Brauchen starke Menschen keine Hilfe?

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01.03.11
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Hallo zusammen,

ich bin sehr traurig....

ich will hier gar nicht ins Detail gehen, was mein Leben betrifft, aber ich frage mich in der letzten Zeit immer wieder, warum hilft mir keiner?

Ich kann auch gar nicht ins Detail gehen, da ich enorme Probleme habe, meine Gefühle auszudrücken, da ich es nie gelernt habe. Ganz im Gegenteil, ich habe gelernt, dass man Gefühle nicht zeigen darf.

Ich sitze vor diesem PC und alles schwirrt in meinem Kopf. Da gibt es soviele Gedanken, aber ich kriege sie nicht sortiert und schon gar nicht auf "Papier".

Ja, mein Leben ist und war immer anstrengend.

Ich musste immer alles alleine hinkriegen und das funktioniert (von außen betrachtet) auch sehr gut und deswegen meint jeder, dass ich alles im Griff habe.( ja, so scheint es, aber...)

Vielleicht zu meiner Person: Ich bin 44 Jahre alt, seit 2009 getrennt lebend. Habe zwei Kinder 10 und 12 Jahre alt. Bis vor kurzem hatte ich eine Beziehung....

Wie gesagt, ich frage mich sehr oft, warum muss ich so stark sein, warum fängt mich keiner auf, warum hilft mir keiner, warum läßt man mich so im Stich...

Was mache ich falsch?

Wie oft habe ich schon gehört, der/die schafft das nicht, da muss man helfen. Okay gerne. Habe ich auch oft selbstverständlich und gerne getan.

Aber die, die es alleine schaffen, kriegen es doch nur hin, weil sie es müssen, weil sie keiner auffängt, weil sie es nicht gelernt haben, geholfen zu bekommen oder um Hilfe zu bitten, weil keiner da ist, weil keiner helfen will, weil keiner sie ernst nimmt...

Ist es deswegen leichter? Oder selbstverständlich?

Viele Grüße ichschaumalrein
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo,:)

ichschaumalrein. Du bist sicher eine starke Frau, aber jeder hat seine Schwächen. Wenn man diese nicht ausspricht, oder etwas passiert, das anderen zeigt, dass man sich alleine fühlt und auch mal Unterstützung braucht, kommt niemand auf die Idee. Ich denke das ist normal.

Den ersten Schritt kannst nur du selbst machen, denke ich. Es gibt Selbsthilfegruppen für Alleinerziehende Mütter/Väter. Da weiß sicher jeder, dass man nicht nur stark ist. Auch Freunde haben sicher Verständnis, oder die Familienangehörigen. Hast du vielleicht insgeheim auch Angst davor, dass dich jemand für schwach halten könnte. Man kann ja immer mal sagen, dass einem heute irgendwie alles zuviel ist. Ich glaube das kennen viele Menschen.

Grüsse von Juliette
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo ichschaumalrein,

Ich kenne dieses "Muster" sehr gut. Jahrelang habe ich das bei meiner Mutter erlebt, eine unglaublich starke Frau, kämpferisch,...

Sie klagt schon immer, genau wie Du, dass niemand ihr hilft, dass sie alles alleine machen muss,...usw usw. Aber sie ist auch garnicht in der Lage etwas abzugeben. Vorallem nicht, wenn es evtl nicht zu 110% ihren Vorstellungen entspricht, wie sie es gerne hätte (zb den Wäschekorb stehen lassen, dass ihr lebenspartner ihn nachher mit hochnimmt. Es müsste aber sofort und jetzt geschehen, 10min später ist nicht drin, geht nicht! Ist nur ein blödes beispiel, kann man beliebig tranferieren). Meine Mutter ist auch nicht in der Lage, von ihren Gefühlen und Schwächen zu sprechen. Aussenstehende, selbst ich als Tochter, haben es sehr schwer bis unmöglich, zus ehen, dass ihr alles zuviel ist.

