Diabetesdorf Dr. Teupe

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25.02.11
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194
Hallo,
Mich würde interesieren ob jemand im Diabetesdorf Dr. Teupe Erfahrungen gemacht hat.Konnte im Forum nichts finden.Komisch im Internet liest man öfter etwas über das Dorf.Oder hab ich nicht richtig gesucht?
Würd mich über viele Antworten freuen ,da mein Mann überlegt dort eine Pumpenschulung zu machen.
Liebe Grüße Mickymaus
 
Hallo,
ist ja unglaublich das keiner etwas über das Dorf zu berichten hat.Wir fahren morgen dort hin um uns ein Bild zu machen.Hier im Forum gibt es doch bestimmt jede Menge Diabetiker?
Liebe Grüße Mickymaus
 
Hallo Mickymaus,

bitte berichte doch von dem Dorf :). Alles Gute dort !

Grüsse,
Oregano
 
Inwieweit hilft denn so ein Dorf bei der Prävention und Heilung des Diabetes? Ich habe eher den Eindruck, daß damit der Diabetiker nur noch mehr isoliert und "zu seiner Krankheit wird".

Daß eine Aufklärung über die eigentlichen Ursachen des Diabetes stattfindet, kann ich erstmal nicht erkennen - allerdings würde gerade so ein Dorf ein enormes Potential dafür bieten. Man könnte tatsächlich damit erreichen, daß der Diabetiker seine Krankheit zum Stillstand bringt oder sogar als geheilt (im weiteren Sinne) wieder in das normale Leben zurückkehren kann.
 
Hast Du die Threads von Mickymaus alle gelesen, Joachim?

Nicht alle, aber genügend um zu wissen, daß es da Probleme mit der Einstellung gibt. Ich möchte auch gar nicht bezweifeln, daß so ein "Dorf" bei der Einstellung helfen kann, aber mir ging es bei meinem Beitrag auch weniger um diesen speziellen Fall, als um das Prinzip des Dorfes generell.

(Ich würde mich, nebenbei bemerkt, aber auch nicht wundern, wenn sich das Einstellungsproblem im Rahmen einer ursächlichen Therapie bessern oder ganz verschwinden würde.)
 
Hallo Joachim,
wenn es so einfach wäre mit der Einstellung, hätte der Diabetologe meines Mannes sicherlich selber weitergemacht. Kliniken brachten auch wenig Erfolg. Dr. Teupe bietet Pumpenschulungen an die sich von den Krankenhäusern deutlich unterscheiden sollen.
Welche ursächlichen Therapien schweben dir denn vor?Deine Aussagen sind mir zu allgemein.Damit kann ich nichts anfangen.
Liebe Grüße Mickymaus
 
Hallo Oregano,
wir kommen gerade aus Mergentheim zurück.Also wir wurden sehr nett im Dorf empfangen.Dr. Teupe hat sich auch Zeit für uns genommen obwohl er eigentlich seinen freien Nachmittag hatte.Mein Mann möchte an der Pumpenschulung teilnehmen.Der Doc stellt jetzt einen Antrag bei der Krankenkasse.Mal sehen ob die da mitspielt.Wir hatten einen guten Eindruck ,aber eine Meinung kann man sich ja erst nach der Schulung bilden.
Auf jeden Fall werden diese 18 Tage sehr anstrengend ,wurde uns gesagt.3x am Tag Schule,selber kochen und putzen ist angesagt.Vllt. 1-2 Stunden Freizeit am Tag.
Liebe Grüße Mickymaus
 
Das klingt ja wirklich richtig anstrengend, Mickymaus. - Kannst Du nicht jemand über das Dorf finden, der wenigstens den Haushalt halbwegs übernimmt? Sonst ist das ja für Dich mühsamer als zu Hause, wo Du Dich wenigstens auskennst?

Grüsse,
oregano
 
Hallo Oregano,
da hast du mich falsch verstanden.Für mich wird das nicht stressig sondern für die Teilnehmer der Schulung .Ich besuch mein Mann dann nur am Wochenende weil er in der Woche zu beschäftigt ist.Wobei selbst am Wochenende Untericht stattfindet.Soll aber auch den Vorteil haben das die Zuckereinstellung unter relativ normalen Bedingungen gemacht wird.Sprich nicht in Ruhestellung.Es soll halt dem Alltag nahe kommen.Ich sehe einen großen Vorteil darin.Dadurch das selber gekocht wird und jeder seine Menge wie gewohnt isst verfälscht sich das Bild nicht .Es soll an den Alltag angepasst werden.
Liebe Grüße Mickymaus
 
Ja, das hatte ich falsch verstanden, Mickymaus, und jetzt - nach Deiner Erklärung - finde ich, daß das doch ganz gut durchdacht klingt.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Mickymaus, Oregano,

ich war schon dreimal im Diabetesdorf und habe jedesmal wieder Neues gelernt und den HbA1c verbessern können. Einen sehr guten Eindruck erhält man beim Lesen von M. Chrosteks Website: Willkommen auf der Startseite

Dein Mann wird Vieles lernen was seinen DM massiv beeinflusst und wovon er vorher noch nie etwas gehört hat...

