Nitrotyrosin und Tyrosin - Untersuchung aus einem Bluttropfen

Kate

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Hallo zusammen,

im aktuellen Medivere-Infobrief (Labor GANZIMMUN) werden "wissenschaftlich fundierte und akkreditierte Laboranalysen nach modernsten Standards auch für den Endverbraucher" angeboten, derzeit auch mit einem Rabatt von 20% bis zum 17. Juli 2011.

Siehe: medivere:diagnostics | Ihr Online-Shop für moderne Labordiagnostik

Mit "für den Endverbraucher" ;) scheint vorrangig gemeint zu sein, dass man diese Untersuchungen alle eigenständig durchführen kann. Nun sind es aber zu meiner Überraschung nicht nur Urin- und Stuhluntersuchungen, sondern auch einige Blutuntersuchungen. Diese werden offensichtlich mittels eines Bluttropfens durchgeführt, den man mithilfe einer Lanzette gewinnt.

Dabei ist - neben einer Untersuchung des Vitamin D-Spiegels - auch eine Analyse der Marker Tyrosin und Nitrotyrosin: medivere:diagnostics | Nitrostress Bluttest | Labordiagnostik online

(Hier gelistet unter Frauengesundheit, findet sich auch unter Männergesundheit und Kindergesundheit ;), siehe Navigationsleiste)

Kuklinski hat so einen Test (ebenso wie einen Test auf Citrullin) schon auf dem EUROPAEM-Kongress 2008 in Würzburg angekündigt - sogar als in Apotheken erhältlich. Nun scheint er also da zu sein und ich bin gespannt auf die ersten Erfahrungen.

Warum GANZIMMUN Tyrosin mituntersucht, steht hier:
https://www.symptome.ch/threads/aus...aborwerte-u-a-nitrotyrosin.40626/#post-480883

Gruß
Kate
 
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Auswirkungen verschiedener Messmethoden auf Laborwerte (u.a. Nitrotyrosin)

lustig... als ganzimmun diese tests noch nicht angeboten hatte, biovis und andere labore aber schon hat kirkmann noch ausdrücklich gewarnt wie unaussagekräftig die bloodspot tests doch wären ^^
 
die Filterplättchentechnik (Bloodspots) ist eine uralte TEchnik und wird z.B. beim Neugeborenen-Screening verwendet.

Das Problem ist, manche Substanzen lassen sich aus den Filterplättchen nicht vollständig herauslösen. Wäre dieses Phänomen bei jedem Menschen gleich - kein Problem. Da bei jeder Probe eine andere Wiederfindungsrate vorliegt (ist wahrscheinlich abhängig vom Proteingehalt im Blut) ist diese Technik nur bedingt einsetzbar. - also keine Meinungsänderung !!!!!

Für Nitrotyrosin wird eine EDTA-Kapillare verwendet. Die Methode aus der Fingerbeere zeigt mit der normalen Blutuntersuchung eine Übereinstimmung von 99,9 %. Die Methode ist auch bei der DAKKS akkreditiert.

Vielen Nutzern sind leider die Qualitätsunterschiede nicht bewußt.
 
Vielen Dank, RalfK, für die Informationen :)

Gruß
Kate
 
Ich habe den Test vor einiger Zeit gemacht. Nachdem ich erstmal ein paar Lanzetten zerstört hatte und man mir neue schicken musste, hat es auch geklappt.

Ich hatte derweil ca. 3 Mal Kontakt mit der Hotline: Wegen der Lanzetten, wegen einer medizinischen Frage (Nüchternheit beim Test - bei Aminosäuren-Untersuchungen im Plasma hatte ich auch schon gehört, man solle 14 Std. nüchtern sein, hier ist dies nicht gefordert), wegen Tipps zum Blut-Geiz meiner schlecht durchbluteten Fingerchen. Ich muss sagen: Sehr nett und zuvorkommend. Zum letzteren Problem hatte ich eine Frau am Apparat, die selbst Erfahrungen hatte. Sie empfahl mir, vorher die Finger mit einem Igelball zu massieren - nachdem mir vorher Web-Tipps wie warmes Wasser, Arme bewegen etc. nicht geholfen hatten, half das schließlich.

