Wasserschaden und gleich gereizte Schleimhäute

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chandsen

Hallo zusammen,

vor drei Tagen hatte ich eine Überschwemmung im Bad. Wenig später fing der Flur ein Stockwerk tiefer bei meinen Eltern an übelst zu riechen, obwohl nirgends Wasserflecken zu sehen sind/waren. Der Geruch erinnert als wenn man tapeziert und die alte Tapete mit ner Flüssigkeit abzieht. Am Abend roch es dann auch bei mir in der Wohnung, wenn auch nicht so stark.
Jedenfalls bekam ich in den letzten Tagen eine belzige Zunge und die Schleimhäute sind vertrocknet, die Augen verquollen, geistig benebelt, erschöpft. Heute haben wir einen Fachmann kommen lassen, der gemessen hat dass unterhalb der Badfließen bei mir oben und unten in der Mauer ordentlich Wasser ist. Nun wird nächste Woche Dienstag der Trockner angebracht (unten). Nach 18-21 Tagen sollte dann wieder alles trocken sein.

Da ich etwas chemikaliensensibel bin und CFS habe, habe ich Angst, dass sich trotzdem Schimmel bilden könnte und meine Wohnung belastet werden könnte. Ist das mit dem Trocknen so richtig, denn dieser Fachmann ist nur für Trocknung zuständig, Schimmelsanierung ist eher nicht so sein Thema (wurde mir von der Versicherung empfohlen).

Auch frage ich mich, wodurch meine ganzen Symptome ausgelöst werden. Vor allem weil das Symptom mit der belzigen Zunge der Anfang meiner CFS-Karriere war und ich nie erfahren habe, warum ich das von Zeit zu Zeit bekomme. Nun scheint ja eine Verbindung zu einem bestimmten Auslöser vorhanden zu sein, ich weiß nur nicht welcher Stoff. Schimmel bildet sich doch nicht so schnell, oder? Jemand eine Idee?

Schöne Grüße
Chandsen
 
Hallo, Chandsen,

Womöglich sind giftige Stoffe in Lösung übergegangen und dünsten jetzt fröhlich aus.

Ich würde mir noch einen Schimmelfachman ranholen oder Bauphysiker/ Bausachverständigen, es kommt meiner Meinung nach darauf an, ob die Decke von unten wirklich schnell durchtrocknet.

Vielleicht sprichst Du mal Puistola an, ich glaube, der weiß über solche Sachen wirklich gut Bescheid.

Viele Grüße und viel Erfolg!

Datura
 
Hallo Datura,

noch einen weiteren Fachmann zu holen ist finanziell nicht machbar, denn die Eigenbeteiligung der Gebäudeversicherung ist für meine momentanen Verhältnissen schon recht hoch. Baubiologen sind auch in meiner Umgebung rar gesät und hätten auch einen weiten Anfahrtsweg.

Grüße
 
Hallo Datura,

noch einen weiteren Fachmann zu holen ist finanziell nicht machbar, denn die Eigenbeteiligung der Gebäudeversicherung ist für meine momentanen Verhältnissen schon recht hoch. Baubiologen sind auch in meiner Umgebung rar gesät und hätten auch einen weiten Anfahrtsweg.

Grüße

Hallo Chandsen

Der Fall ist recht einfach:

Wasserschaden -> feuchte Wände und Bodenkonstruktion -> Schimmel

Das funktioniert auch umgekehrt:

Trocknung -> Trockene Wände und Bodenkonstruktion -> Kein Schimmel mehr

Schimmelbefallene Bauteile, die mit der Raumluft in Verbindung stehen, sind nach der Trocknung oberflächlich zu sanieren durch Ersatz oder Abdichtung: Neu Tapezieren, Übermalen mit porenfreiem Anstrich ...

