Hallo,
von einem Avocado-Fan! Diese Frucht kenne ich seit meiner Kindheit, aus der Fruchtschale mit etwas Salz gegessen, gut gereift als Brotaufstrich und noch vieles mehr. Weil in D sehr teuer, kaufte ich hin und wieder mal eine. Das ging bis etwa 1995 auch. Danach wunderte ich mich, daß die Avocados, die ja hart sind, wenn sie in den Laden kommen, nach drei bis vier Tage zuhause immer noch nicht nachgereift waren. Normalerweise geschieht das schön gleichmäßig über die ganze Frucht. Aber nix, jetzt blieben Teile hellgrün und knallhart - das Harte schmeckte eklig, ungenießbar, was versucht hatte nachzureifen wurde schwarz und matschig - das habe ich gar nicht erst probiert. Und hier steht es nun, wie das verhinderte Reifen und die Bestrahlung auf die Avocados wirkt:
Die Gefahr liegt vielmehr in der chemischen Veränderung der bestrahlten Produkte. Die in das Produkt eindringende Strahlungsenergie führt zu Anregung und Ionisierung von Molekülen. Die Strahlung kann die Erbsubstanz treffen oder zu Zell- und / oder Gewebeschädigungen führen. Diese Veränderungen sind zwar z.T. erwünscht, etwa das Abtöten von Verderbniserregern oder aufgrund der zerstörten Zellwände die erleichterte und höhere Saftausbeute bei Trauben, es kommt aber auch zu unerwünschten Veränderungen des Lebensmittels. Eine Bestrahlung vermag es nicht, lediglich gezielt ausgewählte Bestandteile eines Lebensmittels zu verändern, sondern eine Vielzahl davon wird in unkontrollierter Weise angegriffen und z.T. in sog. freie Radikale umgewandelt. Diese sind extrem reaktionsfreudig, können Kettenreaktionen auslösen und führen zu zahlreichen unerwünschten Veränderungen im Lebensmittel, bis dahin, dass sogar schädliche Verbindungen, sog. Radiotoxine, entstehen können.
Letztlich geht die längere Haltbarkeit der Lebensmittel auf Kosten von Vitaminen und Nährstoffen. Sie können entweder verändert werden oder gehen gänzlich verloren. Bestrahltes "Frisch"-Obst hat in etwa einen Vitamingehalt wie Dosenobst. Bei wasserreichen Lebensmitteln kann durch die ionisierende Strahlung Wasserstoffperoxid gebildet werden, einem in der BRD nicht zugelassenen Konservierungsmittel für Lebensmittel. Den VerbraucherInnen werden statt einer frischen Ware gespaltene Moleküle oder freie Radikale und damit chemische Veränderungen des Lebensmittels als Ergebnis der Strahlenbehandlung zugemutet. Aufgrund der Vielzahl von möglichen Reaktionen und Veränderungen können gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden.
www.umweltinstitut.org - Bestrahlung von Lebensmitteln
Da vor 2000 Bestrahltes bei uns verboten war, rätselte ich herum, doch das ist letztlich die Erklärung dafür.
Letztens auf den Kanaren konnte ich mich so richtig mit Avocados "mästen", da sie vor Ort angebaut werden, keine Bestrahlung, sie reiften so nach wie es sich gehört und wie ich es von früher kannte. Und obwohl nicht Bio schmeckten sie auch so wie ich es von früher kannte.
Auch die sog. Bioavocados in D werden bestrahlt (trotz Verbot), denn damit erlebt man genau das gleiche Malheur.
Die Verbote kann man in der Pfeife rauchen! Die Hersteller scherten die schon vor 2000 nicht und auch heute nicht. Kontrolliert wird sowieso so gut wie nichts. Da viele Früchte schon am Ursprungsort bestrahlt werden, etwa Bananen und anderes das in südlichen Regionen wächst, muß man damit rechnen, daß dies auch bei uns auf die Teller kommt.
Avocados sind hier nur ein besonders gutes Beispiel weil sie diese Bestrahlung besonders schlecht vertragen und dadurch ungenießbar werden. Ich habe immer mal wieder einen Versuch gemacht, eine gekauft und über die Jahre dann wohl eine ganze Reihe weggeworfen, seit Mitte 1990 aber keine mehr essen können.
Für den Verbraucher ist das Problem, daß er unverfälschte, normal gereifte Avocados nicht mehr kennt, nicht weiß wie sie zu schmecken haben, also ißt man die grünen, noch relativ harten Anteile, oder verarbeitet sie zu einem Salat, der schmeckt dann eh nicht mehr nach Avocado, sondern nach irgendwelchen Saucen.
Gruß,
Clematis