Locker im Umgang mit Menschen

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01.11.10
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Hallo zusammen,

ich habe hier schon mal über mein Problem berichtet. Es ist nun etwas Zeit vergangen und ich denke ich weiß jetzt besser was mir fehlt. Ich möchte jetzt einfach alles was mich bedrückt loswerden und hoffe jemand kann mir helfen.

Mein Problem ist, dass ich wegen meiner Schüchternheit mit Menschen nicht klarkomme. Sobald ich neue Menschen kennenlerne verkrampfe ich, weiß nicht was ich sagen soll und das ist mit allen so nicht nur mit einem bestimmten Geschlecht.
Zwar kann ich mit Leuten ins Gespräch kommen und sie ansprechen, was mir eig. überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet. Nur danach kann ich das Gespräch nicht am Laufen halten, obwohl man ja sagt am schwierigsten sei der Anfang, aber bei mir ist das umgekehrt. Der Anfang ist super einfach, aber danach verkrampfe ich immer mehr. Damit kein peinliches und angespanntes Schweigen entsteht stelle ich viele Fragen, aber irgendwann sind es zu viele Fragen und Leute haben keine Lust mehr auf diese zu antworten und so entsteht zwansläufig trotzdem dieses Schweigen. Aber ich weiss einfach nicht wie ich mich weiter unterhalten soll und zwar so dass ich auch ICH bleibe, und mit Menschen ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen kann.
Am liebsten würde ich mich mit fremden Menschen so unterhalten wie mit meiner Familie, halt locker enstpannt und das sagen od. erzählen wonach es mit gerade ist. Aber ich fühle mich mit fremden einfach unwohl, ich weiss nicht warum. Ich sage mir selbst immer das sind auch nur Menschen versuche dann mit ihnen locker umzugehen, aber es klappt alles nicht, ich kann es nicht umsetzen. Ich weiss dass man dafür mehr Selbstbewusstsein braucht, aber es gibt doch auch ruhige und schüchterne Menschen die wenig reden und trotzdem bei anderen gut ankommen. Ihre ruhige Art wird als sympathisch und liebenswert empfunden, während meine ruhige art als unangenehm und angespannt empfunden wird. Ich will auch so gern den Mut haben in Gegenwart fremder Menschen das zu tun was ich will, sei es leise singen od. einen kurzen witz erzählen, aber in solchen situationen weis ich nicht einmal was ich denn gerade will, weil ich die ganze zeit überlege was sage ich als nächstes od. ich sage mir hör auf so viel nachzudenken, sei locker aber das bringt alles nichts, ich bin viel zu aufgeregt und das spüren andere und mögen mich deswegen nicht. Das Schlimme an all dem ist, dass ich verstehe, was mein Problem ist, was mir fehlt usw., aber ich kann es nicht umsetzen. Oft habe ich schon versucht mich selbst zu testen, auf Menschen zuzugehen, mit ihenen zu reden, aber jedesmal die Enttäuschung. Die Gespräche wurden langweilig , enstand unangenehmes Schweigen, und man ging von mir weg.
Selbst 13-jährige Praktikanten bei mir auf der Arbeit sind nach ein paar std. Einarbeitung wie alte Freunde mit erwachsenen Kollegen, sogar mit Chefs reden sie wie mit Kumpels. Ich fühl mich in solchen Momenten wie ein kleines unreifes Kind, das nicht ernst genommen wird, komme mit keinem klar und wenn ich etwas sage dann komme ich mir zum einen irgendwie verstellt vor und zum zweiten wird meine Anmerkung völlig ignoriert. Ich weiß man soll möglichst natürlich bleiben, aber wie macht man das denn? wie kann man sich mit fremden Bekanntschaften wohlfühlen? Ich möchte endlich lockerer werden im Umgang mit Menschen?
Manchmal denke ich ich könnte nirgendwo arbeiten, wegen meiner sozialen Inkompetenz.
Aber nichts desto trotz möchte ich weiter an mir arbeiten. Ich bräuchte gute Tipps, Beispielvideos od. sonstiges um anhand von beispielen zu lernen. Oder vlt habt ihr interessante erfahrungen gehabt, was beachtet ihr im umgang mit anderen Menschen, worüber redet ihr? Wie entwickelt ihr das Gespräch mit neuen Leuten?

Sorry dass das so viel geworden ist.

blubub
 
Hallo blubub,

erst einmal ein herzliches Willkommen, obwohl ich mir gar nicht sicher bin ob Dein Problem hier in der Rubrik "Soziales Umfeld" an der richtigen Stelle platziert ist.
Falls hier zu wenig Resonanz entsteht, könnte Dein Beitrag auch in eine andere Rubrik verschoben werden. Lasse es mich einfach wissen...
 
