Wie lange hält das an?

Laralein

Hallo, ich bin neu hier und weiß nicht so recht, wonach ich suchen sollte. Etwa seit dem ersten Semester an der Uni bin ich öfter mal wirr. Sprechen, Denken, Planen, Konzentrieren, usw. total schwer. Meine Prüfungen schaffe ich, aber das nicht gerade günstig. Komme kaum hinterher, obwohl ich vieles eigentlich verstehe. Aber aus irgendeinem Grund kriege ich immer nur die Hälfte mit. Nicht nur an der Uni, sondern auch privat. Oder andere Variante, nehme zu viel auf und weiß nicht, worauf ich mich konzentrieren soll.

Problem ist jetzt, dass ich mich früher (vor der Uni) immer im Zimmer zurückgezogen habe. Oder andere ruhige Sachen gemacht hatte. Ich habe schon immer mal etwas nicht mitbekommen, aber so extrem wie jetzt... Für mich vergeht die Zeit viel langsamer, bin quasi immer erst ganz spät aus meiner Traumwelt "aufgewacht". Manchmal verlaufe ich mich immer noch und Sachen merken... naja. Also, Personen kann ich mir langsam nicht mehr merken. Selbst Leute, die ich gut kenne. Ohne Kalender geht bei mir gar nichts, aber mit dem komme ich trotzdem fast gar nicht zurecht. Ich muss ständig über etwas nachdenken oder Musik im Kopf summen usw. Das ist total anstrengend. Vielleicht habe ich mich während der Schulzet deswegen immer so zurückgezogen. Musik nehme ich auf wie ein Rekorder, selbst wenn es ur kurz und ganz leise zu hören ist. Früher hatte ich auch schon ein paar Probleme mit dem logischen Denken. Ich denke einfach nie an das naheliegendste. Das macht mich verrückt, weil ich für einfache Sachen, alles so umständlich plane.

Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, ob das vielleicht nicht tatsächlich ALLES immer schon so war, seitdem ich klein war meine ich oder ob das mit der Uni anfing und wegen dem Stress ist. Ich mache Yoga, aber ist nicht so richtig mein Sport. Ich versuche viel zu schlafen und gut zu essen. Jedoch steigern sich die Sachen immer mehr. Ich kann mittlerweile kaum noch ordentlich reden und denken. Vor allem bin ich sehr impulsiv und weiß manchmal gar nicht, was ich gerade eigentlich tue. Dadurch wird studieren nicht leichter. Die Frage ist auch, was danach kommt, im Berufsleben.

Was wenn das so weiter geht? Ich war mal bei einem Arzt, aber das war alles total durcheinander: ich habe alles ein bisschen durcheinander gebracht (und mir fällt das manchmal erst später auf) und leider können mich andere heutzutage so dermaßen durcheinander bringen, dass ich durch den Arzt und seine Fragen alles vergessen habe. Danach gab es irgendwelche Fragebögen, aber ich bin gerade echt so inkompetent, dass ich die Fragen nicht mal zuverlässig beantworten konnte, d.h. einige habe ich völlig falsch angegeben. Das, was mir am meisten Sorgen macht sind die unbewussten Handlungen (auch: ich weiß gar nicht, warum ich eigentlich so vorgehe und nicht anders) und die mangelnde Fähigkeit, ordentlich zu denken. Ich rate fast nur noch, weil ich nicht mehr ordentlich (in einer Reihenfolge) denken kann. Das Schreiben ist noch in Ordnung, auch wenn ich da auch ab und zu den roten Faden verlieren kann, aber Word ist ein praktisches Programm. Leider stuiere ich in einem Präsenzstudium, wo man auch mal etwas gefragt wird. Da ich mir dann nicht so schnell merken kann, was da stand oder gesagt wurde, wird das schon mal etwas schwieriger. Ich antworte zwar dem Dozenten, aber es ist einfach nur geraten und nicht durchdacht. Ich sage leider irgendwie ständig das erste, was mir durch den Kopf eht, das ist halt die impulsive Seite.

