Bekomme ich mit diesen Werten eine Behandlung?

Themenstarter
Beitritt
20.09.09
Beiträge
219
Hallo

Wegen Erschöpfung und Muskelschwäche (aber keine Schmerzen und keine Gedächtnisstörungen) habe ich schon vor langer Zeit einen Westernblot-Test machen lassen, welcher starkt positiv war. Allerdings meinte der Spezialist, das käme von einer alten Infektion und so wurde ich nicht behandelt. Nun habe ich vor kurzem einen LTT-Test machen lassen und der war auch starkt positiv. Nun wollte ich fragen, ob ihr glaubt, dass ich mit meinen Resultaten irgendwo in der Schweiz eine Antibiotika-Behandlung bekommen könnte?

Überblick:


Westernblot:

Borrelien Westernblot lgG positiv
anti-p 100 lgG ++
anti-VIsE lgG ++
anti-p41 (Flagellin) ++
anti-p39 lgG ++
anti-Osp A lgG -
anti-Osp C lgG ++
anti-p4/intern (B. garinii) ++
anti-p41/intern (B. afzelii) ++
anti-p18 lgG -

Borrelion Westernblot lgM positiv
anti-p100 lgM -
anti-VIsE lgM -
anti-p41 (Flagellin) ++
anti-p39 lgM -
anti-Osp A lgM (+)
anti-Osp C lgM ++
anti-p41/intern (B. garinii) -
anti-p41/intern (B. afzellii) -
anti-p18 lgM -
Epstein-Barr Virus EBNA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgM <0.8 MOC (<0.8)

ELISA-IgG:

2009: Resultat: 49 (>11 = positiv)
2010: Resultat: 37: (>11 = positiv)

LTT (2011):

Borr. sensu stricto: SI 8.3 (>3 = positiv)
Borr. afzelli: SI 9.5
Borr. gariniii: SI 4.1
Borr. OspC: SI 5.5


Ich bin bei allen Tests stark positiv, ich verstehe einfach nicht, wieso ich kein Antibiotika bekomme.
 
rufst du bitte hier an und lässt dir einen spzialisten in der nähe nennen?! der wird dir helfen so gut er kann und sicherlich auch den nötigen stoff verschreiben

www.borreliose-gesellschaft.de/Kontakt

gute besserung
 
Hi,

mit einer positiven Serologie und einem positiven LTT würde ich bei diesen Symptomen von einer aktiven Borreliose ausgehen.

Eine überstandene Infektion gibt es m.M.n nur, wenn ein Patient symptomlos ist, auch wenn AKs positiv sind.

Leider gibt es da einen Streit unter Ärzten (aller Welt), die eine Fraktion bestreitet die Existenz einer chronischen Borreliose, die andere Fraktion tut es nicht und versucht, den Patienten zu helfen, u.a. durch eine adequate Antibiose.

Ich möchte auch darauf hinweisen, daß es Naturheilverfahren gibt (Phytotherapie z.B., TCM, Homöopathie), die zumindest das Befinden des Patienten offensichtlich verbessern können.Diese Verfahren kann man auch parallell zu einer Antibiose laufen lassen oder nach einer Antibiose, falls die Beschwerden durch AB nicht oder nicht vollständig verschwunden sind.Im phytotherapeutischen Bereich bekannt sind folgende Protokolle:

Zhang-Protokoll:

https://www.symptome.ch/threads/lyme-protokoll-von-dr-zhang.68990/

Cowden-Protokoll:

https://www.symptome.ch/threads/samento-in-vitro-gegen-borrelien-wirksam.75203/

https://www.symptome.ch/threads/cowden-protokoll.77674/

Buhner Protokoll:

https://www.symptome.ch/threads/buhner-protokoll.78780/

Leider gibt es keine klinische Studien, die die Wirkung dieser Protokolle bei chronischer Borreliose untersucht haben.Einzig die Wirkung von Samento/Banderol (Fa. Nutramedix, Cowden Protokoll) wurde von Prof.Eva Sapi in vitro bestätigt.Und die Produkte sind leider relativ teuer.

Und was Wichtiges: wurdest du wegen dieser Beschwerden schon ärtzlich gründlich untersucht? Z.B. durch einen Orthopäde oder Rheumataloge? Nicht, daß man mit dieser positiven Borreliose-Befunden andere Ursachen übersieht (z.B. Autoimmunerkrankung).