Hallo blubub,

bist Du dieser Möglichkeit der Hilfe einmal nachgegangen?
https://www.symptome.ch/threads/teamfaehigkeit-und-kommunikation.87648/#post-635208

Liebe Grüße,
Malve

hallo Malve,

danke erst mal für die Antwort!

im Google habe ich natürlich schon viel darüber recherchiert. Es gibt halt viele Tipps, wie "seien Sie selbstbewusst, denken Sie nicht dran, was andere von Ihnen halten, Seien Sie Sie selbst!" etc. Es ist mir klar, dass ich Ich selbst sein muss, über Meinungen anderer nicht nachdenken usw., aber ich kann es nicht umsetzen. Wenn ich mich mit anderen unterhalte, verkrampe ich sofort und habe keine Ideen wie das Gespräch weiter verlaufen soll.

Kommunikationstrainigs sind leider auch nicht wirklich günstig. Preise die ich bis jetzt gesehen habe, haben mich ziemlich verschreckt.

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

Zwar kann ich mit Leuten ins Gespräch kommen und sie ansprechen, was mir eig. überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet. Nur danach kann ich das Gespräch nicht am Laufen halten, obwohl man ja sagt am schwierigsten sei der Anfang, aber bei mir ist das umgekehrt. Der Anfang ist super einfach, aber danach verkrampfe ich immer mehr. Damit kein peinliches und angespanntes Schweigen entsteht stelle ich viele Fragen, aber irgendwann sind es zu viele Fragen und Leute haben keine Lust mehr auf diese zu antworten und so entsteht zwansläufig trotzdem dieses Schweigen.

vielleicht stellst du zu viele Fragen? Ich meine, so für den Anfang ist fragen ja gut, aber zuviel fragen ist blöd. Vielleicht lässt du vor lauter Fragen dem Gegenüber keine Zeit, selbst was zu fragen?

Ansonsten würde ich dir zu einem Buch über small talk raten. Ich will mir selbst eines kaufen, weil ich selbst ansatzweise das Problem hab, wie du es hast: es entsteht dann im Gespräch irgendwann furchtbares Schweigen und man geht von mir weg. Einfach locker plaudern kann ich nicht lange. Ich hab das einfach nie gelernt.

Das kann man aber lernen, denke ich. Mit so einem Buch.

v.Grüße dedizione
 
hallo dedizione,

ja genau ich kann auch nicht locker plaudern, so wie andere das eben tun. Wenn neue Leute zu uns kommen, dann werden die schon nach kurzer Zeit Freunde! Wie geht denn das?
ja so ein Buch ist bei mir glaube ich nicht das Richtige, denn eigentlich kenne ich einige Smalltalk themen und das ist auch kein Problem für mich ein Gespräch zu starten, nur danach dieses weiterzuführen... kann ich überhaupt nicht. Man muss sich ja in solchen Situationen auf sein Gegenüber konzentrieren und ihm zuhören, damit man auch sinnvolle Fragen stellen und Anmerkungen machen kann. So "Smalltalk-Buch" ist aber was anderes, glaube ich.

LG
 
Ja, gut... wenn ein Buch nichts für dich ist...

ich hatte so den Eindruck, du verkrampfst dann... du schreibst ja auch: man muss sich aufs Gegenüber konzentrieren und die richtigen Fragen stellen... das klingt alles so verkrampft..
Ich merkte ja auch oben an, dass du möglicherweise zuviele Fragen stellst.... ich glaube, Menschen merken das Verkrampfte und dann wirds nichts mit dem locker plaudern.
Ist natürlich schwer für mich, von der Ferne zu "beurteilen", aber wäre es möglich, dass die Menschen deine Verkrampfung merken und dass es deshalb nicht klappt?

v.Grüße dedizione
 
Vielleicht hilft es ja von der Denkweise wegzukommen, dass DU allein dafür verantwortlich bist, die Kommunikation aufrecht zu erhalten.

Dein Gegenüber ist genauso in der Pflicht, die Schweigeminuten zu durchbrechen.

Sage Dir einfach, DU bist nicht der Pausenclown, die anderen können auch was tun.

Ich könnte mir vorstellen, dass nimmt eine Menge Druck weg und vielleicht löst sich irgendwann Deine Verkrampfung.

Ist es denn bei allen Menschen gleich, dass Du Dich so unwohl fühlst, oder gibt es auch Menschen, womit Du ganz zwanglos und unverkrampft Gespräche führst?

Liebe Grüsse
Kayen
 
Ich kenne das Problem auf ähnliche Weise und bin bisher zum folgenden Schluss gekommen. Das wichtigste ist im hier und jetzt zu sein, sobald man beginnt darüber nachzudenken, was man als nächstes sagen kann, ist man nicht mehr im hier und jetzt, sondern in gedanken sonst irgendwo. und vorallem spürt man dann sein gegenüber nicht mehr. und ich glaube das ist auch extrem wichtig, sich nicht so stark mit sich zu beschäftigen, sondern sich wirklich auf das gegenüber einlassen, mal hinfühlen, wie gehts dem denn jetzt im moment so, wie reagiert er auf fragen. ich kenne das eklige gefühl des schweigens nur zu gut, nur muss man dann auch aufpassen, dass man vor lauter angst, dass es zum schweigen kommen könnte, lauter quatsch zu erzählen beginnt. und den mut zu haben, das schweigen einfach mal anzunehmen, denn manchmal hat dann auch das gegenüber zeit ein thema anzusprechen und das gespräch in eine richtung zu lenken.
 
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