Ich finde eigentlich nicht, dass ich irgendwie krank sein könnte, aber ich zweifelte immer wieder. Ich weiß, dass es da eine zentrale Exekutive in der Neurologie gibt, die wichtig ist für das planvolle Handeln. Eine Störung wäre wohl aber noooooch extremer. Wobei ich schon irgendwie auffalle. Früher empfand ich mich halt als "nicht so stark", aber dumm oder langsam oder was auch immer??? Jetzt bin ich richtig - klingt komisch - beschränkt, angefangen hat das zum Teil schon ab der 10. Klasse. Bleibt das so? Wenn ja, was ist das? Wie kann man das eindämmen (da ich ja eigentlich einen intellektuellen Beruf haben wollte)? Ist das vielleicht doch nur der Stress? Wie kommt man an Jobs, die nicht stressig sind???

Wäre echt toll, wenn mir da jemand vor allem medizinische Begriffe nennen könnte, die vielleicht damit zu tun haben könnten (Diagnosen nehme ich eh nur von Ärzten an). Vielleicht gab es da ja mal irgendwas in der Familie, was ich noch nicht kenne.
 
Hallo und herzlich willkommen:)

da ich dich nicht kenne, eröffne ich also die Raterunde;)

auf körperlicher Seite könntest du alle Sachen abchecken, die zu "Verwirrtheit" etc führen können. Mir fallen da Vitaminmängel, z.B. B12 ein oder Intoleranzen wie HIT, ferner Schilddrüsen- oder andere Hormonprobleme. Es gibt bestimmt mehr:D

Auf der anderen (psychologischen) Seite könnte es dich vielleicht weiterbringen mit Modellen der Transaktionsanalyse dein Verhältnis zum Lernen anzuschauen und deine Funktion in der Familie/Gesellschaft. Welches "Lebensskript" hast du?
Bücher dazu z.B.: Was sagen Sie, nachdem Sie guten Tag gesagt haben... und... Spiele der Erwachsenen.

LG
 
Hey Du :)


Für mich liest sich Deine Beschreibung so, als könnte da ein ADHS (Aufmerksamkeits -/ Defizit -/ Hyperaktivitätssyndrom) dahinter stecken.

Eventuell vom Mischtypus, jedoch vorwiegend Träumer.

Es würde passen.

Auch wenn Du verständlicherweise Diagnosen nur vom Arzt annimmst würde ich an Deiner Stelle mich mal darüber informieren.

Viel Erfolg :)

Isa
 
Liebe Laralein (klingt nett :)

Ich lese gerade Deinen Bericht, denke uffz, exakt genauso war es bei mir - und bei vielen anderen, die ich kenne, oder von denen ich Berichte gelesen habe (ich meine jetzt nicht hier im Forum).

Ich habe jahrelang nach den Ursachen gesucht, ich war ganz verzweifelt, bin dann nur per Zufall auf den Auslöser gestoßen, ich wäre wahrscheinlich nicht selbst darauf gekommen.
Es war die Mikrowellenstrahlung, die von Handys, Sendemasten, schnurlosen Telefonen, WLAN etc. ausgeht.
Seit ich sie meide - was gewiß nicht einfach ist -, sind diese Störungen weitgehend zurückgegangen. Sie kehren aber zurück, sobald ich mich wieder in stärker verstrahlten Gebieten aufhalte.
Unis sind leider (ich weiß leider bisher von keiner Ausnahme) stärker verstrahlt, weil es dort überall WLAN-Hotspots gibt, weil viele sich dort mit eingeschalteten Handys aufhalten, und weil oftmals Sendemasten in der Nähe stehen.
In Freiburg beispielsweise weiß ich von einer ganzen Reihe von Studenten, die dort nicht mehr weiterstudieren konnten, weil sie zu starke Beschwerden entwickelten.
Wir haben einmal mit mehreren Personen an einer Uni Messungen durchgeführt, unterhalb der Sendemasten (hohe Werte festgestellt). Eine Gruppe von Studenten fragte uns, was wir dort täten. Wir erklärten dies. Sogleich sagte eine Studentin: "Ach, deshalb! Jetzt weiß ich, warum ich es hier kaum aushalte. Ich habe überall Kribbeln, weiche Knie und Denkstörungen."