Was ich dir auch ans Herz legen möchte:
*Messung von 25-OH-VitD3 (Serum), Magnesium und Kalium (im Vollblut).Denn ein Mangel an diesen Nährstoffen kann Symptome wie Muskelschwäche hervorrufen.
*Auch eine Schilddrüsenunterfunktion, ein VitB12 Mangel, ein Eisenmangel können Erschöpfung, Schwäche zur Folge haben.Die SD solltest du am Besten durch einen guten Endokrinologen oder Nuklearmediziner lassen, von einer Untersuchung durch einen Allgemeinarzt oder Internist kann ich nach leidvollen Erfahrungen nur abraten.Holo-TC müssste gemessen werden, nicht VitB12.Und Ferritin zusammen mit Hb (Blutbild) kann einen Hinweis auf die Höhe der Eisenspeicher liefern.Auch beim normalem Hb können die Eisenspeicher bereits entleert sein.
Ich litt selber wegen gleichzeitiger SD UF, Eisen-und VitB12 Mangel unter Erschöpfung und Muskelschwäche (VOR der Borreliose).Daher diese Hinweise.

Viel Glück!:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Antwort. Ich habe schon so ziemlich alles getestet, aber schulmedizinisch stets ohne Resultat.
Daher habe ich vor ein paar Wochen einen LTT-Test machen lassen und mir wurde empfohlen, für 30 Tage Antibiotika (200mg) zu nehmen. Nun muss mir das aber irgendwer verschreiben und ich weiss nicht, an wen ich mich wenden könnte.
Bei Dr. Satz in Zürich war ich schon, aber der meint, es handle sich um keine aktive Borreliose und verschreibt mir deswegen auch nichts.
 
...aber der meint, es handle sich um keine aktive Borreliose und verschreibt mir deswegen auch nichts.


Echt!!:mad::mad:

Wieviel Leute müssen noch ins Verderben der Nichtbehandlung wegen der Aussagen solcher Spezialisten!!
Da bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als nach Deutschland zu pilgern.
Evtl. findest du noch einen Arzt, der gewillt ist, mit der Unterstützung/Beratung durch einen Borre-Spezi die nötigen Antibiosen durchzuziehen. Mit 4 Wochen Doxy ist es gemeinhin nämlich nicht getan.
 
Das ist ja schwierig in der Schweiz.Ich glaube, daß Mungg dort auch lebt.Frage sie mal.

Ja, eine aktive Borreliose könnte für die Beschwerden verantwortlich sein.Der Dr.S. zweifelt wahrscheinlich an der Wertigkeit des LTT.Aber positive IgM sprechen nach offiziellen Leitlinien für ein frische Borreliose und daher verstehe ich nicht, warum er dir nicht mal ein AB für 4 Wochen verschreiben will.:confused:Oder betrachtet er deine Symptome als nicht spezifisch für eine Borreliose?

Seit wann hast du diese Beschwerden? Wann haben sie angefangen? Gab es ein Zeckenstich ein paar Tage/Wochen/Monate vorher? Kannst du dich an einer Grippe nach einem Zeckenstich erinnern? Oder einer Wanderröte?
 
Überblick:


Westernblot:

Borrelien Westernblot lgG positivanti-p 100 lgG ++
anti-VIsE lgG ++
anti-p41 (Flagellin) ++
anti-p39 lgG ++
anti-Osp A lgG -
anti-Osp C lgG ++anti-p4/intern (B. garinii) ++
anti-p41/intern (B. afzelii) ++
anti-p18 lgG -

Borrelion Westernblot lgM positivanti-p100 lgM -
anti-VIsE lgM -
anti-p41 (Flagellin) ++
anti-p39 lgM -
anti-Osp A lgM (+)
anti-Osp C lgM ++
anti-p41/intern (B. garinii) -
anti-p41/intern (B. afzellii) -
anti-p18 lgM -
Epstein-Barr Virus EBNA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgM <0.8 MOC (<0.8)

ELISA-IgG:

2009: Resultat: 49 (>11 = positiv)
2010: Resultat: 37: (>11 = positiv)

LTT (2011):

Borr. sensu stricto: SI 8.3 (>3 = positiv)
Borr. afzelli: SI 9.5
Borr. gariniii: SI 4.1
Borr. OspC: SI 5.5

Alles positiv.Ich verstehe nicht, wie man da eine aktive Borreliose abstreiten kann.:confused:

Welche Befunde sollen nach Dr.S Patienten haben, damit er eine Borreliose diagnostiziert?

