brückenkonstruktionen

Hierbei werden die beiden Pfeilerzähne nicht etwa überkront, sondern lediglich mit einer sehr kleinen, seitlichen Bohrung versehen, die dann jeweils einen Titan- oder Keramikanker aufnimmt, welcher dort mit einem hochfesten Kleber dauerhaft befestigt wird. Diese Anker tragen dann den Zahnersatz, der die Zahnlücke schließt.

Diese ausführlich in einem früheren Bericht beschriebene Methode hat im Gegensatz zur klassischen Brückenkonstruktion einige herausragende Vorteile. Der größte ist sicherlich, dass keine Traumatisierung der Nachbarzähne erfolgt. Statt des zerstörerischen Abtragens gesunder Zahnhartsubstanz werden für die CBW-Brücke lediglich sehr kleine Löcher zur Aufnahme der Retentionsanker benötigt, wodurch das Parodontium der Pfeilerzähne geschont wird. Dabei halten diese Ankerbefestigungen einer bis zu dreimal stärkeren Belastung stand, als sie beim Kauen maximal auftritt.

Da die gesunden Pfeilerzähne nicht überkront werden müssen, bleiben auch ihre Zahnoberseiten, also die Kauflächen, im Originalzustand. Somit bleiben auch die okklusiven Kontaktpunkte erhalten und es kommt nicht so schnell zu funktionalen Störungen des Gebisses.

Zuvor wurde ja bereits das Thema Ästhetik angesprochen: auch hier ist die CBW-Brückenkonstruktion der klassischen Brücke weit überlegen, denn die Pfeilerzähne bleiben in Form und Farbe vollständig erhalten – ein Umstand der bei der Überkronung für eine klassische Brücke nicht immer gegeben ist.

Außerdem sind CBW-Präparationen reversibel, d.h. sollte sich der Patient etwa entschließen, die CBW-Brückenkonstruktion durch ein Implantat ersetzen lassen zu wollen, so kann diese problemlos wieder entfernt werden. Ganz im Gegensatz zu der klassischen Brücke, bei der die Pfeilerzähne unwiderbringlich geschädigt sind und für diese bei Ersatz der Brücke durch ein Implantat sogar neue Überkronungen angefertigt werden müssten."

Was sagt ihr dazu, hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht?

LG
Donau
 
Hallo Donau,

die Beschreibung habe ich mir auf der Seite angesehen. Wenn ich so darüber nachdenke, scheint mir, daß die CBW-Brücke für die beiden Haltezähne eine größere Belastung ist, als eine normale Brücke.

Bei der normalen Brücke werden beide Zähne voll von oben mit belastet, durch die Überkronung. Bei der CBW-Brücke werden sie nur seitlich, d.h. einseitig vom Stift belastet - das kann das Bohrloch vergrößern, d.h. beim Kauen "neigen" sie sich dem Ersatzzahn zu. Das könnte langfristig zur Folge haben, daß sich die Haltezähne lockern.

Der Druck, der beim Kauen ausgeübt wird ist extrem hoch - unsere Kiefermuskeln sind die stärksten, die wir haben!

Hier noch eine andere ähnliche Methode:
www.dentalbiomechanik.com/index.php?sub=2&menu=4&id=50000&language=D&man=3

Und hier ein Überblick der Möglichkeiten:
Brücken: Behandlungsablauf und Brückenarten

Bevor du dich für das CBW entscheidest, wäre empfehlenswert mit Patienten zu spechen, welche Erfahrungen sie machten, nachdem sie die Brücke mindestens fünf Jahre im Mund haben. Daß diese Methode so wunderbar ist, wie hier angepriesen, halte ich nämlich für Phantasie bzw. Verkaufswerbung!

Die Haltezähne werden bei CBW ebenfalls beschädigt, statt waagerecht auf der gesamten Kaufläche werden sie nur seitlich belastet und der verwendete Kleber kann sich durchaus lösen.

Gruß,
Clematis23
 
halte ich nämlich für Phantasie bzw. Verkaufswerbung!

Ich auch!