Diese Reaktionen auf diese Strahlung sind keine Ausnahme. Man geht mittlerweile laut einer Statistik (Hallberg/Oberfeld, Auswertung aus sieben Ländern) von derzeit 20% der Bevölkerung aus. Leider wissen von diesen 20% nur wenige von den tatsächlichen Auslösern ihrer Symptomatiken.
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Hier ein Fallbeispiel aus den "Kasuistiken":

Bericht 1 (DECT)

Dr. P. W.
22.3.2005 Fallbericht

Zum Thema gesundheitliche Störungen durch elektromagnetische Strahlung möchte ich folgende Kasuistik beitragen.

Mein jetzt zehnjähriger Sohn C. klagte etwa seit dem Jahr 2000 nahezu täglich über Kopfschmerzen. Ich habe ihn als Arzt wiederholt untersucht und keine körperlichen Auffälligkeiten festgestellt.
Die Schule ist meinem Sohn immer sehr leicht gefallen, er hat keine Probleme beim Lernen, allerdings fiel mir auf, dass er täglich Probleme beim Anfertigen der Hausaufgaben hatte. Er saß an seinem Schreibtisch in unserem Wohnzimmer, jammerte, dass er sich nicht wohl fühle, und beim Hausaufgaben machen ging kaum etwas voran. Er wollte ständig eine Pause machen, war lustlos, klagte über Kopfschmerzen und benötigte für eine "normale" Hausaufgabe eines Grundschülers etwa drei bis vier Stunden.
Sowohl meiner Ehefrau - einer Grundschullehrerin - als auch mir als Arzt war völlig unerklärlich, wieso ein Schüler, der sehr gute Schulnoten bzw. Beurteilungen in den Zeugnissen erhielt, derartige Schwierigkeiten bei der Anfertigung der Hausaufgaben hatte.

Im Juli 2004 erfuhren wir, dass ein Mobilfunkmast in unmittelbarer Nähe unseres Anwesens aufgestellt werden sollte. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbedarft gegenüber Mobilfunktechnologie und elektromagnetischer Strahlung. Berichte, dass dadurch irgendwelche gesundheitlichen Probleme verursacht werden könnten, betrachtete ich eher als "Spinnerei".
Ich selbst benutzte ein Handy, wir hatten auch in unserem Haus seit etwa 1999 ein schnurloses Telefon (DECT). Die beabsichtigte Errichtung des oben genannten Mobilfunkmastes veranlasste mich dann allerdings, doch Erkundigungen über mögliche Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf die Gesundheit einzuholen. Das Internet bot sich dazu als erstklassiges Forum an.
Was ich bei meinen Recherchen fand, war alarmierend und erschreckend zugleich. Mir wurde erstmals bewusst, dass die Basisstation unseres DECT-Telefons direkt neben dem Schreibtisch meines Sohnes stand, der Abstand zwischen Basisstation und Schreibtischstuhl betrug weniger als 70 cm. Wir haben als Erstmaßnahme unser altes Schnurtelefon aus dem Keller geholt und das DECT-Telefon abgebaut und entsorgt.
Dies geschah Ende August 2004, also noch vor Beginn des aktuellen Schuljahres. Mein Sohn ist seitdem "wie ausgewechselt", er hat in den vergangenen sieben Monaten nur noch an zwei oder drei Tagen über Kopfschmerzen geklagt und seine Hausaufgaben fertigt er unverzüglich nach dem Mittagessen innerhalb von von etwa einer Stunde an. Das aus den vorherigen Schuljahren bekannte "Theater" beim Hausaufgaben machen ist wie weggeblasen.