Und das Schlimme kommt jetzt: Ich habe dieses Muster teilweise mitgenommen. Ich kann zwar besser über meine Gefühle reden und Schwächen zugeben, um Hilfe bitten, aber dieses "ich muss alles alleine machen, keiner hilft mir, keiner ist für mich da"-Ding habe ich sehr stark übernommen. Ich bin da auch noch nicht sehr weit gekommen, aber ich denke, dass man innerlich erstmal loslassen muss und Raum schaffen sollte, dass man Hilfe annehmen, um Hilfe bitten kann. Und dann darf man nicht erwarten, dass die Menschen es von selbst sehen, dass man Hilfe benötigt.
Es ist ein schwieriger Teufelskreis aus dem es gilt herauszubrechen.

Es mag nicht alles so auf dich zutreffen, wie ich es von meiner Mutter und mir beschrieben habe, aber ich denke ein Fünkchen trifft auch auf Dich zu und ich wünsche Dir, dass Du bald die Hilfe bekommst, die Du benötigst. Nimm sie Dir, fordere sie ein! Aber zu allererst muss man sich auch eingestehen können, dass man es alleine nicht megr schafft. Dieser Schritt war zum Beispiel für mich besonders hart.

Also was ich damit sagen will, ist, dass man an sich arbeiten kann, damit die Hilfe von außen kommen kann.

Alles Gute, laudanum
 
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Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo Du Liebe,

schreib hier ruhig rein, was Dich bewegt!
Es ist normal, das die Starken keine Hilfe bekommen, sondern nur verteilen.
Ich glaube, davon kann jeder Starke ein Lied singen.
Das der Starke auch mal eine Schulter zum anlehnen braucht, wird einfach
nicht wahrgenommen.
Du könntest zum Arzt gehen und Dir einen leichten Stimmungsaufheller verschreiben lassen, damit Du nicht in das tiefe, schwarze Loch fällst.
Du könntest Dich von allem Ballast, d.h. Menschen, die Dir nichts bringen, befreien. So z.B. von deinem Mann.
Mach klar Schiff. Schlepp ihn nicht als Ballast durchs Leben.
Er hat durch Dich und die Kinder eine Steuerermäßigung, was hast Du davon?
Du könntest Dir auch eingestehen, das solche Durchhänger durchaus normal sind, wenn man in Deiner Situation ist.
Trennung, allein sein, damit muss man erst mal klar kommen.
Da holen einen auch nach 2 Jahren manchmal noch Durchhänger, Zweifel, Selbstmitleid ein.
Das ist nur menschlich.
Du hast deine Kinder, die machst Du zu ordentlichen Menschen.
Hast Du ein Hobby, einen Verein, irgendwas für Dich oder geht es nach der Trennung für Dich weiter wie zuvor?
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo ichschaumal rein,

ich halte eine Selbsthilfegruppe - wie sie Juliette bereits erwähnt hat - für eine gute Möglichkeit, sich mit Betroffenen auszutauschen.
Die Menschen dort sind in ähnlichen Situationen wie Du und können Dich verstehen - das ist schon ein erster Schritt: Verständnis entgegengebracht zu bekommen, sich nicht verstellen zu müssen, auch mal schwach sein zu dürfen etc.

An Medikamente würde ich erst denken, wenn es wirklich keinen anderen Weg mehr gibt...

Liebe Grüße,
Malve
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo I. ,

ich finde es gut , das Du hierher gefunden hast....Du wirst erstaunt sein, das es etliche Leute mehr gibt mit solchen Problemen...
Ich vermute aber , Du hast vielleicht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr genug Kraft um immer stark zu sein ? Denn wenn Du der Typ Mensch bist , wie ich vermute , holst Du doch erst Hilfe , wenn es gar nicht mehr anders geht ? Vielleicht liege ich da aber falsch , und Du willst nur diskutieren...