"Stressig" ist es eigentlich nicht - aber spannend und nie langweilig. Die Hausarbeit hält sich in gut erträglichen Grenzen. Die Idee mit der Einstellung unter "Alltagsbedingungen" stimmt allerdings nicht - unter Alltagsbedingungen kann man eine passende Grundeinstellung nur sehr schwer finden weil der Einfluss von Bewegung (wieviel, in welchem Abstand vom letzten Bolus, welcher Bolusmenge...) Vieles überdeckt. Deswegen sind die TeilnehmerInnen in den ersten 2 Wochen praktisch immer sitzenderweise im "Rathaus" (Schulungsraum) beschäftigt um diesen Einflussfaktor auszuschalten... Die Anpassung erfolgt nach solider Grundeinstellung nach dem erlernten Regelwerk und gelingt dann umso besser!

Und zum "Dorf": Dr. Teupe wollte eine Einrichtung ohne Krankenhaus-Athmosphäre und ohne Hierarchien - es sollte sich ganz normal anfühlen. Deswegen gibt es auch keine überflüssigen (und oft entmündigenden) Versorgungsleistungen und viel Eigenverantwortung. Fand ich sehr sehr angenehm und erleichternd.

Dass man sich mal 3 Wochen lang nur mit DM beschäftigt hat auch mal sein Gutes - im Alltag kann man sich ja nicht so gut darauf konzentrieren und so kann man Vieles erstmal nahezu fehlerfrei lernen.

Viel Spass im Dorf!

Tschüss, Gartenrotschwanz
 
Hallo Gartenrotschwanz,

(den Vogel mag ich !).

Danke für Dein Feedback. -
Was ist denn "DM"?
Dass man sich mal 3 Wochen lang nur mit DM beschäftigt hat auch mal sein Gutes
-
Ist damit Diabetes mellitus gemeint?

Grüsse,
oregano
 
Hallo Oregano,

danke für die schnelle Rückmeldung! - Ich beantworte auch gerne noch weitere Fragen zum "Dorf". Liegt die mangelnde Erfahrung im Forum vielleicht daran dass es ein Forum aus der Schweiz ist? - In deutschen Foren gibt es das Dorf und "Teupe" in praktisch allen Variationen... Dabei sind diejenigen die schon dort waren üblicherweise sehr begeistert und Kritik hagelt es fast nur von Leuten die noch nicht da waren, aber trotzdem genau Bescheid wissen...;)

sorry, klar heißt "DM" Diabetes mellitus.

Ade, Gartenrotschwanz
 
Hallo Gartenrotschwanz,
endlich mal einer der da war.Das es sehr anstrengend werden soll, hat uns die Dame, die uns durchs Dorf geführt hat erzählt. Um so schöner das du es anders empfunden hast. Hab ich dich richtig verstanden das die Einstellung ,mehr oder weniger erst nach dem Kurs anfängt?Das bedeutet das man das erlernte umsetzt.Darf ich mal fragen um wieviel sich dein Langzeitwert verbessert hat?Warum warst du 3x da?Hat deine Krankenkasse da mitgespielt?
Fragen über Fragen.
Danke Dir Mickymaus
 
Hallo Mickymaus,

zum ersten Mal war ich 1993 da - mein Zucker war entweder über ein paar Wochen lang hoch mit viel Azeton oder ich war über Wochen stundenlang in Hypos - dazwischen gab es nichts. HbA1c 12,8. Nach dem ersten Aufenthalt in Althausen nie mehr schlechter als 6,8...

Ich hatte mich sehr bemüht aber leider von einem Diabetes jenseits der Honeymoon-Phase (wo der Körper Fehler noch durch eigenes Insulin ausgleichen kann) keine Ahnung. Ich hatte auch nie mehr gelernt als dass Sport und Insulin den Zucker senken und Essen und Infekte ihn steigern. Damit kann man aber einen Diabetes nicht einstellen, jedenfalls nicht wenn man kein eigenes Insulin mehr hat, das ist grober Unfug! Und die "Berater" in 2 Unikliniken wussten auch nicht weiter.

Fettstoffwechsel unbedingt mit Basalinsulin abdecken? - Was hat der Fettstoffwechsel denn mit dem Insulin zu tun?!? Insulinempfindlichkeitskurven, abhängig vom Einschlafzeitpunkt? Aufstehinsulin? Fett-Eiweiß-Insulinierung? Sportanpassung schon beim Kücheputzen - und zwar die Hälfte dessen was man beim bloßen Herumsitzen braucht? - Minimale Basalraten-Lücken um Mitternacht machen mittags-pp-Anstiege?!?. Pustekuchen, war alles neu für mich. Obwohl ich mir, wie gesagt, in den Ambulanzen zweier Unikliniken Rat gesucht und bei einer Fachzeitschrift nachgefragt hatte.