Oder sind ihm die Symptome nicht Borreliose-typisch?
 
Allerdings meinte der Spezialist, das käme von einer alten Infektion und so wurde ich nicht behandelt. Nun habe ich vor kurzem einen LTT-Test machen lassen und der war auch starkt positiv. Nun wollte ich fragen, ob ihr glaubt, dass ich mit meinen Resultaten irgendwo in der Schweiz eine Antibiotika-Behandlung bekommen könnte?

Hallo DerSattler,

du hast ja schon einen Tipp bekommen, wo du dich an wenden könntest, um nach einen Arzt in der Schweiz zu fragen. Du könntest es auch noch hier

Forum der Lyme-Borreliose Selbsthilfegruppen Schweiz

probieren bei den Selbsthilfegruppen und auch dort im Forum gezielt nach einem Arzt in deiner Nähe fragen.

Ja es kann auch angehen, das die positiven Werte von einer alten Infektion herrühren. Was aber nicht zwangsläufig heißt, das diese nicht mehr aktiv sein kann!:rolleyes: Denn auch noch nach Jahren können Borrelien aktiv sein und für Beschwerden sorgen, wenn diese nicht behandelt wurden oder nur unzureichend.

Du solltest der Sache weiter nachgehen und einen weiteren Arzt aufsuchen. Auch die Spezis haben unterschiedliche Meinungen.:rolleyes:

Viele Grüße Quittie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, es meine Symtpome waren anscheinend nicht spezifisch genug. Ich habe v.a. keinerlei Schmerzen, weder in Gelenken noch in den Muskeln. Ich habe eigentlich "nur" Erschöpfung/Muskelschwäche.

Ich hatte vor 13 Jahren eine Borreliose mit Wanderröte. Von daher meinte S., dass die Werte von daher stammten, auch weil die Belastung gemäss des ELISA-Tests abnahm. Nach dem Stich damals hatte ich drei Wochen Antibiotika genommen (fragt mich nicht nach der Dosis...) und keine Probleme dabei. Weder Fieber, noch Schmerzen oder dergleichen.

Ich bin aber eigentlich schon darauf angewiesen, in der Schweiz behandelt zu werden. Häufige Reisen und Arztkosten im Ausland kann ich mir als Student nicht leisten.

@ Kari
Was meinst du, dass es mit 4 Wochen Doxy nicht getan sei? Wären gar längere Antibiotikabehandlungen oder Infusionen notwendig?
Ich werde mich mal bei der Selbsthilfegruppe melden, aber vermutlich sind die Chancen nicht gut, dass ich die notwendigen Medikamente erhalte. Denn überall höre ich nur, dass ich mich bei Dr. Satz melden solle.



Sollten die Beschwerden aber tatsächlich von dieser uralten Borreliose stammen, dann befinde ich mich doch ohnehin längst im 3. Stadium und eine Heilung ist nur schwer möglich.
 
Ja, es meine Symtpome waren anscheinend nicht spezifisch genug. Ich habe v.a. keinerlei Schmerzen, weder in Gelenken noch in den Muskeln. Ich habe eigentlich "nur" Erschöpfung/Muskelschwäche.

Ich hatte vor 13 Jahren eine Borreliose mit Wanderröte. Von daher meinte S., dass die Werte von daher stammten, auch weil die Belastung gemäss des ELISA-Tests abnahm. Nach dem Stich damals hatte ich drei Wochen Antibiotika genommen (fragt mich nicht nach der Dosis...) und keine Probleme dabei. Weder Fieber, noch Schmerzen oder dergleichen.

Warst du nach der AB dann beschwerdenfrei?

Bestehen deine aktuellen Beschwerden-Erschöpfung/Muskelschwäche-seit dieser Borreliose-Erkrankung?

Littest du darunter vor dieser Wanderröte?

Wenn sie erst danach aufgetreten sind (auch Monate oder Jahre später), dann ist es möglich, daß die Borrelien trotz AB persistiert haben und für die Symptome verantwortlich sind.

Wenn möglich, versuche deine Krankengeschichte chronologisch zu erzählen.
 
