Quecksilber- Wismutvergiftung

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23.02.11
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Mein Vater lebt in Frankreich - er ist 77 Jahre alt und ist Landwirt in Rente seit 1998. Er war immer sehr aktiv, bis er vor ca. einem Jahr leichte Schmerzen am rechten Bein/Fuß spürte. Heute sitzt er nur noch im Rollstuhl, außerdem ist er in einem sehr schwachen Zustand - sowohl physisch als auch psychisch. In einem Jahr hat er ca. 25 kg abgenommen. Verschiedene Untersuchungen und Analysen (Muskeln, Nerven, Blut, etc.) wurden gemacht. Aus einer gewonnenen Befundkonstellation konnte ein Arzt die Chronische Polyradiculonevrite diagnostizieren, infolgedessen er Tegeline-Infusionen bekommen hat, eine Behandlung, die insgesamt dreimal wiederholt wurde. Leider hat ihm diese überhaupt nicht geholfen - ganz im Gegenteil, er wurde noch schwächer als zuvor.

Ein anderer Arzt hat Neuropathie Amyloide diagnostiziert. Aber die Ergebnisse aller dafür relevanten Untersuchungen (Nuklear Scanner und Nervenbiopsie) erhärteten diesen Verdacht nicht.

Vor einiger Zeit stießen wir auf Berichte von Patienten, die an Folgen von Schwermetallvergiftung leiden, welche uns auf einen anderen Verdacht brachten, denn mein Vater hat nämlich viele Amalgamfüllungen seit über 30 Jahren. Leider ist das ein Bereich, der in der Medizin in Frankreich kein Thema ist.

Wir haben uns dennoch entschieden, eine Stuhlprobe zu einem medizinischen Labor in Bremen (für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie) zur Analyse zu schicken. Die Ergebnisse (siehe Anlage) zeigen unter anderem, dass die Quecksilberwerte (Mercure) sehr hoch sind 135 µg/kg (10 µg/kg empfohlen) und die Wismutwerte => 440µg/kg (<25µg/kg empfohlen). Wir haben erfahren, dass Produkte zur Entgiftung wie DMPS oder DMSA in Deutschland auf dem Markt sind. In seinem Zustand darf wahrscheinlich solche Behandlung nicht ohne medizinische Betreuung stattfinden!?!
 
Hallo, Roufra,

- Es sollten keine Chelatbildner wie DMSA oder DMPS gegeben werden, solange noch Amalgam im Mund ist. Grundlage einer Entgiftung ist vor allem anderen die Entfernung des Giftes unter Schutzmaßnahmen aus dem Mund.

- Chelatbildner sind wirksame aber auch gefährliche Medikamente, müssen also mit dem nötigen Fachwissen eingesetzt werden.

- Auch bei erfahrenen Ärzten (von denen es leider nur wenige gibt) ist nicht garantiert, daß die Therapie ohne erhebliche Nebenwirkungen abgeht. Es ist bestimmt nicht falsch, sich selber möglichst gut zu informieren und kritisch zu begleiten. Z.B. muß bei DMPS eine gute Nierenfunktion sichergestellt sein.

- Es gibt auch risikoärmere schonendere Verfahren als chemische Chelatbildner. Die Ausleitung dauert damit aber deutlich länger.

- Als Sofortmaßnahme bei noch vorhandenen Plomben sollte die Aufnahme von Metallen (Abrieb) minimiert werden, indem saure, heiße oder harte Speisen gemieden werden.

viele Grüsse,

ChriB
 
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