Ganzheitlich, CMD: Vorsicht vor Rattenfängern
Liebe Leser,
Praxen werden von Bracket-Vertretern mit schickem Werbematerial bestückt, es gibt Verkaufskurse, und auch die Massenmedien werden mit Bracketbildern beschickt.
Dagegen sind die altbewährten handwerklichen Methoden der Kieferorthopädie längst nicht so werbekräftig. Aktive Platten, Funktionskieferorthopädie samt Bionator und die grazilen Crozat-Spangen wirken risikoarm ohne Zwang, wenn erfahrene Behandler mit dem arbeiten, was beim Patienten da ist. Nicht nur Zahnschäden werden vermieden, sondern es droht dabei (außer bei groben Fehlern) auch keine „unphysiologische Bisslage“ mit Zahnabrieb, CMD, Verspannungen oder Haltungsschäden als Folge.
Nur leider stößt man, wenn man mit dem Suchwort „ganzheitlich“ nach heilsamer Kieferorthopädie sucht, leider auch auf solche Anbieter, die „ganzheitliche feste Spangen“ anbieten und womöglich allen ihren Patienten einbauen, weil es an o.g. Alternativen fehlt. Das erinnert mich frappierend an Ökostrom-Angebote von Atomkraft-Betreibern...
Bereits Korrekturschienen (Aligner) schaffen eine fremdbestimmte Zahnstellung, aber bei denen kann man wenigstens noch notbremsen, da sie nicht fest sind. So geschehen bei einer Patientin, die davon Verspannungen bekam. Die ging zu einer Osteopathin, und die sagte ihr, dass eine KFO-Behandlung nur was für sie ist, wenn sie die Zähne nicht in eine vorher festgesetzte Position zwingt.
Ausland: von einer Aktiven im Bracket- und Headgear-verseuchten Holland bekam ich Info von einer schwedischen Freundin über Zahnspangen in der dortigen Staatsmedizin. Die ist lernfähig und nicht so lobbykratisch, das habe ich hier genauer geschrieben:
Gesunde Kieferorthopdie: zog Schweden die Konsequenzen?
Soweit für diesmal,
hordeotech
Man kann Probleme nicht mit der Methode lösen, mit der sie geschaffen wurden.