Im Mai 2008 hatte ich eine schwere Grippe und fühlte mich dann lange noch lange fiebrig und abgeschlagen (aber keinen Zeckenstich in dieser Zeit!). Mein Hausarzt hat darauf einen Westernblot-Test veranlasst und mir daraufhin 3 Wochen AB verschrieben. Hat allerdings gar keine Wirkung gezeigt. Im 2009 wurden mir die Mandeln entnommen. Keine Verbesserung.

Im September 2009 wurden die Symtome stärker, v.a. gesellte sich eine hartnäckige Muskelschwäche hinzu und die Erschöpfung wurde auf einen Schlag stärker. Seit da sind die Symptome aber eigentlich unverändert.

Meine Borreliose inkl. Wanderröte hatte ich 1997 als kleines Kind. Wurde sofort mit AB behandelt und ich hatte danach nie Beschwerden. Direkt nach der Borreliose hatte ich also keine Beschwerden.

Ist es möglich, 13 Jahre lang nichts von der Borreliose zu spüren und dann plötzlich schon? Falls ich keinen Spezialisten finde, der mir zumindest für 4 Wochen AB verschreibt, sollte ich eine Selbstmedikation wagen?
 
Wurde bei dir auch auf EBV ( Pfeiffer-Drüsen-Syndrom) getestet?

Ist es möglich, 13 Jahre lang nichts von der Borreliose zu spüren und dann plötzlich schon?

Möglich ist es, wenn die AB-Behandlung damals nicht ausreichend gewesen sein sollte. In dem Fall könnte eine Borreliose latent verlaufen, wenn die Erreger sich abgeschottet haben und das Immunsystem die Erreger in Schach halten kann. Wenn es dann in irgendeiner Weise geschwächt wird, dann kann es dann zu einem Ausbruch kommen.
Hattest du evtl. Stress bevor die Beschwerden auftraten?

Viele Grüße QUittie
 
EBV-Antikörpertests waren damals (2008) alle negativ, allerdings hat jetzt der LTT-Test bei EBV einen SI von 6.9 angezeigt (was anscheinend nicht viel ist). Aber ein Pfeiffersches Drüsenfieber hatte ich wohl nicht, dass hätten die Antikörpertests wohl zeigen müssen, oder?

Nein, hatte überhaupt keinen Stress, es begann inmitten der Ferien.

Danke übrigens für die vielen Antworten.
 
Hallo Sattler

Es ist in der Schweiz tatsächlich schier unmöglich, mit einem Post Lyme-Syndrom wenigstens probehalber eine Antibiotika-Therapie zu bekommen, wenn man bei Dr. Satz abgeblitzt ist. Die Ursache des Post Lyme Syndroms ist nicht geklärt. Es kann sich um ein Autoimmungeschehen nach durchgemachter Therapie handeln oder eine noch aktive Infektion. Da die Antikörpertests nicht zwischen aktiver und abgelaufener Borreliose unterscheiden können und Borrelien im Patienten für einen beweisenden Direktnachweis nur sehr schwer zu fassen sind, gibts für die Patienten ohne Symptome aus dem Katalog der geltenden Lehrmeinung keine Antibiotika. Geltende Lehrmeinung will es so. Auch das BAG empfiehlt, Patienten mit Post Lyme-Syndrom die Therapie zu verweigern. Bei soviel "Negativwerbung" können die Betroffenen beim Arzt einpacken. Patientenrecht gibt dir zwar das Recht, eine Behandlung abzulehnen, aber nicht das Recht, eine Behandlung einzufordern, denn das Arzt-Patientenverhältnis ist nur ein Dienstleistungverhältnis, in dem der Arzt eine Therapie verweigern kann wie ein Beizer das Bedienen eines Gastes.

Ich habe schon viele Betroffene beraten. Es ist überall dasselbe. Ich hätte noch die eine oder andere Arztadresse, kann aber nichts dazu sagen, was dich dort erwartet, weil ich von den Betroffenen nie eine Rückmeldung bekomme.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass seit Jahren ein Expertenstreit zur Diagnose und Therapie der Borreliose und deren "Spätschäden" besteht. Ursächlich für diesen Streit ist, dass es keinen Test gibt, der aktive von ausgeheilten Borreliosen unterscheiden kann. Mehr Infos dazu findest du im Einsteigerbeitrag. Aus diesem Expertenstreit sind verschiedene Empfehlungen für das Mangement von Borreliose-Patienten entstanden. In der Schweiz gibt es nur eine Spezialistin, die dafür bekannt ist, nach den Empfehlungen von ILADS zu behandeln. Diese Spezialistin kann schon seit mehreren Jahren keine neuen Patienten mehr annehmen.