LG K:
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo zusammen,

Danke für Eure Beiträge,

es geht mir nicht um die praktischen Dinge des Alltags. Das habe ich in meiner Ehe auch alles alleine gestemmt. Kinder, Job, Haushalt usw. sind nicht das Problem. Wer schön, wenn man diese Dinge zusammen macht, aber dies bin ich gewöhnt. Schlimm waren in den letzten zwei Jahren und auch noch am Ende unserer Ehe, die Geschütze, die mein Mann aufgefahren hat. Am Anfang hatte ich auch richtig Angst vor ihm. Das schlimmste denke ich, haben wir jetzt aber hinter uns. Er haßt mich abgrundtief und wird nie wieder mit mir reden. Die Kinder wollte er mit ganz bösen Lügen zu sich bekommen. Sie bleiben bei mir. Mit meinem Sohn habe ich eine ziemlich heiße Zeit hinter mir. Er war vollkommen durch den Wind. Nun müssen wir "nur noch" die finanziellen Dinge regeln.

Ich habe in meinem Umfeld auch genug Menschen, mit denen ich mich austauschen kann. Alle vier Wochen nehme ich die Dienste eines Familientherapeuthen in Anspruch. Diese Gespräche tun mir sehr gut.

Ich bin niemand, der sein Herz auf der Zunge trägt, aber auch da habe ich gelernt, mich mehr zu öffnen.

Um praktische Hilfe, kann ich wirklich schlecht bitten, aber wie gesagt, dass ist nicht das wirkliche Problem.

Mir tut weh, das die Menschen, die mir besonders nah stehen, nicht bereit sind, mir zu helfen. Irgendwie sind sie damit überfordert. Ich habe es gelernt, immer alles anzupacken und durchzuziehen und bloß nicht aufzugeben.

Mein Mann hat jahrelang seine Unzufriedenheit, seine schlechte Laune, seine Wut usw. auf seinen Job geschoben und immer gesagt, bald wird alles besser. Aber dies passierte nicht. Da half auch nicht, dass ich ihm alles abnahm und vom Hals hielt. Es war irgendwann selbstverständlich. Als ich begriffen habe, dass ich nicht für sein Glück verantwortlich bin und drum bat, dass sich was ändert, damit wir endlich als Paar und auch als Familie glücklich werden, schaltete er auf stur. Nach 1,5 Jahren hin und her verließ ich ihn.
Heute hasst er mich. Nun hat er endlich einen Verantwortlichen. Dieser Hass tut mir weh. Ich wünsche ihm alles Gute.

Ich habe ja auch geschrieben, dass ich vor kurzem eine Beziehung beendet habe. Ich habe diesen Mann sehr lieb und ich vermisse ihn auch sehr. Aber diese Beziehung, die keine war, hat mich sehr belastet.

Ich habe ihn während meiner Ehe kennengelernt. Es war ein reiner Telefonkontakt. Ich hatte ihn kontaktiert, da ich gesundheitliche Probleme hatte. Ich habe bei ihm Eigenschaften entdeckt, die ich in meiner Ehe immer vermisst habe. Deshalb versuchte ich auch, mit meinem Mann zu reden. Aber der Schuss ging halt nach hinten los...Wie gesagt, nach 1,5 Jahren schaffte ich es zu gehen...

Ich traf mich mit diesem Mann. Wir kamen uns näher. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich bei einem Menschen geborgen. Aber leider ließ er sich von Anfang an nicht wirklich auf Beziehung ein. Oft konnte ich ihn telefonisch nicht erreichen, da das Telefon abgestellt war, er antwortete auf mails Tage später. Die Wochenenden verbrachte ich meistens allein mit meinen Kindern. Die Abende in der Woche sowieso. Wenn ich Urlaub hatte, war er grundsätzlich krank. An Feiertagen war ich auch fast immer allein mit aber auch ohne meine Kinder, da sie beim Vater waren. An Tagen wo ich nicht arbeiten musste und meine Kinder in der Schule waren, fuhr ich, wenn ich Zeit hatte zu ihm. Alles war zu seinen Bedingungen. Wenn wir eingeladen waren, kam er fast nie mit, manchmal wenn er mitkam, dann rief er kurz vorher an. Meine Freunde, Bekannte und Familie konnten dieses Verhalten überhaupt nicht verstehen und fragten mich, warum ich mir das schon wieder antun würde. Es hätte sich doch nichts geändert, ich würde wieder alles alleine machen. Oft fragte ich gar nicht mehr, ob er mitkommt, weil ich keine Absage hören wollte. Mein Freund begründete sein Nichterscheinen immer mit seinem Gesundheitszustand. Er sagte, wenn es mir nicht reicht, müsste ich die Konsequenzen draus ziehen. Ich blieb. Wir hatten deshalb oft Streit. Was mir auch immer besonders weh tat, war, dass er immer betonte, wie schlecht es ihm geht, aber stundenlang vor seinem PC sitzen und schreiben konnte. Einen Teil dieser Zeit hätte ich mir gewünscht. Er meinte, es würde sich was ändern, aber es änderte sich nichts. Er verfiel immer wieder in seine Muster. Meine Ansprüche was Zweisamkeit betrifft, sind nicht besonders hoch. Mir reicht ein gemütlicher Fernsehabend oder gute Gespräche auf dem Balkon oder auf der Couch oder…