Das Wasser ist wohl durch einen Leitungsschacht oder durch die Wände nach unten gelaufen, wo es sich auf der Beton(?)-Decke gestaut hat. Darauf kann es sich horizontal verteilen unter dem Unterlagsboden (in D: Estrich) in der weichen Schicht der Trittschalldämmung. In dieser Schicht verteilt sich bei grösseren Wasserschäden das Wasser auf der dichten Betondecke über das ganze Geschoss, bleibt also nicht im Bad.
Zur Sanierung reichen Raumlufttrockner nicht. Meistens erfolgt sie durch Anbohren des Estrichs und Einblasen von getrockneter Luft. Die tritt dann mit Feuchtigkeit beladen längs den Boden-Wandfugen wieder aus und kann abgelüftet oder getrocknet werden. Über die erforderliche Messtechnik verfügen nicht nur diese ominösen "Baubiologen", sondern jeder seriöse Wasserschadensanierer, z.B. Munters.
Ist das gesamte Wasser aus der Bodenkonstruktion ausgetragen, hört der Schimmel auf zu wachsen, es entstehen keine neuen Sporen, der Geruch verschwindet.
Oder umgekehrt:
Solange der fiese Geruch in der Raumluft hängt, ist noch Feuchtigkeit vorhanden, die Sanierung ist also nicht abgeschlossen, die Versicherung haftetr weiter aus dem Versicherungsvertrag.
Die sensible Nase eines MCS-Betroffenen ist das unbestechlich. Das weiss ich aus eigener Erfahrung.

Das schreib ich etwas ins Blaue hinaus, das weder den Schadenfall im Detail noch Versicherungsvertrag kenne, noch die Haftungsverhältnisse aus einem allfälligen Mietvertrag etc.


Alles zu Bauschimmel steht m.E. gut zusammengefasst in Wikipedia:
Schimmelpilz

Besonders zu beachten dieser Link, der nötigenfalls dem Schadeninspektor ausgehändigt werden kann:
www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2227.pdf
"Hilfe, Schimmel im Haus"
Herausgegeben vom deutschen Umweltbundesamt.

Schon im Inhaltsverzeichnis steht zuoberst:
"SCHIMMELPILZE SITZEN NICHT AUF DEM TROCKENEN!"

Mehr kann ich von Ferne nicht tun, ich hoffe, dass meine Hinweise helfen.

Alles Gute wünscht
Puistola
 
Danke, Puistola und siehst Du , Chandsen, da hast Du doch jetzt (fast) alles, was Du wissen musst - und von Baubiologen hatte ich garnichts gesagt, Puistola hat da recht, die sind oft "ominös".

Alles gute!

Datura
 
Danke Puistola, das ist beruhigend zu hören.

Im Bad, wo die Überschwemmung passierte ist Betonboden, der Rest überall Holz. Aber laut Wasserschadenssanierer ist das Wasser nur unter den Fließen im Bad und nicht im Flur, wo der Holzboden anfängt. Im Stockwerk tiefer ist es in der (Stein-)wand. Der Trockner wird direkt an der Wand angebracht und es wird auch ein Loch in die Decke gebohrt. Ich denke, das ist dann genau die Vorgehensweise, die du vorgeschlagen hast.

VG
Chandsen
 
So, ich melde mich nochmal. Der Wasserschaden ist laut Firma behoben (der Trockner stand 18 Tage), eine Woche ist nun weiter vergangen, aber leider bekomme ich immer wenn ich mich einige Stunden in meiner Wohnung aufhalte gereizte/trockene Schleimhäute im Mund.
Wie gehe ich denn jetzt am besten vor um den Grund festzustellen und dass das dann auch die Versicherung anereknnt. Denn für die ist der Fall abgeschlossen, unten wurde das Zimmer inzwischen neu tapeziert, weil der Sauger angebracht werden musste. Wie gesagt, Wasser hat man außen an den Wänden nirgends gesehen, und der Sauger zog täglich ca. 1-3 Liter aus der Wand. Aber der Mann von der Firma meinte, dass das normal wäre und kein Anhaltspunkt dafür ist wieviel Wasser noch in der Wand steckt.

Das mag ja alles stimmen, und Tatsache ist auch, dass ich aufgrund CFS viel empfindlicher auf alles reagiere und niemand im Haus sonst diese Beschwerden hat. Was tun?
 
Hi,
Hast Du einen schriftlichen Bericht von der Firma, wo sie angibt, was sie gemacht hat? Hat sie die Feuchtigkeit in den betroffenen Wänden gemessen?

