Sellerie

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Wer auf Beifusspollen reagiert (Vorsicht auch mit dem Gewürz!) reagiert höchstwahrscheinlich als Kreuzreaktion auch auf (rohen Sellerie):

Der Sellerie ist eines der häufigsten Nahrungsmittelallergene. Nicht nur als rohes Gemüse, sondern auch gekocht (als Bratenbeilage usw.) und in Form eines vielgebrauchten Gewürzes (Selleriesalz) in Suppen oder Salaten kann er zu vielfältigen allergischen Reaktionen vom Soforttyp bis zum anaphylaktischen Schock führen. Hautmanifestationen (generalisierte Urtikaria mit Quincke-Ödemen) dominieren, häufig kann es auch zu einem oralen Allergiesyndrom kommen (”Sellerie-Kontakturtikaria-Syndrom”), auch einige Fälle von Sellerie-abhängiger ”Exercise induced anaphylaxis” sind beschrieben. Sellerie gehört mit ca. 40 % aller diagnostizierten Nahrungsmittelallergien zu den häufigsten und potentesten Nahrungsmittelallergen; es ist das häufigste Nahrungsmittelallergen unter den Auslösern einer systemischen Reaktion (10 und 11). Die bei Sellerieallergie auftretenden hochgradigen Sensibilisierungen stellen für den Betroffenen ein erhebliches Problem dar, da Sellerie weit verbreitet und oft undeklariert Speisen (”verstecktes Allergen”) zugesetzt wird.
Bei Patienten mit einer Sellerieallergie handelt es sich fast immer um Pollenallergiker, die im Hauttest eine Sensibilisierung auf Beifußpollen (bis 87 %) aufweisen. Bei dieser Konstellation ist häufig eine Allergie auf Gewürze der Umbelliferen-Familie (Doldengewächse) assoziiert. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem ”Sellerie-Beifuß-Gewürz-Syndrom”. An zweiter Stelle folgt die Sensibilisierung mit Birkenpollen. Hier wurde der Begriff des ”Sellerie-Beifuß-Birkenpollen-Syndroms” vorgeschlagen.
Ein Teil der Sellerieallergene sind thermolabil und werden durch Kochen zerstört. Thermostabile Allergene erklären die Beobachtung, dass mancher der Sellerie-Allergiker auch gekochten Sellerie nicht verträgt. Das gekochte Nahrungsmittel wird jedoch besser vertragen, wobei das Kochwasser jedoch hoch angereicherte Mengen der Allergene enthält. Thermolabile, durch Kochen zerstörbare Sellerieallergene, die in Birkenpollen vorkommen, sind von hitzestabilen, beifußpollen-assoziierten Sellerieallergenen zu trennen.
Klinisch bedeutsame Kreuzallergien bestehen insbesondere zu Karotten (bis 52 %) sowie Kümmel, Petersilie, Fenchel, Paprika und Anis. Innerhalb der Familie der Doldenblütler (Sellerie, Karotte, Kümmel, Fenchel, Petersilie, Anis, Dill, Liebstöckel, Koriander, Kerbel und Pastinake) bestehen Antigengemeinschaften als Ausdruck einer Gruppensensibilisierung.
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Bei Kreuzreaktionen mit Obst treten am häufigsten Reaktionen zwischen Sellerie und Apfel auf, Kreuzsensibilisierungen bestehen auch mit Wassermelonen, der Mangofrucht und Kiwi.
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Typ IV-Reaktion

Sellerie enthält photosensibilisierend wirkende Furokumarine und Limonen sowie ein Terpen mit kontaktsensibilisierenden Eigenschaften.
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Uta
 
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