Irgendwann forderte ich, dass wir uns zumindest von Samstag auf Sonntag sehen, egal wie es ihm geht. Ich war sehr froh darüber, dass wir diese Absprache hatten, es gab mir ein Stück Sicherheit. Es funktionierte 3 mal. Als ich samstags zum 4.mal zu ihm kam, sagte er mir, er müsse ins Bett. Ich rastete ziemlich aus und schrie ihn an. Dieses Verhalten hatte mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Er sagte mir, dass er keine festen Zusagen machen könnte und wollte. Ich ging.

Eine Woche später fuhr ich noch mal zu ihm. Er sagte mir wieder, dass er seine Ruhe bräuchte und wollte und nicht wüsste, wann sein Zustand und ob er überhaupt mal besser werden würde. Ich müsste Verständnis haben oder gehen, er könnte mir nicht helfen oder mir zusagen, ob und wann man sich sieht. Immer wieder die gleichen Schleifen. Ich dürfte jederzeit vorbeikommen. Ich erklärte (auch bereits zum wiederholten Male), dass es mir auch nicht gut ginge, dass ich mit zwei Kindern nun mal planen müsste und das gewisse Dinge Grundvoraussetzungen für eine Partnerschaft wären, dass man sich sieht und auch was plant und für den anderen da ist, wenn man ihn oder er einen braucht. Er meinte wieder, er könnte mir nicht helfen. Ich habe ihn drum gebeten, dass wir zumindest versuchen, unsere Wochenendabsprache wieder aufleben zu lassen. Er blockte alles ab. Am nächsten Tag habe ich die Beziehung beendet.

Meine Kinder waren durch sein Verhalten auch oft enttäuscht. Sie mochten ihn, aber ständig musste ich ihnen sagen, dass er leider nicht kommt oder mitkommt. Sie wunderten sich auch darüber, dass er mir nie half, besonders dann, wenn es mir schlecht ging. Man hat einen schweren Stand bei seinen Kindern, wenn von außen niemand hilft und niemand die Mutter ernst nimmt, warum sollten die Kinder von der Mutter dann nicht auch ein reines Funktionieren erwarten. Vor allen Dingen haben sie es von klein auf gelernt.

Mir tut es leid, dass es so gekommen ist. Aber ich denke, dieser Zustand hätte noch ein paar Jahre angehalten. Ich wäre hingefahren, hätte angerufen….und er hätte mich immer wieder vertröstet. Bei meinem Mann habe ich es Jahre lang gemacht, meine Mutter macht es immer noch bei meinem Vater. Ich habe es gut gelernt. Mein Vater war auch immer krank und von uns (meinem Bruder und mir) wurde Verständnis erwartet. Mein Vater konnte allerdings auch immer Dinge leisten, die ihm wichtig waren.

Ich hätte mir aber gewünscht, dass mein Exfreund und ich es schaffen, einen Weg zu finden. Ich weiß auch, dass er mich wirklich lieb hat und mir mit seinem Verhalten nicht wehtun wollte.