Im Nachhinein haben sich auch die Durchschlafstörungen meiner Ehefrau gegeben und auch mein 16-jähriger Sohn gab spontan an, deutlich besser zu schlafen. Dieser Sohn schlief genau ein Stockwerk unter unserer DECT-Basisstation (also in etwa drei Meter Abstand), meine Ehefrau und ich haben unser Schlafzimmer genau oberhalb der DECT-Basisstation (etwa 4 Meter Abstand bis zum Bett). Sonderbarerweise habe ich selbst außer gelegentlichem morgendlichen Kopfdrücken kaum konkrete Beschwerden verspürt.

Für mich ist dieses persönliche Erlebnis ein klarer Beweis, dass elektromagnetische Strahlung auch im nicht-thermischen Bereich gravierende Auswirkungen auf den/die Menschen haben kann. Sicherlich sind nicht alle Menschen gleich betroffen, was sich auch in meiner Familie zeigte.
Juristische Beweiskraft wird der geschilderte Fall sicherlich nie bekommen, da ich keinesfalls eine Re-Exposition meiner Familie vornehmen möchte. Ich versichere jedoch, dass die von mir geschilderten Vorkommnisse korrekt sind und der Wahrheit entsprechen.

Abschließend kann ich nur warnen vor einem unkritischen Einsatz und Ausbau sowohl von Mobilfunk als auch DECT-Telefonen sowie den immer verbreiteteren WLANs für PCs und Laptops. Der volkswirtschaftliche Schaden muss immens sein, wenn man annimmt, dass grob geschätzt 10 bis 20 % der Bevölkerung mehr oder weniger elektrosensitiv sind, und diese Personen nahezu permanent unter Befindlichkeitsstörungen und/oder Kopfschmerzen leiden.
Neben dadurch verursachten Kosten für das Gesundheitssystem leidet sicherlich auch die Produktivität der Betroffenen im Berufsleben. Man darf nicht vergessen, dass es sich bei einem Bevölkerungsanteil von 10 bis 20 % allein in der Bundesrepublik um eine Zahl von 10 bis 20 Millionen Einwohner handelt.
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Hier der Link zu allen Fallbeispielen:

Arbeitskreis Elektrobiologie » Blog Archive » Kasuistiken im Internet

Und hier noch eine Seite von Diagnose-Funk (dort kann man sich viele Informationen holen, auch Studienergebnisse):

www.diagnose-funk.org/gesundheit/erkenntnisse-aus-der-praxis/fallbeispiele-kurzfassungen/30-2003-familie-k.php

"30-2003: Familie K.

Bei der sechsköpfigen Familie K. waren im Dezember 2003 bei allen Familienmitgliedern erhebliche Symptome aufgetreten: Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Herzrhythmusstör-ungen, Denkstörungen, Wachstumsstörung beim Säugling u.a. (...)"


Die Mikrowellenstrahlung kann alle möglichen Beschwerdebilder nach sich ziehen wie Allergien/Intoleranzen/Immunschwäche, Mineral- und Vitaminmangel, hormonelle Probleme und Symptome, die andere leicht als "psychisch bedingt" einstufen, sei es Gereiztheit, Depression, Instabilität, Stimmungsschwankungen, Aggressivität, jede Art von sog. neurologischen Störungen.

Ich nehme an, Du bist etwa Mitte Zwanzig, was bedeutet, daß die Mobilfunktechnologie zu einem großen Teil Deines Lebens existierte.

Allerdings möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß es häufig mehrere Faktoren gibt, die zusammenspielen wie z. B. Impfungen in der Kindheit und ihre Nachwirkungen (die können Jahrzehnte nachwirken), Amalgambelastung der Mutter während der Schwangerschaft (wird hier im Forum auch viel besprochen), Antibiotika-Einnahme, u. U. Borreliose und viele andere Faktoren.
So kann es dazu kommen, daß irgendwann das "Faß voll" ist und der Organismus stärker auf die Strahlung reagiert.