Ob eventuell sich Schimmel gebildet hat, der entfernt werden müsste- ein Schimmelspürhund kann das. Du findest bestimmt eine Firma im Netz, die sowas auch anbietet. Wenn da noch irgendwo versteckter Schimmel ist, muss der weg.

Wasser sucht sich oft seltsame Wege, wer weiß, wo das hingeflossen ist, Puistola hat das ja beschreiben (hat sich vielleicht im Geschoss unter Dir im Fußboden verteilt). Ist denn sicher, dass es sich nicht in Deinem Fussboden verteilt hat?

Ich weiß nicht, ob Du ne Rechtsschutzversicherung hast, aber ich würde mir einen Anwalt nehmen, damit die Versicherung weitere Massnahmen bezahlt (ich hab ne Rechtsschutzversicherung, nur, um im Notfall mal Versicherungen verklagen zu können).

Mehr weiß ich jetzt auch nicht, ist alles mit Kosten verbunden, ich weiß!

Ist der Feuchtigkeitssanierer auch Schimmelspezialist gewesen? Ich glaube, solche Firmen muss man sich sehr, sehr sorgfältig aussuchen.
Liebe Grüße
Datura
 
Hallo,

also inzwischen wurde zwar in der Raumluft erhöhte Schimmelkonzentrationen gefunden, konnten aber nicht genau der betroffenen Bodenregion zugeordnet werden. Da es sich nur um rund 3 m² Fläche des Flurs handelt, hat sich die Versicherung bereit erklärt, den (Holz-)Boden herauszunehmen und die darunterliegende "Schüttung" zu erneuern und den Bereich desinfizieren zu lassen. Anschließend sollen die Holzflächen mit Holzschutzmittel behandelt werden und ein neuer Boden wieder drauf.

Es war vorher ein Laminatboden, nun dachte ich mir, ich verwende einen von Ökotest als schadstoffarm bewerteten Teppichboden statt wieder Laminat verlegen zu lassen.
Was mir noch Sorgen macht, ist die Aussage dass Holzschutzmittel verwendet werden sollen. Welche naturbelassenen Holzschutzmittel sollte ich denn der Baufirma vorschlagen zu verwenden? Wie gesagt, ich habe mind. leichtes MCS und möchte kein weiteres Risiko eingehen. Für Tips diesbezüglich bin ich sehr dankbar.

MfG
Chandsen
 
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Nachtrag: Als Schüttersatz wurde vorgeschlagen, Bio-Wolle in dem Bodenunterbau zu verlegen. Ich denke dass damit Schafswolle gemeint ist. Ist das allgemein gut verträglich oder gibt es da besseres?
 
Keine Holzschutzmittel, wenn Ausdünstungen davon in die Raumluft gelangen können, auf keinen Fall! Innen braucht man keine Holzschutzmittel, es muss nur trocken sein. Ich hab noch nicht verstanden, welche Holzflächen gemeint sind, die mit Holzschutzmittel behandelt werden sollen, wäre das die oberste Schicht, unter dem Teppichboden? Warum sollen die mit Holzschutzmitteln behandelt werden? Sind die verschimmelt? Dann müssen die weg und erneuert werden.

Das mit dem als schadstoffarm bewerteten Teppichboden ist ne gute Idee, denke ich.

Das mit der Biowolle kommt mir seltsam vor, sowas könnte mit Permethrin versetzt worden sein, ist ja sonst extrem anfällig fürs vergammeln.

Was ist mit Tonkügelchen als Schüttung? Blähton? Lass Dir Zeit, bewahre die Ruhe, frage auch in Baufachmärkten, lass Dich nicht drängen von den Handwerkern, verlange die Datenblätter zu lesen, verlange genaue Auskunft was warum genau, ganz genau und schriftlich, zu nichts ja sagen, was Du nicht wirklich verstanden hast.

In Bremen gibt es zwei Oekobaumärkte, ich weiß jetzt nicht, wo Du wohnst, aber google doch mal, ob es Deiner Nähe einen Oekobaufachmarkt gibt, die können in der Regel gute Auskunft geben.