Mein Exfreund ist ein sehr wunderbarer, liebenswürdiger, zärtlicher, verständnisvoller, gefühlvoller….Mensch. Ich habe bei ihm das erste Mal in meinem Leben das Gefühl von Geborgenheit kennen gelernt und erlebt. Mit das wichtigste Gefühl im Leben. Wir hatten uns immer sehr viel zu sagen und ich war gerne mit ihm zusammen. Nur leider war das nicht oft. Ich vermisse ihn sehr.

Liebe Grüße ichschaumalrein
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo ichschaumalrein,
dein Exfreund ist ein Idiot und du bist ein gutmütiges Schaf,dass du auf so einen reingefallen bist. Bei soviel Absagen seinerseits an dich mußt du doch längst gemerkt haben,dass der dich nicht wollte. Das kann ich nicht kapieren!! Und, ein starker Mensch kannst du nicht sein.
Mach mal allein Urlaub,ohne Kinder und gewinne Abstand.
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Guten Morgen,

Da kann ich nur zustimmen. Das mit deinem Exfreund klingt mehr danach das er diese Einfühlsamkeit vorgespielt hat bis er bekommen hat was er wollte.

Wieso sonst sollte er plötzlich die Schotten dichtmachen und auf Abstand gehen?

Grüsse
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo ichschaumalrein,

Du schreibst es selbst: dieses Verhaltensmuster hast Du quasi schon mit der Muttermilch eingesogen. Dann fällt es besonders schwer, es überhaupt erst mal zu erkennen und dann zu ändern. Immerhin hast Du da doch schon sehr gut reagiert, auch wenn's jetzt weh tut.
Ist der Ex-Freund wirklich krank oder ist nicht so recht klar, was mit ihm los ist? Vielleicht hat er ja eine handfeste Depression?
Dann kannst Du ihm nicht wirklich helfen sondern er müßte sich Hilfe suchen. Aber das ist nicht Deine Aufgabe.
Oft sind ja so "starke" Menschen u.a. deshalb so stark, weil sie immer wieder Menschen anziehen, die genau diese Stärke schätzen und leider oft auch ausnutzen. Ist ja auch praktisch, jemanden zu haben, der alles übernimmt. Da spielt dann das "Helfersyndrom" auch hinein, und die armen Helfer sind dann irgendwann kaputt und wundern sich, daß sie selbst keine Helfer finden.

Gruss,
Oregano
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo Irene 17,

das ich ein gutmütiges Schaf bin, würde ich Dir sofort unterschreiben. Mein Exfreund mag ein Idiot sein, dass er sein Leben so verdaddelt. Aber menschlich gesehen ist er bestimmt kein A....Ich bin gutmütig, aber nicht naiv und reingefallen bin ich auf ihn auch nicht. Wenn ich eins weiß, dann das er mir nicht wehtun wollte und mich gern hat.

Viele Grüße ichschaumalrein
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo I. ,

ich könnte mir gut vorstellen , das Krankheitsgründe zu solchem Verhalten führen können..

Guten Morgen,

Da kann ich nur zustimmen. Das mit deinem Exfreund klingt mehr danach das er diese Einfühlsamkeit vorgespielt hat bis er bekommen hat was er wollte.

Wieso sonst sollte er plötzlich die Schotten dichtmachen und auf Abstand gehen?

Vorausgesetzt , Du schätzt Eure Beziehung richtig ein, gibt es Krankheiten , die das Leben des Betroffenen nicht planbar machen...und wenn er dann wirklich einfühlsam und lieb ist , wird er vielleicht auch aus ähnlichen Gründen wie Du sie für Dich anführst , nicht noch mehr Verantwortung tragen mögen....

Wer immer gibt , kann irgendwann nicht mehr ...dann muss man sortieren was man will und kann. Und dann konsequent sein.

LG K.
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo Oregano,

mein Rechner ist gerade abgestürzt und alles war weg. Ich glaube, er gibt den Geist auf. Also schreibe ich nochmal.

st der Ex-Freund wirklich krank oder ist nicht so recht klar, was mit ihm los ist? Vielleicht hat er ja eine handfeste Depression?