Studentenwohnheime sind übrigens häufig noch stärker belastet als normale Wohneinheiten, aber auch dort, wenn man Nachbarn hat (sofern man die Technik nicht selbst nutzt), die schnurlose Telefone oder WLAN nutzen, strahlt immer noch einiges rüber.

Das beste, was man mal tun könnte - wenn man sich sicher/er sein möchte, ob die eigene Symptomatik etwas mit der Strahlung zu tun hat -, ist, mal einige Zeit in einer möglichst strahlungsarmen Gegend zu verbringen. Eine solche ausfindig zu machen, ist nicht ganz einfach (besonders wenn das Portemonnaie zuviel Luft hat), aber es ist möglich.

Ich weiß nicht, ob meine Informationen Dir etwas sagen, und ob Du dem mal nachgehen möchtest. Ich hoffe natürlich sehr, daß Dir hier jemand weiterhelfen kann.
Sollte Dich bald oder später das Thema interessieren und solltest Du Fragen haben, kannst Du Dich gerne an mich wenden oder auch unter der Rubrik "Elektrosmog" viele Informationen bekommen von weiteren Menschen, die auf diese Thematik aufmerksam geworden sind.

ALLES GUTE! :wave:
 
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Hallo Laralein,

macht Dir das Studium denn an und für sich auch Spass? Interessiert Dich das Studium?

Gruss,
Oregano
 
Hallo und danke schonmal für die Beiträge.

Also, zunächst: Mein Studium macht mir keinen Spaß. Ich kann mich wegen den Problemen gar nicht auf den Inhalt konzentrieren, außerdem gefällt mir die Uni nicht. Jedoch gibt es hier auch Vorteile und ich liebe mein Fach eigentlich. Über die Veranstaltungen besuchen ging das ganze aber nie hinaus. Ich habe immer wieder Bücher ausgeliehen, die interessant waren. Allerdings konnte ich nie irgendwelche Texte ganz normal lesen. Das gilt aber allgemein für alle Sachen, die man lesen kann. Vielleicht abgesehen von Wikipedia-Artikeln. Ich bin jetzt sogar bereit dazu, in Therapie zu gehen. Mich kotzt das alles so an, weil ich nicht weiß, was ich machen soll und wo ich anfangen sollte. Ich bin quasi mit dem Alltag an sich überfordert, statt mit dem Studium. Und das, obwohl ich schon relativ gut plane und versuche, nicht zu viel auf einmal zu machen... Da gerät man dann schon ins Zweifeln und wird wieder von eigenen Gedanken abgelenkt.

Das bringt mich zum Punkt ADS. Ich wurde schon vor einiger Zeit darauf aufmerksam, jedoch - so gut es auch passt!!! - ich kann mich eigentlich ganz gut konzentrieren. Zumindest noch so gut, dass ich zuhören und mit anderen durcharbeiten kann. Bei wirklich interessanten Sachen freue ich mich schon, aber ich kann es halt nicht unbedingt leichter lesen als langweilige Sachen. Stimmungsschwankungen gibt es schon mal, aber nicht alle paar Minuten das eine und dann das andere. Außerdem ist das Problem, dass ich als Kind zu unauffällig dafür gewesen sein muss. Abwesend war ich öfter mal, aber an sich immer ganz passabel in der Schule. (Muss aber noch mit dem Arzt reden.) Mal eine generelle Frage: Wie oder was träumen ADS-ler eigentlich? Bei mir gibt es da quasi verschiedene Varianten und da war ich beim Fragebogen auch echt überfragt, welches "Träumen" gemeint war.