Mehr weiß ich jetzt nicht.
Liebe Grüße von
Datura
 
Hallo chandsen,

ich habe nur eine kleine Randbemerkung:

Nachtrag: Als Schüttersatz wurde vorgeschlagen, Bio-Wolle in dem Bodenunterbau zu verlegen. Ich denke dass damit Schafswolle gemeint ist. Ist das allgemein gut verträglich oder gibt es da besseres?

Das mit der Biowolle kommt mir seltsam vor, sowas könnte mit Permethrin versetzt worden sein, ist ja sonst extrem anfällig fürs vergammeln.
Es gibt auch Wolle, die nicht mit Permethrin behandelt wird, sondern mit Mitin, was als wesentlich unschädlicher gilt: https://www.symptome.ch/threads/welche-trittschalldaemmung-unter-fertigparkett.79341/#post-557530. Ich weiß allerdings nicht, ob so eine Trittschalldämmmatte aus Wolle bei Dir den vorgesehenen Zweck erfüllen würde.

Ich kann Dir auch nur raten, Dich nicht drängen zu lassen. Fehlentscheidungen in dem Bereich sind teuer und schwer rückgängig zu machen. Ich hatte hier eine schwierige Renovierungs-/Sanierungs-/Schadstoffabsperrungsaktion, die sich insgesamt über ein Jahr hinzog, die Recherchen eingerechnet ca. 1,5 Jahre. Nicht schön, aber dafür bin ich jetzt zufrieden mit dem Ergebnis.

Gruß
Kate
 
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Hallo zusammen,

nochmal danke für Eure Hilfe. Der Bauarbeiter macht mir keinen Druck und hat Verständnis für meine Situation (habe ihm gesagt dass ich Multiallergiker wäre, damit kann immerhin jeder was anfangen). Also bzgl. der Materialen wäre es mir lieb, wenn wir nochmal etwas brainstormen könnten. Anbei auch nochmal ein Bild wie der momentane Holzboden unter dem Laminat aussieht. Dieser und die darunterliegende Schüttung sollen entfernt und ersetzt werden.

Meine Ideen bisher:
1) Statt der Schüttung verwende ich Dämmplatten. In der Nähe gibt’s hier ein Geschäft das Hanfplatten herstellt, das auch ohne Insektizide oder Fungizide angepflanzt wird. www.thermo-hanf.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=131&idart=127
2) Für den Holzboden hat mir der Bauarbeiter OBS-Platten empfohlen, da diese weniger Kleber enthalten als normale Spanholzplatten. Diese würde er dann verschrauben. Ganz glücklich bin ich damit aber nicht, da müsste es doch verträglichere Alternativen geben, oder?
3) Statt Laminat habe werde ich von Vorwerk einen Teppich namens „Bingo“ kaufen, der Testsieger bei Ökotest 11/2010 war.

VG
Chandsen
 

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Wenn ich mich recht entsinne, gibts es bei OSB- Platten große Unterschiede in der Qualität und stimmt, die Kleber sind problematisch, enthalten i.d.R. Polyurethan, gasen demnach eine zeitlang (3 Jahre?) Isotiozyanate aus. Vielleicht kannst Du da bei Oekotest auch was finden.

Such doch mal nen Oekobaumarkt erreichbar in Deiner Nähe, in der Regel wissen die gut Bescheid über verträgliche Baumaterialien.

Grüße von Datura
 
Hallo Datura,

danke für den Tip, aber es scheint keinen Ökobaumarkt in meiner Nähe zu geben. Ich bin auch nicht so fit, dass ich mehrere Geschäfte abklappern könnte. Weitere Tips werden dankend entgegen genommen. :)

VG
 
Also ich habe mich für einen unbehandelten Eichenboden und mineralische Perlite als Schüttung entschieden. Leider ist bei der Renovierung einiges schief gegangen und mir geht es dadurch schlechter.