Wie wärs mit einer Valplastgeschichte? Da wird gar kein Zahn beschädigt.

www.d-h-zahntechnik.de/video/video_valplast.htm

Hier im Forum wurde schon öfter über Valplast diskutiert, u.a. hier:

https://www.symptome.ch/vbboard/zahnmedizin-zahnprobleme-allgemein/20168-valplast-thread.html

Und hier mein bescheidener Beitrag:

Meine unteren 6er sind mit Anfang bzw Ende 20 rausgezogen worden, die waren hin, damals hat man noch etwas leichter Zähne gezogen, es gab noch nicht so viele Zahnärzte, die von der Zahnerhaltung sehr gut leben wollen.

In den folgen Jahren (so ab 10 Jahre später) hat man mir immer einzureden versucht, ich bräuchte da unbedingt Brücken, ich hab immer abgelehnt, ich hätte 4 gesunde Zähne abschleifen lassen müssen.

Einige Jahre (jeweils) später kamen dann die unteren Achter, sie haben wohl gedacht, hurra, wir haben jetzt Platz, dann mal los mit dem Wachsen. Sie haben den 7er ein bisschen geschoben.

Ich bin jetzt 68, habe noch 24 Zähne im Mund, zwei Füllungen, ansonsten alles gesunde Zähne, 5 Lücken im Kaubereich (die 1.5 - Lücke ist auch dabei). Wenn ich damals mit der Schleiferei angefangen hätte (oder diese 6 er überkront worden wären mit Palladium usw), wer weiß, was dann aus den Zähnen allen geworden wäre.

Ich hab jetzt nur meine Erfahrungen erzählt. Je mehr Zahnärzte es gab, desto brutaler wurden die Aufforderungen , Brücken zu basteln.

Das gipfelte irgendwann mal darin (weil alles bisschen schief geworden war, aber ich kann ohne jede Probleme Nüsse kauen, auch Salat – dass die Zähne kippen, geht so langsam, dass sich die Okklusionsflächen anpassen), dass ich alles mit Kieferothopädie und Schienen richten lassen sollte und dann Brücken, würde sonst Probleme bekommen, alles würde rausfallen, Kieferprobleme (Angstmacherei, hab ich bis heute nicht) hab ich auch nicht gemacht, hätte das Geld nicht gehabt und auch nicht ausgeben wollen.

Und nochwas: ich höre oft von Leuten, die allerhand Kronen und Brücken haben, von Biss- und Kieferproblemen.

Was ich damit eigentlich sagen wollte, ist, dass es ein Segen war, dass ich meine 6 er hab gezogen bekommen ohne irgendwelche Wurzelbehandlungen und Kronen und sonstiges und ich hab das nie bereut.

Natürlich sind das nur meine Erfahrungen, will sie trotzdem weitergeben.

Alles gute von Datura
 
Hallo clematis,

danke für deine Einschätzung! Dann ist diese Brückenart wohl auch nicht das Wahre :(. Scheint wohl echt ein wenig Verkaufswerbung zu sein. Aber ich war gleich ein wenig skeptisch, weil ich nicht verstehen konnte, dass sich diese angeblich gute Methode, nicht durchgesetzt hat.

Hallo datura,

danke für deinen Erfahrungsbericht.

Wie wärs mit einer Valplastgeschichte? Da wird gar kein Zahn beschädigt.

Das ist an sich eine gute Methode, nur kann ich mich nicht mit einer Prothese anfreunden, weil ich erst 22 bin.

Wenn ich damals mit der Schleiferei angefangen hätte (oder diese 6 er überkront worden wären mit Palladium usw), wer weiß, was dann aus den Zähnen allen geworden wäre.

Abschleifen der Nachbarzähne für eine konventionelle Brücke kommt für mich auch überhaupt nicht in Frage, da diese noch gar keine Füllungen haben. Das Risiko, dass der Nerv abstirbt, ist mir einfach zu groß.

Ich hab jetzt nur meine Erfahrungen erzählt. Je mehr Zahnärzte es gab, desto brutaler wurden die Aufforderungen , Brücken zu basteln.

Ja, das glaube ich. Bei mir soll zwar keine Brücke hin, aber der Zahnarzt möchte in ein paar Monaten ein Implantat machen und sieht auch keine Alternative dazu. Ich möchte kein Implantat, da mir die Vorstellung, eine Schraube und Metall im Körper zu haben, nicht behagt.