Also (ganz grob zusammengefasst), er hat in seinem Leben, begonnen in der Kindheit, ganz viele gesundheitliche Probleme gehabt. Dies hat ihn oft Scheitern lassen. Irgendwann hat er sich aufgegeben. Dann kam ich. Auf der einen Seite eine Chance. Auf der Anderen Seite bedeutete dies, auch ganz viel Veränderung und Ängste überwinden. Aber da konnte ich ihm nur bedingt helfen. Da stoßen wir beide an unsere Grenzen. Hilfe von außen, wäre hier sinnvoll. War auch schon angedacht.

Oft sind ja so "starke" Menschen u.a. deshalb so stark, weil sie immer wieder Menschen anziehen, die genau diese Stärke schätzen und leider oft auch ausnutzen. Ist ja auch praktisch, jemanden zu haben, der alles übernimmt. Da spielt dann das "Helfersyndrom" auch hinein, und die armen Helfer sind dann irgendwann kaputt und wundern sich, daß sie selbst keine Helfer finden.

Ich denke, wir haben uns in dieser Zeit unheimlich viel gegeben und auch einiges von einandergelernt. Aber immer wenn es darum ging, die Beziehung "normaler" werden zu lassen, scheiterten wir. Ich glaube, in diesem Punkt musste er mich nicht ernst nehmen, da ich dort auch nicht ernst auftrete. Da habe ich zwar brav und oft auch sauer und laut um Zweisamkeit gebeten, aber dadurch dass ich immer wieder auf der Matte stand, musste er nicht konkret werden. Er musste sich nicht bewegen. Er musste sich seinen Ängsten nicht stellen. Da kamen wir nicht weiter.

Viele Grüße ichschaumalrein
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Hallo Kullerkugel,

Vorausgesetzt , Du schätzt Eure Beziehung richtig ein, gibt es Krankheiten , die das Leben des Betroffenen nicht planbar machen...und wenn er dann wirklich einfühlsam und lieb ist , wird er vielleicht auch aus ähnlichen Gründen wie Du sie für Dich anführst , nicht noch mehr Verantwortung tragen mögen....

Ich denke, was die Gefühlslage betrifft, schätze ich unsere Beziehung schon richtig ein.

Ich weiß, dass er aufgrund seiner Erfahrungen, Prägungen Probleme hat, sein Leben zu planen oder mit mir zu planen. Nur auch er wollte Beziehung, dann sollte man auch gewisse Dinge leisten, die für Beziehung selbstverständlich sind. Mir hätte ja gereicht, wenn ich gemerkt hätte, da bewegt sich endlich ein bisschen.

dann muss man sortieren was man will und kann

Was ihn betrifft, hatte ich schon den Eindruck und das äußerte er auch immer, das er vieles will, aber nicht kann. Nur da denke ich, er könnte viel mehr als er sich zutraut und ich weiß auch, wenn er es schaffen würde, täte es ihm gut. Ich behaupte auch, dass es dann gesundheitlich besser gehen würde. Das seine Ängste ihn sehr stark blockieren.

Viele Grüße ichschaumalrein
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Dann sollten sie sich keine schwachen und egoistischen Partner suchen.
Dann klappt das schon.
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Liebe Ichschaumalrein,

ich bin etwas irritiert über den Verlauf dieses Threads. So ging es Anfangs um DICH, darum, dass Du Hilfe suchst, eine Schulter, an die Du Dich anlehnen kannst etc etc. Nun geht es um deinen Ex-Freund, seine Schwächen, seine Probleme etc etc. Ich bin der Meinung, dass es wirklich erstmal um Dich gehen sollte. Denn diese Beziehung, so wie Du sie schilderst, wird Deine Lage nicht verbessern. ER braucht eine Schulter, anstatt eine zu bieten.

