Diamicron, Actos, Victosa

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30.01.11
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Hallo zusammen

Gibt es hier im Forum Leute, die sich mit der Einnahme von den drei oben genannten Medikamenten auskennen ? Mir ist bekannt, dass Actos in Frankreich vom Markt genommen worden ist, weil es nachweislich die Leberwerte erhöhen kann. Der Hausarzt verschreibt also Actos und einige Zeit später stellt er erhöhte Leberwerte fest und weiss nicht warum! Haben die beiden anderen Medikamente ebenso gravierende Nebenwirkungen ? Ist ein Mix aus verschiedenen Diabetikermedikamenten überhaupt ideal ?

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Durga,

Diamicron:
www.servier.ch/pdf/patient/de/diamicronmr.pdf
Wenn ich mir diesen Beipackzettel so durchlese, scheinen mir die möglichen Nebenwirkungen dieses Mittels ganz schön heftig, vor allem die Hypoglykämien.
Außerdem wird sehr deutlich darauf hingewiesen, daß die entsprechenden Maßnahmen wie Ernährung und Bewegung unbedingt eingehalten werden sollten, wenn man Diamicron nimmt.
Wie siehst Du das?

Ähnlich sehe ich das bei den Victoza-Injektionen. Ist denn die Dosis von Diamicron angepasst worden, als Du mit Victoza angefangen hat?
Auch hier wird wieder die Ernährung und andere Maßnahmen zum Abnehmen erwähnt...
https://www.diagnosia.com/de/medikament/victoza

Dann noch zu Actos:
Actos 30mg Tabletten - Import Gerke Pharma - Beipackzettel / Informationen | Apotheken Umschau

In Frankreich ist das Mittel vom Markt genommen worden; in Deutschland noch nicht, aber das arznei-telegramm z .B. warnt davor:
https://www.arznei-telegramm.de/register/0204042.pdf
https://www.arznei-telegramm.de/blitz-pdf/B110610.pdf
Antidiabetikum Pioglitazon (ACTOS u.a.) - ab April 2011 nicht mehr zu Lasten der GKV verordnungsfähig

Sind denn Deine Blutzuckerwerte mit diesen Mitteln zufriedenstellend? Wie geht es Dir damit?
Ist schon daran gedacht worden, statt dieser drei sicher nicht unschädlichen Mittel Insulin zu spritzen?
Bist Du in einer Diabetologischen Schwerpunktpraxis in Behandlung?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano

Danke für deine Antwort. Den Diabetes hat mein Mann, wurde vor vier Jahren festgestellt. Zuerst bekam er Metformin und noch ein Mittel, das ich vergessen habe. Auf das Metformin reagierte er aber mit heftiger Unverträglichkeit, worauf er vom Arzt Insulin verschrieben bekam, ein Langzeitinsulin und ein Kurzzeit. Diese Insulintherapie brachte ihm einige Kilos ein, aber der Blutzucker war damit nicht in den Griff zu bekommen. Die Dosen, die er sich verabreichen musste, waren immens. Fazit: Er hat eine Insulinresistenz. Deshalb bekam er vor etwa einem Jahr Victosa verschrieben, damit war der Blutzucker besser zu kontrollieren, aber mit einem Langzeitwert knapp über 7 ist er noch nicht ganz optimal.
Mit dem Diamicron hat er keine Schwierigkeiten und zusammen mit Victosa auch fast nie Unterzuckerung, was mit den Insulinen doch häufiger auftrat.
Aber diese Warnung bezüglich von ACTOS nehme ich sehr ernst, er nimmt es schon längere Zeit, auch zusammen mit dem Insulin und seit kurzem sind die Leberwerte schlecht.
Auf das Essen müssen wir beide achten, ich habe Hashimoto, und für Bewegung sorgt nicht zuletzt unser Hund, der will täglich 3mal raus.
Sein Arzt hat ihn zu einem Diabetologen geschickt, der ihm eben das Victosa und Diamicron verschrieben hat, Actos hatte er bereits von seinem Arzt erhalten. Er war für mehr als ein halbes Jahr bei dem Spezialisten in Behandlung.
Es wäre interessant zu erfahren, wie es anderen Diabetiker mit diesen Medis
ergangen ist.

Gruss
Durga
 
Hallo Durga,

Ihr lebt zwar in der Schweiz, aber vielleicht gäbe es doch die Möglichkeit, in dieses "Diabetes-Dorf" zu fahren?:
https://www.symptome.ch/threads/diabetesdorf-dr-teupe.87917/

Ein HBA1C um die 7 scheint so schlecht nicht zu sein:
Für die Mehrzahl der Patienten mit Typ-2-Diabetes lässt sich die normnahe
Blutzuckereinstellung nicht begründen. Bei Patienten mit langjährigem Diabetes und wahrscheinlich bereits
vorhandener mikro / makrovaskulärer Schädigung ist der Zielwert für HbA1c bei 7. Bei neu entdecketem
Diabetikern ohne bestehende Schädigung 6.5.
** Nüchtern-BZ und postprandialer BZ spielt beim Typ 2-Diabetiker keine grosse
Rolle. Man orientiert sich am Ziel-HbA1c.
medix.ch/guidelines/diabetes%20%20mellitus.pdf

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für den Tipp der medix.ch/ guideline. Speziell über das Actos war dort einiges an Infos zu erfahren, das können wir beim nächsten Arztbesuch bestimmt brauchen. Er will sicher wissen, warum bei uns dieses Actos abgeschrieben ist. Bezüglich des Langzeitwerts ist es ja auch der Arzt, der mit dem Drohfinger wedelt und die Werte schlecht macht.
Es gibt in der Schweiz schon auch Kurse für Diabetiker, dazu muss man aber dem Diabetiker- Klub beitreten oder eine gute Summe Bargeld auf den Tisch legen, um dabei zu sein; die Krankenkassen zahlen nichts daran. Das gilt ziemlich sicher auch für eine Therapie im Ausland. So reich sind wir halt nicht.
Aber wie ich selber bei der Hashi sehe, werden Zahlen und Werte von den Aerzten ganz willkürlich gut oder schlecht geredet, gleichgültig wie das Befinden ist. Das macht mich sehr nachdenklich, ist es doch unser einziges Leben.

Gruss

Durga
 
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