Das wiederum bringt mich zum nächsten Punkt: Ich habe starke Probleme mit meinem Medienkonsum und habe gehört, dass AD(H)S auch durch Fernsehen und Internet ausgelöst werden kann. In der Uni bekam ich einen Laptop und habe davor auch viel Zeit verbracht, aber es war vergleichbar mit der Zeit zu Hause. Neben meinem Bett gibt es höchstens eine Lampe und das Handy. Laptop ist weiter weg. Ich lüfte regelmäßig und gehe selten zu den Computerräumen. Da ich tatsächlich im Wohnheim viele Geräte gesehen habe und hier auch viel "Altes" betrieben wird, könnte das schon Einfluss haben. Ruhiger werde ich in der Natur normalerweise nicht, aber ich komme jetzt auch leider nicht dazu, mal auf eine Insel zu verschwinden. Ich habe früher häufig Kopfweh von Tischlampen und Röhrenbildschirmen bekommen, kann aber zumindest lange am Laptop sitzen. Weiß nicht, wie ich das einschätzen soll. Ein Kribbeln gibt es bei mir aber nicht, nur ab und zu mal Herzklopfen. Ich bin mir aber echt nicht sicher, ob das Herzklopfen erst kommt, sobald ich ihm Aufmerksamkeit schenke. Das kommt nämlich auch beim Ohrrauschen.

Die Lebensmittelallergie und die Schilddrüsenwerte. Das geistert mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf. Meine Mutter hatte Schilddrüsenprobleme. Da musste sie auch früh Medikamente nehmen, aber hat sie nicht während der Schwangerschaft. Früher war ich immer so müde und hatte kalte Hände, man hat auch Anämie gefunden. Allerdings habe ich bis heute eine fürchterliche Kondition (mache jetzt ja Sport). Ich bin ständig k.o.
Außerdem ist mein Bauch und Darm etwas empfindlich. Das ging aber komischerweise nach der Schule zurück. Irgendwann wurde ich tatsächlich nicht einmal mehr richtig müde über den Tag. Dafür aber stärker nervös. Seltsam auch das stärkere Herzklopfen. Ich bekomme bei Ingwer u.a. Kopfweh. Aber wird man deswegen so schnell überfordert bei so wenigen Informationen? Ich krieg ja schon jetzt ne Krise, wenn ich die einzelnen Beiträge auseinander halten muss. So viele schwarz-weiße Buchstaben, oioioioi...

Okay, ich muss jetzt schlafen. Die letzten Tage ist echt viel Neues auf mich eingeprasselt und ich bin seeeeeehr müde.
 
Hallo Laralein,

Antworten auf einige Deiner Fragen könntest Du hier finden:
Ads, Adhs, Autismus

Da Du nur Diagnosen von Ärzten annimmst - hast Du Dich zu den von Dir angesprochen Themen mal mit ihnen ausgetauscht? Wurden Lebensmittel-Unverträglichkeiten (sind etwas anderes als eine Allergie!) angesprochen, eine Schilddrüsenuntersuchung?

Wie hast Du es bis zu Deinem Studium geschafft, wenn Du Dich nicht konzentrieren kannst?

Liebe Grüße,
Malve
 
Da Du nur Diagnosen von Ärzten annimmst - hast Du Dich zu den von Dir angesprochen Themen mal mit ihnen ausgetauscht? Wurden Lebensmittel-Unverträglichkeiten (sind etwas anderes als eine Allergie!) angesprochen, eine Schilddrüsenuntersuchung?
Nein, da die Verdauungsschwierigkeiten und die Müdigkeit zurückgingen, dachte ich schon, es sei endgültig vorbei. Deswegen habe ich die Müdigkeit gar nicht mehr beim Arzt angesprochen. Das Lebensmittelunverträglichkeit so aktuell und weit verbreitet ist, wusste ich bis vor kurzem nicht. Ich komme aber auch aus einer Familie, bei der nicht wegen jedem bisschen zum Arzt gegangen wird. Als ich früher immer mal Fragen gestellt hatte und eine Untersuchung wollte, wurde ich gerlinde gesagt ausgelacht. :mad: Einige Ärzte haben mich dann aber auch leicht belächelt, vielleicht, weil ich irgendwie immer trotzdem im subklinischen Bereich bin.

Deswegen habe ich immer ein bisschen Angst, zu einem Arzt zu gehen.