Ich kann dir nicht sagen, was du machen sollst. Ich habe schon viele Betroffene beraten, die Verschiedenes probiert haben. Es lief immer auf Therapieverweigerung oder völlig unterdosierte Therapie hinaus. Wenn meine medizinische Versorgung nicht so wäre, wie sie jetzt ist, würde ich vermutlich einen Serienbrief mit einer Anfrage an alle in der Umgebung in Frage kommenden Allgemeinmediziner schreiben. In diesem Brief würde ich fragen, ob der Arzt bereit ist, als Versuch nach Empfehlungen der DBG oder ILADS zu behandeln (und was es bedeutet), da geltende Lehrmeinung in meinem Fall kläglich versagt hat. Ich würd mir die Empfehlungen der DBG und ILADS zu Gemüte führen und zwar in einem Rahmen, dass ich das meiste davon verstanden habe. Nur mit umfassendem Wissen kann ich beim Arzt argumentieren.

Zu deinen Laborbefunden:
Mit der 100er-Bande im Western Blot ist ein langdauernder Immunkontakt mit Borrelien nachgewiesen. Ausserdem hast du IgG und IgM positiv. Es ist auch bekannt, dass fortgeschrittene Borreliosen nicht von selbst ausheilen. Ich würde mir erlauben, aus diesen zwei Tatsachen den Schluss zu ziehen, dass da eben doch noch was am Kochen ist. Wenn du mit deinen Ergebnissen eine Gelenkschwellung, ACA oder andere Symptome aus dem Katalog der geltenden Lehrmeinung hättest, würdest du behandelt. Da dein Körper sich aber erlaubt, andere Symptome zu zeigen, hast du Pech gehabt. Ich find das ethisch nicht vertretbar, da bekannt ist, dass Borrelien praktisch jedes Organ und Gewebe angreifen können.
Mit dem LTT-Ergebnis musst du in der Schweiz keinen Arzt überzeugen wollen. Der LTT ist von geltender Lehrmeinung nicht akzeptiert.

Zu meinen persönlichen Erfahrung:
Die Symptome Muskelschwäche und Erschöpfung kenne ich selbst nur zu gut. Es besteht grundsätzlich eine massiv verminderte Belastbarkeit sowohl körperlich, psychisch wie auch kognitiv - halt wie bei einer Grippe, die nicht enden will. Durch seit 6.5 Jahren wiederholte AB-Therapien verbessern sich zwar die Symptome, gehen aber nicht ganz weg. Ob es sich bei dir gleich verhalten würde, kann ich nicht beurteilen. Ist bei jedem Patienten anders.

Ich kann dir gerne Hilfestellung geben, wenn du noch weitere Fragen hast. Das müsste dann telefonisch sein, da ich für das Schreiben von diesem Text über eine Stunde aufwenden musste. Diese Ressourcen habe ich nicht mehr. Wenn ein Betroffener eine Erwartungshaltung hat und meint, ich müsse ihm die Lösungen pfannenfertig servieren, bin ich nicht die richtige Ansprechpartnerin. Ebenfalls werde ich keine Anrufe mehr beantworten, wenn keine Rücksicht auf meine klar bekanntgegebenen Telefonzeiten genommen wird. Ich bin nämlich selbst auch krank und brauche meine Ruhezeiten. Schreib mir eine PN, wenn du meine Hilfe brauchst und denkst, dass du auf mich Rücksicht nehmen kannst.

LG, Mungg
 
Hi,

Im Mai 2008 hatte ich eine schwere Grippe und fühlte mich dann lange noch lange fiebrig und abgeschlagen (aber keinen Zeckenstich in dieser Zeit!). Mein Hausarzt hat darauf einen Westernblot-Test veranlasst und mir daraufhin 3 Wochen AB verschrieben. Hat allerdings gar keine Wirkung gezeigt. Im 2009 wurden mir die Mandeln entnommen. Keine Verbesserung.