Die alte Schüttung, die entfernt wurde ist eine sogenannte Lösch-Schüttung und ist wohl Schlacke die mein Opa damals vor 50 Jahren vom naheliegenden Chemiewerk geholt hat (Hochofen, Metalle?). Die Arbeiter waren auch nicht besonders vorsichtig beim Entfernen der Schüttung und es hat abartig gestaubt. Der Staub dürfte sich etwas auch in den anderen Räumen verteilt haben obwohl Türen verschlossen waren.
Ich reagiere auf den Staub mit pelzigem Mund und seit einigen Tagen habe ich massive Schwächezustände mit abartigem Durst und das Gefühl dass ich zuwenig Sauerstoff im Blut habe. Ich bin mir nun auch sicher, dass damals bei dem Wasserschaden nicht Schimmel die Ursache meiner Beschwerden waren, sondern der nassgewordene Löschboden.

Nun haben wir die Wohnung schon gründlich geputzt, aber ich kriege nach kurzer Zeit immer wieder einen pelzigen Mund und diese Schwächeanfälle. Das dumme ist, dass wir vor kurzem einen weiteren Wasserschaden im anderen Zimmer hatten, und dass ich vorhatte dort auch den Boden zu erneuern (Dielen sind schon bezahlt) und dann dort mein Schlafzimmer reinverlege. Aber ich fürchte, dass ich mit der Entfernung der Schüttung nur noch mehr Staub in die Wohnung hole und meine Wohnsituation noch weiter verschlimmbessere. Ich habe in einigen Räumen auch noch Schaumtapete, evt. bringt es was die zu erneuern. Ich hoffe ich konnte meinen Fall einigermaßen klar schildern, weil ich habe noch eine Tonne an Fragen:

- wie kriege ich den Staub wieder aus der Wohnung (überall Tapete ab ist kräftemäßig und finanziell fast nicht mehr machbar)

- kann es sein, wenn dieser Lösch nass wird, dass dann irgendwelche Schadstoffe in die Raumluft abgegeben werden? Denn der Lösch verursacht die gleichen Symtpome wie ich bei dem Wasserschaden vor einigen Monaten hatte.

- gibt es denn nicht eine weniger staubaufwirbelnde Maßnahme als mit der Handkelle die Schüttung abzutragen?

- wo kann man denn günstig eine Materialprobe des Löschs machen? Ich habe noch keine full-blown-MCS und möchte daher wissen was mich da so fertig macht. Oder macht ne Staubprobe mehr Sinn? Woher weiß ich auf welchen Inhaltsstoff ich reagiere?

- Ich benötige eine schadstoffarme/frei Spachtelmasse um den Spalt zw. Türsockel und Dielenboen abzudichten. Ein Bild davon: Image - TinyPic - Free Image Hosting, Photo Sharing & Video Hosting
 
Die Arbeiter waren auch nicht besonders vorsichtig beim Entfernen der Schüttung und es hat abartig gestaubt. Der Staub dürfte sich etwas auch in den anderen Räumen verteilt haben obwohl Türen verschlossen waren.

Mein Gott, das ist ja dämlich hoch drei und wirklich furchtbar. Übrigens sind solche Schlackeschüttungen damals üblich gewesen. Ich möchte lieber nicht wissen, wieviele Leute sich über ihren schönen alten, abgeschliffenen Dielenboden freuen und solche Schüttungen drunter haben (ich kenne selbst welche, die leider unbelehrbar waren). Das Zeug gast mit Sicherheit hochgiftige PAK aus, was sonst noch da drin war (Hochofen, Chemiewerk) .....:eek::confused:

- kann es sein, wenn dieser Lösch nass wird, dass dann irgendwelche Schadstoffe in die Raumluft abgegeben werden? Denn der Lösch verursacht die gleichen Symtpome wie ich bei dem Wasserschaden vor einigen Monaten hatte.

Ja, das könnte sein. Schaumtapeten ab ist eine gute Idee, streichen mit reiner Silikatfarbe.

- gibt es denn nicht eine weniger staubaufwirbelnde Maßnahme als mit der Handkelle die Schüttung abzutragen?

Brandsanierer fragen

- wie kriege ich den Staub wieder aus der Wohnung (überall Tapete ab ist kräftemäßig und finanziell fast nicht mehr machbar)

Eigentlich müsste man die Firma, die das verursacht hat, für die Schäden aufkommen lassen (wenns denn ne Firma war)

Mein Gott, wieso habt Ihr einen neuen Wasserschaden?