Eine Beziehung, wie man sie sich vorstellt, kann man auch leider garnicht erzwingen.

dann sollte man auch gewisse Dinge leisten, die für Beziehung selbstverständlich sind

Da gehen die Meinungen, Bedürfnisse und Erwartungen, Vorstellungen oftmals weit auseinander. Du sprichst hier von Dingen, die für DICH selbstverständlich sind und in DEINEN Augen sollte so und nicht anders eine beziehung funktionieren. In seinen Augen ist das wohl nicht der Fall und das musst Du akzeptieren. Dann passt es eben nicht.

Weiterhin alles Gute, laudanum
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Geht es doch. Robin Norwood- Wenn Frauen zu sehr lieben.:D

Übernahme erlernter Strukturen und Männerbilder, nach denen man sich seine Partner aussucht.
 
Brauchen starke Menschen keine Hilfe????

Liebe ichschaumalrein,ich wollte dich gewiss nicht verärgern. Dieser Mann war meiner Ansicht nach nicht der Anlehnpartner den du suchst. Selbstverständlich brauchen auch nach" außen "starke Menschen eine Hilfe!
Eine professionelle Hilfe ist für dich wohl das Beste.
Leider habe ich ,oder Gott sei Dank,keine Erfahrungen mit solchen Männern. Schon bei der 2.Absage von ihm hätte ich die Beziehung abgebrochen! Wenn er dich lieben würde,hätte er dir mehr zuhören müssen und dich dann besser verstanden. Es geht doch in einer Beziehung nicht nur um körperliche Nähe! Deine Kinder müssen gut mit ihm auskommen und gemeinsame Unternehmungen sind da ganz wichtig.
Gruß Irene17
 
Hallo zusammen,

Stark und schwach bedeutet ja nicht, dass diese Menschen mehr bzw. weniger Streicheleinheiten brauchen. Die Schwachen nehmen im Leben halt nicht so spielend Hürden wie die Starken. Eine Schulter brauchen beide. Charakter und Prägung spielen dort eine Rolle. Ich weiß auch, dass ich mich durch meine Prägung anders mit Dingen auseinandersetze als Menschen, die es nicht gelernt haben, bzw. nie mussten. Genauso habe ich durch meine Prägung gelernt, für meinen Partner alles zu tun. Ist nicht richtig, habe ich auch verstanden und arbeite dran. Und hier liegt der Knackpunkt. Wir alle sind nicht wirklich in der „Spur“ aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aber wir leben auch, um zu lernen und uns weiter zu entwickeln. Uns wird allen immer so eingetrichtert, dass wir fertig sind, wenn wir erwachsen sind, aber nein, dann geht es mit der Entwicklung erst richtig los. Und viele merken gar nicht, wo es überall hinkt.

Ich habe es geschafft, mein Zeichen zu setzen, als ich die Beziehung beendete, da ich merkte, dass ich an eine Grenze stoße, die nicht überschritten werden sollte, für uns beide nicht. Trotzdem tut es weh, wenn man einfach ziehen darf. Wenn man merkt, der Partner, bewegt sich gar nicht. Wenn er sich nicht auf den Weg machen möchte, dann hat es wirklich nicht gepasst, dann haben wir ganz andere Ansichten von Beziehung. Aber wenn er es wirklich will, sollte er Schritte einleiten, die ihm helfen, dort hin zu kommen.

Fakt ist, ich liebe diesen Mann, trotz seiner Schwächen. Ich wünsche mir einfach, dass er es schafft, seine Ängste zu überwinden.

Ich möchte und werde, hier auch gar nicht mehr weiter schreiben wollen. Ich habe gemerkt, es ist alles zu komplex um es hier darstellen zu können. Es würde mir und mein Expartner nicht gerecht werden.

Ich danke Euch allen für Eure Beiträge.


Gute Nacht ichschaumalrein
 
Guten Morgen,

dann war es vielleicht einfach nicht der richtige Zeitpunkt für euch beide.
Ich wünsche Dir trotz allem alles Gute und ich wünsche Dir eine Schulter,
eine ganz starke Schulter, die Dich mal tragen kann, ohne getragen werden zu müssen.

Liebe Grüße, laudanum
 
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