Das gipfelte irgendwann mal darin (weil alles bisschen schief geworden war, aber ich kann ohne jede Probleme Nüsse kauen, auch Salat – dass die Zähne kippen, geht so langsam, dass sich die Okklusionsflächen anpassen), dass ich alles mit Kieferothopädie und Schienen richten lassen sollte und dann Brücken, würde sonst Probleme bekommen, alles würde rausfallen, Kieferprobleme (Angstmacherei, hab ich bis heute nicht) hab ich auch nicht gemacht, hätte das Geld nicht gehabt und auch nicht ausgeben wollen.

Und nochwas: ich höre oft von Leuten, die allerhand Kronen und Brücken haben, von Biss- und Kieferproblemen.

Das beruhigt mich ein wenig. Da ich im Moment noch nichts geeignetes gefunden habe, um die Lücke zu schließen, wollte ich sie auch erstmal so lassen. Jetzt hatte ich aber von diversen Kieferproblemen gehört und Angst, mir rennt die Zeit davon.

Hier gibt es ja, denke ich, einige mit Zahnlücken, ich würde mich freuen, wenn noch jemand schreibt, wie es bei ihm/ihr mit der Zahnverschiebung nach der Extraktion ausgesehen hat (also wie stark, in welchen Zeitraum) und vor allem, ob es durch die Verschiebung zu irgendwelchen Kiefergelenkproblemen gekommen ist.

Danke und LG

Donau
 
Wie wärs mit einer Valplastgeschichte? Da wird gar kein Zahn beschädigt.

Und nochwas: ich höre oft von Leuten, die allerhand Kronen und Brücken haben, von Biss- und Kieferproblemen.

Hallo Datura,

die Valplast-Methode erscheint mir auch recht vernünftig. Vorher sollte man m.E. aber austesten lassen, ob man auf dieses Nylonmaterial allergisch reagiert. Ich selbst vertrage z.B. Nylon auf der Haut überhaupt nicht - löst extremen Juckreiz aus.

Bei mir hatte man, als ich 8 Jahre alt war eine wahre Amalgam-Orgie im Mund angerichtet. 1992 entschloß ich mich zu einer vollständigen Entfernung und verschiedene Ganz- und Teilkronen wurden notwendig - ich entschied mich für Gold. Zahnlücken habe ich nicht. Erst vor einem Jahr löste sich eine einzige Teilkrone, die an der Innenseite nur einen sehr kurzen Haltebereich hat, aussen einen längeren. Kau- oder Kieferprobleme hatte ich nie. Allerdings hatte ich einen sehr guten Zahnarzt! Leider praktiziert er nicht mehr - wie auch ich ging er in Rente!

Übrigends zwei anderen Zahnärzten gelang es nicht, diese Krone wieder richtig einzusetzen obwohl sie ja rund 20 Jahre gehalten hatte! Nach wenigen Tagen fiel sie beide Male wieder ab - nur eine Haselnuss reichte dafür aus. Mit den Klebern scheint es also nicht allzu weit her zu sein.

Da dieses Gold eine Legierung ist, also aus verschiedenen Metallen besteht, habe ich jetzt das Problem: eine ganz neue Krone - wahrscheinlich eine andere Legierung, die dann Ströme im Mund erzeugen kann. Hätte ich mir damals vom Zahnarzt bloß die genaue Legierung schriftlich mitgeben lassen, hätte ich dieses Problem heute nicht.

Gruß,
Clematis23
 
Hallo Malve,

danke für deine Antwort.

Zu Thema "Implantat aus Zirkonoxid" hatte ich auch schon mal ein Thema eröffnet (https://www.symptome.ch/vbboard/zah...tz-zirkonoxidkeramik-cercon-haltet-davon.html)

Ein Implantat aus Zirkonoxid wäre auch das Einzige, was ich für den 15er in Erwägung ziehen würde. Da es bei mir durch die Lücke aber keine Beeinträchtigungen beim Kauen oder der Optik gibt, ist die Alternative alles so zu lassen.
Deshalb ist es mir so wichtig zu erfahren, welche Auswirkungen eine Lücke auf die anderen Zähne (Verschiebung) hat und ob sich dadurch tatsächlich Kiefergelenksprobleme einstellen. Ich habe jetzt einmal gelesen ja und einmal nein , deshalb bin ich etwas verunsichert und hoffe auf weitere Erfahrungsberichte. Vielleicht werde ich auch nochmal das Internet nach diesem Thema durchforsten.