Im September 2009 wurden die Symtome stärker, v.a. gesellte sich eine hartnäckige Muskelschwäche hinzu und die Erschöpfung wurde auf einen Schlag stärker. Seit da sind die Symptome aber eigentlich unverändert.

War der WB Borreliose also nach der Grippe positiv? Wann genau wurde dieser WB gemacht (wieviel Wochen nach Grippe)? Waren die IgM positiv? Wie waren die IgG?

Welches AB hast du bekommen? In welcher Dosierung?

Meine Borreliose inkl. Wanderröte hatte ich 1997 als kleines Kind. Wurde sofort mit AB behandelt und ich hatte danach nie Beschwerden. Direkt nach der Borreliose hatte ich also keine Beschwerden.

Ist es möglich, 13 Jahre lang nichts von der Borreliose zu spüren und dann plötzlich schon?

Wenn du unmittelbar nach der Wanderröte ein AB bekommen hast und danach 13 Jahre lang beschwerdenfrei geblieben bist, dann nehme ich an, daß die Borrelien damals mit dem AB komplett eliminiert worden sind.Du hättest sonst einen Rückfall früher bekommen.

Deine Grippe im Mai 2008 war wahrscheinlich der Anfang einer 2.Infektion im Frühstadium.Es ist leider generell zu wenig bekannt (auch unter Ärzten!), aber eine Borreliose kann mit einer Grippe ohne EM (Wanderröte) anfangen.Bei mir fing die Borreliose genauso an. Ein EM tritt laut Literatur nur in ca. 50% der Borreliose-Fälle auf, das heißt ca. die Hälfte der Patienten entwickeln nie ein EM (oder später im chronischen Stadium wie bei mir).

Einen Zeckenstich bemerken übrigens nicht alle Patienten, aus verschiedenen Gründen: kleine Nymphen (laut Dr.Hopf-Seidel für 70% der Infektionsfälle verantwortlich) von 1-2 mm (oder kleiner!) können unbemerkt stechen-vor Allem wenn sie an Körperstellen wie Kniekehlen, Genitalien (Hoden!), Rücken, Kopf stechen-und nach einer Mahlzeit (6-24 Std im Durchschnitt) selbst vom Körper abfallen.Wer am Tag von einer Zecke gestochen wurde, sich am Abend nicht untersucht und ins Bett mit der saugenden Zecke geht, kann in der Nacht (oder vorher) infiziert werden.Steht dann die Person auf, zieht sich an, kann die Zecke weiterhin unbemerkt bleiben.Irgendwann fällt sie ab und der Zeckenstich wurde nie festgestellt.

Eine Grippe im Frühstadium kann übrigens das Zeichen sein, daß der Körper mit anderen Erregern infiziert worden ist (Co-Infektionen), die das Immunsystem zusätzlich abschwächen und zur Chronifizierung der Borreliose beitragen.Eine Babebiose führt auch zur Müdigkeit in den meisten Fällen.Da diese Co-Infektion andere ABs erfordert als die Borreliose, wäre es sehr wichtig, zumindest diese Co-Infektion zu testen (WB im spezialisiertem Labor).Es gibt aber andere Co-Infektionen, die ebenfalls Müdigkeit und Muskelschwäche verursachen können:

https://www.b-c-a.de/fileadmin/user_upload/BCA_Co_Infektionen.pdf

Falls ich keinen Spezialisten finde, der mir zumindest für 4 Wochen AB verschreibt, sollte ich eine Selbstmedikation wagen?

Tja, diese Frage mußt du leider selbst antworten.Diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen.Die pfllanzlichen Protokolle, die ich genannt habe, sind leider auch nicht billig (Kosten: 100-200 €/Monat oder mehr).An deiner Stelle würde ich zuerst versuchen, einen kompetenten Arzt über der Selbsthilfegruppe zu finden.Es kann auch ein Hausarzt/Internist sein, der die Vorschläge eines deutschen Spezis in die Praxis umsetzt.Pflanzen würde ich persönlich nur zusätzlich einnehmen oder später, wenn die ABs nicht die erwünschte Wirkung zeigen würden.

Wie weit wohnst du von der deutschen Grenze ?
 
Zuletzt bearbeitet:
EBV-Antikörpertests waren damals (2008) alle negativ, allerdings hat jetzt der LTT-Test bei EBV einen SI von 6.9 angezeigt (was anscheinend nicht viel ist). Aber ein Pfeiffersches Drüsenfieber hatte ich wohl nicht, dass hätten die Antikörpertests wohl zeigen müssen, oder?