Wie hast Du es bis zu Deinem Studium geschafft, wenn Du Dich nicht konzentrieren kannst?
Pfff... Frage mich bitte etwas leichteres!!! Ich zermatere mir ständig den Kopf darüber, auch darüber, warum ich in der Schule irgendwann plötzlich so schlecht wurde (hängt vermutlich mit zwei Schulwechseln zusammen). Ich fühle mich manchmal etwas minderwertig und komme auch immer wieder auf die Antwort: "Glück". Wir haben verschiedene Prüfungsformen und manchmal hätte ich mir wesentlich schlechtere Noten gegeben als ich sie am Ende bekam. Das war auch in der Schule so. Ich habe so wenig gemacht und bin trotzdem immer weiter gekommen. Aber warum? Pure Intelligenz war es jedenfalls nicht.

Oh mann, danke für die zahlreichen Antworten. Sie antworten ja alle so schnell!
 
Hallo Laralein,

viele unserer Mitglieder haben gelernt, sich bei Ärzten auch mal durchzusetzen:eek:). Ich zähle mich dazu; hätte ich nicht die Initiative ergriffen, wüsste ich vermutlich heute noch nicht, dass ich eine Autoimmunerkrankung (Hashimoto) habe.

Leider wissen Ärzte sowohl bei Schilddrüsenerkrankungen als auch bei Lebensmittelunverträglichkeiten in der Regel wenig Bescheid.

Man ist in solchen Fällen ganz schön aufgeschmissen, wenn man sich nur nach Diagnosen richtet.

Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo Laralein,

also, was ADHS -ler so träumen hängt vom einzelnen Individuum ab.

Es ist ein "Abschweifen der Gedanken" bei Themen, die sie nicht gerade gefesselt halten oder in "ihren Bann ziehen."

Manche denken dann an Filme, andere an Bücher, welche sie gerade privat am Lesen sind, andere sehen den vorbeifliegenden Vögeln hinterher ...

Dabei merken sie oft gar nicht, dass sie gerade am Adriften sind.
Es geschieht einfach.

Also, Du musst nicht alles haar - und punktgenau erfüllen, was "im Buche steht".

ADHS ist so vielfältig und vielschichtig ebenso wie die Lebensläufe der einzelnen ADHS - ler.

Es gibt welche, die können sich trotz ADHS SEHR gut konzentrieren und fallen auch niemals auf.
Andere beschreiten einen der miesesten Wege im Leben, wie man ihn sich kaum zu vorstellen vermag.
Andere wiederum werden auf Grund einer mitgebrachten großartigen
Begabung (was bei ADHS nicht unbedingt selten mit auftritt) zu Genies oder Profis auf ihrem Gebiete.

Dass Du in Deiner Kindheit nicht groß aufgefallen bist hat ja nichts zu bedeuten. Gerade auch wenn Du vorwiegend der unaufmerksame Typus bist ist dies ja nur logisch.
Mischtyp könnte dennoch der Fall sein auf Grund Deiner Impulsivität.

Bei manchen Mädchen kommt der andere Typus erst später noch "mit dazu," was dann auch sehr viel sanfter ausgeprägt sein kann als bei reinen Hyperaktiven.

Ich habe von solchen Fällen schon gelesen. (von Mädchen, die erst nur ruhig waren und später dann auch zus. hyper oder impulsiv wurden)

Das Symptombild kann so bunt ausfallen, die einzelnen Fälle so unterschiedlich sein und verlaufen, dass man fast gar nicht mehr sagen kann "Du musst erst schlecht in der Schule sein um ADS zu haben. Du musst unbedingt ständig am Rumzappeln sein um ADHS zu haben."
Das ist totaler Unsinn und schon längst überholt.

Und Erwachsene können ebenso schwer damit zu kämpfen haben wie Kinder.