Die Schüttung müsste man überlegen, abzudichten mit dichter Baufolie.

wie kriege ich den Staub wieder aus der Wohnung

Außer nen Zauberer bestellen, putzen, putzen, Tapete ab (Sind schon Möbel da drin/ Polstermöbel, Bücher? muss alles weg) fällt mir nichts ein, wobei Du Deine Situation möglicherweise durchs putzen noch verschlimmerst.

Du könntest hier
https://www.symptome.ch/threads/labor-fuer-umweltschadstoffe.79320/

anrufen und fragen, ob die das testen können, die sind sehr nett und kompetent.

Ich hab Dir ne Google- Suche kopiert, Du solltest wirklich versuchen, mit nem kompetenten Oekobaumarkt Kontakt zu bekommen (schon auch wegen der SpACHTELMASSE; DIE GIBT ES NÄMLICH DORT). Hagebau hatte mal ne gute Oekoabteilung, ob das noch so ist - nachfragen. (Obi erscheint da auch, die haben keine Ahnung )

Google

Hier
Naturfarben im PLZ-Bereich 2 Hamburg, Kiel, Bremen - natürlicher Holzschutz, Kalkputz, Kalkfarbe, Mineralfarbe, Naturharzfarbe, Kaseinfarbe, Lehmfarbe, Wandlasur, Silikatfarbe

Gibts ne Suche.

Eigentlich war der unbehandelte Eichenboden und die mineralische Schüttung ne Superidee!

So, mehr weiß ich nicht, außer abfackeln das ganze ( na ja, ist ein bitterböser Scherz, ich weiß).

Alles gute von
Datura

Ich häng Dir mal was an, was ich ausgearbeitet habe, da findest Du einiges zu Baustoffen. (Ich hoffe, es ist die richtige Datei)
 

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  • christel_baustoffe.doc
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Hallo chandsen,

tut mir sehr leid für Dich. Ich kenne mich mit dieser Art Unterboden ("Lösch") speziell nicht aus.

Aber falls Datura hier richtig liegt (lass es lieber überprüfen!)

Das Zeug gast mit Sicherheit hochgiftige PAK aus, ...
... könnte ich evtl. etwas beitragen: CSN - Forum - Alufolie gegen PAK im Fuboden - Elektrosmog

Nach meiner Recherche sollte man PAK sehr differenziert betrachten (nach Menge und Art). Bei meinem Untergrund habe ich übrigens auch erlebt, dass das "Anlösen" mit Wasser (durch einen unbemerkt auslaufenden Blumentopf) wohl Gerüche produziert hat, erst durch diese Gerüche (habe eine sehr feine Nase) kam ich durch den Tipp eines Baubiologen auf PAK. Nach der Schellackbeschichtung roch nichts mehr. So etwas ist allerdings aufwändig und recht kostenintensiv.

Ich habe gerade wenig Zeit, aber ich habe etliche Infos hier u.a. zu Holzfaser-Dämmplatten - da gibt's aus welche ohne zugesetzten Kleber mit Ökotest "sehr gut" und natureplus-Siegel -, zu Schellack, zu PAK. Wenn Du da etwas spezielles brauchst, könnte ich bei Gelegenheit mal graben auf meiner Festplatte.

Nach meiner Erfahrung können auch Umwelt-Labore manchmal helfen, herauszufinden, auf was man einen Stoff sinnvollerweise untersuchen lassen könnte. Im Gespräch habe ich meist ein Gefühl dafür bekommen, ob ich ehrlich und kompetent beraten werde. Und nach Baumaterialien könntest Du auch auf der Seite von natureplus suchen. Das Siegel hält sowohl ein befreundeter Bauberater KdR, als auch "mein" Baubiologe für brauchbar.

Ja, das könnte sein. Schaumtapeten ab ist eine gute Idee, streichen mit reiner Silikatfarbe.
Tapeten ab ist grundsätzlich gut, kann aber schwierig werden je nach Untergrund (hatte hier eine Leichtbauwand, das war ein ziemliches Drama) und Grundierung. Auch das Streichen mit was auch immer (habe Auro Kalkfeinputz für's Schlafzimmer genommen) erfordert dann wiederum evtl. eine Grundierung (hier hat's ein Maler gemacht und es ging gerade so ohne Spezialgrundierung).