Nein, hatte überhaupt keinen Stress, es begann inmitten der Ferien.

Danke übrigens für die vielen Antworten.

In welchem Labor wurde der EBV LTT gemacht?

Was steht im Befund? Ist ein SI von 6,9 nicht positiv?

Ich weiß nicht, inwieweit ein LTT EBV falsch positiv sein kann.Ein Labortest ist leider nie 100% zuverlässig, es kann falsch positiv oder falsch negativ sein.

Du hast keine AKs gegen EBV?
 
@ Mungg
Danke für deine ausführliche Antwort, hab dir eine PN geschrieben.

@ Borrelia

Der EBV Antikörpertest sah folgendermassen aus.

Epstein-Barr Virus EBNA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgM <0.8 MOC (<0.8)

Der LTT-Test ist diesbezüglich mit SI 6.9 aber positiv (vom Institut für Medizinische Diagnostik). Kann natürlich auch durchaus sein, dass ich mich in der Zwischenzeit mit EBV infiziert habe, ist ja eigentlich nichts Seltenes.

Der Westernblot, den ich auf der ersten Seite gepostet habe, wurde ca. 3-4 Wochen nach der Grippe gemacht (IgM + IgG positiv). Die Ergebnisse weisen wohl (wie Mungg meinte) auf einen längeren Kontakt hin, was eher gegen eine neue Infektion spräche, oder?

Es ist nicht das Problem, dass ich weit von der deutschen Grenze wohne. Aber in diesem Falle müsste ich halt alles selbst bezahlen und auf Dauer kann ich mir das wohl nicht leisten.
 
@ Mungg
Danke für deine ausführliche Antwort, hab dir eine PN geschrieben.

@ Borrelia

Der EBV Antikörpertest sah folgendermassen aus.

Epstein-Barr Virus EBNA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgM <0.8 MOC (<0.8)

Das war 2008 nach dieser Grippe?

Der LTT-Test ist diesbezüglich mit SI 6.9 aber positiv (vom Institut für Medizinische Diagnostik). Kann natürlich auch durchaus sein, dass ich mich in der Zwischenzeit mit EBV infiziert habe, ist ja eigentlich nichts Seltenes.

Der EBV LTT hast du jetzt 2011 machen lassen?

Ja, es kann sein, daß du dich inzwischen mit EBV infiziert hast.Ich hatte selber eine akute EBV Infektion mit 5 Jahren (mit hohem Fieber 2 Monaten, extreme Erschöpfung, usw.), mein Titer war nach dem Zeckenstich erhöht (Reaktivierung wahrscheinlich).

Der Westernblot, den ich auf der ersten Seite gepostet habe, wurde ca. 3-4 Wochen nach der Grippe gemacht (IgM + IgG positiv).

Also 2008?

Die Ergebnisse weisen wohl (wie Mungg meinte) auf einen längeren Kontakt hin, was eher gegen eine neue Infektion spräche, oder?

Nein.Die IgG können lange nach einer überstandenen Infektion im Körper persistieren, womöglich ein Leben lang.Manche gesunde Menschen haben erhöhte IgG, aber keine Symptome (z.B. gesunde Waldarbeiter).
Die erhöhten IgG könnten also von der 1.Infektion mit 13 Jahren stammen.

Die IgM werden bei einer frühen Infektion 3-4 Wochen nach dem Stich gebildet, persistieren meist aber nur ein paar Wochen/Monate und verschwinden dann wieder.Manche Spezis sind allerdings der Meinung, daß erhöhte IgM auch bei einer chronischen Infektion vorkommen können, z.B. wenn das IS während eines Schubes auf Hochtour arbeitet.Offiziell bedeuten IgM in der Norm und erhöhte IgG, daß die Infektion überstanden wurde oder chronisch ist.So einfach ist es aber nicht.Die Serologie ist bei Borreliose sehr unzuverlässig, der Titer kann bei einer chronischen Borreliose immer wieder schwanken.

Es ist nicht das Problem, dass ich weit von der deutschen Grenze wohne. Aber in diesem Falle müsste ich halt alles selbst bezahlen und auf Dauer kann ich mir das wohl nicht leisten.

Ja, das ist ein Problem.
 
Oben