Na, 2000 war ich wieder mal schwanger - da zahlen die Kassen manches wo sie sich im nichtschwangeren Leben zieren... Und 2005 hatte ich einen Durchhänger (HbA1c 6,8 nach sonst immer 5,8-6,1!) - und der ortsansässige Diabetologe hat der Kasse vermittelt dass er mir auch nicht mehr beibringen kann. Da haben sie nochmal genehmigt :)

Natürlich fängt die Einstellung schon im Dorf an - gleich am ersten Tag. Aber dann setzt bei den meisten erstmal eine Insulinempfindlichkeitssteigerung ein, die Werte werden prima und glätten sich mit Teupes Therapie-Ersteinschätzung meistens schon beeindruckend. Gerade um eine gute Ausgangsbasis zu finden und die "Ersteinschätzung" schon ein wenig feiner zu justieren sind die Laborbedingungen im Dorf (halt ohne "Bagatellbelastung") wirklich optimal.

Die ganz große Kunst beginnt aber erst wenn man sich an die individuell passende niedrigste Insulindosis angenähert hat - und das geht halt selten in 3 Wochen. Aber mit einer guten Ausgangstherapie (die er nach den 3 Wochen sicher hat!) und dem vielen sicher neuen Wissen und der hervorragenden Beratung im Anschluss an den Dorfaufenthalt (per Fax und Telefon) hat Dein Mann dann gute Chancen seine optimale Therapie zu finden!

Bin schon gespannt was Ihr berichtet!

Ade, Gartenrotschwanz
 
Danke Gartenrotschwanz,
für deine ausführliche Antwort.Das macht Mut.Mein Mann ist noch arbeiten aber ich freu mich schon,wenn er heute abend deinen Bericht liest.
Zur Zeit ist er echt verzweifelt weil zuckertechnisch nichts richtig klappen will.
Unter 7,2 war er noch nie.Zur Zeit wieder 8,5 trotz größter Bemühungen seinerseits.
Deshalb hab ich versucht ihm weiterzuhelfen, indem ich Infos und Ratschläge aus dem Forum sammel.
Sein Besuch im Dorf hat ihm schon wieder Hoffnung gegeben aber Erfahrungsberichte wie Deiner sind noch besser.
Schön das es dir gelungen ist solche Werte zu erzielen.Hast du noch öfter Unterzuckerungen?Mein Mann hat Angst zu unterzuckern,besonders wenn er schläft.Er empfindet Unterzucker als sehr unangenehm.Vor ein paar Monaten hab ich ihn zum erstenmal mit hoch Zucker 720 ins Krankenhaus gebracht.2 Tage Intensivstation waren die Folge.Seitdem kommt die Angst davor noch hinzu.Deshalb ist es umso wichtiger das er sich in Dr. Teupes Hände begiebt.
So kann es nicht weiter gehen.
Liebe Grüße Mickymaus
 
Hallo Mickymaus,

wann geht's denn los?

Ich habe wenig Angst vor Hypos, auch wenn ich sie meistens lästig finde und auch schon schwere gehabt habe. Vergesse den Zinnober ziemlich schnell. Allerdings habe ich seit einigen Jahren deutlich weniger von den richtig fiesen (eigentlich nur in Zusammenhang mit Erbrechen kurz nach dem Essen - so alle 2-3 Jahre mal).

Ich entgleise auch schnell nach oben hin, aber reagiere dann immer sehr zügig so dass ich die letzte heftige Ketoazidose vor - 18? - Jahren hatte (Pumpe dämlicherweise über Nacht abgeschaltet) (und da war sie mit dem Teupe' schen Regelwerk auch in 2 Tagen ohne Krankenhaus weg...).

Aber Teupe nimmt auf solche Ängste durchaus Rücksicht und fragt auch gezielt danach. Und für Hypos und Entgleisungen nach oben gibt es umfangreiche Regeln zur Vorbeugung und Abfederung. Für die eher Ängstlichen sind diese Regeln nochmal vorsichtiger formuliert. Wenn man sich d'ran hält entkommt man den meisten brenzligen Situationen. Ich glaube Ihr habt mit Althausen eine sehr gute Wahl für die Probleme Deines Mannes getroffen! Es hilft, erstmal mit Vertrauen auf Teupes Erfahrung zu machen was er vorschlägt. Das gibt dann auch wieder mehr Zuversicht und Motivation.

Ade, Gartenrotschwanz
 
Hallo Gartenrotschwanz,
wenn alles mit der Krankenkasse klappt ,möchte mein Mann direkt nach Ostern den Kurs belegen.
Du Ärmste hast aber auch schon einiges mitgemacht mit dem blöden Zucker.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und das du weiter gute Werte behälst.
Meld mich sobald ich etwas neues erfahre.
Liebe Grüße Mickymaus
 
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