In punkto Staubbindung wurde mir von mehreren Seiten geraten, als Minimallösung zu streichen. Allerdings ging es da nicht um Ausgasungen, sondern eben nur um Bindung von (wenig) Staub, da bei den potenziell staubenden Maßnahmen Vorkehrungen getroffen wurden. Da sind wir aber wieder bei der Frage, was denn für Schadstoffe drin sein könnten.

Eigentlich müsste man die Firma, die das verursacht hat, für die Schäden aufkommen lassen (wenns denn ne Firma war)
Versuchen würde ich das auch.

Die Schüttung müsste man überlegen, abzudichten mit dichter Baufolie.
Zur Folie und deren Abdichtungsfähigkeiten siehe mein Link weiter oben. PE tut's da leider oftmals nicht (gegen PAK z.B.), sondern nur Alu (ab einer bestimmten Dicke), das aber wiederum selbst potenziell weitere Probleme schafft.

Dir alles Gute
Kate

P.S.
Lese hier nicht regelmäßig mit und habe auch nicht viel Zeit. Du kannst mich aber ggf. gern auch per PN auf weitere Fragen hinweisen, ich schau dann mal, was ich machen kann.
 
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@Datura

Ja, das ist wirklich blöd gelaufen, vor allem weil noch extra angewiesen wurde vorsichtig zu arbeiten. Ich werde versuchen, dass die Versicherung wenigstens ein Neu-Tapezieren übernimmt. Mehr kann man glaube ich nicht verlangen, oder?
Ein neuer Wasserschaden entstand durch extreme Regenfälle vor ein paar Wochen, indem sich Wasser am Flachdachanbau einen Weg ins Innere gebahnt hatte.

Mein Vater hat nun die Schüttung im Schlafzimmer über den Balkon mit äußerster Vorsicht entfernt. Aktuell sieht die Baustelle nun so aus (geschossen vom Balkon aus):
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Jetzt kommt noch die Tapete an Wand und Decke ab, aber ich weiß echt nicht was da jetzt drauf machen. Reine Silikatfarbe geht ja nur auf Kalk- oder Lehmputze und laut Datenblatt von Kreidezeit muss dieser auch 4-6Wochen lang trocknen bevor reine Silikatfarbe aufgebracht werden kann. Hast du sonst noch Ideen? Ich habe da echt keine Ahnung, welche Grundierung usw.

Am Montag soll noch unten an der Mauer der Putz nachgebessert werden. Weißt du ob da der handelsübliche Mörtel/Haftputz arg schädlich ist oder ob es inzwischen auch ökologischere Varianten in den Baumärkten gibt, denn bestellen kann ich nix da am Montag jemand kommt der diese Arbeit übernimmt und ich mit Material aufwarten sollte. Habe einen Hagebaufachmarkt in der Nähe gefunden, aber auf deren Homepage und Katalog ist da nicht viel mit Öko. Werde trotzdem mal am Montag hindüsen.

Das Analytiklabor hatte ich schon angeschrieben, allerdings kann ich mir diese Untersuchungen nicht leisten, höchstens eine Staubprobe zum Abschluss, aber die müsste man ja genau genommen in jedem Zimmer machen, um da eine vernünftige Aussage treffen zu können.
In zwei weiteren Zimmern ist immer noch Lösch drunter. Meint ihr, dass der generell langfristig in den anderen Zimmern auch raus sollte und da PAK und Schwermetalle durch den Boden in den Raum gelangen? Ich habe ja erst durch den Wasserschaden was bemerkt, nachdem das Wasser den Lösch befeuchtete und ein Geruch entstand und ich mit Schleimhautreizung seitdem reagiere. Auf der anderen Seite habe ich seit Jahren CFS und vielleicht ist da ja irgendwo noch eine unbemerkte Belastung mit verantwortlich. Schwierig das rauszufinden ob und was einen belastet. Für Vorschläge bin ich jederzeit offen.
 
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