LG
Donau
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Clematis.


Bei mir hatte man, als ich 8 Jahre alt war eine wahre Amalgam-Orgie im Mund
angerichtet. 1992 entschloß ich mich zu einer vollständigen Entfernung und
verschiedene Ganz- und Teilkronen wurden notwendig - ich entschied mich
für Gold.

Gold ist ebenso ein ziemlich problematisches Metall (Bieger/Immuntoxikologie der Metalle).


Da dieses Gold eine Legierung ist, also aus verschiedenen Metallen besteht,
habe ich jetzt das Problem: eine ganz neue Krone - wahrscheinlich eine
andere Legierung, die dann Ströme im Mund erzeugen kann.

Je unedler das Metall, desto problematischer. Mit Topic Palladium (Spargold) schau mal hier rein.





HGB
 
Hi Clematis.



vielen herzlichen Dank für die Hinweise und Links - da muß ich mich
nach einem ersten Überblick erst mal einlesen, bei fast 400 Seiten!

Nicht nötig. Gemeint war hier ja vor allem Biegers Immuntoxikologie der Metalle und nicht die fette DMPS-Monographie.

Da Kunststoffe ebenfalls problematisch sind,
frage ich mich jetzt erst recht, was tun?

Bei den Kunststoffen hat es Fortschritte gegeben hinsichtlich Verträglichkeit und Zusammensetzung.
Freigesetzte Monomere und Phtalate sind oft nicht mehr in dem Ausmaß wie früher feststellbar.

Eine (Un)Verträglichkeit auf den zur Disposition stehenden Kunststoff
kann in der Regel gut per Epikutan- oder aber LTT-Test ermittelt werden.

Nur eines scheint mir bislang ziemlich sicher: nach Entfernung des Amalgams
ging es mir z.B. mit meinem Rücken etwas besser und eine Goldallergie hat
sich nicht eingestellt, jedenfalls nichts was sich äußerlich oder im Befinden
zeigen würde.

Gold entwickelt recht häufig Allergien. Du musst hiervon nicht betroffen sein.
Es bleibt der ungünstige Einfluss des Edelmetalls auf das Immunsystem (Bieger).

Da eine kleine Krone herausgefallen ist, kommt mir der Gedanke, die
Zusammensetzung analysieren zu lassen - die Liste der Hersteller und
Kombinationen von "Zahngold" ist ja endlos. Weißt du zufällig wer so
etwas macht und was das in etwa kosten würde?

Das verwendete Produkt muss aus dem Kosten- und Heilplan Deines Zahnarztes hervorgehen.







HGB
 
Mal ein Update.

Hab die Lücke jetzt seit ca. 4 Monaten und bisher hat sich noch nichts verschoben und ich hab auch keinerlei Biss- oder Kieferprobleme.

LG
Donau
 
lass doch einfach die Lücke wenn du mit dem Essen klar kommst.

habe auch im OK die beidem 6er gezogen bekommen und seit über einem Jahr nichts machen lassen, da sich mein Gefühl dagegen sträubt gesunde Zähne dafür abschleifen zu lassen. die 7er haben nun keine Nachbarschaft mehr. lasse mich überraschen wie lange das gut geht. irgendetwas über den Gaumen kommt auch nicht in Frage. es gibt auch irgendwas aus Kunststoff, dass an den Zähnen vor unter hinter der Lücke mit Hacken befestigt wird.

bitte halte uns auf dem laufenden ob und was du machen lässt.
 
Hallo macpilzi,

danke für deine Antwort.

ich werd nichts machen lassen, solange ich keine Probleme mit der Lücke habe. Ich denke auch, dass das sehr lange gut gehen kann, vor allem solange nicht weitere Lücken dazu kommen.

LG
Donau
 
@ Datura

hast du durch die Lücken Probleme mit dem Zahnfleisch bekommen bzw. ging oder geht dies zurück?
 
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