Mein Ergebnis:
  • Tyrosin: 1265 µg/l (> 1013)
  • Nitrotyrosin: 0,49 µg/l (< 1)
  • Tyrosin nitriert: 0,04 % (< 1) - dies wird im Befundtext als "Maß für den vorliegenden Nitrostress" bezeichnet
Das ist dafür, dass ich seit einem Jahr massiven emotionalen Stress habe und entsprechend erschöpft bin, erstaunlich gut (und spricht vielleicht dafür, dass ich mittels "Lebensweise", Nahrung und Nahrungsergänzung doch einiges für mich tun kann trotz durch Unverträglichkeiten eingeschränkten Nahrungsangebotes). Dazu sagen sollte ich wohl noch, dass ich Tyrosin in kleinen Mengen substituiere und dies ca. 4 Tage vorher abgesetzt hatte.

Beziehen konnte ich das Set übrigens über eine nahegelegene Apotheke, was mir sehr entgegen kam, da ich einen kleinen Briefkasten habe und schon ab und zu etwas dort halb reingestopft wurde von Postboten (die leider manches Mal auch nicht mehr das sind, was sie mal waren).

Ich würde mir wünschen, dass diese Art Untersuchung noch mehr angeboten und etabliert wird. Auch im Metametrix-Laborbuch (das von manchen als das Werk der innovativen Labordiagnstik gesehen wird) wird diese Art Test erwähnt und - ich meine - als valide angesehen. (Auf einer US-amerikanischen Website fand ich sogar mal eine breite Palette Schilddrüsenwerte im Bloodspot im Angebot.) Einen direkten Vergleich mit "richtigen" Blutwerten konnte ich in diesem Fall nicht organisieren - das wäre sicherlich noch interessanter gewesen.

Gruß
Kate
 
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Das ist dafür, dass ich seit einem Jahr massiven emotionalen Stress habe und entsprechend erschöpft bin, erstaunlich gut

Mal vorausgesetzt, dass die Bestimmung von Nitrotyrosin wirklich aussagekräftig ist im Hinblick auf nitrosativen Streß, können deine Gesundheitsprobleme ja auch anderer Natur sein. Ich bin auch ziemlich übel dran, und bei mir war diese Untersuchung (allerdings mit "richtiger" Blutabnahme) und der Urin-Test (Citrullin, NPE, MMA) auch komplett unauffällig.

Ich glaube mittlerweile, dass der nitrosative Streß bei weitem nicht die Praxisrelevanz hat, die man ihm vor Jahren mal zugemessen hat (als Palls-Buch rauskam, entstand da ja ein richtiger Hype).
 
Ja, Markus, das kann alles sein. Die Labormarker sind ein Problem für sich. Ich bin mal zu dem Schluss gekommen, dass Nitrotyrosin noch der brauchbarste ist (ich meine, Burkhard hätte das auch mal geschrieben), allerdings auch wieder abhängig von einem validen Untersuchungsverfahren.

Ich fand es für mich interessant, dass der schon länger dauernde massive Stress eben offenbar(?) bei mir nicht zu nitrosativem Stress führte. Du führst Pall an, nach dessen Aussagen ist es ja mindestens sehr wahrscheinlich, dass das passiert. Und "eigentlich" macht es in so einer Ausnahmesituation des Lebens auch nur begrenzt Sinn, solche Werte zu untersuchen bzw. man muss die Situation (deren Folgen sich auch an anderer Stelle schon deutlich zeigten) eben einkalkulieren bei der Bewertung des Ergebnisses.

Vor ganz vielen Jahren waren hingegen bei mir einige Nitrostress-Marker zumindest etwas auffälliger (nach den "besonderen" Referenzbereichen von Kuklinski/GANZIMMUN/Biovis...). Darunter 2 x Citrullin im Urin, Nitrotyrosin im EDTA-Plasma (Biovis nannte seinerzeit genau wie Kuklinski in "Mitochondrientherapie - die Alternative" 10 nmol/l als obere Grenze, ich hatte 8,8 nmol/l), 2 x Pyruvat (evtl. auch das Lactat/Pyuvat-Verhältnis, da liegt allerdings ein Verdacht auf präanalytische Fehler vor). Auch das ATP intrazellulär vom imd (das aber schon 2010 dann recht gut war) - ja, und ich weiß, dass auch dieser Marker umstritten ist. Schaut dazu bei Interesse in die Threads dazu.

Ich war außerdem einfach neugierig auf diese Art der (Selbst-)Blutabnahme. Und ich bin generell nicht so schnell bei einem Hype dabei (den ich natürlich bemerkt hatte ;)), aber versuche andererseits auch, nicht "das Kind mit dem Bade" auszuschütten.

Gruß
Kate
 
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