Doch hier zwei Punkte, die mir an mir (auch ADHS) und an anderen ADHS - lern aufgefallen sind:

- eine große Vorliebe zu Kaffee über den Tag hinweg
- man hält oft etwas in der Hand, mit dem man "rumspielt" (einen Ring o.ä.) um seine Nervosität oder Hippeligkeit zu kompensieren und sich aufmerksam zu halten

Das sind natürlich keine Kriterien; nur etwas, das mir - und anderen ADHS - lern - als gemeinsamer "Tick" aufgefallen ist.

Nun hoffe ich, Dir ein wenig weiter geholfen zu haben.


*Lass den Kopf nicht hängen* ;)


LG Isa


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Hallo Laralein,

um die Konzentration beim lesen zu fördern, kannst du mal versuchen, einen kleinen Ball, noppenball o.ä. in der linken Hand vor dem Bauch zu kneten.

LG
 
Doch hier zwei Punkte, die mir an mir (auch ADHS) und an anderen ADHS - lern aufgefallen sind:

- eine große Vorliebe zu Kaffee über den Tag hinweg
- man hält oft etwas in der Hand, mit dem man "rumspielt" (einen Ring o.ä.) um seine Nervosität oder Hippeligkeit zu kompensieren und sich aufmerksam zu halten

Das sind natürlich keine Kriterien; nur etwas, das mir - und anderen ADHS - lern - als gemeinsamer "Tick" aufgefallen ist.
Kaffee überhaupt nicht. Ich fing irgendwann an mit Red Bull und trinke die zuckerfreie Version. Als ich dann aber "Taurin" gelesen hatte, drehte sich mir schlagartig der Magen um. Ich wusste zwar nicht, was es war, aber mir schwebte da "Gefahr" im Kopf herum. Ich nehme es nur, wenn es echt dringend ist. Ansonsten döse ich halt in den Tag hinein.
Der zweite Punkt ist schwierig. Mir ist das früher immer bei Erwachsenen aufgefallen. Da ich vor Erwachsenen immer noch viel Respekt habe (fühle mich wie ein Kind), habe ich mir erwachsene Gebärden nie angeeignet. Mein Kopf sucht halt nur ständig nach PC, Film (Kopfkino) oder Musik (Kopfjukebox)oder eine andere Ablenkung (meist Essen). Äußerlich bleibe ich immer ruhig. Nur im Zimmer geht's ab: steh auf, setz dich hin, steh auf, setz dich hin, arbeite, arbeite nicht, ... Wie gesagt, ich wäre mit der Diagnose ADS nicht so schnell bei mir, da ich Selbstdisziplin nie komplett beherrscht habe. Manchmal wirkt man so ADS-mäßig, dabei hat das nur mit der Lerngeschichte zu tun.

Aber danke für die Beschreibungen.

*Lass den Kopf nicht hängen* ;)
*seufz* Ich muss halt besser erkennen, ob ich tatsächlich Probleme habe oder nicht einfach zu selbstaufmerksam bin. Von daher können mir die Ärzte auch nur eingeschränkt helfen, falls ich zu selbstaufmerksam bin. Ich probiere es erstmal beim Hausarzt und frage wegen Schilddrüse und Lebensmittelunverträglichkeit.

...um die Konzentration beim lesen zu fördern, kannst du mal versuchen, einen kleinen Ball, noppenball o.ä. in der linken Hand vor dem Bauch zu kneten.
Danke für den Tipp. So etwas ähnliches habe ich mal ausprobiert und das ging schief, weil ich dann nur darauf geachtet hatte (regelmäßiger Rhythmus). :eek:) Ich brauche zunächst auch erstmal ein paar Sekunden, um nicht gleich darauf los zu stürzen. Das Durchhalten und Merken ist eine Sache, aber ich habe manchmal geistig noch gar nicht mit einer Sache abgeschlossen, um dann weiter arbeiten zu können. Aufschreiben ist auch hilfreich. Das Problem dabei ist halt die Geschwindigkeit. Ich brauche so lange und bin ständig unter zeitdruck. Nur die Hälfte lesen bringt aber auch nicht immer viel.
 
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